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Auffüllmaterial

In der Welt der Verpackungen spielt das Auffüllmaterial eine zentrale Rolle. Es hilft dabei, Produkte sicher zu verpacken und vor Schäden zu bewahren. Insbesondere Wellpappe hat sich hier als nützlich erwiesen. Auffüllmaterialien dienen als Hohlraumfüllung, Polster- und Dämpfungsschicht, begrenzen Bewegungen im Karton und verteilen punktuelle Lasten. Sie ergänzen die schützenden Eigenschaften der Umverpackung, reduzieren Transportschäden und stabilisieren die Lage empfindlicher Güter während Lagerung und Versand. Zusätzlich tragen sie zu einer reproduzierbaren Packqualität bei, indem sie Schwankungen in Produktabmessungen oder Kartonsteifigkeit ausgleichen. Im E-Commerce und im klassischen Stückgutversand unterstützen Auffüllmaterialien eine prozesssichere Fixierung innerhalb der Sekundärverpackung und wirken den typischen Belastungen durch Fall, Stoß und Vibration entlang der Lieferkette entgegen.

Definition: Was versteht man unter Auffüllmaterial?

Unter Auffüllmaterialien, auch als Füllstoffe, Füllmaterial, Füllpolster oder Hohlraumfüller bezeichnet, versteht man Materialien, mit denen der freie Raum in einer Verpackung gefüllt wird. Der Hauptzweck dieser Materialien besteht darin, das Produkt während des Transports vor Stößen und Vibrationen zu schützen. Darüber hinaus vermeiden sie Reibung, mindern Mikrobewegungen und können als Barriere zwischen Einzelteilen fungieren. Im Unterschied zu formgebenden Einlagen (z. B. passgenauen Einsätzen) arbeiten viele Füllstoffe formanpassend und verteilen sich im Karton, um Hohlräume zu schließen und Lasten abzufedern. Sie werden meist in Kombination mit Wellpapp-Verpackungen eingesetzt, um die Schutzwirkung der Umverpackung zu ergänzen und eine sichere Lage des Packguts zu gewährleisten.

  • Hohlraumfüllung: Leerraum schließen, damit das Packgut nicht verrutscht.
  • Stoß- und Vibrationsdämpfung: Energie aufnehmen und verteilt ableiten.
  • Lastverteilung: punktuelle Kräfte an Kanten und Ecken abmildern.
  • Oberflächenschutz: Kratzer, Abrieb und Druckstellen vermeiden.
  • Fixierwirkung: Formschlüssige Lage im Karton unterstützen, um Spiel in allen Raumrichtungen zu reduzieren.
  • Klimapuffer: je nach Material geringfügige Pufferung gegen Feuchte- oder Temperaturschwankungen.

Typische Anforderungen an Auffüllmaterial sind Formanpassungsfähigkeit, ausreichende Rückstellkraft, geringe Staubentwicklung sowie – je nach Anwendung – Eigenschaften wie antistatische Ausrüstung, geringe Feuchteaufnahme oder Eignung für sensible Produkte. Die richtige Wahl hängt vom Produkt, dem Hohlraumvolumen, dem Versandweg und dem gewünschten Schutzniveau ab. Auch Aspekte wie die Kompatibilität mit der Primärverpackung, die Recyclingfähigkeit und die Handhabung am Packtisch spielen eine Rolle. Begriffe wie Polstermaterial, Zwischenlage, Kantenschutz und Fixiermaterial überschneiden sich teilweise in der Praxis und werden je nach Anforderung kombiniert.

Abgrenzung und Terminologie

Auffüllmaterial (formanpassend, schütt- oder rollfähig, polsternd) ist abzugrenzen von formstabilen Einlagen (passgenaue Inlays, Zuschnitte), reinen Fixierlösungen (Klemmen, Spannbänder) sowie stoßdämpfenden Spezialpolstern (z. B. Schaumeinlagen). In vielen Verpackungskonzepten werden diese Bausteine zu einem Schutzsystem kombiniert, das auf das Belastungsprofil (Fallhöhe, Vibrationsspektrum, Drucklast) abgestimmt ist.

Materialeigenschaften und Leistungskennwerte

Wichtige Merkmale sind Dämpfungsverhalten, Kompressibilität, Rückstellkraft, Reibungskoeffizient, Feuchteverhalten und Gewicht. Für Wellpapp-Verpackungen ist zudem die Interaktion mit der Kartonqualität (z. B. E-, B-, C- oder BC-Welle) entscheidend, da die Kantenstauchfestigkeit und die Biegefestigkeit die Systemleistung mitbestimmen.

Einsatz von Auffüllmaterial bei der Verpackung mit Wellpappe

Auffüllstoffe kommen oft im Zusammenspiel mit Wellpappe zum Einsatz. Wellpappe allein bietet schon eine gute Stoßdämpfung. Jedoch wird sie häufig in Kombination mit Auffüllmaterialien wie Polstermaterial aus Wellpappe, Styropor-Chips oder Luftpolsterfolie genutzt. Diese Materialien bieten zusätzliche Sicherheit für die verpackten Produkte. In der Praxis werden Innenpolster (z. B. Papierpolster oder Luftkissen) so platziert, dass sie Hohlräume gezielt schließen, empfindliche Bereiche wie Kanten stabilisieren und das Packgut bündig fixieren. Dabei ist die Abstimmung auf die Kartonqualität (z. B. E/B-Welle für Pakete im KEP-Bereich) sinnvoll, um den Kantenstauchwiderstand (ECT) und die Gesamtstabilität optimal zu nutzen.

  • Kombinationen: Wellpapp-Zuschnitte als Lagenpolster, ergänzt durch Papierpolster zum Ausfüllen von Resthohlräumen.
  • Fixierung: punktuelles Unterlegen zur Reduzierung von Spiel in Längen-, Quer- und Höhenrichtung.
  • Prozess: erst Boden polstern, Produkt einlegen, seitlich und oben auffüllen, anschließend Schütteltest zur Kontrolle.
  • Toleranzausgleich: produktions- oder chargenbedingte Maßschwankungen von Karton und Packgut ausgleichen, ohne Presskräfte zu erzeugen.
  • Transportprofil beachten: für KEP-Versand andere Füllmengen und Polsterzonen vorsehen als für palettierte Sendungen.

Die Dämpfungsleistung ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Kartonqualität, Füllmaterialmenge, Packdichte und der gleichmäßigen Verteilung im Paket. Eine zu geringe Füllmenge führt zu Bewegungen, eine Überfüllung kann Druckschäden begünstigen. Ergänzend lohnt sich die Prüfung der Fallhöhen gemäß gängigen Versandprofilen sowie die Bewertung der Druckbelastung im Stapel (BCT im Palettenverbund), um Hohlraumfüller korrekt zu dimensionieren. Eine dokumentierte Packanweisung erhöht die Prozesssicherheit und sorgt für reproduzierbare Resultate.

Produktvielfalt und Nachhaltigkeit von Auffüllmaterialien

Die Vielfalt an erhältlichen Auffüllmaterialien ist groß: Von Wellpappflocken über Bio-Polsterchips bis hin zu Luftpolsterfolien ist alles dabei. Immer wichtiger wird dabei das Thema Nachhaltigkeit. Recycelbare und biologisch abbaubare Auffüllmaterialien gewinnen zunehmend an Bedeutung und sind im Sinne der Umweltfreundlichkeit oft die bessere Wahl. Neben dem Material selbst spielen auch Faktoren wie Monomaterial-Konzepte, Wiederverwendungsfähigkeit und eine einfache Entsorgung beim Empfänger eine Rolle. Für eine durchdachte Auswahl wird häufig ein Materialmix vermieden, um die sortenreine Trennung zu erleichtern.

  • Papierbasierte Lösungen: Schrenzpapier, Stopfpapier, Papierpolster, Papierwolle – gut komprimierbar, meist recycelbar und vielseitig einsetzbar; optional mit geprägten Strukturen für erhöhte Rückstellkraft.
  • Kunststoffbasierte Lösungen: Luftpolsterfolie, Luftkissen, PE-Schaum – hohe Dämpfung bei geringem Gewicht, teils mehrfach verwendbar; mikroperforierte Varianten unterstützen den Luftaustausch.
  • Biobasierte Optionen: Stärke- oder Zellulosechips, papierbasierte Polstermatten – häufig kompostierbar oder gut recycelbar; geeignet für viele Versandgüter mit moderatem Schutzniveau.
  • Formstabile Elemente: Polsterecken, Wellpapp-Polster und Zuschnitte – gezielte Kanten- und Flächendämpfung; kombinierbar mit Füllstoffen für Resthohlräume.

Für die ökologische Bewertung sind Reduzierung des Materialeinsatzes, Wiederverwendung und eine sortenreine Entsorgung entscheidend. Papierbasierte Füllstoffe unterstützen oft eine einfache Kreislaufführung. Kunststofflösungen punkten über geringes Gewicht und können bei Mehrfachnutzung sinnvoll sein. Neben der Materialwahl beeinflussen Packdichte, Zuschnittoptimierung und Volumenmanagement die Ressourceneffizienz und die Transportauslastung entlang der Lieferkette.

Auswahlkriterien, Dimensionierung und Anwendung

Die Auswahl des geeigneten Auffüllmaterials richtet sich nach Produktgewicht, Empfindlichkeit, Oberflächenanforderungen, Hohlraumvolumen, klimatischen Bedingungen sowie dem geplanten Versandweg. Für die Dimensionierung hat sich ein pragmatisches Vorgehen bewährt: Eine Abschätzung des Hohlraumvolumens (Innenmaß der Versandverpackung minus Produktvolumen), die Festlegung der Polsterzonen (Boden, Seiten, Deckel) sowie ein an das Versandprofil angepasstes Prüfprogramm (z. B. Schüttel- und Falltests) führen zu belastbaren Ergebnissen. Für empfindliche Güter kann eine Kombination aus flächigen Lagenpolstern und formanpassenden Füllstoffen zweckmäßig sein.

  1. Hohlraumvolumen im Karton bestimmen und kritische Zonen identifizieren.
  2. Materialtyp wählen (Papierpolster, Luftkissen, Chips, Schaum) gemäß Schutzbedarf und Entsorgungspräferenz.
  3. Füllgrad so wählen, dass das Produkt formschlüssig sitzt, ohne übermäßigen Druck aufzubauen.
  4. Schüttel- und Falltests durchführen; Füllmenge feinjustieren.
  5. Packanleitung dokumentieren, um eine gleichbleibende Qualität zu sichern.

Weiterführende Hintergründe bieten praxisnahe Informationen zu modernen Füll- und Polstersystemen. Ergänzend können klimatische Prüfungen, Vibrationsprofile und Stapeldrucktests berücksichtigt werden, um das Verhalten unter realen Bedingungen zu bewerten. Hinweise zur Entsorgung (z. B. Trennung von Monomaterialien) sollten in die Packanweisung aufgenommen werden, damit Empfänger die Verpackung problemlos und sortenrein entsorgen können.

Praxisbeispiele und typische Einsatzbereiche

  • Elektronik und Feinmechanik: antistatische Optionen und formschlüssige Auspolsterung zur Vibrationsminderung.
  • Glas, Keramik, Porzellan: Kombination aus Kantenpolstern und weichem Füllmaterial gegen Schlag- und Bruchrisiken.
  • Bücher und Drucksachen: Papierpolster zum Fixieren, um Kantenquetschungen zu vermeiden.
  • Ersatzteile aus Metall: robuste Polsterung, um Durchstoß- und Abriebschäden zu verhindern.
  • Kosmetik und empfindliche Behälter: gleichmäßige Lastverteilung und Oberflächenschutz gegen Kratzer.
  • Pharma- und Laborbedarf: materialschonende Fixierung, optional mit antistatischer Ausrüstung und sauberer Trennbarkeit.
  • Haushaltswaren und Mischsendungen: flexible Hohlraumfüllung, um unterschiedliche Formen und Gewichte gemeinsam zu sichern.

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

  • Unterfüllung: zu viel Spielraum führt zu Bewegungen und Stoßspitzen.
  • Überfüllung: übermäßiger Druck begünstigt Verformungen und Risse.
  • Ungeeignetes Material: fehlende Rückstellkraft oder falsche Dichte mindern die Schutzwirkung.
  • Ungleichmäßige Verteilung: Hohlräume bleiben offen; kritische Stellen ohne Polster.
  • Umweltaspekte ignoriert: schwierige Entsorgung beim Empfänger sorgt für Mehraufwand.
  • Materialinkompatibilität: empfindliche Oberflächen mit abrasiven Füllstoffen kombinieren, was zu Kratzern führen kann.
  • Fehlende Dokumentation: keine Packanweisung, dadurch schwankende Packqualität und Reklamationen.

Vor- und Nachteile von Auffüllmaterial

Auffüllmaterial bietet viele Vorteile. Es schützt das Produkt effektiv vor Stößen und Vibrationen während des Transports. Besonders bei zerbrechlichen Produkten ist dieser Schutz unerlässlich. Darüber hinaus hat Auffüllmaterial noch einen weiteren wichtigen Vorteil: Es kann dazu beitragen, die Produktpräsentation zu verbessern. Allerdings entstehen durch das zusätzliche Material auch Kosten und es muss gelagert werden. Außerdem kann es beim Kunden zu Aufwand und Unmut führen, wenn viel Material entsorgt werden muss. Solche Faktoren sollten bei der Wahl von Auffüllmaterial bedacht werden. In der Praxis sind auch Ergonomie am Packplatz, Prozessgeschwindigkeit und die Verfügbarkeit von Nachschub (Rollenware, Chips, Luftkissen) zu berücksichtigen.

  • Vorteile: verbesserte Transportsicherheit, geringere Bruchquote, flexible Anpassung an unterschiedliche Produktformen.
  • Nachteile: zusätzlicher Materialeinsatz, potenziell höheres Sendungsvolumen und Aufwand bei der Entsorgung.
  • Weitere Aspekte: Skalierung in saisonalen Spitzen möglich, aber Lager- und Prozessorganisation erforderlich; bei sauberer Trennung oft gute Recyclingfähigkeit.

Ausblick: Zukunft der Auffüllmaterialien

In Zukunft wird das Thema Nachhaltigkeit eine noch wichtigere Rolle spielen. Es wird erwartet, dass recycelbare und biologisch abbaubare Auffüllmaterialien an Bedeutung gewinnen. Unternehmer und Unternehmen sind daher gut beraten, sich für nachhaltige Alternativen zu interessieren und beim Kauf von Auffüllmaterialien eine Strategie für Nachhaltigkeit zu verfolgen. Zudem werden automatisierte Packprozesse, datengestützte Dimensionierung und materialeffiziente Lösungen die Anwendung weiter prägen. On-Demand-Systeme zur Polstererzeugung, digitale Packanleitungen und die Verwendung von Monomaterialien erleichtern die sortenreine Entsorgung und unterstützen die Kreislaufführung von Verpackungsmaterialien.

Zusammenfassung:

  • Auffüllmaterial bezeichnet Substanzen, die zusätzlich zum Hauptprodukt zur Stabilisierung und Sicherung in einer Verpackung verwendet werden, insbesondere in solchen aus Wellpappe. Es schließt Hohlräume, dämpft Stöße und verteilt Lasten.
  • Diese Art von Materialien sind von großer Bedeutung, da sie einen effektiven Schutz der Produkte vor möglichen Schäden während des Transports sicherstellen und Leerstellen in den Verpackungen aus Wellpappe auffüllen. Eine bedarfsgerechte Menge und gleichmäßige Verteilung sind dafür maßgeblich.
  • Zu den typischen Auffüllmaterialien zählen Luftpolsterfolie, Schaumstoffchips und anderes Polstermaterial. Diese Materialien sind flexibel und passen sich an die Form und Größe des zu schützenden Produkts an. Papierbasierte Alternativen unterstützen eine einfache Entsorgung und Kreislaufführung.
  • Die geeignete Auswahl hängt von Produkt, Hohlraumvolumen, Versandweg und gewünschten Umwelteigenschaften ab; Tests sichern die Wirksamkeit.
  • Für eine konsistente Qualität sind dokumentierte Packanweisungen, Schüttel- und Falltests sowie eine auf das Versandprofil abgestimmte Dimensionierung empfehlenswert.
  • Nachhaltigkeitsaspekte wie Monomaterial, Wiederverwendung und sortenreine Entsorgung erhöhen die Akzeptanz beim Empfänger und verbessern die ökologische Bilanz.

Veröffentlicht am 07.08.2024
Letzte Überarbeitung am 29.09.2025 um 15:49 Uhr von Manuel Hofacker

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