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Entlüftungsventile

Im Kontext der Verpackungsindustrie ist der Begriff der Entlüftungsventile sehr gefragt. Besonders bei Verpackungen aus Wellpappe sind diese Ventile von Bedeutung, da sie einen kontrollierten Druckausgleich und damit eine gezielte Luftzirkulation ermöglichen. So werden Effekte wie Kondensation, Aufblähungen oder Materialverformungen reduziert und die Produktqualität während Lagerung und Transport abgesichert.

Entlüftungselemente kommen überall dort zum Einsatz, wo Temperatur- oder Höhenschwankungen, Feuchtigkeitseintrag oder gasbildende Inhalte einen verlässlichen Luftaustausch erforderlich machen. Sie sind damit ein fester Bestandteil technischer Verpackungslösungen, die auf konstante Bedingungen im Verpackungsinneren abzielen.

Darüber hinaus unterstützen Entlüftungsventile die Stabilität von Wellpappverpackungen in heterogenen Lieferketten mit klimatischen Wechseln (z. B. Übergang von klimatisierten in unklimatisierte Zonen, Umschlag in Luftfrachtzentren oder Seehäfen). In hermetisch dichten Packmitteln können sich Druckdifferenzen und Feuchtespitzen rasch aufbauen; ein geeignet ausgelegtes Ventil reduziert diese Belastungen, hält das Verpackungsklima näher am Zielbereich und schützt das Packgut sowie Kleb- und Rillbereiche vor Überbeanspruchung.

Definition: Was versteht man unter Entlüftungsventilen?

Ein Entlüftungsventil ist ein technischer Mechanismus, der überschüssige Luft beziehungsweise Gase aus einem geschlossenen Raum entweichen lässt und zugleich das unkontrollierte Eindringen von Außenluft begrenzt. Ziel ist ein reproduzierbarer Druckausgleich, der Materialspannungen in der Verpackungsstruktur verringert und das Packgut vor feuchte- oder druckbedingten Einflüssen schützt.

Im Umfeld von Wellpapp-Verpackungen werden Entlüftungsventile als ergänzende Funktionselemente verstanden. Sie können als eigenständige Bauteile eingesetzt oder in Kombination mit Öffnungen, Stanzungen oder Membranen verbaut werden. Häufig genutzte Varianten sind:

  • Manuelle Entlüftungsventile: werden bei Bedarf geöffnet/geschlossen; geeignet für definierte Entlüftungszeitpunkte.
  • Automatische Entlüftungsventile: öffnen druckgesteuert und schließen selbsttätig; geeignet für zyklische Schwankungen.
  • Membranbasierte Ventile (z. B. ePTFE): diffusionsoffen für Luft/Dampf, zugleich spritzwasserdicht; für feuchte Umgebungen.
  • Rückschlagventile (Einweg): erlauben Ausströmen, blockieren Einstrom; reduziert Fremdluft- und Partikeleintrag.

In der Praxis werden Entlüftungsventile auch als Druckausgleichselemente bezeichnet. Je nach Aufgabe sind sie einseitig wirkend (nur Ausströmen) oder bidirektional (definierter Ausgleich in beide Richtungen). Membranlösungen kombinieren definierte Luftdurchlässigkeit mit hydrophoben bzw. oleophoben Eigenschaften, sodass Feuchte und Spritzwasser abgestuft abgehalten werden können. Die Auswahl erfolgt nach Medienbeständigkeit, gewünschtem Schutzgrad und geforderter Entlüftungscharakteristik.

Funktion und Anwendungsbereiche der Luftauslassventile

Die Kernaufgabe von Entlüftungsventilen ist die Druckregulierung im Inneren der Verpackung. Bei Temperaturanstieg, Höhenprofilen im Transport (z. B. Luftfracht, Gebirgspässe) oder gasbildenden Inhalten verhindert ein Ventil schädliche Druckdifferenzen. Es trägt zum Feuchtemanagement bei, mindert Kondensation und senkt das Risiko materialbedingter Schäden wie Aufwölbungen, Einrisse oder Klebenahtbelastungen.

Typische Anwendungsfelder sind klimatisch wechselnde Lieferketten, lange Lagerzeiten mit Tagesgangtemperaturen, empfindliche Inhalte (z. B. druckempfindliche Güter) sowie Verpackungen mit hohem Füllgrad. In der Praxis dienen Entlüftungsventile dem Erhalt der Maßhaltigkeit der Umverpackung und der Stabilität des Packguts über den gesamten Prozess von Kommissionierung bis Zustellung. Für eine vertiefende Einordnung siehe weiterführende Hinweise zu passenden Verpackungen im Einsatz.

Ergänzend zur Druckregelung beeinflussen Ventile den Taupunkt im Verpackungsinneren: Durch kontrollierten Luftwechsel reduzieren sich Feuchtepeaks, wodurch sich Kondensatbildung an kühlen Innenflächen verringert. In Kombination mit Trockenmitteln oder gezielter Belüftung lassen sich definierte Klimaräume in der Umverpackung herstellen, ohne die Wellpappe unnötig zu belasten. Grenzfälle bestehen bei flüchtigen Medien oder stark korrosiven Atmosphären, in denen zusätzliche Barrieren oder Adsorber erforderlich sind.

Richtig ausgelegt, sind Entlüftungsventile ein Baustein einer ganzheitlichen Lager- und Transportstrategie, die auch Klima- und Logistikanforderungen berücksichtigt. Dabei ist zu beachten, dass Ventile stets in das Gesamtkonzept aus Packmittelkonstruktion, Polsterelementen und Dichtkonzept eingebunden werden.

Aufbau und Funktionsweise des Luftausströmmechanismus

Ein Entlüftungsventil besteht typischerweise aus einem Auslasskanal, einem Ventilkörper mit Deckel beziehungsweise Membran und einem Dichtelement. Je nach Bauart sorgt eine Feder oder eine druckempfindliche Membran dafür, dass sich das Ventil bei einem definierten Öffnungsdruck öffnet und beim Unterschreiten eines Schließdrucks wieder dicht schließt.

Funktionsprinzip: Steigt der Innendruck über den definierten Schwellenwert (Δp), öffnet das Ventil und gibt einen Luftvolumenstrom frei. Sinkt der Innendruck, schließt das Ventil und schützt vor Rückströmung, Partikeln oder Spritzwasser. Bei diffusionsbasierten Membranventilen erfolgt der Gasaustausch kontinuierlich auf Basis von Partialdruckdifferenzen, ohne dass ein klassischer „Öffnungsvorgang“ sichtbar wird.

  • Schlüsselparameter: Öffnungs-/Schließdruck (mbar), Volumenstrom (l/min), Leckrate, Temperaturbereich, Feuchtebeständigkeit, Staub-/Spritzwasserschutz.
  • Materialien: Gehäuse aus PP/PE, Dichtungen aus TPE/Butyl, Membranen aus ePTFE; Auswahl nach Medienbeständigkeit und Anforderungen an Feuchte-/Partikelschutz.
  • Integration: Einbau über Stanzöffnungen in Deckel- oder Seitenflächen, Montage mit Rastnasen oder Klebeflächen; Positionierung in strömungsgünstigen Bereichen, abseits direkter Stoßzonen.

Die Kennlinie eines Ventils beschreibt den Zusammenhang zwischen Druckdifferenz und Volumenstrom. Für Verpackungen sind reproduzierbare Öffnungsbereiche (z. B. 20–100 mbar), geringe Leckraten im geschlossenen Zustand sowie geeignete Schutzgrade gegen Staub und Spritzwasser relevant. Membranen können hydrophob/oleophob behandelt werden, um Wasser- oder Ölpenetration zu reduzieren; gleichzeitig bleibt die Luftdurchlässigkeit (Permeation) für den Druckausgleich erhalten.

Montage und Positionierung in Wellpappe

Für den Einbau in Wellpappe werden Stanzöffnungen mit enger Toleranz benötigt, damit Dichtelemente sicher anliegen. Verstärkungsringe oder zusätzliche Lagen im Deckblatt können die lokale Stabilität erhöhen und Ausrisse bei Belastung vermeiden. Die Ventilpositionierung erfolgt idealerweise in strömungsgünstigen Zonen, fern von Stoß- und Kantenbereichen sowie fern direkt beaufschlagter Palettengurte. Die Montage darf die Stapel- und Kantenstauchfestigkeit (BCT/ECT) der Verpackung nicht nennenswert reduzieren.

Bei klebender Befestigung ist auf medien- und temperaturbeständige Kleber zu achten; bei Schnapp- oder Rastmontage verhindern korrekt ausgelegte Rastnasen ein Lösen bei Vibration. Dichtbänder oder O-Ringe zwischen Ventilflansch und Wellpappenaußenlage reduzieren potenzielle Bypässe und erhöhen die Dichtheit des Gesamtsystems.

Vor- und Nachteile der Entlüftungsventile

Die wesentlichen Vorteile liegen in der Stabilisierung der Innenbedingungen und der damit verbundenen Erhaltung der Produktqualität. Zugleich reduziert die Druckentlastung mechanische Belastungen der Packmittelstruktur. Zu berücksichtigen sind jedoch zusätzliche Bauteil- und Verarbeitungsaufwände sowie die Notwendigkeit einer passenden Auslegung.

  • Vorteile: kontrollierter Druckausgleich; verringerte Kondensation; Schutz vor Verformung; konstantere Klimabedingungen; planbare, reproduzierbare Funktion.
  • Einschränkungen: zusätzlicher Material- und Montageaufwand; mögliche Fehlfunktion bei falscher Dimensionierung oder ungünstiger Positionierung; potenzielle Eintragspfade bei unsachgemäßer Abdichtung.
  • Qualitätssicherung: erforderliche Prüfungen (Dichtheit, Zyklus-/Klimatests), klare Spezifikationen für Öffnungsdruck und Volumenstrom.
  • Nachhaltigkeitsaspekte: demontierbare, sortenreine Ventilbefestigungen erleichtern das Recycling von Wellpappe; Mehrfachverwendung erfordert eine dokumentierte Funktionsprüfung.

Auslegung und Auswahlkriterien

Für eine sachgerechte Dimensionierung werden unter anderem das Innenvolumen der Verpackung, der Füllgrad, zu erwartende Temperatur- und Höhenprofile, die zulässige Druckdifferenz sowie Feuchteanforderungen betrachtet. Aus diesen Randbedingungen leiten sich Öffnungs-/Schließdruck und der nötige Volumenstrom des Ventils ab. Empfohlen sind Validierungen mittels Klimakammer, Druck-/Vakuumzyklen und realitätsnahen Transportsimulationen (z. B. Höhenprofiltests).

Praxisnahe Daumenwerte: Pro 1.000 m Höhenänderung entstehen grob 100 mbar Druckdifferenz. Temperaturänderungen beeinflussen den Innendruck annähernd proportional zur absoluten Temperatur (p ~ T). Beispiel: Bei 8 l Luftraum im Karton (hoher Füllgrad) und 20 K Erwärmung entsteht eine relevante Δp, die je nach Produkt- und Materialtoleranz über ein Ventil abgebaut werden sollte. Der erforderliche Volumenstrom richtet sich nach zulässiger Druckanstiegsgeschwindigkeit und Transportdauer; Sicherheitsfaktoren berücksichtigen Fertigungstoleranzen und Alterung von Dichtungen.

Praxisbeispiele

  • Höhentransport: Beim Transport über Gebirgspässe verhindern Ventile ein Aufblähen des Kartons und stabilisieren Klebenähte und Rillungen.
  • Klimatische Schwankungen: Bei Tagesgangtemperaturen in nicht klimatisierten Lagern reduziert kontrollierte Entlüftung Kondenswasserbildung im Innenraum.
  • Langzeitlagerung: In geschlossenen Lagerräumen mit wechselnder Luftfeuchte trägt ein diffusionsoffenes Element zur gleichmäßigeren Feuchteverteilung bei.
  • Elektronik/Empfindliche Güter: Verpackungen für empfindliche Baugruppen profitieren von definiertem Luftaustausch, der Feuchtepeaks reduziert und dennoch Partikelschutzziele unterstützt.
  • Seecontainer-Transporte: Bei wechselnden Klimazonen und Temperatursprüngen mindert ein Ventil die Gefahr von Kondensat („Containerregen“) im Kartoninnenraum.

Prüfung und Qualitätssicherung

  • Dichtigkeitsprüfung: Leckratenmessung, Blasentest oder Massendurchflussmessung.
  • Funktionsprüfung: Ermittlung von Öffnungs-/Schließdruck und Volumenstrom unter verschiedenen Temperaturen.
  • Klimatests: Zyklen aus Temperatur und relativer Feuchte; optional Höhen-/Unterdrucksimulation für Lufttransportprofile.
  • Normbezüge: Höhensimulationen nach gängigen Testmethoden (z. B. ASTM D6653), Transport- und Klimatests im Rahmen von ISTA-Profilen sowie Umweltprüfungen nach einschlägigen Reihen (z. B. EN/DIN 60068) unterstützen die Validierung.
  • Dokumentation: Spezifikationen, Prüfpläne und Serienfreigaben sichern Reproduzierbarkeit über Chargen und Lebensdauer.

Normen und Richtlinien

Für den Einsatz in Verpackungen sind neben transportrelevanten Prüfprofilen (z. B. ISTA-Serien) insbesondere Höhensimulationsverfahren (wie ASTM D6653) und Klimaprüfungen mit Temperatur-/Feuchtezyklen etabliert. Je nach Ventilbauart können zudem Schutzgradprüfungen gegen Staub und Spritzwasser herangezogen werden, um die Eignung in feuchten Umgebungen zu bewerten.

Nachhaltigkeit und Recycling

Damit Wellpappverpackungen gut recyclingfähig bleiben, sollten Ventile so gestaltet sein, dass sie vor dem Papierrecycling leicht entfernbar sind oder nur geringe Störstoffanteile eintragen. Mechanische Befestigungen mit definiertem Lösemoment und der sparsame Einsatz von Klebstoffen unterstützen eine sortenreine Trennung. Kennzeichnungen auf der Verpackung erleichtern die Demontage im Retouren- oder Aufbereitungsprozess.

Sicherheit und Kennzeichnung

Zur Vermeidung unbeabsichtigter Manipulationen empfiehlt sich eine sichtbare Montagekontrolle (Sitz, Verrastung, Dichtauflage) sowie eine eindeutige Kennzeichnung der Ventilposition. Bei manuellen Varianten sind Bedienhinweise und ein definierter Öffnungszeitpunkt festzulegen; automatische Systeme benötigen klar spezifizierte Öffnungs- und Schließschwellen sowie Funktionsnachweise nach Temperatur- und Alterungsbelastung.

Zusammenfassung:

  • Entlüftungsventile sind eine wichtige Komponente in vielen Verpackungssystemen, da sie dazu beitragen, den Druck im Inneren der Verpackung auszugleichen.
  • Bei Verpackungen aus Wellpappe können Entlüftungsventile helfen, die Integrität der Verpackung zu bewahren, indem sie verhindern, dass sich durch Temperatur- oder Höhenschwankungen aufgebauter Druck auf die Verpackungsstruktur auswirkt.
  • Die Verwendung von Entlüftungsventilen kann daher zur Optimierung der Produktstabilität, zur Verlängerung der Lagerfähigkeit und zum Schutz des Verpackungsinhalts beitragen.
  • Auslegungskriterien umfassen Innenvolumen, zulässige Druckdifferenzen, Volumenstrom und Umgebungsprofile; Validierungen sichern reproduzierbare Ergebnisse ab.
  • Ein fachgerechter Einbau und geeignete Materialien (Gehäuse, Dichtungen, Membranen) sind entscheidend für Funktion, Dichtheit und Dauerhaftigkeit.
  • Zusätzliche Praxisaspekte betreffen die Positionierung im Wellpappaufbau, die Recyclingfreundlichkeit der Befestigung und die Dokumentation der Funktionsprüfungen.
  • Mit abgestimmten Prüfprofilen (Höhen- und Klimatests) lassen sich Ventile zuverlässig qualifizieren und in das Gesamtverpackungskonzept integrieren.

Veröffentlicht am 08.08.2024
Letzte Überarbeitung am 08.09.2025 um 13:30 Uhr von Julia Kopp

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