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Emissionsreduzierung

In der Welt der Wellpappe ist der Fokus auf Umweltschutzmaßnahmen im Zusammenhang mit der Reduzierung von Emissionen in den letzten Jahren erheblich gewachsen. Diese ökologische Bewegung ist ein entscheidender Faktor für die Wellpapp-Industrie, macht sie doch einen bedeutsamen Teil einer nachhaltigen Wirtschaftspraxis aus. Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Fasergewinnung über die Papierherstellung bis zur Weiterverarbeitung, Logistik und dem Ende des Lebenszyklus. Dabei gewinnen transparente Datenerfassung, Zielsysteme und kontinuierliche Effizienzsteigerungen an Bedeutung, um Emissionen messbar und wirksam zu senken. Zunehmend stehen auch Dekarbonisierungsfahrpläne, wissenschaftsbasierte Zielsetzungen, klare Verantwortlichkeiten und ein konsequentes Monitoring im Vordergrund, damit Fortschritte belastbar nachgewiesen und langfristig verankert werden können.

Definition: Was versteht man unter Emissionsreduzierung?

Unter der Emissionsreduktion versteht man alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die Freisetzung von Schadstoffen in die Umwelt zu minimieren. In der Produktionskette der Wellpappe bezieht sich die Reduzierung der Emissionen vor allem auf geringere CO2-Ausstöße und andere umweltschädigende Gase und Partikel. Dazu zählen neben Kohlendioxid insbesondere Methan, Lachgas sowie flüchtige organische Verbindungen, die je nach Prozessschritt unterschiedlich relevant sind.

Im fachlichen Kontext wird häufig in Kohlendioxidäquivalenten (CO2e) gemessen, um unterschiedliche Treibhausgase über ihr Treibhauspotenzial vergleichbar zu machen. Zudem hat sich die Betrachtung nach Emissionskategorien etabliert: direkte Emissionen aus eigenen Anlagen (Scope 1), indirekte Emissionen aus bezogener Energie (Scope 2) sowie vor- und nachgelagerte Emissionen der Lieferkette (Scope 3). Eine belastbare Ausgangsbasis (Baseline) sowie regelmäßig wiederholte Messungen sind erforderlich, um Fortschritte zu dokumentieren. In der Wellpapp-Industrie stammen wesentliche Anteile aus Prozesswärme, Dampferzeugung, Trocknung, Druckluft, Antrieben, Klebstoffaufbereitung sowie dem Transport von Papierrollen, Halbzeugen und fertigen Verpackungen.

  • Absolute Reduktion: Verringerung des gesamten Ausstoßes in Tonnen CO2e.
  • Relative Reduktion: Verringerung pro Funktionseinheit, z. B. pro Quadratmeter Wellpappe oder pro ausgeliefertem Produkt.
  • Zeithorizonte: kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele zur planvollen Umsetzung.
  • Systemgrenzen und Datentiefe: klare Festlegung organisatorischer und operativer Grenzen (z. B. Standorte, Prozesse, Transportstrecken) sowie Datenquellen (primär/sekundär) zur Sicherung der Vergleichbarkeit.

Maßnahmen zur Emissionsverminderung in der Wellpapp-Industrie

Eine Vielzahl von Strategien wird implementiert, um die Verringerung der Emissionen in der Wellpappe-Branche zu erreichen. Dazu zählen unter anderem die Energiesparmaßnahmen, die Nutzung erneuerbarer Energien und eine effiziente Logistik. Darüber hinaus kommt der Abfallreduktion und dem Recycling von Materialien eine besondere Bedeutung zu, um eine Kreislaufwirtschaft zu fördern und Emissionen zu senken. Ergänzend sind organisatorische Hebel wie Qualifizierung, präventive Instandhaltung, standardisierte Betriebsweisen und eine messbare Zielsteuerung wichtig, um technische Verbesserungen dauerhaft zu sichern.

Energieeffizienz und Prozessoptimierung

Große Emissionsanteile entstehen in der Papier- und Wellpappenproduktion durch Prozesswärme und Stromverbrauch. Wirksam sind unter anderem effiziente Dampferzeugung, Wärmerückgewinnung aus Trocknungsprozessen, optimierte Antriebe, frequenzgeregelte Motoren, Isolierungsmaßnahmen sowie Lastmanagement. Präzise Prozessführung (z. B. Feuchte- und Temperatursteuerung) reduziert Ausschuss und senkt indirekt Emissionen. Zusätzliche Hebel umfassen die Optimierung der Druckluft (Leckagebeseitigung, bedarfsgerechte Druckniveaus), Pinch-Analysen zur Wärmeintegration, die bedarfsgerechte Beleuchtung sowie die Optimierung der Leimküche und Trockner-Profile zur Minimierung des Energieeinsatzes.

Erneuerbare Energien und Energiebeschaffung

Die Umstellung auf Grünstrom, Eigenstromerzeugung (z. B. Photovoltaik) und langfristige Lieferverträge mit nachweisbar geringer Emissionsintensität verringern Scope‑2‑Emissionen. Der Einsatz erneuerbarer Prozesswärme oder die Elektrifizierung ausgewählter Aggregate kann zusätzliche Minderungen bewirken. Herkunftsnachweise, belastbare Vertragsformen und eine transparente Dokumentation der Energiemixe stärken die Glaubwürdigkeit. Wo technisch sinnvoll, sind Solarthermie, Wärmepumpen oder der Einsatz von Niedertemperaturwärme aus Abwärmequellen praktikable Ergänzungen.

Materialeinsatz und Kreislaufführung

Ein hoher Anteil an Sekundärfasern, sortenreines Trennen sowie die Minimierung von Produktionsabfällen senken den Ressourcenverbrauch. Materialeffizienz durch geeignete Wellenprofile, reduzierte Flächengewichte und passgenaues Design vermeidet Überdimensionierung, ohne die Schutzfunktion zu beeinträchtigen. Auch der sparsame Einsatz von Hilfsstoffen (z. B. Leim) trägt zur Emissionsminderung bei. Design-for-Recycling, Monomaterial-Ausführungen und bedarfsoptimierte Konstruktionen (Right-Sizing) unterstützen die Kreislaufführung und reduzieren indirekte Emissionen entlang des Lebenszyklus.

Logistik und Transport

Emissionsminderungen im Transport entstehen durch Tourenplanung, hohe Auslastung, multimodale Verkehre, aerodynamisch optimierte Fahrzeuge und Fahrerassistenzsysteme. Eine zentrale Stellschraube ist die Volumen- und Packdichtenoptimierung, zum Beispiel durch optimierte Abmessungen für eine bessere Palettenauslastung, um Transporte zu reduzieren. Flachliegende Anlieferung, verdichtete Ladeeinheiten und bedarfsgerechte Abrufe vermeiden Leerfahrten. Ergänzend können alternative Antriebe, sparsame Fahrweisen, Reifen- und Wartungsmanagement sowie die Verlagerung geeigneter Distanzen auf Schiene oder Schiff weitere Emissionsbeiträge senken.

Digitale Datenerfassung und Monitoring

Kontinuierliches Monitoring von Energie- und Materialströmen schafft Transparenz. Echtzeitdaten, Kennzahlen-Dashboards und vorausschauende Wartung helfen, Verluste zu reduzieren und Abweichungen früh zu erkennen. Standardisierte Berichtsformate erhöhen die Vergleichbarkeit über Zeiträume und Standorte hinweg. Digitale Zwillinge, IoT-Sensorik und eine klare Daten-Governance (u. a. Messstellenkonzepte, Kalibrierintervalle, Datenvalidierung) verbessern die Aussagekraft der Kennzahlen und ermöglichen zielgenaue Maßnahmen.

Druckprozesse, Veredelung und Hilfsstoffe

In der Weiterverarbeitung beeinflussen Druckverfahren, Farbwahl und Trocknung die Emissionsbilanz. Der Einsatz wasserbasierter Systeme, optimierter Trocknungsparameter und reduzierter Lackaufträge senkt Energiebedarf und lösemittelbedingte Emissionen. Standardisierte Rüstprozesse und Farbmanagement verringern Makulatur und damit indirekt den Material- und Energieeinsatz.

Instandhaltung und Qualifizierung

Präventive Instandhaltung erhöht die Verfügbarkeit energieeffizienter Zustände, reduziert Leckagen und verhindert Lastspitzen. Schulungen für Bedienpersonal, klare Arbeitsanweisungen und Anreizsysteme fördern eine kontinuierliche Verbesserung und sichern, dass Maßnahmen nicht nur eingeführt, sondern auch langfristig beibehalten werden.

Auswirkungen der Emissionsreduktion auf die Verpackungsindustrie

Die Umsetzung von Emissionsminderungsmaßnahmen hat erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Industrie von der Herstellung von Wellpappe bis hin zu Papierverpackungen. Zu den Effekten gehören die Senkung von Betriebskosten, Verbesserung des Markenimages sowie gesellschaftliche und wirtschaftliche Vorteile im Zuge einer grünen, nachhaltigen Wirtschaft. Zusätzlich ermöglicht eine klare Emissionsstrategie die bessere Abstimmung mit Kundenanforderungen, reduziert Risiken in Beschaffung und Produktion und erhöht die Planungssicherheit bei langfristigen Investitionen.

Darüber hinaus stärkt eine systematische Emissionsreduktion die Resilienz gegenüber Energiepreisschwankungen, unterstützt regulatorische Konformität und erleichtert die Kommunikation von Produktfußabdrücken. Lieferketten können glaubwürdigere Daten bereitstellen, was die Zusammenarbeit mit nachgelagerten Industrien verbessert. Nicht zuletzt fördert die Fokussierung auf effiziente Prozesse eine gleichmäßigere Qualität und reduziert Ausschusskosten. Einheitliche Kennzahlen schaffen Transparenz in der Steuerung der Produktion und helfen, Prioritäten zwischen Energie-, Material- und Logistikkosten sachlich abzuwägen.

Vor- und Nachteile von Emissionsreduzierung

Die Reduzierung von Emissionen birgt zahlreiche Vorteile wie eine verbesserte Umweltverträglichkeit und Kosteneinsparungen durch effizientere Prozesse. Allerdings gehen mit den bestehenden Maßnahmen auch Herausforderungen einher. Dazu zählen etwa Investitionskosten für Technologien oder die Anpassung von Geschäftsmodellen, die notwendig sind, um Emissionsziele zu erreichen. Trotzdem überwiegen langfristig die positiven Aspekte, da die Anpassung an nachhaltige Praktiken auch eine Chance für Innovation und Wachstum bietet. Wichtig sind realistische Zeitpläne, solide Wirtschaftlichkeitsrechnungen und die frühzeitige Einbindung aller relevanten Bereiche, um Umsetzungsrisiken zu minimieren.

  • Vorteile: geringere Energiekosten, weniger Materialeinsatz, stabilere Lieferketten, nachvollziehbare Kennzahlen und stärkt die Erfüllung externer Berichtspflichten.
  • Herausforderungen: initialer Kapitalbedarf, Qualifizierungsbedarf für Personal, Datenverfügbarkeit und die Abstimmung mit Lieferanten entlang der Wertschöpfungskette.
  • Zusatznutzen: verbesserte Produkttransparenz, robustere Qualitätssteuerung, geringere Ausschuss- und Nacharbeitsquoten sowie eine höhere Flexibilität bei Nachfrage- und Rohstoffschwankungen.

Zusätzliche Aspekte: Messmethoden und Praxis

Für die Steuerung der Emissionsreduktion sind klare Kennzahlen notwendig. Typische Bezugsgrößen sind CO2e pro Tonne Papier, pro Quadratmeter Material oder pro ausgelieferter Einheit. Lebenszyklusbetrachtungen (Cradle‑to‑Gate bis Cradle‑to‑Grave) helfen, Verlagerungseffekte zu vermeiden und Prioritäten zu setzen. Darüber hinaus erhöhen definierte Messgrenzen (organisatorisch und operativ), dokumentierte Annahmen, Unsicherheitsanalysen und regelmäßige Audits die Aussagekraft der Berichte und erleichtern Standortvergleiche.

  • Beispiel Maßnahmenbündel: Wärmerückgewinnung in der Trocknung, Umstellung auf Grünstrom, Optimierung der Leimrezeptur, Packdichtensteigerung durch konstruktive Anpassungen, vorausschauende Instandhaltung.
  • Implementierung: Baseline ermitteln, Ziele definieren, Maßnahmen roadmap-basiert einführen, Wirksamkeit regelmäßig überprüfen und kontinuierlich verbessern.
  • Wichtige Kennzahlen (Auswahl): spezifischer Energieverbrauch (kWh/m²), Ausbeute und Makulaturquote, OEE, Lastgang- und Spitzenauswertung, Transportemissionen pro Tonnenkilometer, Recyclingquote und Materialnutzungsgrad.

Regulatorischer Kontext und Berichterstattung

Rahmenwerke wie das Greenhouse Gas Protocol und Normen zur Treibhausgasbilanzierung unterstützen eine einheitliche Erfassung und Berichterstattung. In vielen Märkten gewinnen Berichtspflichten, Klimaziele und produktbezogene Deklarationen (z. B. Product Carbon Footprints und Umweltproduktdeklarationen) an Bedeutung. Für Unternehmen der Wellpapp-Industrie empfiehlt sich die frühzeitige Ausrichtung an gängigen Standards, die Einrichtung eines Energiemanagements und die sorgfältige Dokumentation von Datengrundlagen, Berechnungswegen und Annahmen.

Praxisbeispiele und typische Stolpersteine

Praxisnahe Verbesserungen entstehen häufig durch die Bündelung vieler kleiner Hebel: optimierte Anfahr- und Stillstandsprozesse, Reduktion von Leimverlusten, verbesserte Papierbahnstabilität zur Senkung von Makulatur sowie die Abstimmung von Format- und Rüstfolgen. Typische Stolpersteine sind unvollständige Datensätze, fehlende Zählpunkte, inkonsistente Einheiten oder die Vernachlässigung indirekter Effekte in Transport und Entsorgung. Abhilfe schaffen klare Verantwortlichkeiten, regelmäßige Datenqualitätsprüfungen und die schrittweise Erweiterung der Messinfrastruktur.

Begriffliche Abgrenzungen und Synonyme

Im Umfeld der Wellpappe werden Begriffe wie Emissionsminderung, Treibhausgasreduktion, Klimaschutz, Dekarbonisierung und CO2‑Reduktion häufig synonym verwendet. Während die Emissionsreduzierung den übergeordneten Rahmen bildet, beschreibt Dekarbonisierung meist die systematische Absenkung kohlenstoffbezogener Emissionen in Energie- und Materialsystemen. Für die operative Umsetzung in der Verpackungsherstellung sind beide Konzepte eng verzahnt.

Zusammenfassung:

  • Unter Emissionsreduzierung versteht man die Verringerung des Ausstoßes schädlicher Substanzen in die Atmosphäre, meist bezogen auf Treibhausgase wie Kohlendioxid.
  • Unternehmen, die Verpackungen aus Wellpappe verwenden, tragen zur Senkung der Treibhausgasemissionen bei, da diese Materialien umweltfreundlich und recyclebar sind.
  • Mithilfe von Technologien und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung können diese Unternehmen ihre Emissionen weiter reduzieren und so zum Klimaschutz beitragen.
  • Wesentliche Hebel liegen in Energieeffizienz, erneuerbaren Energien, materialeffizientem Design, Kreislaufführung und verbesserter Transportauslastung.
  • Transparente Datenerhebung, geeignete Kennzahlen und regelmäßiges Monitoring sichern messbare Fortschritte und vermeiden Verlagerungseffekte.
  • Investitionen und organisatorische Anpassungen sind erforderlich, führen jedoch zu robusteren Prozessen und geringeren langfristigen Umweltwirkungen.
  • Regulatorische Anforderungen und standardisierte Bilanzierungsrahmen unterstützen eine vergleichbare Berichterstattung und erleichtern die Integration in betriebliche Entscheidungsprozesse.

Veröffentlicht am 19.07.2024
Letzte Überarbeitung am 17.09.2025 um 16:44 Uhr von Julia Kopp

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