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Direktbedruckbare Folien

In der Welt der Wellpappe-Verpackungen spielt die Möglichkeit, Verpackungsmaterial direkt bedrucken zu können, eine herausragende Rolle. Hier treten gerade direkt bedruckbare Folien auf den Plan. Diese Technik eröffnet Unternehmen neue Wege in Sachen Kennzeichnung, Informationsvermittlung und Produktpräsentation entlang der gesamten Verpackungswertschöpfungskette.

Direkt bedruckbare Folien werden als eigenständige Dekor- und Informationsträger genutzt oder mit Wellpappe, Karton und anderen Substraten kombiniert. Sie erlauben präzise, reproduzierbare Kennzeichnungen und grafische Darstellungen – von einfachen Piktogrammen bis hin zu mehrfarbigen Motiven mit feinen Rasterverläufen. Zudem unterstützen sie technische Anforderungen wie Barrierewirkung, Oberflächenschutz oder Feuchteabdichtung. In Konfektionierung, Kaschierung und Weiterverarbeitung müssen Druckbild, Bahnlauf und Klebstoffsysteme sauber aufeinander abgestimmt sein, damit Optik, Funktion und Prozesssicherheit konstant bleiben.

Definition: Was versteht man unter direkt bedruckbaren Folien?

Als direkt bedruckbare Folien bezeichnet man spezielle Kunststofffolien, die mithilfe geeigneter Druckverfahren und Tinten unmittelbar mit Farben, Bildern oder Schriften versehen werden können. Diese Folien dienen als funktionsfähige Träger für Informationen, Dekor und Schutz und bieten eine effiziente Möglichkeit, Inhalte direkt auf oder in Verbindung mit der Verpackung aufzubringen.

Typische Materialklassen sind Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET) oder Polyvinylchlorid (PVC). Sie sind in unterschiedlichen Stärken verfügbar, von sehr dünn (z. B. 20–40 µm) bis robuster (über 100 µm). Je nach Anwendung sind Ausführungen transparent, transluzent oder opak sowie mit matten oder glänzenden Oberflächen erhältlich. Für verbesserte Bedruckbarkeit werden Oberflächen häufig vorbehandelt (z. B. Corona- oder Plasma-Vorbehandlung) oder mit Haftvermittlern/Primern ausgerüstet, um die Oberflächenenergie zu erhöhen und eine sichere Tintenhaftung zu gewährleisten. Ergänzend kommen bei Bedarf funktionelle Coextrusionsschichten oder Beschichtungen zum Einsatz (z. B. für Siegelfähigkeit, Barriere oder Gleitmodifikation), ohne die Bedruckbarkeit zu beeinträchtigen.

Besondere Merkmale und Funktionsschichten

Direkt bedruckbare Folien können funktionale Schichten enthalten, etwa eine Siegelschicht, Kratzschutzlacke, Antistatik-Ausrüstung oder Barrierekomponenten. Solche Schichten unterstützen den Schutz des Packguts und sichern die Lesbarkeit von Aufdrucken über die gesamte Nutzungsdauer. In Kombination mit Weißunterdruck lassen sich zudem brillante Farbdarstellungen auf transparenten Folien erzielen. Zusätzliche Ausrüstungen wie Antifog- und Antiglanz-Formulierungen, Slip-Additive (zur Einstellung des Gleitreibungskoeffizienten) sowie UV-Schutzadditive stabilisieren Optik und Funktion im Handling, bei Lagerung und unter Lichteinfluss.

Anwendungsgebiete der direkt bedruckbaren Folien im Verpackungsbereich

Direkt bedruckbare Folien finden breite Anwendung im Verpackungssektor. Vor allem bei der Gestaltung von Verpackungen für Lebensmittel, Medizin- und Kosmetikprodukte sowie Elektro- und Elektronikartikel sind sie stark gefragt. Mit ihrer Hilfe können wertvolle Informationen wie Produktdetails, gesetzlich geforderte Hinweise, variable Daten und Markenmerkmale direkt auf die Verpackung gedruckt werden, wodurch sie sowohl funktional als auch optisch überzeugen.

  • Lebensmittel: Kennzeichnungen gemäß rechtlichen Vorgaben (z. B. Nährwerttabellen, Haltbarkeitsangaben), Schutz vor Feuchtigkeit und Fremdgerüchen sowie klare Sichtfenster für Produkteinblicke.
  • Medizin- und Kosmetikbereich: Lesefeste Chargen- und Seriennummern, variable Daten, mehrsprachige Hinweise, Applikations- oder Sicherheitsinformationen.
  • Elektro- und Elektronikartikel: Eindeutige Barcodes, QR-Codes, Warnpiktogramme, ESD-Hinweise sowie Abrieb- und Kratzfestigkeit für logistische Prozesse.
  • E-Commerce und Handel: Branding-Elemente, Retouren- und Handlingshinweise, robuster Oberflächenschutz für Transport und Umschlag.
  • Point-of-Sale: Hochwertige Dekore, temporäre Aktionshinweise, Banderolen oder Aufleger zur differenzierten Produktpräsentation.

In der Praxis werden die Folien als Aufleger, Banderolen, Fensterfolien, Schrumpf- oder Umwicklungsfolien sowie als kaschierte Decklagen eingesetzt. Sie eignen sich zudem für variable Daten (z. B. Los- und Chargencodierung) und maschinenlesbare Kennzeichnungen zur Prozessnachverfolgung. Weitere Beispiele sind Schrumpfbänder für Multipacks, korrosionsschützende Folienlösungen für metallische Komponenten im Versand sowie strapazierfähige Versandhüllen im Rahmen von Versand- und Transportverpackungen.

Druckverfahren und Eigenschaften von direkt bedruckbaren Folien

Gängige Druckverfahren für direkt bedruckbare Folien umfassen den Digitaldruck, Flexodruck und Offsetdruck. Jede Methode hat spezifische Stärken und Anforderungen an Druckfarben, Trocknung/Härtung, Haftung und Produktionsgeschwindigkeiten. Direkt bedruckbare Folien zeichnen sich bei richtiger Auslegung durch hohe Detailtreue, Farbkonstanz und Beständigkeit aus. Je nach Materialverbund sind sie wasser-, öl- und fettabweisend und somit für anspruchsvolle Umgebungen geeignet.

Digitaldruck

Der Digitaldruck (z. B. UV-Inkjet) überzeugt bei kleinen bis mittleren Auflagen und bei Motiven mit häufigen Motivwechseln oder personalisierten Inhalten. UV-härtende Systeme ermöglichen kurze Trocknungszeiten und gute Abriebfestigkeit. Für transparente Folien wird oft ein deckender Weißunterdruck eingesetzt, um Farbkonstanz zu sichern. Wichtig sind geeignete Haftvermittler und eine angepasste Tropfengeometrie, damit feine Schriften und Codes zuverlässig lesbar bleiben.

Flexodruck

Der Flexodruck eignet sich für mittlere bis große Auflagen mit konsistenter Qualität. Wasserbasierte, lösemittel- oder UV-härtende Farbsysteme werden abhängig von Folienmaterial und Prozessgeschwindigkeit gewählt. Durch Rasterwalzen und Klischees lassen sich feine Raster und präzise Linien erreichen, vorausgesetzt die Oberflächenenergie ist ausreichend hoch und die Trocknung ist auf das Material abgestimmt. Eine stabile Bahnspannung und definierte Rakeldruckverhältnisse sichern Passerhalt und gleichmäßige Schichtgewichte.

Offsetdruck

Beim Offsetdruck kommen auf Folien häufig UV- oder migrationsarme Farben zum Einsatz. Eine geeignete Vorbehandlung oder ein Primer sind wichtig, um die Tintenhaftung sicherzustellen. Offsetdruck ist interessant für detailreiche Motive mit hoher Kantenschärfe und konsistentem Farbaufbau. Für temperatur- oder spannungssensible Substrate empfiehlt sich eine sorgfältige Abstimmung von UV-Leistung, Farbschichtdicke und weiterverarbeitungsrelevanten Parametern.

Farbmanagement, Trocknung und Auflösung

Unabhängig vom Verfahren sind ICC-basiertes Farbmanagement, kontrollierte Trocknung/Härtung und eine geeignete Rastertechnologie (z. B. AM-, FM- oder Hybridraster) entscheidend für reproduzierbare Ergebnisse. Exakte Passer- und Schnittmarken unterstützen die Weiterverarbeitung. Für Konfektionierung und Zuschnitt sind weiterführende Hinweise zu relevanten Abmessungen in Verpackungsprojekten nützlich, damit Beschnittzugaben, Toleranzen und Passerdifferenzen korrekt berücksichtigt werden. Zusätzlich unterstützen Messungen in CIE L*a*b*, Inline-Kamerainspektion und standardisierte Referenzprofile eine stabile Farbführung über Chargen hinweg.

Tiefdruck (Rotogravur)

Der Tiefdruck bietet sehr gleichmäßige Vollflächen und weiche Verläufe bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten. Er wird vor allem bei großen Auflagen und hochwertigen Dekoren eingesetzt. Voraussetzung sind geeignete Zylindergravuren, abgestimmte Viskositäten der Farben und eine präzise Lösemittelrückgewinnung bzw. -abluftführung, um Trocknung und Haftung auf der Folienoberfläche sicherzustellen.

Vorbehandlung und Haftung

Für polyolefinische Substrate (PE, PP) gilt als Richtwert eine Oberflächenspannung von mindestens 38–42 mN/m, geprüft z. B. mittels Testtinten. Corona-, Plasma- oder Flammvorbehandlung erhöhen die Oberflächenenergie; Primer können zusätzlich die chemische Anbindung der Farbschicht verbessern. Haltbarkeitstests (z. B. Gitterschnitt, Abziehversuche) sollten die Eignung der gewählten Kombination aus Folie, Vorbehandlung und Farbsystem belegen.

Mechanische und chemische Beständigkeiten

Wesentliche Eigenschaften direkt bedruckbarer Folien sind Kratz- und Abriebfestigkeit, Temperatur- und Feuchtebeständigkeit sowie Resistenz gegenüber Ölen, Fetten und Reinigungsmitteln. Für Lebensmittelanwendungen sind migrationsarme Systeme und geeignete Sperrschichten wichtig; Prüfzertifikate und Konformitätserklärungen sollten vorliegen. Ergänzend sind Beständigkeiten gegen UV-Licht, Haushaltschemikalien und mechanische Beanspruchung (z. B. Reibung in Förderanlagen) zu prüfen, um Lesbarkeit und Oberflächengüte bis zum Point-of-Sale zu sichern.

Vor- und Nachteile von direkt bedruckbaren Folien

Die Vorteile direkt bedruckbarer Folien liegen in der hohen gestalterischen Flexibilität, der guten Reproduzierbarkeit und der Möglichkeit, Dekor, Kennzeichnung und Schutzfunktion zu verbinden. Bei sachgerechter Auslegung sind die Drucke langlebig und widerstandsfähig. Zu beachten sind jedoch Investitionen in geeignete Druck- und Trocknungstechnik, der Abstimmungsaufwand zwischen Material, Vorbehandlung und Farbsystem sowie potenzielle Auswirkungen auf die Rezyklierbarkeit, wenn inkompatible Materialkombinationen gewählt werden.

  • Vorteile: präzise Reproduzierbarkeit, variable Daten ohne Werkzeugwechsel, Kombination aus Dekor, Kennzeichnung und Oberflächenschutz, gute Lesbarkeit von Codes und Kleinstschrift; bei geeigneter Materialwahl auch für anspruchsvolle Umgebungsbedingungen geeignet.
  • Potenzielle Nachteile: Material- und Farbkompatibilität müssen sorgfältig abgestimmt werden; bei unsachgemäßer Auslegung können Haftungsprobleme, Rissbildung bei Kälte, verzögerte Trocknung oder eingeschränkte Wiederverwertbarkeit auftreten.
  • Abhilfe durch richtige Auslegung: passende Vorbehandlung, geeignete Farb- und Lacksysteme, praxisnahe Tests (z. B. Abrieb-, Haft- und Klimaprüfungen) sowie klare Spezifikationen für Stärke, Oberfläche, Trocknung und Weiterverarbeitungsbedingungen.

Zusätzliche Praxisaspekte

Weiterverarbeitung und Integration

Für die Weiterverarbeitung sind saubere Schnittkanten, kontrollierte Rollenspannungen und präzise Passerhaltung maßgeblich. In der Kombination mit Wellpappe kommen Folien als Fenster, Kaschierdecklagen, Banderolen oder Schutzlaminate zum Einsatz. Eine abgestimmte Klebstoffwahl verhindert Wellenbildung und sorgt für dauerhafte Verbundeigenschaften. Zudem sind Stanz-, Rill- und Faltprozesse so zu konfigurieren, dass Druckbilder und Funktionsschichten nicht beeinträchtigt werden.

Qualitätssicherung

Typische Prüfungen umfassen Gitterschnitt- bzw. Abreißtests zur Tintenhaftung, Rub-Tests zur Abriebfestigkeit, Klimawechselprüfungen sowie Lesbarkeitstests für Barcodes und Datamatrix-Codes. Auch die Überwachung der Oberflächenspannung (Dyne-Wert) ist relevant, um konstante Druckergebnisse zu erzielen. Ergänzend helfen 100%-Inspektionssysteme, Farbdichtemessungen, Spektralphotometrie und definierte Freigabekriterien, Prozessschwankungen frühzeitig zu erkennen.

Nachhaltigkeit und Recycling

Monomaterial-Ansätze (z. B. reine PE- oder PP-Folien) und deinkbare Farbsysteme können die Wiederverwertbarkeit fördern. Bei Verbunden aus Folie und Papierfasern ist eine sortenreine Trennung anzustreben. Design-for-Recycling umfasst reduzierte Farbflächen, lösungsmittelarme Systeme, ablösbare Haftschichten und klare Materialkennzeichnung. Gewichtsreduktion (Down-Gauging), der Einsatz von Rezyklaten, sowie energieeffiziente Trocknung und Abluftreinigung unterstützen ökologische Zielsetzungen.

Logistik und Lagerung

Rollenware sollte trocken, staubarm und UV-geschützt gelagert werden; Vorbehandlungen können mit der Zeit abklingen, weshalb definierte Maximal-Lagerzeiten bis zum Druckprozess sinnvoll sind. Temperaturkonditionierung minimiert Bahnlaufprobleme, Schrumpfspannungen und Registerabweichungen.

Zusammenfassung:

  • Direktbedruckbare Folien sind spezielle Materialien, die direkt mit Bildern, Texten und Designs bedruckt werden können, was sie zu einer effizienten Lösung für die Produktion von Verpackungen macht.
  • Diese Art von Folien ist hervorragend geeignet für die Gestaltung von Verpackungen aus Wellpappe, da sie eine hohe Druckqualität gewährleisten und gleichzeitig eine effektive Barriere gegen äußere Einflüsse bieten.
  • Indem sie die Möglichkeit bieten, auffällige Designs und Informationen direkt auf die Verpackung zu drucken, tragen direktbedruckbare Folien dazu bei, die Markenbekanntheit zu steigern und die Kundenbindung zu verbessern.
  • Material, Vorbehandlung und Farbsystem müssen aufeinander abgestimmt werden, damit Haftung, Beständigkeit und Lesbarkeit im gesamten Lebenszyklus sichergestellt sind.
  • Die Auswahl des Druckverfahrens (Digital-, Flexo- oder Offsetdruck) richtet sich nach Motiv, Auflage, Variabilität und geforderter Beständigkeit.
  • Durch geeignete Prüfungen und eine recyclingfreundliche Auslegung lassen sich Funktionalität, Prozesssicherheit und Wiederverwertbarkeit besser in Einklang bringen.
  • Saubere Passerführung, definierte Schnitt- und Toleranzkonzepte sowie stabile Weiterverarbeitungsparameter sind entscheidend für eine hochwertige Umsetzung im Zusammenspiel mit Wellpappe.
  • Regulatorische Anforderungen (z. B. Kennzeichnung, Migrationsgrenzen) sind je nach Anwendung zu berücksichtigen und durch geeignete Materialien, Farben und Prüfungen abzusichern.

Veröffentlicht am 17.05.2025
Letzte Überarbeitung am 23.10.2025 um 14:27 Uhr von Sebastian Würth

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