In der Verpackungsindustrie, besonders in dem Bereich der Wellpappe, spielt das Prägeverfahren eine wesentliche Rolle. Es ist eine Technik, die zur Erstellung von Mustern, Designs und Texten auf Wellpappe anwendet wird. Diese modifizierte Oberfläche der Verpackung kann sowohl ästhetische als auch funktionale Vorteile bieten.
Definition: Was versteht man unter Prägeverfahren?
Das Prägeverfahren ist ein mechanischer Prozess zur Veränderung der Oberfläche von Materialien, insbesondere Wellpappe, durch den Einsatz von Druck. Durch die Anwendung von Kraft wird das Material in eine vorgegebene Form oder ein Muster gebracht. Konkret bedeutet das, dass durch den Einsatz von Prägeplatten und entsprechendem Druck eine dreidimensionale Oberflächengestaltung erreicht werden kann. 
Arten von Prägeverfahren
Es gibt verschieden Arten von Prägeverfahren, die in der Wellpappe-Industrie eingesetzt werden. Dazu zählen unter anderem das Tiefprägen, das Hochprägen, das Blindprägen und das Heißprägen. Jedes dieser Verfahren unterscheidet sich durch seine spezielle Methode und Einsatzbereich. So wird beispielsweise das Tiefprägen genutzt, um tiefe, sehr sichtbare Prägungen auf der Wellpappe zu erzeugen. Beim Heißprägen hingegen kommt zusätzlich zur Kraft auch Hitze zum Einsatz, um spezifische Muster zu erzeugen und gleichzeitig die Oberfläche der Wellpappe zu versiegeln.
Anwendungsbereiche von Prägeverfahren
Das Einsatzgebiet der verschiedenen Prägeverfahren ist umfangreich. In der Verpackungsbranche werden Prägeverfahren unter anderem für die Herstellung von Kartonagen, Verpackungskartons und Displays verwendet. Dort dient es nicht nur der Verschönerung der Oberfläche, sondern oft auch der Verbesserung der Rutschfestigkeit oder Stoßdämpfung der Verpackung. Auch zur Hervorhebung von Logos oder Marken sind diese Verfahren sehr beliebt.
Vor- und Nachteile von Prägeverfahren
Prägeverfahren bieten eine Reihe von Vorteilen. Sie ermöglichen es, individuelle und kreative Verpackungen zu erstellen und gleichzeitig die Produkteigenschaften zu verbessern. So kann beispielsweise durch eine Prägung eine höhere Stabilität oder eine bessere Haptik erreicht werden. Zudem bietet es die Möglichkeit, Informationen auf der Verpackung hervorzuheben und so die Produktpräsentation zu optimieren. 
 
 Aber es gibt auch einige Nachteile. Die Kosten für Prägeverfahren können im Vergleich zu anderen Veredelungsverfahren höher sein. Ebenso besteht die Gefahr, dass bei falscher Durchführung Schäden am Material entstehen können. Daher erfordern sie eine sorgfältige Planung und Ausführung.
Qualitätsanforderungen an das Prägeverfahren in der Wellpappe-Industrie
Die hohen Qualitätsstandards in der Wellpappe-Industrie erfordern, dass die Prägeverfahren sehr präzise und fehlerfrei durchgeführt werden. Dazu gehören die exakte Ausrichtung der Prägewerkzeuge, die richtige Druckeinstellung und eine gleichmäßige Wärmeverteilung, gerade bei einem Heißprägeverfahren. Um den hohen Anforderungen der Wellpappe-Industrie gerecht zu werden, ist eine entsprechend hochwertige technische Ausstattung und gut ausgebildetes Personal vonnöten.
Zusammenfassung:
 - Das Prägeverfahren ist eine Technik zur Erzeugung von dreidimensionalen Mustern, Strukturen oder Designelementen. Gerade in der Produktion von Wellpappe-Verpackungen kann dies für mehr Stabilität sorgen und das Endprodukt visuell aufwerten.
 
 - Mittels Drücken oder Prägen lassen sich individuelle Prägungen auf die Oberfläche der Wellpappe aufbringen. Dies eröffnet Innovationspotenzial und kann zur Verbesserung der Warenpräsentation beitragen.
 
 - Da das Prägeverfahren wenig Materialverschwendung verursacht und effizient ist, trägt es zu einem umweltbewussten und kosteneffizienten Betrieb bei. Das macht es besonders attraktiv für Unternehmen im Verpackungssektor.