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Akklimatisierung

Im Kontext der Wellpapp-Verpackungen spielt Akklimatisierung eine bedeutsame Rolle. Die Anpassung an die Umweltbedingungen hilft, die Qualität der Produkte zu bewahren und deren Haltbarkeit zu erhöhen. Sie stabilisiert die Feuchte im Papierverbund, schützt vor Verzug, bewahrt Festigkeitswerte und reduziert Ausschuss entlang der gesamten Prozesskette von der Fertigung bis zur Anwendung. In der Praxis bedeutet dies, dass Wellpappe, Zuschnitte und fertige Verpackungen vor Verarbeitung, Lagerung und Transport ausreichend Zeit erhalten, um sich an das herrschende Klima anzupassen. So lassen sich Maßhaltigkeit, Rillbarkeit, Druckbild und Stapelfestigkeit planbar und reproduzierbar sicherstellen, während zugleich Prozessunterbrechungen und Reklamationen minimiert werden.

Definition: Was versteht man unter Akklimatisierung?

Akklimatisierung bezieht sich auf das Phänomen der Anpassung an veränderte Umweltbedingungen. In Bezug auf Wellpapp-Verpackungen bedeutet das, dass die Verpackungen in der Lage sind, sich an unterschiedliche klimatische und atmosphärische Bedingungen anzupassen, ohne dass ihre Eigenschaften oder Funktionalität beeinträchtigt werden. Papier und Karton sind hygroskopische Materialien: Sie nehmen Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft auf oder geben sie ab, bis ein Feuchtegleichgewicht erreicht ist. Dabei beeinflussen vor allem Temperatur, relative Luftfeuchte und Zeit das Erreichen des Gleichgewichts. Ziel der Akklimatisierung ist es, die Wellpappe vor Verarbeitung, Lagerung und Versand auf ein stabiles, definiertes Klimaniveau zu bringen, damit Maße, Rillbarkeit und Druck- sowie Stapelfestigkeiten reproduzierbar bleiben. Das gilt für Rohpapier, Wellenrohpapier und Deckenpapiere ebenso wie für Zwischenprodukte (Bogen, Zuschnitte) und fertige Faltschachteln. Ein kontrollierter Feuchtehaushalt wirkt sich zusätzlich auf Klebequalität, Rillbruchneigung und die Passgenauigkeit von Verschlüssen aus.

Prozess der Akklimatisierung in der Wellpapp-Industrie

Im Zuge der Fertigung von Wellpapp-Verpackungen werden die Produkte oftmals verschiedenen Temperaturen und Feuchtigkeitsstufen ausgesetzt. Um sicherzustellen, dass die Materialien ihre ursprünglichen Eigenschaften beibehalten, ist eine Akklimatisierung ein integraler Bestandteil im Produktionsprozess. Dies erfordert eine adäquate Lagerung und kontrollierte Umgebungsbedingungen, um sowohl hohe Temperaturen als auch extreme Feuchtigkeit im Griff zu haben. Nach dem Rillen, Stanzen, Kleben und Drucken enthalten die Zuschnitte häufig Prozessfeuchte (z. B. aus stärkehaltigen Klebstoffen). Ohne anschließende Konditionierung können Schwankungen der Festigkeitswerte (z. B. ECT/BCT), Verzug oder Wellenbildung auftreten. Ergänzend wirkt die Verpackungsdichte (z. B. Palettenstapel, Stretch- oder Schrumpffolie) auf den Feuchteausgleich ein, da eingeschlossene Luftschichten den Austausch verzögern. Eine prozessbegleitende Akklimatisierung bindet daher Wareneingang, Zwischenlager, Druck- und Weiterverarbeitung sowie den Versand in ein durchgängiges Klimakonzept ein.

Empfohlene Referenzklimate und Zeitfenster

  • Orientierung an etablierten Referenzklimata: häufig 23 °C ± 1 °C und 50 % ± 2 % r. F. als Prüf- und Konditionierklima.
  • Akklimatisierungsdauer je nach Materialstärke, Stapelhöhe und Verpackungseinheit: oft 12–48 Stunden, in Einzelfällen länger.
  • Schonende Angleichung vermeiden Klima-Schocks: Temperatur- und Feuchtedifferenzen langsam ausgleichen.
  • Abweichende Referenzklimate nach Einsatzgebiet berücksichtigen, z. B. 20 °C/65 % r. F. oder 27 °C/65 % r. F. für feuchtewarme Regionen.
  • Bei palettierten Gebinden Abstandshalter und Belüftung zulassen, damit der Feuchteausgleich gleichmäßig erfolgen kann.
  • Nach Kältephasen (Transport/Lager) geschlossene Gebinde zunächst thermisch angleichen, erst danach öffnen und konditionieren.

Praxisempfehlungen für Lagerung und Handling

  • Konditionierung in temperierten, zugluftarmen Bereichen mit konstanter relativer Luftfeuchte.
  • Direkte Sonneneinstrahlung und Heißluftquellen vermeiden; Luftzirkulation gleichmäßig halten.
  • Gebinde nicht unmittelbar neben Außentoren abstellen; bei kalter Anlieferung verschlossene Gebinde erst nach dem Temperaturausgleich öffnen.
  • Proben für Qualitätsprüfungen stets im Referenzklima konditionieren, bevor Messergebnisse bewertet werden.
  • Paletten mit Bodenabstand lagern (z. B. auf Gitterrosten), damit Unterluft zirkulieren kann und sich keine Kondensationsfeuchte staut.
  • Stretch- oder Abdeckfolien nur so straff wie nötig verwenden; kondensierende Innenfeuchte vermeiden und bei Bedarf mit gelochten Folien arbeiten.
  • First-in/First-out-Regelung umsetzen, um lange Standzeiten in ungeeigneten Klimabereichen zu verhindern.

Akklimatisierungsphasen und deren Einfluss auf die Qualität

Die Akklimatisierungsphasen sind entscheidend für die Qualitätssicherung von Wellpapp-Verpackungen. Fluktuierende Temperaturen und Feuchtigkeitsniveaus können die physischen Eigenschaften der Materialien beeinflussen, daher ist eine stetige Kontrolle dieser Bedingungen im Rahmen der Akklimatisierung unerlässlich, um die Produktqualität zu gewährleisten. Relevante Effekte umfassen:

  • Kanten- und Stapelfestigkeiten: Erhöhte Umgebungsfeuchte kann die Kantenstauch- und Boxstabilität deutlich reduzieren.
  • Formstabilität: Ungleichmäßige Feuchteverteilung fördert Verzug, Schüsselbildung und Rissneigung an Rillungen.
  • Klebebindung: Zu hohe Restfeuchte begünstigt Klebeversagen; zu geringe Feuchte erhöht Sprödigkeit und Rillbrüche.
  • Maßtoleranzen: Dimensionsänderungen durch Feuchteaufnahme/-abgabe können Passgenauigkeit und Verschlussgüte beeinflussen.
  • Druck- und Farbverhalten: Schwankende Feuchte verändert Saugfähigkeit und Oberflächenenergie, was zu Tonwertdifferenzen und Trocknungsproblemen führen kann.
  • Materialermüdung: Wiederholte Feuchtewechsel begünstigen Mikrorisse, Faserschädigung und verringern die Dauerstandfestigkeit.

Messung, Kontrolle und Dokumentation

Eine wirksame Akklimatisierung setzt Mess- und Überwachungsroutinen voraus. Geeignet sind Hygrometer und Datenlogger zur Erfassung von Temperatur und relativer Luftfeuchte in Wareneingang, Zwischenlager und Versandbereichen. Papierfeuchtemesser unterstützen bei Stichproben zur Ermittlung des Feuchtegehalts der Wellpappe. Die Dokumentation über Zeitverläufe macht Trends sichtbar und ermöglicht es, Abweichungen frühzeitig zu korrigieren. Ergänzend helfen Grenzwertalarme, definierte Toleranzen einzuhalten und bei Überschreitungen rasch Gegenmaßnahmen (Lüftung, Befeuchtung/Entfeuchtung) einzuleiten.

Typische Fehlerbilder ohne ausreichende Akklimatisierung

  • Kondensationsfeuchte beim Übergang von kalten Außenbedingungen in warme, feuchte Innenbereiche.
  • Verzug nach einseitiger Befeuchtung oder Austrocknung.
  • Einbruch von Stapelfestigkeit bei dauerhaft hoher relativer Luftfeuchte.
  • Risse an Rilllinien und Kantenbrüche durch zu trockene Materialien.
  • Ungleichmäßige Druckbilder, wenn die Oberfläche klimatisch nicht stabilisiert ist.
  • Wellenabzeichnung, Kantenaufwurf und Klebewulste infolge ungleichmäßiger Trocknung nach dem Kleben.
  • Verklebte Bögen oder Blockbildung bei eng umwickelter Folienverpackung ohne Luftaustausch.

Vor- und Nachteile von Akklimatisierung

Der Hauptvorteil der Akklimatisierung liegt in der Fähigkeit, die Qualität und Leistung von Wellpapp-Verpackungen zu erhalten. Eine ordnungsgemäße Akklimatisierung führt dazu, dass die Verpackungen auch unter unterschiedlichen Umweltbedingungen optimale Leistung zeigen. Auf der anderen Seite erfordert der Akklimatisierungsprozess zusätzliche Ressourcen und kann sich auf die Produktionskosten auswirken. Temperierte Lagerhallen und spezielle Geräte zur Regelung der Umgebungsbedingungen sind zudem erforderlich, was zu einer Erhöhung der Gesamtproduktionskosten führt. Langfristig ermöglicht ein konsequentes Klimamanagement jedoch planbarere Durchlaufzeiten, bessere Prozessstabilität und eine verlässliche Qualitätssicherung.

  • Vorteile: stabilere Prüfwerte, geringere Reklamationsraten, reproduzierbare Verarbeitung, konstantere Maßhaltigkeit und bessere Schutzwirkung im Einsatz.
  • Nachteile: zusätzlicher Platz- und Zeitbedarf, Energieaufwand für Klimaregelung sowie organisatorische Anforderungen an Materialfluss und Dokumentation.
  • Zusatznutzen: bessere Planbarkeit von Prüf- und Auslieferterminen sowie nachvollziehbare Klimadaten für Audits und Vergleichsmessungen.

Normen und Referenzverfahren

  • Orientierung an anerkannten Klimareferenzverfahren für Papier, Karton und Wellpappe zur Vorbereitung von Prüfungen und Vergleichbarkeit von Messergebnissen.
  • Konditionierung von Proben vor Festigkeitsprüfungen, um belastbare und reproduzierbare Daten zu erhalten.
  • Festlegen interner Spezifikationen zu Klimabereichen, Toleranzen und Mindestkonditionierzeiten für Rohmaterial und Endprodukt.

Faktoren, die die Dauer der Akklimatisierung beeinflussen

  • Materialaufbau: Wellenart, Lagenzahl und Grammaturen beeinflussen Diffusionswege und -zeiten.
  • Verpackungsdichte: Stapelhöhe, Zwischenlagen und Folienumhüllung verlangsamen den Feuchteausgleich.
  • Restfeuchte aus Prozessen: Klebstoffe, Druckfarben und Lacke bringen je nach Auftrag zusätzliche Feuchte ein.
  • Umgebungsdynamik: Häufige Toröffnungen, saisonale Schwankungen und lokale Wärmequellen erzeugen Mikroklimata.
  • Logistikzeiten: Transportdauer, Fahrzeugklima und Zwischenstopps bedingen zusätzliche Akklimatisierung am Zielort.

Akklimatisierung entlang der Supply Chain

Vom Wareneingang über die Zwischenlagerung bis zur Auslieferung sollten definierte Klimazonen und Prozesse gelten. Nach der Anlieferung empfiehlt sich ein dokumentierter Check der Temperatur- und Feuchtewerte sowie eine Sperrfrist bis zum Erreichen des Zielklimas. In der Weiterverarbeitung sind Pufferzonen sinnvoll, um frisch verklebte oder bedruckte Ware gezielt zu konditionieren. Vor dem Versand unterstützt ein finales Klima-Checkfenster die Sicherstellung der spezifizierten Eigenschaften, insbesondere wenn die Transportstrecke Klimawechsel erwarten lässt.

Weitere vertiefende Informationen zu Produktverfügbarkeiten können ergänzend betrachtet werden: eine umfangreiche Auswahl an Verpackungen, die sofort ab Lager verfügbar sind.

Zusammenfassung:

  • Akklimatisierung bezieht sich auf die Anpassung an eine neue Umgebung oder an veränderte Bedingungen. In Bezug auf Wellpapp-Verpackungen könnte das bedeuten, dass die Materialeigenschaften auf eine andere Lagerumgebung, beispielsweise Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, abgestimmt werden müssen.
  • Die Prozesse der Akklimatisierung können das Produktschutz-Niveau beeinflussen. Wenn Verpackungen aus Wellpappe zum Beispiel der Einwirkung von hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt werden, können sie ihre Stabilität und Form verlieren. Daher ist es wichtig, dass sie im Voraus auf diese Bedingungen eingestellt sind.
  • Ein effektives Akklimatisierungssystem kann die Lebensdauer Ihrer Verpackungen aus Wellpappe verlängern. Dies reduziert nicht nur die Kosten für den Austausch beschädigter Verpackungen, sondern sorgt auch für eine konstante Qualität und Sicherheit der darin gelagerten Produkte.
  • Praxisregeln: Konditionierung im stabilen Referenzklima, schrittweiser Temperatur- und Feuchteausgleich, ausreichende Ruhezeiten vor Verarbeitung und Versand.
  • Qualitätssicherung: Messung von Temperatur/relativer Luftfeuchte, Dokumentation der Klimadaten und Konditionierung von Prüfmustern zur Vergleichbarkeit von Festigkeitswerten.
  • Supply-Chain-Fokus: Anlieferung, Zwischenlager und Versand mit klaren Klimavorgaben steuern und saisonale Schwankungen in Planung und Pufferzeiten berücksichtigen.
  • Risikominimierung: Fehlerbilder wie Verzug, Rillrisse, Festigkeitsabfall und ungleichmäßige Druckergebnisse durch konsequente Akklimatisierung vorbeugen.

Veröffentlicht am 23.08.2024
Letzte Überarbeitung am 09.09.2025 um 16:22 Uhr von Sebastian Würth

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