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Bedruckung
Die Welt der Verpackungen ist breit und vielseitig. Im Bereich der Wellpappenverpackungen spielt die Bedruckung eine entscheidende Rolle. Sie ermöglicht eine ansprechende Präsentation des Produkts und dient auch Informationszwecken. Darüber hinaus bildet sie eine funktionale Kommunikationsfläche entlang der Lieferkette, unterstützt die Regalwirkung im Handel und schafft Orientierung durch klare Kennzeichnungen. Im Kontext moderner Anwendungen wie E-Commerce, Retourenabwicklung und Shelf-Ready-Lösungen sind variable Inhalte, klare Kontraste und robuste Druckbilder wesentliche Merkmale für eine reibungslose Nutzung.
Neben der reinen Optik erfüllt die Bedruckung auf Wellpappe Funktionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette: von der eindeutigen Kennzeichnung über Barcode- und Logistikinformationen bis hin zu rechtlich relevanten Angaben. Gleichzeitig stellt der Druck auf einem faserbasierten, porösen Substrat besondere technische Anforderungen an Gestaltung, Vorstufe und Prozesskontrolle. Hinzu kommen prozessuale Aspekte wie Registerhaltigkeit, Trocknungsverhalten, Abriebfestigkeit und die Lesbarkeit maschinenlesbarer Codes unter realen Umgebungsbedingungen. Auch die Interoperabilität mit etablierten Standards für Kennzeichnung und Codierung ist ein zentraler Faktor für reibungslose Abläufe in Lager und Distribution.
Für konstante Resultate ist das Zusammenspiel von Materialqualität, Druckverfahren, Farbwahl, Trocknung und Weiterverarbeitung entscheidend. Faktoren wie Wellenprofil, Oberflächenbeschaffenheit der Decke (braun/weiß, gestrichen/ungestrichen) sowie klimatische Bedingungen beeinflussen das Druckbild und sollten in Planung und Produktion berücksichtigt werden. Ebenso wirken Anilox-Konfiguration, Platten- bzw. Klischeeeigenschaften, Pressdruck, Bahnspannung und Feuchtegehalt der Wellpappe auf Punktzunahme, Kanten- und Flächenschärfe. Ein definiertes Prozessfenster mit klaren Toleranzen reduziert Schwankungen und erleichtert die Reproduzierbarkeit über mehrere Auflagen hinweg.
Definition: Was versteht man unter Bedruckung?
Unter der Bedruckung, auch Druckgestaltung genannt, versteht man das Aufbringen von Farbe, Texten und Bildern auf ein Medium, in diesem Fall Wellpappe. Dies geschieht mittels verschiedener Druckverfahren, die jeweils spezifische Vor- und Nachteile haben. Im weiteren Sinne umfasst Bedruckung die visuelle Übersetzung eines Motivs auf das Substrat, inklusive Tonwertwiedergabe, Farbverbindlichkeit und funktionaler Lesbarkeit von Informationen.
Im Kontext von Wellpappe wird zwischen Postprint (Bedruckung der fertigen Wellpappenbögen oder Zuschnitte) und Preprint (Vordruck auf Rollenpapier mit anschließender Verwellung) unterschieden. Während Postprint kurze Wege und flexible Reaktionen auf Motivanpassungen erlaubt, punktet Preprint mit sehr homogener Flächendeckung und feiner Rasterdarstellung, da auf glatterem Rollenmaterial gedruckt wird. Beide Ansätze stellen unterschiedliche Anforderungen an Vorstufe, Farbprofilierung und Weiterverarbeitung (z. B. Kaschierung, Stanzbild, Rilllinien), weshalb die Entscheidung projektspezifisch erfolgen sollte.
Zur Bedruckung gehören neben dem eigentlichen Farbauftrag auch alle vorgelagerten Schritte der Druckvorstufe: Datenaufbereitung, Farbseparation, Trapping/Überfüllung, Tonwertkorrekturen, Proof- und Freigabeprozesse. Ebenso zählen die Festlegung von Farbanzahl (Prozessfarben, Sonderfarben), die Wahl des Rasters sowie die Abstimmung auf das Zielmaterial zur Definition des Druckprojekts. Farbmanagement mit konsistenten Profilen, korrektes Schwarzaufbau-Konzept und eine klare Benennung von Ebenen und Sonderfarben erleichtern die sichere Übergabe an die Produktion.
Druckverfahren für Wellpappe
Eine Reihe von Druckverfahren stehen zur Verfügung, um Wellpappenmaterial zu bedrucken. Dazu gehören zum Beispiel Siebdruck, Flexodruck, Offsetdruck und Digitaldruck. Jedes Verfahren hat seine spezifischen Eigenheiten und eignet sich für unterschiedliche Anforderungen in puncto Farbbrillanz, Auflagenhöhe und Komplexität des Motivs. Neben reinen Qualitätskriterien spielen Prozessgeschwindigkeit, Rüstzeiten, Substratkompatibilität, Trocknungstechnologie sowie Kostenstruktur eine wichtige Rolle bei der Auswahl.
- Flexodruck (Postprint): Häufig für Versand- und Produktverpackungen eingesetzt. Wasserbasierte Farben, elastische Druckplatten und Rasterwalzen ermöglichen vom einfachen einfarbigen Druck bis zur mehrfarbigen Umsetzung. Vorteile sind hohe Prozessgeschwindigkeit und gute Wirtschaftlichkeit in mittleren bis größeren Auflagen. Zu beachten sind Rüstzeiten, das Zusammenspiel von Anilox-Volumen und Substrat sowie mögliche Änderungen im Tonwertzuwachs auf saugenden Oberflächen. Ein sauberer Plattenaufbau, präzise Klischeemontage und stabile Bahnführung unterstützen Registerhaltigkeit und konturenscharfe Resultate.
- Flexodruck (Preprint): Druck auf Rollenmaterial mit anschließender Kaschierung im Wellpappenprozess. Geeignet für großflächige Motive mit gleichmäßiger Farbabdeckung und feineren Rastern, da auf glatteren Papieren gedruckt wird. Erfordert eine frühzeitige Planung hinsichtlich Bahnbreite, Rapport und Weiterverarbeitung. Produktionsrelevante Aspekte sind Spleißstellen, Bahnspannung, Kaschierklebstoffe und die Synchronisation von Druck- und Verwellprozess, um Bildfehler und Wellenabzeichnung zu minimieren.
- Offsetdruck (Laminierung/Kaschierung): Das Motiv wird auf ein Papier gedruckt und später auf die Wellpappe kaschiert. Eignet sich für detaillierte Motive, feine Schriften und Bilder mit hohem Kontrastumfang. Wichtig sind Papierauswahl, Klebstoffsystem und die Passgenauigkeit beim Kaschieren. Je nach Anforderungen kann mit Dispersionslacken oder funktionalen Überzügen gearbeitet werden, um Scheuerbeständigkeit und Oberflächeneigenschaften auf den Einsatzzweck abzustimmen.
- Digitaldruck (z. B. Inkjet auf Wellpappe): Flexibel für kleine bis mittlere Auflagen, Muster, Varianten und personalisierte Inhalte. Stärken liegen in kurzen Rüstzeiten und variablen Daten (Codes, Seriennummern, individualisierte Inhalte). Aspekte wie Trocknung, Abriebfestigkeit, Farbraum und Materialvorbehandlung sind mit dem Produzenten abzustimmen. Farbanpassung über Profilierung, geeignete Primer und die Evaluation von Tinten (z. B. wasserbasiert oder UV-härtend) sind entscheidend für gleichbleibende Ergebnisse.
- Siebdruck: Besonders geeignet für satte Vollflächen, deckende Sonderfarben und kleinere Stückzahlen. Auch für großformatige Motive und Effektanwendungen einsetzbar. Durch den hohen Farbauftrag sind Trocknung und Kratzfestigkeit zu berücksichtigen. Eine zielgerichtete Gewebe- und Rakelwahl beeinflusst Deckkraft, Kantenqualität und Glanzgrad.
Die Auswahl des Verfahrens richtet sich nach Motivkomplexität, Farbumfang, gewünschter Anmutung, Materialtyp, Auflagenhöhe, Format und der geforderten Prozessstabilität. Ebenso relevant sind logistische Aspekte wie Lieferzeiten sowie die Integrationsfähigkeit in bestehende Weiterverarbeitungslinien. In der Praxis helfen Andruckmuster, Farbzugproben und abgestimmte Prüfkriterien, das technische Risiko zu senken und eine belastbare Entscheidung zwischen den Verfahren zu treffen.
Gestaltung, Druckdaten und Vorstufe
Die Qualität des Druckbilds hängt maßgeblich von der datengetreuen Umsetzung und der Abstimmung auf das Zielmaterial ab. Folgende Punkte haben sich als praxistaugliche Leitplanken bewährt: Eine saubere Datenstruktur mit korrekten Farbräumen, eindeutig definierten Sonderfarben und konsistenten Profilen, zusammen mit kontrollierten Proofs unter definierten Lichtbedingungen, erhöht die Vorhersagbarkeit des Ergebnisses.
- Schriften und Linien: Ausreichende Schriftgrößen und Linienstärken wählen, vor allem bei Negativschriften. Kleinteilige Serifen- oder feine Linien können auf faserigen Oberflächen an Konturenschärfe verlieren. Empfohlen werden klare, gut lesbare Schnitte mit ausreichender x-Höhe und solider Strichstärke, insbesondere für Pflichtangaben und technische Kennzeichnungen.
- Raster und Bilder: Motivraster an Verfahren und Substrat anpassen. Zu feine Raster führen zu Moiré-Effekten oder unruhigen Flächen. Ein abgestimmtes Tonwertmanagement reduziert sichtbare Punktzunahme. Je nach Verfahren können amplitudenmodulierte (AM) oder frequenzmodulierte (FM) Rastersysteme Vorteile bieten; die Punktform (z. B. elliptisch) beeinflusst Übergänge und Flächenglätte.
- Farbaufbau: Kombination aus Prozess- und Sonderfarben sorgfältig planen. Vollflächen profitieren von gleichmäßigen Farbprofilen und optimiertem Farbauftrag, um Wolkigkeit oder Streifenbildung zu minimieren. Auf braunen Decken können Unterbauten oder deckende Sonderfarben notwendig sein, um helle Motive und Hauttöne stabil darzustellen.
- Passer und Überfüllungen: Trapping einplanen, um minimale Passerdifferenzen abzufangen. Besonders an Schnitt- und Falzkanten sollten Toleranzen berücksichtigt werden. Überfüllungen, reduzierte Spitzlichter und definierte Kontur-Überdrucken-Strategien sichern Motivkanten ab und vermeiden Blitzer.
- Materialbezug: Brownliner und Whiteliner verhalten sich unterschiedlich. Helle Motive auf brauner Decke benötigen häufig angepasste Farbkonzepte oder zusätzliche deckende Farbschichten. Glatte, gestrichene Oberflächen ermöglichen feineres Raster, während ungestrichene Decken robuste, kontraststarke Motive begünstigen.
Auch der Zuschnitt und die spätere Weiterverarbeitung beeinflussen das Motiv. Falzlinien, Klebelaschen, Stanzungen und Öffnungshilfen sollten bereits im Layout berücksichtigt werden. Dazu zählen insbesondere die Platzierung von Barcodes, Piktogrammen und Rechtstexten außerhalb von Rillungen oder stark beanspruchten Flächen. Weitere Orientierung bietet der Beitrag Vertiefende Hinweise zu relevanten Abmessungen im Verpackungsdruck. Zusätzlich ist eine Abstimmung mit Konstruktionsrissen und Toleranzketten sinnvoll, damit relevante Elemente trotz Stanz- und Falzversatz sicher positioniert bleiben.
Materialeinflüsse und Druckqualität
Wellpappe ist ein Verbundmaterial aus Decken- und Wellenpapieren. Fasermischung, Oberflächenleimung, Glättung und das gewählte Wellenprofil wirken sich auf den Farbannahmegrad, die Kantenschärfe und die Homogenität aus. Dünnere Deckenpapiere können die Wellenstruktur visuell stärker durchscheinen lassen; gestrichene Papiere unterstützen feinere Bilddarstellungen. Flutings wie E, B, C oder Kombinationen (z. B. EB) beeinflussen Planlage und Druckkontakt; Grammatur und Cobb-Wert der Deckenpapiere steuern Saugverhalten und Trocknung.
Die Umgebung hat Einfluss: Temperatur- und Feuchteschwankungen verändern Planlage und Dimensionsstabilität. Eine angepasste Lagerung vor dem Druck sowie konditionierte Produktionsbedingungen helfen, Passerabweichungen und Verzug zu reduzieren. In der Weiterverarbeitung (Rillen, Stanzen, Falten) sollte das Motiv so platziert sein, dass wichtige Elemente nicht in stark beanspruchte Zonen geraten. Übliche Referenzbedingungen (z. B. definierte Temperatur und relative Luftfeuchte) erleichtern die Reproduzierbarkeit und begünstigen eine stabile Farbannahme sowie ein gleichmäßiges Trocknungsverhalten.
Anwendung der Bedruckung in der Verpackungsindustrie
Die Bedruckung findet breite Anwendung in der Verpackungsindustrie. Sie dient zunächst zur Produktidentifikation und enthält oft wichtige Informationen für Verbraucher, wie z. B. Inhaltsstoffe, Gebrauchsanweisungen oder Warnhinweise. Darüber hinaus ist die Bedruckung ein wichtiger Teil des Marketingmixes und trägt wesentlich zur Produktpräsentation und damit zur Kaufentscheidung bei. Zudem können dank der Bedruckung zusätzliche Sicherheitsmerkmale wie z. B. Fälschungsschutz oder Erkennungsmerkmale für die Logistik integriert werden. In Primär-, Sekundär- und Tertiärverpackungen übernimmt die Bedruckung somit sowohl kommunikative als auch funktionale Aufgaben entlang der gesamten Lieferkette.
Zusätzlich zur Grundkennzeichnung kommen in der Praxis folgende Elemente zum Einsatz:
- Barcodes und Codes: Liniencodes und 2D-Codes für Lager- und Versandprozesse, deren Kontrast und Ruhezone für die automatische Lesung ausgelegt sein sollten. Die Qualitätssicherung umfasst definierte Prüfparameter zur Codegüte, damit Scanner in unterschiedlichen Umgebungen eine zuverlässige Erkennung erreichen.
- Chargen- und Serieninformationen: Zur Rückverfolgbarkeit und für Qualitätsprozesse. Variabler Datendruck ist besonders im Digitaldruck praktikabel. Einheitliche Datenfelder und eindeutige Platzierungen unterstützen eine sichere Erfassung in der Intralogistik.
- Sicherheitselemente: Mikrotexte, feine Linienstrukturen, fortlaufende Nummern oder spezielle Spezialfarben können zur Erschwerung von Fälschungen beitragen. Ergänzend sind eindeutige Layoutmerkmale und kontrollierte Druckparameter hilfreich, um Manipulationen sichtbar zu machen.
- Rechtliche Hinweise: Piktogramme, Entsorgungssymbole und produktspezifische Kennzeichnungen in geeigneter Größe und Position. Mindestgrößen, Kontraste und freie Zonen sind so zu planen, dass die Informationen auch nach Transport und Handling noch gut lesbar sind.
Qualitätssicherung und Prüfmethoden
Für reproduzierbare Ergebnisse werden Proof- und Freigabemuster mit definierten Messbedingungen eingesetzt. Densitometrie und Farbmessung (z. B. Delta-E-Betrachtung) unterstützen die Beurteilung der Farbnähe. Zusätzlich sind praxisorientierte Tests wie Abrieb- bzw. Scheuerfestigkeit, Trocknungs- und Kratztests sinnvoll. Kontrollstreifen, Farbfelder und standardisierte Messbedingungen helfen, Prozessabweichungen schnell zu erkennen; ergänzend kommen Inline- oder Nearline-Inspektionssysteme zum Einsatz, um Fehler frühzeitig zu detektieren.
Typische Fehlerbilder umfassen Quetschränder, Mottling (Wolkigkeit), sichtbare Wellenabzeichnung, Passerdifferenzen oder unzureichenden Kontrast bei Codes. Ursachenanalyse und abgestimmte Prozessparameter helfen, diese Effekte zu begrenzen. Weitere Befunde sind Banding, Ghosting, Schieben/Schmieren oder Punktzuwachs über Soll; sie lassen sich durch optimierte Druckdrücke, saubere Anilox- und Klischeepflege, angepasste Trocknung und stabile Materialkonditionierung reduzieren.
Prozessparameter und Trocknung
Die Trocknung beeinflusst Maßhaltigkeit, Scheuerfestigkeit und Produktionsgeschwindigkeit. Je nach Verfahren kommen Heißluft, IR oder UV-Härtung zum Einsatz; die Einstellung muss mit Saugverhalten, Flächenanteilen und Liniengeschwindigkeiten harmonieren. Ein ausgewogenes Verhältnis aus Farbviskosität, Aniloxvolumen, Rakeldruck und Plattenhärte unterstützt gleichmäßige Vollflächen und saubere Halbtöne.
Saubere Wechsel- und Reinigungsprozesse (z. B. Aniloxpflege, Düsenwartung im Inkjet, Siebreinigung) senken das Risiko für Streifen, Aussetzer und Spritzer. Dokumentierte Rüstabläufe, definierte Start- und Stoppsequenzen sowie Referenzmuster dienen als Leitplanken, um das Prozessfenster im Alltag zuverlässig zu treffen.
Praxisbeispiele und Anwendungsfelder
Im Versandhandel sind gut kontrastierte Codes, robuste Flächendrucke und klare Piktogramme wichtig, um eine hohe Scannerrate entlang der Stationen zu sichern. Bei Shelf-Ready-Verpackungen stehen Wiedererkennung, Stapelfestigkeit und saubere Aufrisse im Vordergrund, sodass die Platzierung von Motiven und Funktionslinien präzise aufeinander abgestimmt werden muss. Für temperaturgeführte Lieferketten sind zudem abriebfeste und feuchtigkeitsresistente Druckbilder relevant.
In der Display- und Aktionsware unterstützen großflächige Grafiken, klare Typografie und konsistente Farbfelder die Orientierung am Point of Sale. Technische Güter profitieren von strukturierten Kennzeichnungen, gut lesbaren Serieninformationen und gegebenenfalls Sicherheitselementen, die eine eindeutige Zuordnung ermöglichen.
Vor- und Nachteile von Bedruckung
Die Bedruckung von Wellpappenverpackungen bietet zahlreiche Vorteile, aber auch einige Nachteile. Dank Bedruckung wird das Produkt auffälliger und kann sich von der Konkurrenz abheben. Bedruckung erlaubt zudem eine direkte Kommunikation mit dem Kunden und trägt zur Markenidentität bei. Nachteile können unter anderem die Kosten sein, die je nach Druckverfahren und Detailgrad variieren können. Darüber hinaus kann die Bedruckung von Wellpappe eine zusätzliche ökologische Belastung darstellen, obwohl inzwischen viele Druckfarben auf umweltfreundliche Weise hergestellt werden. Zusätzlich ist die technische Komplexität zu berücksichtigen: Datenqualität, Materialstreuungen und klimatische Einflüsse wirken sich direkt auf das Ergebnis aus.
- Vorteile: Informationsvermittlung direkt auf der Verpackung, klare Identifikation, Unterstützung logistischer Abläufe, konsistente Markenwahrnehmung, Möglichkeit variabler Daten, Integration von Sicherheitselementen. Zudem lassen sich Anforderungen an Lesbarkeit und Robustheit gezielt adressieren, sodass Handling und Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Supply-Chain erleichtert werden.
- Herausforderungen: Rüst- und Einrichteaufwände, an materialbedingte Grenzen gebundene Kantenschärfe, Anforderungen an Farbmanagement, Abhängigkeit von klimatischen Bedingungen und eine sorgfältige Qualitätskontrolle. Ferner sind Verfahrensgrenzen, Trocknungsfenster, Substratkompatibilität und die planerische Berücksichtigung von Stanz- und Falztoleranzen im Tagesgeschäft einzubeziehen.
Überlegungen zur ökologischen Bedruckung
Die Wellpapp-Bedruckung ist inzwischen nicht mehr nur eine Frage von Ästhetik und Informationsweitergabe. Im Kontext der nachhaltigen Entwicklung ist es unerlässlich, über ökologische Druckverfahren nachzudenken. Diese beinhalten den Einsatz von umweltverträglichen Farben und das Streben nach Verfahren, die einen minimalen Energieverbrauch erfordern. Ergänzend sind Materialeffizienz und die Recyclingfähigkeit der bedruckten Verpackung relevant, um den Faserstoff sinnvoll im Kreislauf zu halten.
Ressourcenschonung beginnt bei der Gestaltung: überlegte Farbflächen, reduzierte Farbanzahl, motivbezogene Optimierung des Farbauftrags und ein Datenaufbau, der Ausschuss minimiert. Wasserbasierte Systeme, migrationsarme Tinten (bei sensiblen Anwendungen) und recyclingfreundliche Konzepte erleichtern den Wiedereinsatz des Faserstoffs. Auch die Trennbarkeit von Aufklebern, Etiketten und Klebebändern sowie die Lesbarkeit von Kennzeichnungen nach dem Gebrauch sind zu berücksichtigen. Prozessseitig unterstützen effiziente Trocknung, Wärmerückgewinnung, geregelte Luftführung und eine sorgfältige Maschinenwartung die Reduktion von Emissionen und Makulatur.
Abschlussgedanken zur Bedruckung von Wellpappe
Die Bedruckung von Wellpappenverpackungen spielt eine entscheidende Rolle im Verpackungsdesign. Mit dem richtigen Druckverfahren und einem durchdachten Design kann ein Produkt erfolgreich im Markt platziert und die Marke gestärkt werden. Doch wie bei allen Produktionsverfahren ist es wichtig, die ökologischen Auswirkungen zu berücksichtigen und nachhaltige Lösungen anzustreben. Planung und klare Qualitätsziele schaffen Sicherheit in der Umsetzung – von der Vorstufe bis zur Auslieferung.
Planung, Vorstufe, Prozessführung und Qualitätssicherung bilden das Fundament für ein stabiles Ergebnis. Wer Materialeigenschaften, Weiterverarbeitung und Einsatzszenario bereits im Layout berücksichtigt, schafft die Voraussetzungen für ein sauberes Druckbild, gut lesbare Informationen und robuste Kennzeichnungen im Alltagseinsatz. Die laufende Abstimmung zwischen Konstruktion, Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung reduziert Iterationsschleifen und sorgt für konsistente Resultate über den gesamten Lebenszyklus der Verpackung.
Zusammenfassung:
- Unter Bedruckung versteht man das Übertragen oder Anbringen einer Farbschicht auf ein Material, wie zum Beispiel Wellpappe, um Texte oder Bilder darzustellen. Im Kontext der Verpackungsindustrie schafft dies eine visuelle Identität für Ihr Produkt. Zusätzlich ermöglicht die Bedruckung funktionale Informationen für Logistik, Sicherheit und Rückverfolgbarkeit.
- Mithilfe verschiedener Drucktechniken kann die Bedruckung auf Verpackungen aus Wellpappe individuell gestaltet werden. Dies bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Markenbotschaft direkt auf der Verpackung zu platzieren und so ihre Sichtbarkeit zu erhöhen. Die Verfahren Flexo, Offset (kaschiert), Digital und Siebdruck adressieren unterschiedliche Anforderungen an Auflage, Motiv und Substrat.
- Die Qualität der Bedruckung ist entscheidend für die Wahrnehmung des Produktes durch den Kunden. Hohe Auflösungen und leuchtende Farben können hier einen entscheidenden Unterschied machen. Darüber hinaus kann die Bedruckung auch nötige Informationen wie Inhaltsstoffe oder Gebrauchsanweisungen beinhalten. Prüfmuster, Farbmessungen und definierte Toleranzen unterstützen eine stabile Reproduktion.
- Die Wahl des Druckverfahrens richtet sich nach Motiv, Auflage, Material und Prozessanforderungen; Flexo, Offset (kaschiert), Digital- und Siebdruck adressieren unterschiedliche Einsatzszenarien. Zusätzlich fließen Trocknung, Farbwahl, Materialkonditionierung und Weiterverarbeitung in die Entscheidung ein.
- Materialeigenschaften, klimatische Bedingungen, Datenaufbereitung und Weiterverarbeitung beeinflussen das Druckbild und sollten frühzeitig in die Planung einfließen. Eine klare Layoutabstimmung mit Stanzbild, Rillzonen und Funktionsflächen beugt Lesbarkeits- und Passerproblemen vor.
- Ökologische Aspekte lassen sich durch geeignete Farb- und Prozesswahl, reduzierten Farbauftrag, recyclingfreundliche Konzepte und sorgfältige Produktionsplanung berücksichtigen. Effiziente Trocknung, kontrollierte Umgebungsbedingungen und eine verlässliche Qualitätssicherung senken Ausschuss und Ressourceneinsatz.
Veröffentlicht am 21.07.2024
Letzte Überarbeitung am 26.09.2025 um 16:23 Uhr von Manuel Hofacker