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Brandschutz
Die Bedeutung von Brandschutz in der Verpackungsindustrie, insbesondere im Zusammenhang mit Wellpappe, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die sicherheitsrelevanten Faktoren im Umgang mit diesem Material spielen bei der Auswahl von Verpackungslösungen eine entscheidende Rolle. Neben der reinen Materialauswahl sind auch Lagerkonzepte, Produktionsprozesse, Entsorgungswege und organisatorische Maßnahmen zu berücksichtigen. Ziel ist es, die Entstehung und Ausbreitung von Bränden zu verhindern, die Rauch- und Wärmefreisetzung zu begrenzen und die Handlungsfähigkeit im Ereignisfall sicherzustellen. Ergänzend zählen Maßnahmen zur Brandfrüherkennung, zur strukturierten Gefährdungsbeurteilung und zur kontinuierlichen Verbesserung (z. B. Audits, Lessons Learned nach Beinaheereignissen) zu einem wirksamen Gesamtkonzept. Ein durchdachtes Brandschutzkonzept verknüpft zudem Anforderungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes mit der Betriebssicherheit, sodass präventive und reaktive Elemente konsistent ineinandergreifen.
Wellpappe besteht überwiegend aus Zellulosefasern, ist porös und – je nach Feuchtegehalt und Flächengewicht – unterschiedlich leicht entzündlich. Dadurch ergeben sich besondere Anforderungen an das Brandverhalten, an die Prävention in der Lagerlogistik und an den sicheren Betrieb von Maschinen mit potenziellen Zündquellen (z. B. Schneid-, Stanz- oder Heißleimprozesse). Ein systematischer Brandschutz verbindet daher Materialeigenschaften, technische Schutzvorkehrungen und klare Abläufe. Zusätzlich beeinflussen Oberflächenbeschaffenheit, Kantenanzahl, Schnittreste und Staubablagerungen die Zündbarkeit und Flammenausbreitung. Je nach Klimabedingung (Temperatur und Luftfeuchte) ändern sich zudem Feuchtegehalt, Leitfähigkeit und Energieeintrag an der Oberfläche, was im Betriebskonzept berücksichtigt werden sollte.
Definition: Was versteht man unter Brandschutz?
Unter Brandschutz versteht man alle Maßnahmen, die der Vorbeugung und Eindämmung von Bränden dienen. Dazu gehören baulicher, anlagentechnischer und organisatorischer Brandschutz. Sie sollen Menschen, Tiere und Sachwerte vor den Folgen von Feuer und Rauch schützen. Ebenso umfasst Brandschutz die Aufrechterhaltung von Flucht- und Rettungswegen, die Sicherstellung der Löschmittelverfügbarkeit und die Anpassung der betrieblichen Abläufe an definierte Schutzziele. In der Verpackungsindustrie bedeutet dies insbesondere, die Brandentstehung an papierbasierten Materialien zu erschweren und eine schnelle Detektion mit geeigneten Löschmechanismen zu kombinieren.
Ergänzend wird häufig zwischen vorbeugendem Brandschutz (Verhinderung der Brandentstehung und -ausbreitung) und abwehrendem Brandschutz (Brandbekämpfung und Schadensbegrenzung) unterschieden. Beide Ebenen wirken zusammen: Vorbeugende Maßnahmen reduzieren die Brandlast und die Zündwahrscheinlichkeit, abwehrende Maßnahmen sorgen für wirksame Detektion und schnelle Bekämpfung. Praxisbewährt ist ein mehrstufiges Schutzkonzept, das von der Materialauswahl über Maschinen- und Anlagenüberwachung bis zur Notfallorganisation reicht und regelmäßig geprüft, dokumentiert und verbessert wird.
- Baulicher Brandschutz: Raumaufteilung in Brandabschnitte, feuerwiderstandsfähige Bauteile, Flucht- und Rettungswege, Brand- und Rauchabschnitte. Ergänzend relevant sind abschottende Maßnahmen für Durchdringungen, Spurplatten und Kennzeichnungen sowie ein konsequentes Freihalten der Rettungswege.
- Anlagentechnischer Brandschutz: Automatische Brandmeldeanlagen, Sprinkler- bzw. Wassernebelanlagen, Löschmittelstationen, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen. Ergänzt werden können detektionsbasierte Abschaltungen, temperatur- und funkenüberwachte Absaugsysteme und anlagenspezifische Abschirmungen an Heißzonen.
- Organisatorischer Brandschutz: Unterweisungen, Räumungsübungen, Heißarbeitsfreigaben, Instandhaltung, Ordnung und Sauberkeit (Housekeeping), Lager- und Betriebsanweisungen. Dazu zählen auch Rollenkonzepte mit Verantwortlichkeiten, klare Checklisten, Schichtübergabe-Informationen und dokumentierte Wirksamkeitskontrollen.
- Abwehrender Brandschutz: Effektive Brandbekämpfung durch geschulte Personen und Einsatzkräfte, abgestimmte Notfall- und Alarmpläne. Regelmäßige Übungen, Einweiserkonzepte und Zugangsregelungen für Einsatzkräfte erhöhen die Reaktionssicherheit.
In Bezug auf Wellpappe:
In Bezug auf Wellpappe beinhaltet der Brandschutz die Bereitstellung von Produkten, die entweder selbst schwer entflammbar sind oder mit feuerfesten Beschichtungen versehen werden. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verbesserung des Brandschutzes von Wellpappverpackungen. Neben der Materialausrüstung sind prozessseitige Einstellungen (z. B. Temperaturfenster bei Heißleim, Bahn- und Fördergeschwindigkeiten, Luftführung) entscheidend, um Zündereignisse zu vermeiden. Auch die Verpackungskonstruktion selbst (Luftkanäle, Perforationen, Mehrlagenaufbau) kann das Brandverhalten beeinflussen.
Das Brandverhalten von Wellpappe wird von mehreren Faktoren beeinflusst: Rohpapierqualität (z. B. Kraftliner/Testliner), Wellenprofil (B-, C-, E-Welle), Flächengewicht, Leimauftrag, Feuchtegehalt sowie Druck- und Beschichtungsarten. Porosität und Faserstruktur begünstigen eine rasche Flammenausbreitung; geeignete Ausrüstungen reduzieren Zündbarkeit, Flammenhöhe und Rauchentwicklung. Zusätzlich relevant sind die Orientierung der Fasern und die Geometrie der Hohlräume, da diese Parameter den Luft- und Wärmefluss steuern. Bei bedruckten Oberflächen ist die Wechselwirkung von Farbe, Lack und Substrat mit der Wärmefreisetzung zu beachten.
- Materialmodifikationen: Einsatz halogenfreier Flammschutzmittel (z. B. phosphor- oder stickstoffbasierte Systeme), imprägnierte Papiere, intumeszierende (aufquellende) Beschichtungen. Ergänzend kommen mineralische Additive in Streichmassen oder flammhemmende Zwischenlagen zum Einsatz, sofern Verarbeitbarkeit und Rezyklierbarkeit gewährleistet bleiben.
- Barriere- und Funktionsschichten: Silikat- oder mineralische Schichten, schwer entflammbare Lacke, kaschierte Deckschichten mit begrenzter Wärmefreisetzung. Diffusionsoffene Systeme können helfen, Feuchteschwankungen zu puffern und die Prozessstabilität zu erhöhen.
- Kleb- und Druckprozesse: Auswahl von Klebstoffen und Druckfarben mit günstigem Brandverhalten, kontrollierter Heißleim-Einsatz, reduzierte Lösemittelgehalte. Eine definierte Aushärtung, geregelte Trocknung und eine gute Abluftführung senken Zündrisiken signifikant.
- Prozess- und Lagerpraxis: Minimierung von Staubablagerungen, sichere Abführung von Papierschnittresten, Überwachung von Absauganlagen, Begrenzung der Stapelhöhen zur Reduktion der Brandlast. Ergänzend helfen definierte Zwischenzonen, Einhaltung von Mindestabständen und eine konsequente Kennzeichnung von Sperrflächen.
Bei der Auswahl flammhemmend ausgerüsteter Qualitäten sind Rezyklierbarkeit und Kontaktanforderungen (z. B. für sensible Güter) zu berücksichtigen. Prüfzeugnisse und Konformitätsangaben liefern belastbare Nachweise zum Brandverhalten. In der Praxis empfiehlt sich zudem eine Musterfreigabe unter realitätsnahen Bedingungen, inklusive Klimakammerprüfungen und prozessnaher Tests, um Wechselwirkungen zwischen Substrat, Klebstoff, Druck und Beschichtung zu bewerten.
Brandschutznormen und -richtlinien für Wellpappe
Viele Länder – einschließlich Deutschlands – haben strenge Brandschutznormen für Verpackungsmaterialien, einschließlich Wellpappe. Einige Normen betreffen den Flammwidrigkeitsgrad, den ein Material aufweisen muss, während andere Normen die Verwendung feuerhemmender Materialien vorschreiben. Für die Praxis sind neben Produktnormen auch betriebliche Regelwerke und behördliche Auflagen relevant, die Lagerung, Transport und Verarbeitung betreffen.
In Europa wird das Brandverhalten von Materialien häufig über Klassifizierungen nach DIN EN 13501-1 beschrieben (Reaktion auf Feuer: Klassen A1 bis F, ergänzt um Rauchentwicklung s1–s3 und brennendes Abtropfen d0–d2). Für papierbasierte Materialien sind – je nach Ausrüstung – Klassen im Bereich C bis E üblich; durch geeignete Ausrüstung können höhere Anforderungen erreicht werden. Relevante Prüfverfahren sind u. a. EN ISO 11925-2 (Kleinbrenner) und EN 13823 (SBI-Prüfung). In Deutschland findet man teils noch Bezugnahmen auf DIN 4102-1 (Baustoffklassen B1/B2), wobei für Verpackungen die Anwendbarkeit im Einzelfall zu prüfen ist. Darüber hinaus können betriebliche Nachweise über die Wechselwirkung mit Sprinkleranlagen, die maximale Brandabschnittsgröße oder die Brandlastdichte gefordert sein.
Über Materialnormen hinaus betreffen brandschutzrelevante Vorgaben auch die Lager- und Nutzungssituation: zulässige Stapelhöhen, Trennabstände unter Decken und zu Brandabschnitten, Nachweise über Sprinklerwirksamkeit, Steuerung von Luftströmungen und Rauchschichten. Hier wirken bauliche, anlagentechnische und organisatorische Vorgaben zusammen. Ergänzende Gefährdungsbeurteilungen berücksichtigen zudem saisonale Einflüsse, Schichtwechsel, erhöhte Auslastungen sowie Umbauten und Inbetriebnahmen.
Vor- und Nachteile von Brandschutz
Der Hauptvorteil des Brandschutzes bei Wellpapp-Verpackungen besteht darin, die Risiken eines Feuers in Lager- und Produktionsstätten zu minimieren. Ein guter Brandschutz kann die Sicherheit der Arbeiter erhöhen und dazu beitragen, kostspielige Schäden an den Waren zu verhindern. Ein möglicher Nachteil könnte die erhöhten Kosten sein, die durch den Einsatz feuerhemmender Materialien oder durch die Anpassung der Produktionsprozesse entstehen könnten. Zusätzlich sind mögliche Einflüsse auf die Materialeigenschaften (z. B. Steifigkeit, Bedruckbarkeit) und die Umrüstzeiten bei Produktwechseln zu berücksichtigen.
- Vorteile:
- Reduzierte Zündwahrscheinlichkeit und langsamere Flammenausbreitung.
- Geringere Rauchentwicklung und bessere Sichtbedingungen im Ereignisfall.
- Höhere Planungssicherheit in Lager- und Produktionsbereichen.
- Nachweisbare Konformität durch Prüfzeugnisse und Klassifizierungen.
- Verbesserte Verfügbarkeit der Anlagen durch geringere ungeplante Stillstände.
- Potenzielle Nachteile:
- Mehrkosten für ausgerüstete Qualitäten und Beschichtungen.
- Mögliche Einflüsse auf Rezyklierbarkeit und Entsorgung – im Einzelfall zu bewerten.
- Anpassungsbedarf in Prozessen (z. B. Trocknung, Klebung, Druck).
- Erhöhter Dokumentations- und Prüfaufwand zur fortlaufenden Konformitätsüberwachung.
Risikofaktoren und praxisnahe Maßnahmen
Typische Zündquellen in der Verarbeitung von Wellpappe sind heiße Oberflächen, Reibwärme, defekte elektrische Komponenten, Funken in Absauganlagen sowie unsachgemäße Heißarbeiten. Wirksam sind konsequente Reinigung, staubarme Prozesse, regelmäßige Wartung, temperatur- und funkenüberwachte Förder- und Absaugsysteme sowie geregelte Freigaben für Instandhaltungsarbeiten. Ergänzend unterstützen visuelle Kontrollen, thermografische Inspektionen und klar geregelte Stillstands- und Anfahrprozesse die Betriebssicherheit.
- Lagerung: Geordnete Stapelung, begrenzte Stapelhöhen, Trennung nach Brandabschnitten, freie Sprinklerabstände, keine Blockierung von Fluchtwegen. Vertiefende Hinweise zu Abmessungen in der Praxis unterstützen die Planung von Regalen, Gangbreiten und Stapelflächen. Zusätzlich sind ausreichend dimensionierte Pufferzonen, die Vermeidung von Überfüllung und das konsequente Freihalten von Hydranten, Wandhydranten und Löschmittelstationen wesentlich.
- Produktion: Abschirmungen bei Heißleim- und Schrumpfprozessen, Funkenmelder in Absaugungen, automatische Bandabschaltungen, Temperaturgrenzen und regelmäßige Sichtkontrollen. Für Anlagen mit hoher Papierstaubentwicklung sind effiziente Abscheider, geeignete Filtermaterialien und eine definierte Reinigungsfrequenz vorzusehen.
- Entsorgung: Abfallmanagement mit getrennten Sammelbehältern, Pressen mit Brandfrüherkennung, Container nach Möglichkeit im Freien mit ausreichendem Abstand zu Gebäuden. Eine geregelte Entleerung, Abdeckung bei Wind und die Vermeidung von Wärmeeintrag (z. B. Asche, heiße Teile) reduzieren das Risiko von Schwelbränden.
- Organisation: Unterweisungen, Räumungsübungen, klare Meldewege, Prüfung der Löschmittelverfügbarkeit sowie dokumentierte Prüf- und Wartungsintervalle. Standardisierte Checklisten, regelmäßige Begehungen und die Auswertung von Beinaheereignissen erhöhen die Wirksamkeit der Maßnahmen.
Prüfung, Nachweise und Dokumentation
Für ausgerüstete Wellpappqualitäten sind aktuelle Prüfberichte, Klassifizierungsangaben und Sicherheitsdatenblätter bereitzuhalten. Im Betrieb unterstützen Brandschutzordnungen, Gefährdungsbeurteilungen, Wartungs- und Reinigungspläne sowie regelmäßige Übungen die Wirksamkeit der Maßnahmen. Bei Veränderungen an Materialien oder Prozessen ist eine Neubewertung des Brandverhaltens sinnvoll. Eine lückenlose Rückverfolgbarkeit (Chargen- und Losverwaltung) sowie die Ablage von Freigaben, Abweichungen und Korrekturmaßnahmen erleichtern interne und externe Audits.
Wichtige Begriffe:
- Flammwidrigkeitsgrad: Bezeichnet das Maß, in dem ein Material gegen Entflammung beständig ist.
- Feuerhemmende Materialien: Materialien, die die Ausbreitung eines Feuers verhindern oder einschränken.
- Brandlast: Gesamtheit der in einem Bereich vorhandenen brennbaren Stoffe, angegeben als potenzielle Wärmefreisetzung.
- Rauchentwicklung (s-Klasse): Kennzeichnet die Intensität der Rauchfreisetzung eines Materials unter Brandbeanspruchung.
- Brennendes Abtropfen (d-Klasse): Beschreibt, ob und in welchem Umfang brennende Partikel abtropfen.
- Zündquelle: Ursache der Entflammung, z. B. heiße Oberfläche, Funke, offene Flamme.
- Brandfrüherkennung: Verfahren zur frühzeitigen Detektion von Brandentstehung, z. B. über Temperatur-, Rauch- oder Funkenüberwachung.
- Brandlastdichte: Verhältnis der vorhandenen Brandlast zur Fläche eines Bereichs; relevant für Lagerkonzepte und Sprinklerwirksamkeit.
Hat sich ein Feuer erst einmal ausgebreitet, kann es schwierig sein, es unter Kontrolle zu bringen. Daher ist präventiver Brandschutz von größter Bedeutung, um ein sicheres Arbeitsumfeld zu gewährleisten und teure Schäden zu vermeiden. Eine klare Verantwortungsstruktur, redundante Alarmierungswege und regelmäßige Schulungen stellen sicher, dass mit minimaler Verzögerung reagiert werden kann.
Insbesondere bei lagerintensiven Anwendungen mit hoher Packdichte begrenzen strukturierte Lagerpläne, das Entfernen von Störstoffen (Folie, Staub), regelmäßige Begehungen und wirksame Melde- und Löschsysteme die Eskalationsgefahr. Je früher ein Brand erkannt wird, desto kleiner bleiben Schäden durch Feuer, Rauch und Löschwasser. Ergänzend reduzieren ausgearbeitete Wartungspläne für Absaug- und Fördertechnik sowie definierte Stillstands- und Reinigungsphasen die Wahrscheinlichkeit von Schwelereignissen.
Abgrenzung: Reaktion auf Feuer und Feuerwiderstand
Für Wellpappe und andere Verpackungsmaterialien ist die Reaktion auf Feuer maßgeblich: Sie beschreibt Entflammbarkeit, Wärmefreisetzung, Rauchentwicklung und ggf. brennendes Abtropfen. Feuerwiderstand hingegen bewertet das Trag- oder Raumabschlussverhalten von Bauteilen über eine definierte Zeit. Verpackungen werden daher in der Regel über Reaktionsklassen charakterisiert, während bauliche Elemente in Gebäuden nach Feuerwiderstand klassifiziert werden. Diese Unterscheidung ist wichtig, um Anforderungen korrekt zuzuordnen und Prüfberichte fachgerecht zu interpretieren.
Einflussfaktoren im Detail
Feuchtegehalt und Klima
Der Feuchtegehalt der Wellpappe beeinflusst Zündtemperatur, Flammenausbreitung und Rauchentwicklung. Klimaschwankungen können die Materialeigenschaften ändern, weshalb Lager- und Produktionsbereiche mit geeigneter Klimatisierung, Messpunkten und Grenzwertüberwachung ausgestattet sein sollten.
Flächengewicht, Wellenprofil und Aufbau
Höhere Flächengewichte und kompaktere Wellenprofile verändern Luftkanäle und Wärmeleitpfade. Mehrlagenaufbauten, Kaschierungen und Einlagen können die Wärmefreisetzung verzögern, aber auch lokale Wärmenester begünstigen. Eine funktionsgerechte Konstruktion berücksichtigt diese Effekte.
Bedruckung und Beschichtungen
Druckfarben, Lacke und Barrieren beeinflussen das Brandverhalten. Lösemittelarme oder wasserbasierte Systeme mit günstiger Trocknungsführung reduzieren Zündrisiken. Intumeszierende Schichten können den Sauerstoffzutritt lokal verringern und die Flammenhöhe begrenzen.
Planung und Umsetzung eines Brandschutzkonzepts
- Festlegung von Schutzzielen, Verantwortlichkeiten und Eskalationswegen.
- Gefährdungsbeurteilung entlang der Prozesskette: Wareneingang, Verarbeitung, Lagerung, Versand, Entsorgung.
- Definition technischer und organisatorischer Maßnahmen mit Prüf- und Wartungsintervallen.
- Dokumentation, Schulung, Übungen und regelmäßige Wirksamkeitskontrolle mit Kennzahlen.
- Änderungsmanagement bei Material-, Prozess- oder Layoutanpassungen inklusive erneuter Bewertung des Brandverhaltens.
Zusammenfassung:
- Prävention ist ein zentraler Aspekt des Brandschutzes: Dabei werden Maßnahmen ergriffen, um das Entstehen von Feuer zu verhindern. Für Unternehmen, die Wellpappe-Verpackungen verwenden, bedeutet dies, dass sie Materialien mit geringer Entflammbarkeit wählen sollten.
- Unter Brandschutz fällt zudem die Brandbekämpfung. Hierzu zählen die Installation und Wartung von Feuerlöschern und Sprinkleranlagen. Für Hersteller von Wellpappe-Verpackungen bedeutet dies, dass sie in eine sichere Arbeitsumgebung investieren sollten, in der Mitarbeiter im Notfall schnell handeln können.
- Zudem ist der Brandschutz auf die Brandfolgenbegrenzung fokussiert. Dies beinhaltet Maßnahmen wie Brandschutzwände oder spezielle, feuerfeste Verpackungen, die das Ausbreiten eines Feuers verhindern. Unternehmen, die Wellpappe-Verpackungen suchen, könnten daher mit Anbietern zusammenarbeiten, die spezielle, feuerfeste Verpackungen anbieten.
- Praxis: Wirksam ist die Kombination aus geeignetem Material, prozesssicherer Fertigung, geordneter Lagerung, sauberer Organisation und belastbaren Nachweisen. Regelmäßige Überprüfung hält das Schutzniveau stabil.
- Kontinuität: Eine nachvollziehbare Dokumentation, Schulungen und Audits verankern das Thema langfristig im Betrieb und sichern gleichbleibende Qualität der Maßnahmen.
Veröffentlicht am 09.06.2024
Letzte Überarbeitung am 11.09.2025 um 12:43 Uhr von Sebastian Würth