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Aufbewahrungsbedingungen

Die sachgerechte Lagerung von Wellpappverpackungen ist ein zentraler Dreh- und Angelpunkt, der im Alltag häufig unterschätzt wird. Gerade für die Erhaltung der Qualität, Maßhaltigkeit und Funktionstüchtigkeit des Packmaterials ist sie maßgeblich. Die maßgeblichen Aufbewahrungsbedingungen stehen in engem Zusammenhang mit der Leistungsfähigkeit von Wellpappenprodukten entlang der gesamten Lieferkette – von der Herstellung über das Lager bis zur Anwendung beim Verpacken, Kommissionieren und Versand.

Praxisgerecht bedeutet dies, klimatische Parameter zu steuern, mechanische Belastungen zu begrenzen und organisatorische Abläufe zu strukturieren. Geeignete Temperatur- und Feuchtebereiche, ausreichende Luftzirkulation sowie der Schutz vor UV-Licht und Verunreinigungen bilden die Basis. Ergänzend spielen Akklimatisierungszeiten, stapelgerechte Lagerkonzepte und eine schonende Handhabung eine wesentliche Rolle, um die Gebrauchseigenschaften der Kartonage über den gesamten Lagerzeitraum stabil zu halten. Ebenso relevant sind ein kontrollierter Feuchtehaushalt des Rohpapiers, die Beachtung des Taupunkts (Vermeidung von Kondensat) sowie die Berücksichtigung von Jahreszeit- und Tagesgangschwankungen, die sich auf die Feuchteaufnahme und damit auf Kantenstauch- und Stapelfestigkeit auswirken können.

Definition: Was versteht man unter Aufbewahrungsbedingungen?

Unter Aufbewahrungskriterien versteht man die speziellen Anforderungen an die Lagerung von Gütern, in diesem Fall Wellpappverpackungen, um deren Beschaffenheit, Stabilität und Qualität zu erhalten. Diese sind von vielschichtigen Variablen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lichtintensität abhängig. Im Kern geht es um die Erhaltung der Packungseigenschaften, damit die Wellpappverpackungen ihre Zweckmäßigkeit und Schutzwirkung nicht einbüßen. Dazu zählen unter anderem die Planlage, die Verklebungsqualität der Wellen, die Oberflächenoptik sowie die Funktionsfähigkeit von Rillungen, Stanzungen und Klebelaschen.

Ergänzend umfasst der Begriff alle organisatorischen und physischen Rahmenbedingungen: die Dauer der Lagerung, die Stapelgeometrie, die Vermeidung von punktuellen Lastspitzen, die Distanz zum Boden sowie die Abschirmung vor Feuchtequellen und chemischen Emissionen. Ziel ist eine reproduzierbare, materialgerechte Umgebung, in der das Packmittel ohne Eigenschaftsdrift (z. B. Verlust der Kantenstauchfestigkeit, ECT, oder der Stapeldruckfestigkeit, BCT) aufbewahrt wird. Ein geeignetes Lagerkonzept reduziert zudem das Risiko von Transportschäden bei internen Umlagerungen und erleichtert eine kontinuierliche Qualitätssicherung.

Relevante Einflussgrößen der Lagerumgebung

  • Temperatur: moderate, schwankungsarme Werte zur Minimierung thermisch bedingter Materialveränderungen; extreme Hitze oder Kälte beschleunigen Alterungsprozesse und können Klebstoffe beeinträchtigen.
  • Relative Luftfeuchte: kontrolliert, um Feuchteaufnahme bzw. -abgabe zu begrenzen und dimensionsstabile Wellpappenprodukte zu sichern; Feuchtespitzen gezielt abpuffern.
  • Luftzirkulation und Trockenheit: ausreichende Belüftung, um Kondensation und Schimmelbildung zu vermeiden; Stauluftzonen hinter Stapeln vermeiden.
  • UV- und Lichteinfluss: begrenzt, um Ausbleichungen und Materialalterung zu reduzieren; direkte Sonneneinstrahlung ausschließen.
  • Zeitfaktor: längere Verweildauern erhöhen das Risiko von Kriechen und Stauchschäden in unteren Lagen; Lagerzeiten dokumentieren.
  • Mechanische Lasten: gleichmäßige Stapellasten, keine Überhänge, keine punktuellen Druckspitzen; tragfähige Zwischenlagen nutzen.
  • Sauberkeit/Luftqualität: Schutz vor Staub, Abrieb, aggressiven Dämpfen und Gerüchen; Emissionsquellen (Lacke, Lösungsmittel) fernhalten.
  • Schädlingsprävention: trockene, saubere Bereiche ohne organische Nährquellen; regelmäßige Sichtkontrollen.
  • Brandschutz und Abstand: ausreichender Abstand zu Wärmequellen, keine Lagerung direkt an Außenwänden mit Feuchtebrücken.
  • Untergrund/Palettenqualität: trockene, intakte Paletten; keine nassen Holzträger; ebenes, tragfähiges Lagerpodest.
  • Format und Wellensorte: Wellenspezifikation (E-, B-, C-, BC-Welle) und Flächengewicht beeinflussen das zulässige Stapelbild und die Lagerzeit.

Auswirkungen von suboptimalen Lagervoraussetzungen

Unerwünschte Lagerbedingungen können schwerwiegende Konsequenzen für Wellpappverpackungen haben. In inadäquaten Lagerräumen kann die Festigkeit der Verpackung beeinträchtigt werden. Ungünstige Temperaturen oder hohe Luftfeuchtigkeit können die Leistungsfähigkeit der Wellpappe mindern. Auch Schäden wie Verformungen oder Verfärbungen sind möglich, wenn die Lagerungsanforderungen missachtet werden. Mit der richtigen Lagerung lässt sich das verhindern.

Im Detail führt erhöhte Luftfeuchtigkeit zu Feuchteaufnahme, Absinken der Kantenstauch- und Stapelfestigkeit, wellenbedingter Verformung und schwächerer Verklebung. Zu trockene Luft kann sprödes Verhalten, Rissbildung an Kanten und Staubentwicklung begünstigen. Temperaturspitzen beschleunigen Alterungsprozesse und können Klebstoffe nachteilig beeinflussen. UV-Strahlung verursacht Ausbleichungen von Druckbildern. Dauerhafte Überlast durch zu hohe Stapel führt zu Kriechen, Kantenquetschungen und bleibenden Deformationen. Zusätzlich können Haftmittel von Klebebändern schlechter anhaften, Etiketten sich lösen und Falzlinien an Prägeschwächen Ermüdungen entwickeln, was die Prozesssicherheit beim Aufrichten und Verschließen beeinträchtigt.

Typische Schadensbilder bei Fehlbedingungen

  • Feuchte- und Schimmelschäden: wellige Zuschnitte, Geruchsbildung, optische Beeinträchtigung, mikrobielles Wachstum bei Kondensatbelastung.
  • Strukturschwächung: verringerte Tragfähigkeit, geringerer Schutz im Versandprozess, früheres Versagen unter Drucklast.
  • Planlagenverlust: Durchbiegungen, Schüsselung, Überstände mit erhöhtem Beschädigungsrisiko; Anstiege beim Ausschuss in Verarbeitungslinien.
  • Optische Defekte: Verfärbungen, Ausbleichungen, Abriebspuren, Druckbildabzug bei Reibkontakt.
  • Verklebungsprobleme: Delaminationen bei Feuchte oder Versprödung bei Trockenheit; Aufplatzen an Rillungen.
  • Beeinträchtigungen der Handhabung: erschwertes Aufrichten, schlechtere Klebebandhaftung, erhöhte Staublast an Maschinen und Sensoren.

Praxisnahe Beispiele aus der Lagerumgebung

Beispiel 1: Nach einem Transport im Winter werden kalte Paletten direkt in einen warmen, feuchten Raum gefahren. Ohne Übergangszeit bildet sich Kondensat an den Stapelkanten, was binnen Stunden zu Welligkeit und Geruchsbildung führt. Abhilfe schafft eine Akklimatisierungszone mit kontrollierter Temperatur- und Feuchteanhebung.

Beispiel 2: In einem überfüllten Lager werden Mischstapel mit unterschiedlichen Qualitäten gebildet. Die schweren Großformate pressen die kleinformatigen Zuschnitte in unteren Lagen zusammen, wodurch Kantenquetschungen auftreten. Eine getrennte Stapelung nach Format und Qualität sowie begrenzte Stapelhöhen reduzieren dieses Risiko.

Messung und Dokumentation der Lagerbedingungen

Für eine reproduzierbare Lagerqualität empfiehlt sich eine kontinuierliche Überwachung relevanter Klimagrößen. Datenlogger und Hygro-/Thermometer an repräsentativen Messpunkten liefern Trends, mit denen sich Wechselwirkungen zwischen Außeneinflüssen, Gebäudeklima und Lagerzonen erkennen lassen. Die Dokumentation erleichtert Audits, Reklamationsanalysen und die Feinjustierung von Grenzwerten.

  • Messpunkte definieren: Eingangsbereich, Zwischenlager, Hochregalzonen, Nähe zu Toren und Außenwänden.
  • Intervall und Genauigkeit: regelmäßige Aufzeichnung (z. B. 15–60 Minuten), Kalibrierung der Sensorik in definierten Zyklen.
  • Alarmierung: Schwellenwerte für Temperatur und rF hinterlegen, Benachrichtigungen bei Abweichungen einrichten.
  • Dokumentation: Lagerklimaberichte mit Zeitstempeln, Verknüpfung mit Chargen- und Wareneingangsdaten.

Normen, Prüfgrößen und Qualitätssicherung

Zur Beurteilung der Lagerstabilität sind Prüfgrößen wie Kantenstauchfestigkeit (ECT), Berstfestigkeit, Biegesteifigkeit und Stapeldruckfestigkeit (BCT) zentral. Regelmäßige Wareneingangsprüfungen, Referenzmuster und Rückstellmuster helfen, Lagerwirkungen von Materialeffekten zu trennen. Bei klimatischer Konditionierung sollten Prüfkörper ausreichend akklimatisiert werden, um valide Vergleichswerte zu erhalten.

Empfehlungen für die Einlagerung von Wellpappe

Mit den richtigen Bedingungen zur Aufbewahrung lässt sich die Funktionalität und Langlebigkeit von Wellpappverpackungen sicherstellen. Niedrige bis mittlere Lagerfeuchtigkeit sowie moderate Temperaturen sind vorteilhaft. Der Lagerraum sollte zudem trocken und belüftet sein, um Schimmelbildung und Befall durch Schädlinge vorzubeugen. Direkte Sonneneinstrahlung oder der Kontakt mit Wasser sollte vermieden werden. Des Weiteren ist es ratsam, Wellpappe auf Paletten zu lagern, um direkten Bodenkontakt zu vermeiden und eine stabile Stapelung zu gewährleisten. Ergänzend sind klare Materialflüsse, definierte Sperrzonen (z. B. für nasse Ware) und geeignete Zwischenlagen hilfreich, um Druckspitzen zu dämpfen und Planlagenverluste zu verhindern.

Klimaempfehlungen und Akklimatisierung

  • Relative Luftfeuchte: typischer Zielbereich 45–65 % rF, mit geringen Tages- und Wochenschwankungen; dauerhaft stabile Bedingungen reduzieren Eigenschaftsdriften.
  • Temperatur: häufig bewährt sind 15–25 °C; abrupte Wechsel vermeiden und Taupunkt im Blick behalten, insbesondere bei Toröffnungen.
  • Akklimatisierung: nach Anlieferung 24–48 Stunden ruhen lassen, damit sich Materialfeuchte und Temperatur angleichen; Folienumhüllungen zeitgerecht öffnen.
  • Kondensate verhindern: keine kalten Waren in warme, feuchte Bereiche ohne Übergangszeit verbringen; Pufferzonen einplanen.
  • Monitoring: Einsatz von Datenloggern, regelmäßige Plausibilitätschecks der Messwerte, Eskalationsplan bei Grenzwertüberschreitungen.

Stapeln und Lagerorganisation

  • Stapelbild: bündig, ohne Überstände; Last gleichmäßig verteilen, Kreuzstapelung je nach Format prüfen; rutschhemmende Zwischenlagen bei hohen Stapeln.
  • Stapelhöhe: gemäß Tragfähigkeit und Materialqualität begrenzen; untere Lagen regelmäßig auf Druckspuren kontrollieren; Tragflächen der Paletten vollflächig nutzen.
  • Bodenfreiheit: Lagergüter erhöht lagern, Spritzwasser und Bodenfeuchte vermeiden; Abstand zu Außenwänden halten; Paletten nicht auf feuchten Untergrund stellen.
  • Organisation: First-in-first-out (FIFO) bzw. bei empfindlichen Gütern FEFO nutzen, Chargen kennzeichnen, Lagerzeiten dokumentieren; Mischstapel nach Möglichkeit vermeiden.
  • Formatanpassung: Überhänge auf Ladeflächen vermeiden; prüfen, ob die für die Lagerung relevanten Abmessungen und Toleranzen passend gewählt sind.
  • Transportwege: ruhige Förderstrecken ohne Stöße; Kurvenradien und Schwellen so gestalten, dass Stapel nicht verrutschen.

Handhabung und Schutzmaßnahmen

  • Kantenschutz: Kanten nicht stoßen oder auf scharfen Unterlagen abstellen; Zurr- und Umreifungsbänder mit moderater Spannung verwenden; Gurtauflagen nutzen.
  • Abdeckung: vor Staub und UV-Licht schützen (z. B. lichtundurchlässige Hauben), ohne die Luftzirkulation vollständig zu unterbinden; Kondenswasser unter Folien vermeiden.
  • Sauberkeit: Lagerzonen regelmäßig reinigen, Kontakt zu feuchteabgebenden Materialien (nasse Holzträger, frische Putze) vermeiden; Staubquellen minimieren.
  • Prüfintervalle: Sichtprüfung auf Feuchtepunkte, Verformungen, Geruch; Klima mit Thermo-/Hygrometern überwachen und dokumentieren; Abweichungen mit Fotos und Zeitstempeln erfassen.

Saisonale und regionale Einflüsse

Jahreszeiten beeinflussen Temperatur- und Feuchtegradienten erheblich. Im Sommer erhöht warme Außenluft mit hoher rF die Gefahr von Taupunktunterschreitungen an kühlen Bauteilen, im Winter kann sehr trockene Heizungsluft zu Versprödung führen. Regionale Besonderheiten wie Küstenklima, Gebirgslagen oder industrielle Emissionsumfelder erfordern angepasste Lüftungs-, Isolations- und Befeuchtungs-/Entfeuchtungskonzepte.

Vor- und Nachteile von Aufbewahrungsbedingungen

Gute Aufbewahrungsbedingungen gewährleisten die Langlebigkeit und Qualität von Wellpappverpackungen. Sie sorgen so dafür, dass Stabilität und Funktion des Produkts erhalten bleibt und Probleme bei der weiteren Verwendung vermieden werden. Die Einhaltung bestimmter Lagerregeln ist zwar mit einem gewissen Aufwand verbunden, jedoch ist dieser mit Blick auf die Nutzen-Rentabilität gerechtfertigt. Bei Nichtbeachtung können Ausfälle, Mehrkosten oder Qualitätsprobleme auftreten. So wird deutlich: Mit sorgfältiger Planung und Durchführung lassen sich jedoch größere Probleme vermeiden.

  • Vorteile: konstante Festigkeitswerte, planbare Verarbeitung, geringere Ausschussquoten, zuverlässiger Warenschutz im weiteren Prozess, bessere Nachvollziehbarkeit in Audits.
  • Neutrale Aufwände: Flächenbedarf, Klimakontrolle, Schulung der Mitarbeitenden und regelmäßige Prüfungen, Investition in Monitoring und Dokumentation.
  • Risiken bei Vernachlässigung: Materialschwächung, Reklamationen, Prozessstörungen, erhöhte Kosten durch Nacharbeit und Ersatz, Lieferkettenverzögerungen.

Zusammenfassung:

  • Unternehmen, die mit Verpackungen aus Wellpappe hantieren, müssen beachten, unter welchen Bedingungen diese gelagert werden. Auf die physische Umgebung, darunter Temperatur, Feuchtigkeit und Licht, wird besonderes Augenmerk gelegt.
  • Aufbewahrungsbedingungen sind vorausschauend zu planen, um den Materialzustand der Wellpappe zu erhalten. Diese kann durch Unsauberkeiten oder schädliche chemische Substanzen beeinträchtigt werden.
  • Die langlebige Archivierung und sachgemäße Aufbewahrung von Verpackungen hat einen direkten Einfluss auf die Qualität und Sicherheit der Produkte. Die Minimierung von Schäden während der Lagerung sichert daher die Güte des Endprodukts.
  • Empfehlenswert sind stabile Klima- und Lichtverhältnisse, ausreichende Belüftung, akkurate Stapelung ohne Überstände und eine dokumentierte FIFO-Organisation.
  • Regelmäßige Kontrollen von Klima, Stapeldruck und äußerem Zustand helfen, beginnende Beeinträchtigungen frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten.
  • Konsistente Mess- und Dokumentationsprozesse, klare Verantwortlichkeiten und Akklimatisierungszeiten erhöhen die Prozesssicherheit und reduzieren Schwankungen in der Verarbeitung.
  • Die Berücksichtigung saisonaler Einflüsse, die Qualität der Paletten und die getrennte Lagerung nach Format und Wellenspezifikation unterstützen stabile Lagerbedingungen und konstante Packleistung.

Veröffentlicht am 25.08.2024
Letzte Überarbeitung am 29.09.2025 um 13:26 Uhr von Julia Kopp

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