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Linienführungssysteme

Im Bereich der Wellpappe-Verpackungen spielt die Technik eine wichtige Rolle. Besonders Linienführungssysteme gewinnen durch ihren Einfluss auf Produktivität und Qualität an Bedeutung. Sie unterstützen die Herstellung und stellen die Genauigkeit des Endprodukts sicher. Darüber hinaus reduzieren sie Prozessschwankungen, stabilisieren Bahnläufe bei variablen Geschwindigkeiten und sorgen für reproduzierbare Ergebnisse über unterschiedliche Auftrags- und Materialkonstellationen hinweg.

In der industriellen Praxis dienen solche Systeme der stabilen Führung von Materialbahnen, dem Ausgleich von Toleranzen und der präzisen Positionierung an jeder Station der Fertigungslinie. Dadurch werden Ausschuss, Stillstände und Nacharbeit reduziert, während Wiederholgenauigkeit, Maßhaltigkeit und Prozesssicherheit steigen. Ergänzend unterstützen sie kurze Rüstzeiten, eine zügige Wiederanlaufphase nach Formatwechseln und eine konsistente Qualität über mehrere Schichten und Werkstoffe hinweg.

Definition: Was versteht man unter Linienführungssystemen?

Linienführungssysteme sind spezielle Maschinen, die zur Lenkung und Steuerung von Produktionslinien in der Verpackungsindustrie eingesetzt werden. Durch den Einsatz von Sensoren und Steuerungstechnik können Materialien wie Wellpappe präzise und effizient bearbeitet werden. Sie bilden ein mechatronisches Gesamtsystem aus Erfassung, Regelung und Aktorik, das die Bahnlage kontinuierlich korrigiert und definierte Toleranzfenster einhält.

Typische Aufgaben sind das Kanten- und Mittenführen von Materialbahnen, die Registerregelung zwischen Druck- und Stanzbildern sowie die dynamische Korrektur von Laufabweichungen. Je nach Prozessabschnitt kommen unterschiedliche Führungsstrategien (Kantenführung, Center-Guiding, Pattern-Guiding) zum Einsatz. In der Wellpappe-Produktion umfasst dies sowohl endlose Bahnen (Rohpapier, bedruckte Bahnen) als auch bogenorientierte Abschnitte mit präziser Übergabe an nachfolgende Aggregate.

  • Sensorik: Kamera- und Kontrastsensoren, Laserlinienscanner, Lichtschranken, Ultraschall für Bahnmitte und -kante; optional 3D-Verfahren zur Höhen- und Dickenerfassung bei wechselnden Grammaturen
  • Aktoren/Mechanik: Schwenkrahmen, Verschiebewagen, Leit- und Umlenkwalzen, Quer- und Längsversteller; zusätzlich feinfühlige Antriebe mit spielarmer Kinematik für schnelle Stellreaktionen
  • Regelung: geschlossene Regelkreise (PID oder modellbasierte Verfahren) mit adaptiven Parametern; Berücksichtigung von Latenz, Abtastrate und Feedforward-Strategien bei bekannten Störgrößen
  • Software: Rezeptverwaltung, Toleranzfenster, Trendanalyse, Ereignis- und Fehlerprotokollierung; Rollback-Funktionen für bewährte Parametersätze und Benutzerverwaltung mit abgestuften Rechten

Funktionsweise der Linienführungssysteme in der Wellpappe-Produktion

Die Funktionsweise der Linienführungssysteme in der Wellpappe-Produktion ist komplex. Sie integrieren verschiedene Technologien, darunter Sensortechnik, Mechanik und Software. Diese Elemente arbeiten zusammen, um die Bewegung der Wellpappe durch die Produktionslinie zu steuern und somit eine gleichbleibend hohe Produktqualität sicherzustellen. Entscheidend sind eine robuste Erkennung bei Staub, Vibration und wechselnden Oberflächen sowie ein stabiler Regelkreis mit kurzer Totzeit.

Regelkreis und Signalfluss

Sensoren erfassen kontinuierlich die Bahnposition oder das Register. Der Regler vergleicht Ist- und Sollwert, berechnet Korrekturen und steuert Aktoren an. Die Mechanik setzt diese Stellgrößen in präzise Bahnbewegungen um. Eine zyklische Rückmeldung (Closed-Loop) gewährleistet, dass Abweichungen früh erkannt und kompensiert werden. Ergänzend werden Filter und Beobachter eingesetzt, um Rauschen zu unterdrücken und Drift zu kompensieren, ohne die Dynamik zu beeinträchtigen.

Sensorprinzipien und Erkennungsstrategien

  • Kanten- und Mittenverfolgung: Erkennung von Bahntrennkanten, Druckmarken oder Kontrastlinien; adaptive Schwellenwerte für unterschiedliche Bedruckungsgrade
  • Bildbasierte Verfahren: kameragestützte Mustererkennung für Druck-/Stanzregister; robuste Muster-Templates für variable Formate
  • Berührungslose Messung: optische und Ultraschalltechniken zur robusten Erfassung bei variabler Materialstärke; Kombination mehrerer Sensoren zur Plausibilisierung

Mechanische Konzepte

  • Schwenkrahmenführung: kompensiert seitliches Abdriften bei hoher Geschwindigkeit und minimiert Bahnbelastungen
  • Verschiebewagen/Querführung: lineare Bahnkorrektur an kritischen Einlaufpunkten mit hoher Stellgenauigkeit
  • Leitwalzenanordnung: definiert Bahnzug und verringert Faltenbildung; reibungsoptimierte Oberflächen für empfindliche Bedruckungen

Softwarefunktionen und Daten

  • Rezepturen: vordefinierte Parameter für Grammaturen, Layouts und Prozessgeschwindigkeiten; Versionsverwaltung und Änderungsprotokoll
  • Toleranzmanagement: Warn- und Eingriffsgrenzen, Ereignisprotokolle, Trendkurven; automatische Reaktion bei Grenzwertverletzungen
  • Schnittstellen: Anbindung an SPS, HMI und Qualitätsdatenerfassung zur lückenlosen Nachverfolgung; standardisierte Protokolle für den Datenaustausch

Zentraler Einsatz von Linienführungssystemen

Der zentrale Einsatz von Linienführungssystemen findet in der Verpackungsindustrie statt, insbesondere in der Produktion von Wellpappe. Durch ihre Fähigkeit, die Qualität und Geschwindigkeit der Produktion zu steigern, sind sie ein unverzichtbares Werkzeug in diesem Sektor geworden. Sie unterstützen sowohl kontinuierliche Anlagenabschnitte als auch taktgebundene Stationen und ermöglichen eine abgestimmte Übergabe zwischen den Prozessen.

Entlang der Prozesskette übernehmen sie spezifische Aufgaben: beim Wellpappenrohpapier die Bahnführung, im Druck die Registerregelung, vor dem Stanzen das präzise Ausrichten des Bogens, vor dem Falten und Kleben die definierte Zuführung sowie im Bereich der Endverarbeitung die wiederholgenaue Übergabe zwischen Stationen. Dadurch werden Passerfehler, Schräglauf und Formatabweichungen systematisch reduziert.

  • Vorfertigung: Bahnführung an Einzügen, Ausgleich von Rollen- und Feuchtetoleranzen, Steuerung des Bahnzugs
  • Drucken/Stanztakt: Stabilisierung des Druck-/Stanzregisters bei variierendem Takt und wechselnden Layouts
  • Falt-/Klebebereich: präzises Einlaufen zur Sicherung der Falzlinien und definierte Übergabe an Klebestationen
  • Endbearbeitung: exakte Übergaben zur Minimierung von Schräglauf und Kollisionen, stabile Ausrichtung für Bündel- und Palettierprozesse

Qualitäts- und Prozessparameter

Maßgebliche Kenngrößen sind Kantenoffset, Registergenauigkeit, Bahnspannung, Bahnlagefehler, Prozessgeschwindigkeit und Ausschussquote. Mess- und Prüfpläne definieren tolerierbare Abweichungen und Eingriffsgrenzen. Nützlich sind zudem weiterführende Hinweise zu relevanten Abmessungen in Produktionslinien, um Schnittstellen zwischen Maschinen präzise auszulegen. Ergänzende Bewertungen, etwa Fähigkeitsindizes (Cp, Cpk) und Regelkartenauswertungen, unterstützen die kontinuierliche Verbesserung.

  • OEE-relevante Größen: Verfügbarkeit, Leistungsgrad, Qualitätsrate; Vergleich vor/nach Implementierung der Linienführung
  • Wartungsmetriken: MTBF, MTTR und Zustandstrends der Sensorik/Aktoren; Analyse von Auffälligkeiten über Zeit
  • Prozessfenster: definierte Toleranzbänder für stabile, reproduzierbare Ergebnisse; Abgleich mit Material- und Layoutvarianten

Inbetriebnahme und Kalibrierung

  1. Mechanische Justage von Leit- und Umlenkwalzen, Prüfung der Einzugspfade
  2. Sensor-Kalibrierung (Referenzmarken, Kontrast, Fokus, Triggerpunkte)
  3. Reglerparametrierung (Verstärkung, Filter, Totzeitkompensation)
  4. Validierung mit Referenzaufträgen und Dokumentation der Sollwerte
  5. Funktions- und Sicherheitsprüfung (Freigabeketten, Not-Halt, Schutzabdeckungen)
  6. Einweisung des Bedien- und Instandhaltungspersonals mit praxisnahen Testszenarien

Vor- und Nachteile von Linienführungssystemen

Der Hauptvorteil von Linienführungssystemen ist die Erhöhung der Effizienz und Produktivität. Sie ermöglichen eine schnellere Produktion und eine höhere Qualität der Endprodukte. Nachteile sind zum Beispiel die hohen Anschaffungskosten und der Bedarf an spezifischem technischem Know-how zur Instandhaltung und Bedienung der Systeme. Eine strukturierte Einführung mit klaren Zuständigkeiten und dokumentierten Prozessen wirkt typischen Risiken entgegen.

  • Vorteile: verbesserte Maßhaltigkeit, weniger Ausschuss, stabilere Prozesse, transparente Qualitätsdaten, standardisierte Übergaben
  • Herausforderungen: Investitionsvolumen, Schulungsbedarf, regelmäßige Kalibrierung und vorbeugende Wartung, Umgang mit komplexen Layoutwechseln

Sicherheit und Betrieb

Für den sicheren Betrieb sind Not-Halt-Konzepte, Schutzabdeckungen, definierte Freigabeketten und klare Betriebsanweisungen erforderlich. Prüfzyklen und Funktionschecks der Sensorik verringern Fehlinterpretationen bei Staub, Vibration oder wechselnden Oberflächen. Eine saubere Kennzeichnung von Referenzmarken, regelmäßige Sichtprüfungen und dokumentierte Testläufe pro Schicht erhöhen die Betriebssicherheit nachhaltig.

Einfluss der Linienführungssysteme auf den Umweltschutz

Die Rolle der Linienführungssysteme beim Umweltschutz ist ebenso signifikant. Sie tragen dazu bei, Abfall zu reduzieren und den Energieverbrauch zu optimieren, was zur Schonung der Umweltressourcen beiträgt. Gleichzeitig unterstützen sie eine bessere Materialbilanz durch weniger Makulatur und effizientere Nutzung von Rohpapier und Wellpappe.

  • Materialeffizienz: weniger Makulatur durch stabile Bahnlage und präzises Register
  • Energieaspekte: reduzierte Leerlaufzeiten und gleichmäßiger Anlagenbetrieb, geringere Anfahrverluste
  • Langlebigkeit: zustandsorientierte Wartung verlängert die Nutzungsdauer von Komponenten und reduziert Ersatzteilverbrauch

Häufige Fehlerbilder und Ursachen

  • Drift der Bahn: falsche Walzengeometrie oder unzureichender Bahnzug
  • Instabiles Register: verschmutzte Sensoren, wechselnde Oberflächenkontraste
  • Schwingungen: mechanische Resonanzen, fehlende Dämpfung
  • Falschalarm: unpassende Filtereinstellungen oder Blendungen
  • Verzögerte Stellreaktion: zu geringe Aktorleistung oder hohe Reibung in der Kinematik
  • Inkonsistente Rezepte: uneinheitliche Parametrierung zwischen Aufträgen oder Schichten

Integration, Auswahlkriterien und Normbezug

Bei der Integration in bestehende Linien sind kompatible Schnittstellen, ausreichender Einbauplatz und die Ausrichtung zur Materialbahn entscheidend. Auswahlkriterien umfassen Messprinzip, Stellweg, Reaktionszeit, Wartungszugänglichkeit und Dokumentation. Relevante Normen und Richtlinien, etwa zu funktionaler Sicherheit und Maschinenrichtlinien, dienen als Rahmen für Auslegung, Abnahme und Betrieb.

  • Integration: definierte Referenzkanten, synchronisierte Taktgeber, klare Übergabepunkte
  • Auswahl: Spannbereich der Sensorik, Auflösung, Lichtbeständigkeit, Verschmutzungstoleranz
  • Betrieb: geordnete Rezeptverwaltung, Sperrkonzepte für kritische Parameter, regelmäßige Audits

Praxis-Tipps und kontinuierliche Verbesserung

Empfehlenswert sind Messreihen zur Ermittlung optimaler Reglerparameter, standardisierte Anfahrprozeduren und eine Ursachenanalyse bei Abweichungen. Ein Kennzahlen-Dashboard mit OEE, Ausschussquote und Registerfehlern unterstützt die Priorisierung von Maßnahmen. Ergänzend trägt eine gelebte Fehlerkultur mit kurzen Rückmeldewegen dazu bei, Prozessstörungen rasch zu identifizieren und zu beheben.

Ausblick: Zukunft der Linienführungssysteme in der Wellpappe-Produktion

Die Zukunft der Linienführungssysteme in der Wellpappe-Produktion sieht vielversprechend aus. Mit der ständigen Weiterentwicklung von Technologie und Automatisierung werden sie noch effizienter und präziser, was einen bedeutenden Mehrwert für die Produktion darstellt. Verbesserte Sensorfusion, lernfähige Regler und durchgängige Datenmodelle ermöglichen eine stabilere Führung bei höheren Geschwindigkeiten und variabler Materialqualität.

Erwartet werden erweiterte Bildverarbeitung, adaptive Regelung mit Selbstparametrierung, integrierte Zustandsüberwachung sowie durchgängige Datenschnittstellen zur Qualitätsanalyse. Das unterstützt vorausschauende Instandhaltung, kürzere Rüstzeiten und eine konsistente Reproduzierbarkeit über unterschiedliche Aufträge. Zudem wird eine engere Verzahnung mit Qualitätsprüfungen die Rückkopplung an die Linienführung weiter verbessern.

Zusammenfassung:

  • Linienführungssysteme spielen eine zentrale Rolle in der Herstellung und dem Handling von Wellpappe-Verpackungen.
  • Diese Systeme steigern die Produktionseffizienz, da sie eine automatisierte, fehlerfreie Führung und Positionierung der Verpackungsrohstoffe ermöglichen.
  • Mithilfe von Linienführungssystemen lässt sich die Qualität der fertigen Verpackungen aus Wellpappe sicherstellen und damit die Kundenzufriedenheit erhöhen.
  • Kernthemen sind Sensorik, Regelung, geeignete Mechanik sowie saubere Inbetriebnahme und Kalibrierung.
  • Messgrößen wie Registergenauigkeit, Kantenoffset und Ausschussquote dienen der objektiven Bewertung des Nutzens.
  • Ein strukturierter Betrieb mit Wartungs- und Sicherheitskonzepten erhöht Stabilität und Verfügbarkeit der gesamten Linie.
  • Eine durchdachte Integration, klare Auswahlkriterien und kontinuierliche Verbesserung sichern nachhaltige Ergebnisse in der Wellpappe-Produktion.

Veröffentlicht am 05.06.2025
Letzte Überarbeitung am 16.10.2025 um 12:32 Uhr von Sebastian Würth

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