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Nominalmaß

Das Thema Nominalmaß spielt eine zentrale Rolle in der Welt der Wellpappe und der Verpackungen. Es ermöglicht eine genaue Definition des Formats einer Verpackung, was besonders in der logistischen Planung und Produktion von Wellpappe essenziell ist. Das sogenannte Nennmaß bildet dabei die verbindliche Bezugsgröße für Konstruktion, Fertigung, Qualitätsprüfung und Datenaustausch. Wer mit standardisierten Maßen arbeitet, schafft Klarheit in Spezifikationen, reduziert Kommunikationsaufwand und stellt sicher, dass Inhalte, Füllmaterial und Ladeeinheiten passgenau zusammenspielen. Darüber hinaus erleichtert ein konsequent verwendetes Nominalmaß die Rückverfolgbarkeit von Änderungen, den Vergleich von Alternativen sowie die nahtlose Zusammenarbeit zwischen Konstruktion, Einkauf, Vertrieb, Qualitätssicherung und Logistik entlang der gesamten Lieferkette.

Definition: Was versteht man unter Nominalmaß?

Unter dem Begriff Nominalmaß versteht man in der Praxis die normierte Größenbezeichnung eines Produkts. Es dient der einfachen und einheitlichen Beschreibung von Produktgrößen und hat sich als Standard innerhalb der Branche etabliert. Speziell in der Wellpappenindustrie findet dieser Begriff Anwendung zur Klassifizierung von Verpackungsgrößen. Üblicherweise wird in Millimetern angegeben; die Maßangaben erscheinen in technischen Zeichnungen, Datenblättern und Artikelstammdaten und werden in den relevanten Schnittstellen (z. B. CAD/ERP/PLM) konsistent geführt. Festgelegte Rundungsregeln (z. B. auf ganze Millimeter) unterstützen die eindeutige Kommunikation.

Synonym werden häufig die Begriffe Nennmaß oder Sollmaß verwendet. Dabei ist zu unterscheiden zwischen dem Nominalmaß als Ziel- bzw. Referenzwert und dem Istmaß, das als gemessenes Ergebnis in der Produktion vorliegt. Das Nominalmaß legt fest, welche Maße konstruktiv vorgesehen sind; daraus werden Toleranzen, Materialzuschläge (z. B. für Rillungen) und Prüfkriterien abgeleitet. In der Dokumentation ist es sinnvoll, die Maßeinheit, die Messpunkte und die Reihenfolge der Maße explizit zu benennen, um Interpretationsspielräume zu minimieren.

Abgrenzung: Nominalmaß, Istmaß und Toleranz

  • Nominalmaß (Sollmaß): Referenzwert für Konstruktion, Datenblätter und Bestellungen.
  • Istmaß: Tatsächlich gemessenes Maß des gefertigten Produkts unter definierten Bedingungen.
  • Toleranz: zulässige Abweichung zwischen Nominal- und Istmaß, abhängig von Material, Fertigungsverfahren und Vereinbarungen.

In der Kombination definieren diese Größen die funktionale Passung von Verpackungen: Das Nominalmaß steuert die Zielgeometrie, Toleranzen bilden den zulässigen Spielraum ab, und das Istmaß dient als Prüfgröße zur Verifikation der Fertigungsqualität.

Anwendung von Nominalmaßen in der Wellpappe-Industrie

Nominalmaße werden zur einheitlichen Bezeichnung von Verpackungsgrößen eingesetzt. Die Breite, Höhe und Länge eines Kartons werden durch deren Nominalmaß definiert. Diese Vorgehensweise resultiert in einer effizienten Kommunikation zwischen Produzenten, Lieferanten und Kunden, da Größenverwirrungen ausgeschlossen werden. Zudem werden aufgrund des einheitlichen Systems Fehlproduktionen und Fehler bei der Lagerung oder beim Transport minimiert. Auch bei der Palettierung, der Auslegung von automatisierten Packlinien und der Abstimmung mit Fördertechnik, Regaltechnik und Ladehilfsmitteln sind klar definierte Nominalmaße entscheidend.

In der Praxis dienen Nominalmaße als Grundlage für Konstruktionszeichnungen, CAD-Daten, Artikelstammdaten, Etikettierung und EDI-Austausch. Sie sind relevant für die Auslegung von Füll- und Polstermaterial, für Packmuster, die Ausnutzung von Ladehilfsmitteln sowie für die Prozesssicherheit in automatisierten Verpackungslinien. In Verbindung mit gängigen Bauartenkatalogen (z. B. FEFCO-Codes) erleichtert das Nominalmaß die eindeutige Beschreibung von Zuschnitten, Rillbildern, Klebelaschen und Stanzkonturen.

Typische Einsatzfelder

  • Serienfertigung von Faltschachteln und Umverpackungen mit wiederkehrenden Formaten.
  • Abstimmung zwischen Produktentwicklung, Einkauf, Qualitätssicherung und Logistik.
  • Konsistente Kennzeichnung auf Lieferscheinen, Zeichnungen und Prüfprotokollen.
  • Planung von Lagerplätzen, Stellhöhen und Transportstücklisten.
  • Definition von Packvorschriften, Packreihenfolgen und Kapazitätsplanungen in der Intralogistik.
  • Bewertung von Alternativmaterialien (z. B. andere Wellenarten) ohne Änderung der funktionalen Innenmaße.

Die Berechnung des Nominalmaßes

Für die Berechnung des Nominalmaßes einer Wellpappe wird von der Länge, Breite und Höhe der fertigen Verpackung ausgegangen. Dabei gilt als Nominalmaß immer das Innenmaß der Verpackung. Diese genaue Berechnung ermöglicht eine präzise Planung und Nutzung von Lager- und Transportkapazitäten. Ergänzend werden aus den Innenmaßen die Fertigungszuschläge abgeleitet, etwa für Materialdicke, Rillkompression, Klebelasche und gegebenenfalls Stanzbrücken, um das resultierende Bogen- bzw. Nutzenmaß zu bestimmen.

Branchenüblich ist die Reihenfolge Länge × Breite × Höhe (L × B × H), gemessen als Innenmaß an den Faltkanten. Das Innenmaß definiert den nutzbaren Raum und stellt sicher, dass der Inhalt mit angemessener Toleranz aufgenommen wird. Für die Herstellung werden aus dem Innenmaß Materialstärken, Rillabstände und Zuschläge für Klebelaschen abgeleitet, um das benötigte Bogen- bzw. Zuschnittmaß zu bestimmen. Je nach Wellenart (z. B. E-, B-, C- oder Doppelwelle) und Papierqualitäten variiert die wirksame Wanddicke, was im Konstruktionsansatz durch geeignete Zuschläge berücksichtigt wird.

Messmethode und Referenzpunkte

  1. Innenmaße an definierten Messpunkten bestimmen (nahe an den Faltkanten, ohne Materialkompression).
  2. Messmittel geeignet wählen (z. B. Messschieber, Maßband) und gleiche Messbedingungen einhalten.
  3. Reproduzierbarkeit sicherstellen (gleiche Reihenfolge, identische Messpositionen, dokumentierte Umgebungsbedingungen).
  4. Messmittel regelmäßig kalibrieren und Prüfmittelfähigkeit bewerten, um Messunsicherheiten zu begrenzen.
  5. Verpackungen vor der Messung klimatisieren (z. B. Standardklima), damit Feuchte und Temperatur das Ergebnis nicht verfälschen.

Für vertiefende Erläuterungen zu präzisen Abmessungen für Innen- und Außenmaße ist eine konsistente Terminologie hilfreich, um Missverständnisse in Spezifikationen zu vermeiden. Zudem sollten die verwendeten Referenzkanten, Messrichtungen und gegebenenfalls Tasterdruck bzw. Anpresskraft dokumentiert werden.

Innenmaß, Außenmaß und Bogenmaß

  • Innenmaß: Bezugsgröße für Packgut, Füllmaterial und Funktion.
  • Außenmaß: relevant für Transport, Stapelung und Raumausnutzung.
  • Bogenmaß/Zuschnittmaß: Fertigungsmaß, das sich aus Innenmaß, Materialdicke und Rill-/Klebzuschlägen ergibt.
  • Nutzenmaß: Maß eines Einzelnutzens auf dem Fertigungsbogen, wichtig für Ausnutzung und Verschnittoptimierung.
  • Stellmaß: tatsächlich benötigter Platzbedarf im Regal oder auf der Palette, abgeleitet aus Außenmaßen und Toleranzen.

Toleranzen und Materialeinfluss

Die erreichbaren Toleranzen hängen von Wellenart, Papierqualitäten, Klimabedingungen und Maschinenparametern ab. Wellpappe reagiert auf Feuchte und Temperatur; daher sollten Messungen unter vergleichbaren Bedingungen erfolgen und Toleranzfenster realistisch vereinbart werden. In der Praxis werden Toleranzbänder so gewählt, dass Funktion und Packprozess zuverlässig erfüllt werden, typischerweise im Millimeterbereich für kleinere Formate und mit größerer Bandbreite bei voluminösen Verpackungen. Vereinbarte Klimabedingungen (z. B. Standardklima) und eine eindeutige Prüfplanung unterstützen stabile Ergebnisse.

Vor- und Nachteile von Nominalmaß

Das Nominalmaß in der Verpackungsindustrie bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Dazu zählen eine präzise und klare Kommunikation der Verpackungsgröße, effiziente Nutzung von Speicher- und Frachtraum sowie die Minimierung von Fehlproduktionen und Verwirrungen bei der Lagerung. Darüber hinaus sorgt die Anwendung von Nominalmaßen für eine Vereinfachung der Bestellprozesse und eine verbesserte Bestandsverwaltung. Allerdings gibt es auch mögliche Nachteile, die beim Umgang mit dem Nominalmaß berücksichtigt werden sollten. So kann die strikte Anwendung des Nominalmaßes die Flexibilität in der Produktion limitieren, da Abweichungen von den festgelegten Größen zusätzlichen Aufwand bedeuten können. Ferner besteht auch die Gefahr von Missverständnissen, wenn zwischen Innen- und Außenmaß nicht genau differenziert wird. Ergänzend ist zu beachten, dass Änderungen an Material oder Bauart die wirksamen Maße beeinflussen können und deshalb eine Aktualisierung der Nominalmaße erforderlich machen.

  • Weitere Vorteile: bessere Vergleichbarkeit von Alternativen, eindeutige Prüfgrundlage, konsistente Stammdaten.
  • Weitere Risiken: Rundungsdifferenzen bei Umrechnungen, unklare Reihenfolge L × B × H, nicht berücksichtigte Materialtoleranzen.
  • Weitere Vorteile: eindeutige Zuordnung zu FEFCO-Bauarten, erleichterte Kapazitätsplanung und Verschnittoptimierung im Zuschnitt.
  • Weitere Risiken: veraltete Datensätze in ERP/CAD-Systemen, die zu Abweichungen zwischen Zeichnung, Bestellung und Fertigung führen.

Nominalmaße und ihre Bedeutung in der Praxis

In der Praxis erweisen sich Nominalmaße als äußerst nützliches Werkzeug in der Planung und Koordination logistischer Aufgaben. Sie helfen dabei, den Prozess der Verpackungsproduktion effizienter zu gestalten und damit nicht nur Zeit, sondern auch Kosten zu sparen. Allerdings erfordert die korrekte Anwendung von Nominalmaßen auch ein hohes Maß an Genauigkeit auf Seiten des Herstellers und des Kunden, um Fehler zu vermeiden und das volle Potenzial auszuschöpfen. Transparente Änderungsprozesse (z. B. Freigaben, Erstmusterprüfberichte) und eine klare Kennzeichnung von Revisionsständen tragen wesentlich dazu bei, dass alle Beteiligten mit derselben Datengrundlage arbeiten.

Praxisnahe Hinweise

  • Reihenfolge der Maße immer eindeutig angeben und in Dokumenten konsistent verwenden.
  • Innen- und Außenmaß sichtbar kennzeichnen, um Verwechslungen zu vermeiden.
  • Toleranzen und Messbedingungen gemeinsam festlegen und in Prüfanweisungen dokumentieren.
  • Bei Serienänderungen (z. B. Materialwechsel) Nominalmaße und Toleranzen überprüfen und gegebenenfalls anpassen.
  • Normative Bezüge (z. B. interne Werksnormen, branchenübliche Standards) in der Zeichnung referenzieren.
  • Messprotokolle mit Referenzpunkten, Messmittel und Umgebungsbedingungen archivieren, um Nachvollziehbarkeit sicherzustellen.

Häufige Fehlerquellen

  • Vermischung von Innen- und Außenmaß in Zeichnungen und Bestellungen.
  • Unterschiedliche Messmethoden ohne Abgleich der Referenzpunkte.
  • Nicht berücksichtigte Materialschwankungen, die die Passgenauigkeit beeinträchtigen.
  • Fehlende Aktualisierung der Stammdaten nach Prozess- oder Materialänderungen.
  • Inkonsistente Rundungsregeln, die zu Differenzen zwischen CAD, ERP und Fertigung führen.

Zusammenfassung:

  • Das Nominalmaß ist ein festgelegter Standardwert, der zur Herstellung von Verpackungen, insbesondere aus Wellpappe, genutzt wird.
  • Durch die Einstellung auf das Nominalmaß ist es möglich, eine konstante Qualität und Passgenauigkeit bei der Produktion von Verpackungsprodukten zu gewährleisten.
  • Dank des Nominalmaßes können Unternehmen Fertigungstoleranzen einhalten, wodurch wirtschaftliche Produktion und gleichbleibende Qualität der Verpackungen aus Wellpappe sichergestellt werden.
  • Als Bezugsgröße schafft es Klarheit zwischen Innen-, Außen- und Bogenmaß und reduziert Missverständnisse in Spezifikationen.
  • Eine saubere Messmethodik, dokumentierte Toleranzen und konsistente Datenhaltung sind entscheidend für die verlässliche Anwendung.
  • Richtig eingesetzt unterstützt das Nominalmaß eine stabile Lieferkette, reproduzierbare Fertigungsprozesse und belastbare Qualitätskontrollen.
  • Durch eindeutige Benennung, nachvollziehbare Änderungsstände und abgestimmte Messbedingungen bleiben Spezifikationen robust und praxisgerecht.

Veröffentlicht am 15.08.2024
Letzte Überarbeitung am 20.10.2025 um 12:01 Uhr von Sebastian Würth

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