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Druckausführungen

In der Welt der Wellpappenverpackungen spielt die Druckausführung eine wichtige Rolle. Ob es sich um Produkte handelt, die sich von der Masse abheben sollen, oder um Umverpackungen, die wesentliche Informationen tragen: Eine professionelle und ansprechende Druckausführung auf Wellpappe ist ein wichtiges Merkmal für Qualität und Branding.

Darüber hinaus beeinflussen Druckverfahren die Wahrnehmung im Handel und beim Endkunden, die Lesbarkeit von Kennzeichnungen sowie die Funktionalität (zum Beispiel Barcodes und Symbole). Die richtige Kombination aus Technik, Material und Gestaltung entscheidet über Farbtreue, Schärfe, Haltbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Dieser Beitrag erläutert die gängigen Verfahren, zeigt Auswahlkriterien und grenzt typische Einsatzbereiche sauber voneinander ab. Zusätzlich spielen die Substratwahl (weiße, gestrichene oder braune Liner), die Wellengeometrie und die Weiterverarbeitung (Rillen, Stanzen, Kleben) eine Rolle, da sie das Druckbild, die Registerhaltigkeit und die Robustheit im Logistikprozess maßgeblich beeinflussen.

Definition: Was versteht man unter Druckausführungen?

Unter Druckausführungen, auch als Druckveredelung bekannt, versteht man den Prozess der Anwendung von Farben, Mustern oder Designs auf die Oberfläche der Wellpappe. Diese können durch verschiedene Verfahren wie den Offsetdruck, den Flexodruck oder den digitalen Druck erstellt werden. Jede Methode hat ihre spezifischen Eigenschaften und Vorteile und wird abhängig vom gewünschten Endergebnis und den Anforderungen an die Verpackung angewandt.

Im engeren Sinne umfasst der Begriff sowohl die grafische Umsetzung (Sonderfarben, Rasterbilder, Linienstärken, Negativ- und Positivschrift) als auch prozesstechnische Parameter wie Farbtypen (wasserbasiert, UV-härtend), Lackierungen (matt, glänzend, partiell), Deckweiß auf braunen oder gemischten Linern, sowie die Frage, ob vor dem Aufkaschieren (Preprint) oder direkt auf dem fertigen Zuschnitt (Postprint) gedruckt wird. Auch Toleranzen, Registergenauigkeit und die Anpassung des Layouts an Rillungen, Stanzungen und Wellengeometrien zählen dazu. Ergänzend werden Aspekte wie Tonwertzunahme, Farbraum, Substratvorbehandlung (Primer), Trocknung und die Einhaltung relevanter Normen berücksichtigt, um reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.

Techniken und Verfahren der Druckausführungen

Im Rahmen der Druckausführungen bei der Herstellung von Wellpappeverpackungen stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Der Offsetdruck ist eine traditionelle Methode, die für hochwertige Bilder und klare, scharfe Texte sorgt. Im Flexodruck werden flexible Druckplatten aus Gummi oder Kunststoff verwendet, um Bilder direkt auf die Wellpappe zu übertragen. Der Flexodruck ist ideal für große Auflagen und bietet eine gute Farbbeständigkeit. Im digitalen Druck werden die Bilder direkt auf die Verpackung übertragen, was eine schnelle Produktionszeit ermöglicht und ideal für kleinere Auflagen oder personalisierte Druckanforderungen ist.

Offsetdruck (Preprint und Kaschierung)

Beim Offsetdruck wird in der Regel auf einen Feinpapier- oder Kartonbogen gedruckt, der anschließend auf den Deckliner kaschiert wird (Litho-Kaschierung). Typisch sind hohe Detailtreue, feine Rasterverläufe und sauber wiedergegebene Bildmotive. Vorteile sind eine konstante Qualität über große Auflagen und die Möglichkeit, mehrere Lackschichten oder Sonderfarben präzise einzusetzen. Zu beachten sind jedoch Anlaufkosten, längere Rüstzeiten und die Notwendigkeit, das Layout auf spätere Rill- und Stanzprozesse abzustimmen. Beim Rollen-Preprint wird der Liner vor dem Wellpappenprozess bedruckt, was eine sehr gleichmäßige Qualität ermöglicht, jedoch eine sorgfältige Passerkontrolle beim Verkleben voraussetzt.

Flexodruck (Postprint auf Wellpappe)

Der Flexodruck überträgt Farbe mithilfe eines Rasterwalzensystems und flexibler Klischees direkt auf die Wellpappe. Er ist im Direktdruck besonders verbreitet, reicht von einfarbigen Logodrucken bis hin zu mehrfarbigen Motiven mit solider Registerhaltigkeit. Vorteile sind hohe Maschinengeschwindigkeit, robuste Prozessstabilität und gute Wirtschaftlichkeit in mittleren bis großen Losgrößen. Grenzen zeigen sich bei sehr feinen Bildrastern und extrem kleinen Schriften, insbesondere auf groben Wellenqualitäten oder stark strukturierten, ungestrichenen Linern. Eine geeignete Anilox-Konfiguration, präzise Klischeemontage und abgestimmte Farbviskosität sind entscheidend, um Kantenfließen, Quetschränder und Mottling zu vermeiden.

Digitaldruck (Inkjet/Toner, variabler Datendruck)

Digitaldrucksysteme arbeiten ohne physische Druckformen. Dadurch eignen sie sich für kleine bis mittlere Serien, häufige Motivwechsel, Versionierungen und personalisierte Inhalte. Variable Daten (z. B. Seriennummern oder Aktionscodes) lassen sich direkt integrieren. Die Reproduzierbarkeit von Sondertönen wird mit simulierten Volltonbibliotheken gelöst, wobei die farbliche Annäherung von Substrat und Tinte abhängt. Stärken sind kurze Produktionszeiten, minimaler Rüstaufwand und hohe Flexibilität. Bei großflächigen Vollflächen auf saugenden Linern kann eine gleichmäßige Dichte eine prozessseitige Herausforderung sein. Eine korrekte Profilierung, kontrollierte Tintenauftragmenge und passende Trocknung (z. B. Luft, IR) verbessern die Flächengleichmäßigkeit und reduzieren Streifenbildung.

Ergänzende Verfahren und Veredelungen

Je nach Anforderung kommen zusätzliche Schritte hinzu, etwa Dispersionslacke für Scheuerfestigkeit, partielle Effekte zur Akzentuierung von Logos oder deckende Weißunterdrucke auf dunklem Material. Für funktionale Anforderungen (z. B. wischfeste Gefahrensymbole oder maschinenlesbare Codes) werden geeignete Tinten und Prozessparameter gewählt. Weitere Optionen umfassen rutschhemmende Überzüge für Transportanforderungen, Matt-Glanz-Kontraste zur Strukturierung von Flächen sowie Schutzlacke, die die Kratzempfindlichkeit im Versand reduzieren.

Auswahl der passenden Druckausführung

Bei der Wahl der passenden Druckausführung spielt eine Reihe von Faktoren eine Rolle. Dazu gehören die Auflagenhöhe, die gewünschte Druckqualität, das Budget und der Verwendungszweck der Verpackung. Es ist ratsam, die Druckausführung in Absprache mit einem Fachmann oder Dienstleister für Wellpappenverpackungen zu wählen, um das optimalste Ergebnis zu erzielen.

Weitere Kriterien sind die Materialwahl (brauner oder weißer Liner, gestrichen/ungestrichen), die Wellenart (E, B, C, BC usw.), erforderliche Beständigkeiten (Scheuern, Feuchte, Reibung), der Anteil an Vollflächen versus feinen Rasterbildern sowie technische Details wie Registertoleranzen in Bezug auf Rilllinien und Ausbrechungen. Auch die Reproduzierbarkeit von Hausfarben, die Lesbarkeit von Barcodes und Mindestschriftgrößen müssen in der Layoutphase berücksichtigt werden. Für die Konstruktion und das Drucklayout sind weiterführende Informationen zu Abmessungen in der Praxis hilfreich, um Passer, Beschnitt und Nutzen optimal zu planen.

Vorstufe und Datenaufbereitung

  • Farbmanagement: Verwendung konsistenter Profile, definierte Tonwertzunahmen, klare Vorgaben für Sonderfarben und deren Simulation.
  • Bildauflösung und Raster: Auflösung passend zum Verfahren wählen; bei Flexo höhere Strichstärken und robuste Schriften bevorzugen.
  • Trapping/Überfüllung: Konstruktive Überfüllungen vermeiden Blitzer an Schnitt- und Rillkanten.
  • Barcode- und Kennzeichnungsqualität: Kontraste, Strichbreiten und Ruhezone normgerecht anlegen.
  • Passer- und Toleranzplanung: Grafische Elemente so platzieren, dass Rilllinien, Ausbrechungen und Stanzbrücken berücksichtigt werden.
  • Datenformate und Prüfroutinen: Druckfähige PDF/X-Standards, verbindliche Freigabe- und Proof-Prozesse, sauber gepflegte Ebenen für Stanze, Rillung und Weißunterdruck.

Checkliste für die Entscheidungsfindung

Eine strukturierte Bewertung hilft bei der Verfahrenwahl: Motivkomplexität (Bilder vs. Flächen), benötigte Farbtreue (Hausfarben), erwartete Abrieb- und Feuchtebeständigkeit, Lieferzeit und Flexibilität bei Motivwechseln, verfügbare Budgets inklusive Rüst- und Werkzeugkosten, sowie Anforderungen an variable Daten oder serialisierte Kennzeichnungen.

Schnittstellen zur Weiterverarbeitung

Die Druckausführung muss mit Rill- und Stanzprozessen abgestimmt sein. Kritische Elemente werden außerhalb von Rillzonen platziert, Mindestabstände zu Stanzkonturen eingehalten und Falzrichtungen berücksichtigt. Klebelaschen und Überlappungen erfordern reduzierte Tintenaufträge oder Lackfenster, um Haftung und Maschinenlauf zu sichern.

Vor- und Nachteile von Druckausführungen

Die Wahl der passenden Druckausführung bietet eine Reihe von Vorteilen. Hochwertige Druckausführungen können ein Produkt hervorheben und zur Markenbildung beitragen. Sie verbessern die ästhetische Wirkung der Verpackung und können wichtige Informationen klar und lesbar darstellen.

Einer der Nachteile kann sein, dass einige Druckverfahren teuer sein können, insbesondere bei kleineren Auflagen. Zudem bedürfen einige Verfahren einer längeren Produktionszeit und sind nicht für alle Arten von Wellpappen geeignet.

Aus prozessualer Sicht sind Rüstkosten und -zeiten, Werkzeuganforderungen (z. B. Klischees beim Flexodruck), Materialschwankungen (Farbannahme je nach Liner) sowie die Einflüsse der Weiterverarbeitung (Rillen, Stanzen, Kleben) zu berücksichtigen. Während Offset-Preprint und Kaschierung sehr hochwertige Ergebnisse ermöglichen, sind sie weniger flexibel bei kurzfristigen Motivwechseln. Flexodruck ist effizient und robust, stößt aber bei extrem feinen Details an Grenzen. Digitaldruck bietet Variabilität und kurze Reaktionszeiten, kann jedoch je nach Tintendiffusion und Substrat an Flächengleichmäßigkeit und Farbdeckung limitiert sein. Eine realistische Kostenkalkulation umfasst neben Druckkosten auch Ausschussquoten, Einrichtezeiten, Trocknungsanforderungen und logistische Aspekte.

Qualitätssicherung und Prüfmethoden

  • Andruck/Proof: Farbliche und inhaltliche Kontrolle vor der Hauptproduktion.
  • Messung von Farbabweichungen: Überwachung von Farbwerten und Toleranzen über die Auflage.
  • Praxisnahe Tests: Scheuer- und Kratzfestigkeit, Kantenabrieb, Lesbarkeit von Codes nach der Weiterverarbeitung.
  • Visuelle Beurteilung: Beachtung von Banding, Mottling, Quetschrändern und Rastermoiré; Dokumentation mit Referenzmustern.
  • Barcode-Prüfung: Bewertung nach gängigen Normen bezüglich Kontrast, Modulation und Ruhezone, um eine zuverlässige Scanbarkeit zu gewährleisten.

Nachhaltigkeitsaspekte im Druck

Wasserbasierte Farben, migrationsarme Systeme für sensible Anwendungen und eine effiziente Farbführung tragen zur Umweltverträglichkeit bei. Zudem erleichtern angepasste Farbmengen, geeignete Lacke und gut planbare Auflagen den ressourcenschonenden Einsatz von Material und Energie. Prozessstabile Einstellungen reduzieren Ausschuss, und optimierte Trocknungskonzepte senken den Energiebedarf ohne die Trocknungssicherheit zu gefährden.

Typische Anwendungsbeispiele

  • Transport- und Versandlösungen mit einfarbigem Direktdruck zur klaren Kennzeichnung und schnellen Identifikation.
  • Regal- und Aktionsverpackungen mit mehrfarbigen Motiven für erhöhte Aufmerksamkeit am Point of Sale.
  • E-Commerce-Lösungen mit variablen Daten im Digitaldruck für Seriennummern, individuelle Botschaften oder Aktionscodes.
  • Display- und Shelf-Ready-Verpackungen mit akzentuierten Flächen und klaren Piktogrammen für zügiges Handling im Handel.
  • Mehrweg- und Retourenverpackungen mit robusten Direktdrucken, optimiert für Abriebfestigkeit und wiederholte Logistikzyklen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wahl der Druckausführung eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung von Wellpappenverpackungen spielt und je nach den spezifischen Anforderungen und dem Budget der Verpackung sorgfältig ausgewählt werden sollte. Mit der richtigen Entscheidung ist sie ein mächtiges Werkzeug zur Verbesserung der Sichtbarkeit und Wirkung eines Produkts. Eine frühzeitige Einbindung von Vorstufe, Produktion und Weiterverarbeitung erhöht die Prozesssicherheit, minimiert Korrekturschleifen und sorgt für konsistente Ergebnisse über mehrere Auflagen hinweg.

Zusammenfassung:

  • Flexodruck ist eine verbreitete Drucktechnik bei Verpackungen aus Wellpappe, da sie hervorragende Ergebnisse bei hoher Geschwindigkeit liefern kann.
  • Digitaldruck bietet vielseitige Möglichkeiten bei kleineren Auflagen und personalisierten Druckanforderungen und wird daher zunehmend für die Veredelung von Wellpapp-Verpackungen eingesetzt.
  • Der Offsetdruck liefert sehr detailgenaue Druckerzeugnisse und wird häufig bei hochwertigen Verpackungen verwendet, seine Wirtschaftlichkeit hängt jedoch stark von der Auflagenhöhe ab.
  • Sorgfältige Vorstufe (Farbmanagement, Trapping, Schriften, Barcodes) erhöht Reproduzierbarkeit und Lesbarkeit im gewählten Verfahren.
  • Material und Wellenart beeinflussen Farbannahme, Detailschärfe und Registergenauigkeit und sollten früh in die Layoutplanung einfließen.
  • Die Auswahl berücksichtigt Auflagenhöhe, Kosten, Motivkomplexität, gewünschte Beständigkeit und geforderte Flexibilität bei Motivwechseln.
  • Qualitätssicherung mit Proof, Farbmessung und Praxistests stellt sicher, dass Lesbarkeit, Farbstabilität und Abriebfestigkeit erreicht werden.
  • Nachhaltige Farb- und Lackkonzepte sowie stabile Prozesse reduzieren Ausschuss und unterstützen ressourcenschonende Verpackungslösungen.

Veröffentlicht am 15.08.2024
Letzte Überarbeitung am 01.09.2025 um 11:54 Uhr von Sebastian Würth

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