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Haubenstretchung

Im Bereich der Wellpappen-Verpackungen ist die Haubenstretchung ein bewährtes und sehr effektives Verfahren der Ladungssicherung. Vor allem beim Palettieren und Verpacken in der Distributions- und Produktionslogistik gibt es eine Vielzahl an Anwendungen. Das Verfahren erlaubt durch mehrere Vorteile eine dichte, flächige Umhüllung und Sicherheit für die verpackten Produkte, wodurch Transportschäden reduziert und Ladeeinheiten stabilisiert werden. Haubenstretchung ist somit ein grundlegendes Verfahren für die Verpackung von Waren mit Wellpappe und anderen Packgütern, das sich durch seine Kombination aus Schutzwirkung, Stabilität und Prozesssicherheit auszeichnet.

Definition: Was versteht man unter Haubenstretchung?

Unter dem Begriff Haubenstretchung versteht man ein Verfahren zur Sicherung von Paletten und anderen Sammel- und Massengütern. Es wird eine spezielle Folie verwendet, die sogenannte Stretchhaube, die aufgrund ihrer Dehnbarkeit über das Packgut gezogen wird. Diese Folie passt sich perfekt an die Form des Packguts an und bietet so einen zuverlässigen Schutz vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit, Staub und Schmutz. Sie hält die Ware sicher zusammen, erzeugt eine formschlüssige Fixierung und sorgt so für eine erhöhte Stabilität während des Transports und der Lagerung.

Im Unterschied zum konventionellen Stretchwickeln umhüllt die Haube die gesamte Ladeeinheit in einem Stück. Die entstehenden Rückstellkräfte der gedehnten Folie erzeugen eine umfassende Haltekraft, die das Packgut großflächig fixiert und Kanten entlastet. Bei Bedarf können belüftete Varianten mit Mikro- oder Makroperforation eingesetzt werden, wenn Feuchteabgabe oder Temperaturausgleich relevant sind. Gegenüber Schrumpfhauben entfällt der Energieeintrag zum Schrumpfen, was Prozesse vereinfacht, thermische Belastungen des Packguts vermeidet und das Risiko hitzebedingter Materialbeeinflussungen reduziert.

Die Haubenstretchung ist besonders dann geeignet, wenn homogene Ladeeinheiten mit wiederkehrenden Abmessungen verarbeitet werden und ein definierter Schutz gegen Witterungseinflüsse sowie Verschmutzung gefordert ist. Bei konstanten Formaten lässt sich das Verfahren besonders prozesssicher betreiben; in Kombination mit Kantenschutz und formstabilen Trägern entstehen robuste Transporteinheiten mit hoher Stapelfähigkeit. Für wechselnde Artikelmixe sind anpassungsfähige Haubengrößen oder modulare Anlagenkonzepte sinnvoll.

Umsetzung und Vorgehen bei der Haubenstretchung

Die Haubenstretchung wird mittels spezieller Maschinen durchgeführt. Die Stretchhaube wird hierbei über die Palette oder das Packgut gezogen und an den Seiten kontrolliert an das Gut angelegt. Durch die hohe Dehnbarkeit der Stretchfolie und die Anpassungsfähigkeit an die Form des Packguts kann eine Vielzahl unterschiedlicher Ladeeinheiten verpackt werden. Häufig wird die Haubenstretchung beim Verpacken von Paletten im Außenbereich eingesetzt, da sie einen wirkungsvollen Schutz vor Witterungsbedingungen und Verschmutzungen bietet und zugleich eine gute Handhabung im Umschlag ermöglicht.

Der Prozess umfasst typischerweise das Positionieren der Ladeeinheit, das automatische Greifen und Vordehnen der Haube, das Überziehen über die oberen Kanten sowie das kontrollierte Absenken bis unter die Palettenkante. Entscheidend sind die gewählte Dehnrate, die Folienstärke (in µm), die Rückstellkraft und die Gleit- bzw. Haftwerte der Folienoberfläche. Für Außenlagerung kommen häufig UV-stabilisierte Varianten zum Einsatz. Zusätzlich beeinflussen Umgebungstemperatur, Kantenradien, die Oberflächenrauheit der Packstücke sowie die Geometrie der Palette das Ergebnis und sollten in der Parametrierung berücksichtigt werden.

Prozessschritte im Überblick

  • Vorbereitung der Ladeeinheit: Kanten glätten, Überstände reduzieren, Lastverteilung prüfen.
  • Folienwahl: Passende Haubengröße, Dehnverhalten und Durchstoßfestigkeit für das Packgut festlegen.
  • Aufziehen und Anformung: Gleichmäßiges Überstrecken, um homogene Spannungsverteilung zu erreichen.
  • Untergreifen an der Palettenbasis: Sicherer Umschlag der unteren Kanten zur Erhöhung der Transportsicherheit.
  • Endkontrolle: Sichtprüfung auf Beschädigungen, Faltenbildung oder mangelhafte Anpressung.

Maschinentypen und Automatisierungsgrad

  • Halbautomatische Systeme: Bedienergeführtes Einlegen mit automatischem Haubenauftrag für geringere Taktzahlen.
  • Vollautomatische Anlagen: Integriert in Palettieranlagen, ausgelegt für hohe Durchsätze und reproduzierbare Qualität.
  • Sonderlösungen: Für überhohe, instabile oder temperaturkritische Güter mit angepassten Spann- und Greifmodulen.

Für eine stabile Ladungssicherung sind ergänzende Maßnahmen üblich, etwa Kantenschutzprofile, Antirutsch-Zwischenlagen oder eine geeignete Basissicherung der Ladeeinheit. Vertiefende Hinweise bieten weiterführende Informationen zu wirksamen Schutzmaßnahmen für Paletten und Ladeeinheiten. Zusätzlich kann der Einsatz von Aufreißfäden, Etikettierfenstern oder Abdeckblättern (Top-Sheets) das Öffnungsverhalten und die Identifikation am Zielort verbessern.

Prozessparameter und typische Kennwerte

  • Dehnrate und Vordehnung: In Abhängigkeit von Folienrezeptur und Ladeeinheit so wählen, dass Haltekraft und Rückstellverhalten im Zielbereich liegen.
  • Folienstärke: Auf Produktgewicht, Kantenbeschaffenheit und Transportweg abstimmen; lokale Verstärkungen können Durchstoßspitzen entschärfen.
  • Reibwerte (COF): Innen haftend zur Fixierung, außen gleitoptimiert für störungsarmes Handling im Förderfluss.
  • Untergreifmaß: Ausreichend Materialreserve unter der Palettenkante sicherstellen, um Scherkräfte im Transport abzufangen.
  • Umgebungsbedingungen: Temperatur, Luftfeuchte und UV-Exposition bei Auswahl und Parametrierung berücksichtigen.

Materialien und Werkzeuge der Haubenstretchung

Die Haubenstretchung benutzt Stretchfolien, die aus hochelastischen Kunststoffen gefertigt werden. Das Material bietet eine besondere Reißfestigkeit und Antirutsch-Eigenschaften. Außerdem kann die Folie je nach Auslegung Sichtschutz gewährleisten oder Transparenz für Sichtkontrollen ermöglichen und bildet gleichzeitig eine Barriere gegen Feuchtigkeit. Des Weiteren gibt es spezielle Haubenstretchanlagen, die das Aufbringen der Stretchhaube erleichtern und automatisieren. Je nach Bedarf und Palette können unterschiedliche Arten von Anlagen verwendet werden, einschließlich Varianten mit integrierter Perforation oder Zuschnittmodulen.

Technisch kommen überwiegend coextrudierte LLDPE-Folien mit abgestimmtem Schichtaufbau zum Einsatz. Additive für UV-Stabilisierung, Antistatik, Gleiteigenschaften oder Sichtschutz (z. B. transluzent bis opak) erlauben eine anwendungsbezogene Auslegung. Wichtige Kennwerte sind Reißdehnung, Rückstellkraft, Weiterreißwiderstand und Durchstoßfestigkeit. Die Wahl der Folienstärke richtet sich nach Produktgewicht, Kantenbeschaffenheit und Transportweg. Ergänzend werden metallocen-LLDPE-Rezepturen, MDO-optimierte Trägerfolien sowie Rezyklatanteile genutzt, um mechanische Eigenschaften und Ressourceneinsatz in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen.

Haubenauslegung und Dimensionierung

  • Haubengröße: Abgleich der flachen Haubenabmessungen mit Grundfläche und Höhe der Ladeeinheit inklusive Toleranzen.
  • Dehnverhalten: Vordehn- und Arbeitsdehnungsbereich an das Packgut anpassen, um ausreichende Haltekraft zu erzielen.
  • Oberflächeneigenschaften: Innen haftend zur Fixierung, außen gleitoptimiert zur Reduktion von Reibung im Handling.
  • Optionen: Belüftung über definierte Perforation, aufgedruckte Kennzeichnungen oder Sichtfenster.

Bei der Dimensionierung ist zu beachten, dass neben Länge, Breite und Höhe der Ladeeinheit auch Kantenradien, Unebenheiten, Zwischenlagen und die gewünschte Untergreifzugabe berücksichtigt werden. Ein harmonisches Zusammenspiel aus Haubenweite und Dehnkennlinie verhindert lokale Spannungsspitzen und reduziert das Risiko von Folienrissen an exponierten Kanten.

Hinweise zur Ermittlung der passenden Haubengröße

Praktisch bewährt ist ein systematisches Vorgehen: Grundfläche und maximale Höhe ermitteln, Sicherheitszuschläge für Toleranzen und Untergreifen definieren und die Haubenweite an die geplante Arbeitsdehnung koppeln. Musterläufe mit dokumentierten Dehnparametern und anschließender Transportprobe sichern die Auslegung ab.

Anwendungsfelder und Best Practices

Haubenstretchung findet sich bei Produkten mit wiederkehrenden Abmessungen: Zuschnitte und Zusammentragungen aus Wellpappe, Getränketrays, Baustoffe, Chemiegebinde, Holz- und Metallwaren. Für empfindliche Oberflächen empfiehlt sich die Kombination mit Zwischenlagen oder Kantenverstärkungen. Bei stark profilierten Ladeeinheiten erhöht eine angepasste Haubenlänge das Untergreifen an der Basis und damit die Stabilität. In temperatur- oder feuchteempfindlichen Szenarien sind belüftete Hauben sinnvoll, um Kondensatbildung zu reduzieren und die Produktqualität zu erhalten.

Bewährt haben sich regelmäßige Stichproben zur Qualitätskontrolle, etwa Prüfungen der Folienintegrität nach dem Transport, Dokumentation von Dehnparametern und Sichtkontrollen an neuralgischen Kanten. Für Außenlagerung sind Folien mit geeigneter UV-Beständigkeit und angepasster Lichtdurchlässigkeit sinnvoll. Zusätzlich sollte die Lesbarkeit von Barcodes und Etiketten bei der Auswahl von Transparenz, Farbe und Oberflächenfinish berücksichtigt werden, um Scanprozesse in der Logistik sicherzustellen.

Praxisbeispiele aus der Wellpappe

  • Gestapelte Wellpappen-Zuschnitte mit Kantenschutzprofilen für stabile Kanten und gleichmäßige Flächenpressung.
  • Faltkisten auf Trays mit Antirutsch-Zwischenlagen zur Minimierung von Schubbewegungen im Transport.
  • Displays und vorkonfektionierte Sets mit zusätzlicher Oberflächenschutzlage für kratzempfindliche Sichtflächen.
  • Stanzzuschnitte in gebündelter Form, belüftet verpackt, um Feuchteausgleich während der Lagerung zu ermöglichen.

Vor- und Nachteile von Haubenstretchung

Die Vorteile der Haubenstretchung liegen vor allem in ihrer hohen Effizienz und Sicherheit. Die Folie kann sich durch ihre hohe Dehnbarkeit jedem Packgut individuell anpassen und so eine dichte, flächige Umhüllung erreichen. Darüber hinaus sorgt sie für Stabilität während des Transports und Schutz vor äußeren Einflüssen. Allerdings bringt die Methode auch Grenzen mit sich. So kann unter Umständen ein höherer Materialverbrauch entstehen und die Anschaffungskosten für die benötigten Maschinen sind relevant. Auch ist die Entfernung der Folie beim Kunden teilweise aufwendig, da die Haube für eine sichere Entnahme sauber geöffnet werden muss.

  • Vorteile: Vollflächige Abdeckung, schnelle Taktzeiten, reproduzierbare Haltekräfte, Schutz vor Staub, Feuchte und Verschmutzung, reduzierte Kantenbeschädigungen.
  • Grenzen: Folienverbrauch abhängig von Geometrie und Stabilität des Packguts, Investitionen in Anlagen, Entsorgungs- und Recyclingaufwand beim Empfänger.
  • Abgrenzung: Gegenüber Schrumpfhauben kein thermischer Prozess; gegenüber Umreifung zusätzlich flächiger Oberflächenschutz.

Weitere zu beachtende Punkte: Das Öffnungsverhalten sollte nutzerfreundlich gestaltet sein (z. B. durch definierte Aufreißstreifen), und der notwendige Luftaustausch ist je nach Produkt über Perforationen sicherzustellen. Für sensible Oberflächen sind innenseitig niedrigere Haftwerte oder zusätzliche Zwischenlagen vorzusehen.

Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit

Zur Qualitätssicherung dienen Prüfungen der Reiß- und Durchstoßfestigkeit, Sichtkontrollen auf Beschädigungen sowie Transporttests unter praxisnahen Bedingungen. Ergänzend können Stauch- und Schwingungsprüfungen, Klimatests sowie Belastungsfahrten die Stabilität der Ladeeinheit bewerten. Sicherheitsaspekte betreffen insbesondere den Maschinenzugang, Not-Aus-Systeme und die Handhabung gespannter Folienbereiche.

Ökologische Optimierungen umfassen die Reduktion der Folienstärke durch Prozessfeinjustage, den Einsatz von Rezyklatanteilen, sortenreine Entsorgung und die Vermeidung unnötiger Materialüberstände. Eine prozesssichere Auslegung kann Materialeinsatz und Bruchquoten reduzieren. Zusätzlich sind dokumentierte Parameterfenster hilfreich, um konstante Qualität und Ressourceneffizienz zu gewährleisten; in Audits unterstützen nachvollziehbare Prüfpläne und standardisierte Freigaben.

Richtlinien und Prüfverfahren

  • Praxisnahe Transportprüfungen und Standsicherheitsbewertungen zur Absicherung der Ladungssicherung.
  • Dokumentation der Prozessparameter (z. B. Dehnrate, Untergreifmaß, Folienstärke) für Reproduzierbarkeit.
  • Regelmäßige Wartung und Funktionsprüfung der Haubenstretchanlagen, inklusive Sicherheitseinrichtungen.

Alternativen und Ergänzungen

Als Alternativen kommen Stretchwickeln, Schrumpfhauben oder Umreifung infrage. In der Praxis werden Verfahren oft kombiniert: Haubenstretchung für flächigen Schutz und Umreifungsbänder für zusätzliche vertikale Sicherung. Die Auswahl richtet sich nach Produktempfindlichkeit, Transportweg, klimatischen Bedingungen und gewünschten Öffnungseigenschaften beim Empfänger.

Ergänzend können Deckblätter, Kantenschutzwinkel, Antirutschmatten sowie Basissicherungen auf der Palette die Performance der Ladeeinheit steigern. Bei stark wechselnden Formaten bieten flexible Wickelverfahren Vorteile, während bei Serienformaten mit gleichbleibenden Abmessungen die Haubenstretchung durch ihre Reproduzierbarkeit punktet.

Zusammenfassung:

  • Die Haubenstretchung ist ein innovativer Vorgang im Verpackungsbereich, der zur Sicherung und Stabilität von Palettenware eingesetzt wird, insbesondere bei Produkten aus Wellpappe.
  • Mithilfe der Haubenstretchung ist es möglich, Ihre Verpackungen optimal vor Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit oder Staub zu schützen, was ihre Langlebigkeit und Beschaffenheit sichert.
  • Das Verfahren der Haubenstretchung bietet eine kosteneffiziente und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Verpackungsmaterialien und kann leicht in bestehende Produktionsprozesse integriert werden.
  • Wesentliche Stellgrößen sind Dehnrate, Folienstärke, Rückstellkraft und das Untergreifen an der Palettenbasis, um die Ladeeinheit zuverlässig zu stabilisieren.
  • Materialauswahl (LLDPE-Schichtaufbau, Additive, Oberflächen) und passende Haubengröße bestimmen Schutzwirkung, Handhabung und Materialverbrauch.
  • Im Vergleich zu Schrumpfhauben entfällt der thermische Prozess; gegenüber reiner Umreifung bietet die Haube zusätzlichen Flächen- und Witterungsschutz.
  • Qualitätssicherung durch regelmäßige Prüfungen sowie nachhaltige Auslegung (z. B. Folienstärkenoptimierung, sortenreine Entsorgung) verbessert Prozesssicherheit und Ressourceneffizienz.
  • Best Practices umfassen saubere Kantenführung, geeignete Perforationen für Belüftung sowie dokumentierte Parameterfenster für konstante Ergebnisse.
  • Als Ergänzung können Kantenschutzprofile, Zwischenlagen und Basissicherungen die Performance der Ladeeinheit weiter erhöhen.

Veröffentlicht am 16.07.2024
Letzte Überarbeitung am 08.09.2025 um 09:44 Uhr von Sebastian Würth

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