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Infrarotbarriere

In der heutigen Welt der Verpackungstechnologien spielt die Infrarotbarriere eine zentrale Rolle für das thermische Management. Ihre Anwendung in Wellpappe-Verpackungen stellt eine technisch präzise Weiterentwicklung dar, die den Schutz gegenüber Strahlungswärme verbessert und die Haltbarkeit temperatursensibler Waren im Transport und in der Lagerung stabilisiert. Besonders in variierenden Klimazonen und bei wechselnden Tages- und Nachtprofilen trägt eine angepasste Infrarotbarriere dazu bei, Temperaturspitzen zu glätten und das Temperaturfenster innerhalb der Umverpackung enger zu halten. Dadurch lassen sich Qualitätsschwankungen reduzieren, ohne die mechanischen Eigenschaften der Verpackung oder die Handhabung wesentlich zu beeinflussen.

Definition: Was versteht man unter Infrarotbarriere?

Unter einer Infrarotbarriere versteht man eine funktionale Schicht oder Beschichtung innerhalb oder auf der Oberfläche einer Verpackung, die darauf ausgelegt ist, infrarote Strahlung (IR-Strahlung) gezielt zu reflektieren oder zu absorbieren und so den Wärmeeintrag zu reduzieren. Im Kontext von Wellpappe-Verpackungen werden diese Barrieren als dünne Lacke, metallisierte Schichten oder laminierte Verbunde auf den Deck- oder Zwischenlagen eingesetzt. Ziel ist es, den Energieaustausch durch Strahlung zu verringern, damit die Temperatur im Inneren möglichst konstant bleibt. Je nach Einsatzgebiet wird die Barriere auf die relevanten Wellenlängenbereiche abgestimmt, um eine hohe spektrale Selektivität zu erreichen und die gewünschte Wirkung bei möglichst geringem Materialeinsatz zu erzielen.

Technisch betrachtet beziehen sich Infrarotbarrieren auf Spektralbereiche des nahen, mittleren und fernen Infrarots (typischerweise etwa 0,7 bis 14 µm). Je nach Materialsystem (z. B. metallische Schichten mit hohem Reflexionsgrad oder pigmentierte Funktionslacke mit angepasster Emissivität) wird IR-Strahlung entweder zurückgeworfen oder in Wärme umgewandelt und anschließend mit geringer Emission wieder abgegeben. Dadurch entsteht eine messbare Verbesserung der thermischen Isolationswirkung gegenüber reiner Wellpappe ohne Funktionsschicht. Ergänzend ist die Oberflächenbeschaffenheit (Rauheit, Glanzgrad) relevant, da sie das Reflexionsverhalten und die Winkelabhängigkeit beeinflusst. Haltbarkeit, Abriebfestigkeit und Beständigkeit gegenüber Feuchte und UV-Belastung sind weitere Kriterien der Definition, da die Leistungsfähigkeit über den gesamten Nutzungszeitraum stabil bleiben muss.

Anwendungsbereiche der Infrarotbarriere

In vielen Branchen, wie Lebensmittelindustrie, Pharmazeutika und Elektronik, hat die Infrarotbarriere erhebliche Einsatzfelder erschlossen. Durch ihre Fähigkeit, den Einfluss von Strahlungswärme zu begrenzen, lassen sich Produkte schützen, die empfindlich auf Temperaturschwankungen reagieren. In der Lebensmittelkette kann das Temperaturfenster enger gehalten werden, was Frische und Qualität unterstützt. In der pharmazeutischen Logistik tragen IR-Barrieren dazu bei, die thermische Belastung beim Umschlag oder auf der letzten Meile zu dämpfen. Auch in der Elektronikbranche können sie den Wärmeeintrag auf Bauteile, Leiterplatten oder optische Komponenten reduzieren und so die Beanspruchung durch externe Wärmequellen mindern. Darüber hinaus sind kosmetische und chemisch-technische Produkte mit definierten Lagertemperaturen, temperatursensitive Klebstoffe sowie optische Güter (z. B. Folien und Filter) typische Anwendungsfälle, in denen eine integrierte Infrarotbarriere die Verpackungsfunktion erweitert.

  • Lebensmittel: Schutz vor Sonneneinstrahlung und punktueller Wärmelast, z. B. an Laderampen oder im Sommertransport. Geeignet für Frischeprodukte, Schokolade, Feinkost oder Getränke, bei denen kurzzeitige Strahlungsereignisse zu Qualitätsverlusten führen können.
  • Pharma: Stabilisierung temperatursensibler Güter im nicht gekühlten Versand, Ergänzung zu Isolierlagen oder Kühlelementen. Nützlich für die Abpufferung von Temperaturspitzen zwischen Kühlstationen sowie beim Umschlag im Freien.
  • Elektronik: Reduktion von Strahlungswärme auf Gerätegehäuse, Sensorik, LED-Module oder Akkumodule während Lagerung und Transport. Minimiert thermische Stressereignisse, die Alterung oder Drift begünstigen.
  • E-Commerce: Verbesserte Robustheit gegenüber wechselnden klimatischen Bedingungen auf der letzten Meile. Wirkt insbesondere bei ungeschützten Zustellprozessen, wenn Sendungen kurzzeitig direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.

Funktionsweise einer Infrarotbarriere

Eine Infrarotbarriere wirkt über die gezielte Steuerung von Reflexion, Absorption und Emission von IR-Strahlung. Materialien mit hohem Reflexionsgrad (geringe Emissivität) senden einen Großteil der IR-Strahlung zurück, bevor sie in das Packgut gelangen kann. Absorptive Systeme nehmen Strahlung auf und geben sie zeitversetzt und meist mit geringerer Emission wieder ab. Die Effektivität hängt von der Spektralabstimmung, der Schichtdicke, der Oberflächenstruktur und der Position der Barriere im Wellpappaufbau ab. Zusätzlich beeinflussen Winkel der Einstrahlung, Oberflächentemperatur und Umgebungsklima den Netto-Wärmefluss. In der Praxis wirkt die Infrarotbarriere stets im Zusammenspiel mit Wärmeleitung innerhalb der Materiallagen und Konvektion in Hohlräumen oder an Oberflächen.

  • Reflexionsbasierte Systeme: Metallisierte Schichten, Effektpigmente (z. B. plättchenförmige Pigmente) zur Erhöhung des IR-Reflexionsgrades. Ziel ist ein hoher Total-Solar-Reflectance-Wert bei gleichzeitig ausreichender Verarbeitbarkeit und Bedruckbarkeit.
  • Absorptionsbasierte Systeme: Funktionslacke, die Strahlung aufnehmen und mit definierter Emissivität wieder abstrahlen. Sie können spektral so angepasst werden, dass sie im relevanten IR-Fenster arbeiten und außerhalb unkritisch bleiben.
  • Schichtarchitektur: Auftragen auf Außen- oder Innenlage, Laminatverbunde, kaschierte Funktionspapiere. Die Positionierung beeinflusst die Interaktion mit Druckfarben, Klebungen und Rilllinien sowie die Anfälligkeit für Abrieb.
  • Interaktion mit Konvektion/Leitung: IR-Barrieren ergänzen, ersetzen aber keine konvektive oder leitungsbezogene Wärmedämmung; die Gesamtleistung ergibt sich aus dem Zusammenspiel aller Mechanismen. Eine optimierte Kombination kann den effektiven Wärmeübergang signifikant reduzieren.

Messgrößen und Spezifikation

Zur technischen Beurteilung werden u. a. Reflexionsgrad (R), Transmissionsgrad (T) und Emissivitätszahl (ε) herangezogen. Praxisnah wird die Wirksamkeit über Temperaturprofile in Klimakammern, Bestrahlungsversuche (simulierte Sonneneinstrahlung) oder vergleichende Packtests bewertet. Wichtig ist die reproduzierbare Angabe der Prüfbedingungen, damit Ergebnisse zwischen Varianten vergleichbar sind. Ergänzend sind Gesamt-Solarreflexion (TSR), hemisphärische Emissivität und spektrale Kennlinien relevant, da spektrale Selektivität und Winkelabhängigkeit die reale Leistungsbilanz beeinflussen.

Bei der Auslegung helfen normierte Prüfmethoden für thermische Kennwerte, ergänzt um anwendungsspezifische Transport- und Lagerprofile. Hilfreich sind zudem klare Angaben zu Innen- und Außenlage, Materialaufbau, Flächengewichten sowie eine präzise geometrische Spezifikation; weiterführende Grundlagen zu Abmessungen und Toleranzen im Verpackungskontext erleichtern eine eindeutige Definition. Empfehlenswert sind dokumentierte Prüfpläne mit definierten Bestrahlungsstärken, Messgeometrien, Oberflächentemperaturen, Anströmbedingungen und Alterungszyklen (z. B. Feuchte-, UV- und Abriebzyklen), um die Stabilität der Barrierenleistung über die Nutzungsdauer zu beurteilen.

Vor- und Nachteile von Infrarotbarriere

Die Vorteile einer Infrarotbarriere in Wellpappverpackungen sind vielschichtig. Erstens verbessert sie die thermische Leistungsfähigkeit der Verpackung und bietet dadurch einen verlässlichen Schutz für temperatursensible Produkte. Darüber hinaus kann sie dazu beitragen, die Frische und Qualität der verpackten Produkte zu erhalten und ihre Haltbarkeit zu verlängern. In passenden Anwendungen reduziert sie Lastspitzen durch Strahlungswärme, ohne die Handhabung oder das Gewicht wesentlich zu verändern. Zusätzlich kann die Barriere das Aufheizen dunkler Druckbilder dämpfen, indem ein Teil der Strahlungsenergie reflektiert wird.

Allerdings gibt es auch einige Herausforderungen bei der Anwendung von Infrarotbarrieren. Der Aufwand für die Herstellung von Verpackungen mit Infrarotbarrieren kann höher sein als der für Standardverpackungen. Zudem können diese Barrieren die Recyclingfähigkeit der Verpackung beeinträchtigen, da sie die Trennung der verschiedenen Materialien erschweren können. Auch die Abwägung zwischen Glanz, Bedruckbarkeit und Kratzbeständigkeit ist wichtig, da Oberflächen mit hoher Reflexion empfindlicher gegenüber sichtbaren Gebrauchsspuren sein können. Die Wirkung ist zudem abhängig von der spektralen Verteilung der Strahlungsquelle und der Einbaulage der Schicht.

  • Vorteile:
    • Verbesserung des Strahlungswärmeschutzes ohne großen Platzbedarf. Geeignet für kompakte Versandlösungen und begrenzte Einbauräume.
    • Stabilere Temperaturverläufe bei wechselnden Umweltbedingungen. Reduziert thermische Spitzenbelastungen in Umschlag- und Wartephasen.
    • Kombinierbar mit Isolierlagen, Kühlmitteln oder feuchtigkeitsregulierenden Elementen. Unterstützt modulare Verpackungskonzepte.
    • Potenzial zur Reduktion von Qualitätsverlusten und Transportrisiken. Ermöglicht robustere Logistikketten bei schwankender Exposition.
  • Begrenzungen und zu beachtende Punkte:
    • Materialkosten und zusätzliche Prozessschritte (Kaschieren, Beschichten). Erfordern eine abgestimmte Prozess- und Qualitätskontrolle.
    • Interaktion mit Druck, Klebung und Rillung muss abgestimmt sein. Druckfarben und Klebstoffe können das IR-Verhalten lokal beeinflussen.
    • Recycling: Metallisierte oder mehrlagige Verbunde können die Wiederaufbereitung erschweren; repulpierbare Funktionslacke sind eine Alternative. Kennzeichnung und sortenreine Trennung erleichtern die Kreislaufführung.
    • Wirkung ist abhängig vom IR-Spektrum der Strahlungsquelle und der Einbaulage der Schicht. Winkelabhängigkeit und Verschmutzung (Staub, Fingerabdrücke) sind in der Praxis zu berücksichtigen.

Konstruktive Umsetzung in Wellpappaufbauten

Die Platzierung auf der Außenlage reflektiert externe Strahlungsquellen besonders effektiv. Eine Barriere auf der Innenlage kann sinnvoll sein, wenn der Innenraum zusätzliche Wärmequellen aufweist oder reflektiert werden soll. Bei mehrwelligen Qualitäten lässt sich eine Funktionslage gezielt dort einbringen, wo der beste Kompromiss aus Schutzwirkung, Bedruckbarkeit und Verarbeitbarkeit entsteht. Rillungen, Stanzungen und Aufreißmechaniken sollten so gestaltet sein, dass die Funktionsschicht in kritischen Bereichen nicht unnötig unterbrochen wird. Zusätzlich lohnt sich die Optimierung von Faltmechanismen, Klappenüberlappungen und Verschlussarten, damit keine Wärmebrücken oder unnötige Strahlungsfenster entstehen.

Materialoptionen und Verarbeitbarkeit

  • Metallisierte Papiere/Folien: Hoher Reflexionsgrad, sorgfältige Abwägung hinsichtlich Recycling. Benötigen angepasste Klebstoffe und Rillparameter, um Rissbildungen an Falzkanten zu vermeiden.
  • Funktionslacke: Wasserbasierte Systeme mit IR-reflektierenden Pigmenten, oft gut verarbeitbar und bedruckbar. Eignen sich für flächige Anwendungen und variable Flächengewichte.
  • Keramisch oder mineralisch pigmentierte Schichten: Angepasste Emissivität, robuste Oberflächen. Häufig widerstandsfähig gegen Abrieb und Feuchte, mit stabiler Performance über Temperaturzyklen.
  • Kaschierverbunde: Definierter Verbundaufbau für reproduzierbare Performance, Augenmerk auf Klebstoffkompatibilität. Ermöglichen die Kombination unterschiedlicher Funktionslagen in einem reproduzierbaren Prozess.

Praxis und Qualitätssicherung

  • Verifizierte Prüfpläne mit Klimaprofilen (Sommer/Winter, Tag/Nacht, Strahlungsphasen). Dokumentation der Einstrahlungsstärke und Winkelverteilung.
  • Vergleichsmessungen gegen Referenzverpackungen ohne IR-Funktion. Einsatz standardisierter Dummys und Datenlogger für reproduzierbare Temperaturkurven.
  • Dokumentation von Oberflächeneigenschaften, Beschichtungsgewichten und Alterungsbeständigkeit. Regelmäßige Stichprobenprüfung und inline-taugliche Prüfverfahren.
  • Beachtung regulatorischer Anforderungen, z. B. bei direktem oder indirektem Lebensmittelkontakt. Einhaltung von Good-Manufacturing-Practice und migrationsbezogenen Grenzwerten.

Nachhaltigkeit und Recycling

Infrarotbarrieren müssen in ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept eingebettet werden. Repulpierbare Funktionslacke oder dünne, gut trennbare Verbunde können die Wiedereinführung in den Faserstoffkreislauf erleichtern. Entscheidende Hebel sind eine materialsparende Auslegung, klare Deklaration der Komponenten und die Bewertung von Nutzungsdauer, Performance und End-of-Life-Pfaden. In Audits empfiehlt sich die Erfassung relevanter Indikatoren wie Faseranteil, Sortierfähigkeit, Rezyklateinsatz und CO₂-relevante Prozessschritte.

Typische Fehlerquellen und Best Practices

Zu den häufigsten Fehlerquellen zählen unzureichend abgestimmte Rillgeometrien, die zu Mikrorissen in der Funktionsschicht führen, sowie unbeabsichtigte Überdeckungen durch Etiketten oder Klebebänder mit abweichender IR-Charakteristik. Best Practices beinhalten definierte Falzradien, abgestimmte Klebstoffsysteme, saubere Oberflächen vor dem Beschichten und die Prüfung der Wirkung nach Druck, Lackierung und Konfektion. Die frühzeitige Einbindung von Verarbeitungs- und Prüfteams sichert reproduzierbare Ergebnisse.

Zusammenfassung

Trotz bestimmter Herausforderungen bieten Infrarotbarrieren ein wirkungsvolles Mittel, um die Einwirkung von Strahlungswärme auf verpackte Güter zu reduzieren. In Wellpappverpackungen ermöglichen sie ein gezieltes Temperaturmanagement, wirken Lastspitzen entgegen und tragen zu stabileren Bedingungen in Transport und Lagerung bei. Für die erfolgreiche Umsetzung sind eine geeignete Materialwahl, ein durchdachter Aufbau sowie belastbare Prüf- und Spezifikationsdaten entscheidend. Ergänzend sollten Nachhaltigkeitsaspekte, Verarbeitungsparameter und regulatorische Anforderungen in die Auslegung integriert werden, damit die Barrierefunktion über den gesamten Lebenszyklus zuverlässig erfüllt wird.

Zusammenfassung:

  • Eine Infrarotbarriere blockiert oder begrenzt IR-Strahlung durch geeignete Schichten mit definiertem Reflexionsgrad und Emissivität.
  • Sie kann in der Herstellung von Verpackungen aus Wellpappe eingesetzt werden, um die Auswirkungen von Strahlungswärme zu minimieren und thermische Stabilität zu erhöhen.
  • Durch den Einsatz stabilisiert sich die Temperatur im Verpackungsinneren, was die Haltbarkeit temperaturempfindlicher Waren unterstützt.
  • Die Wirksamkeit hängt vom Materialsystem, der Schichtarchitektur und der Position im Wellpappaufbau ab.
  • Kosten, Verarbeitbarkeit und Recyclingfähigkeit sollten frühzeitig in die Auslegung einbezogen werden.
  • Praxisrelevante Prüfungen (Klimaprofile, Bestrahlungstests) sind für eine verlässliche Leistungsbewertung erforderlich.

Veröffentlicht am 24.05.2025
Letzte Überarbeitung am 20.10.2025 um 12:32 Uhr von Manuel Hofacker

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