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Inkrementelle Innovation

Im Herzen der gegenwärtigen Entwicklungen in der Welt der Wellpappe und Verpackung spielt die inkrementelle Innovation eine bedeutende Rolle. Sie ist ein wichtiges Phänomen, das den stetigen Wandel und die kontinuierliche Verbesserung verkörpert. Im betrieblichen Alltag zeigt sie sich als planvolle, messbare Optimierung in kleinen Schritten – von der Materialauswahl über die Prozessführung bis hin zum Design. Ziel ist es, Qualität, Effizienz, Ressourceneinsatz und Umweltverträglichkeit nachhaltig zu stabilisieren und schrittweise zu verbessern. In der Praxis bedeutet dies oftmals KVP-Ansätze (kontinuierlicher Verbesserungsprozess) und eine systematische Versuchsplanung, deren Resultate in dokumentierte Standards überführt werden. Durch diese geregelte Vorgehensweise lassen sich sowohl die Reproduzierbarkeit als auch die Robustheit von Wellpappenprozessen über unterschiedliche Klimabedingungen, Papiersorten und Auftragsgrößen hinweg erhöhen.

Gerade in reifen Industrien mit etablierten Technologien entsteht Fortschritt häufig inkrementell: durch verbesserte Parameter, feinjustierte Maschinen, optimierte Rezepturen, präzisere Werkzeuge und eine datenbasierte Steuerung der Abläufe. So werden Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit erhöht, ohne die bestehende Infrastruktur grundlegend zu verändern. Hinzu kommen Maßnahmen wie vorausschauende Wartung, gezieltes Energiemanagement, verbesserte Sensorik und die konsequente Nutzung statistischer Prozesskontrolle (SPC), die Abweichungen früh erkennt und Gegensteuerung ermöglicht. Auch retrofittaugliche Upgrades – etwa modernisierte Antriebe, präzisere Registrier- und Bahnführungssysteme oder verbesserte Trocknungssektionen – tragen dazu bei, das Potenzial vorhandener Anlagen schrittweise zu heben.

Definition: Was versteht man unter inkrementeller Innovation?

Unter inkrementeller Innovation versteht man im allgemeinen Kontext die dauerhafte Optimierung und Weiterentwicklung bestehender Produkte, Services oder Prozesse. Sie stellt eine moderate und stetige Verbesserung dar, die sich auf bestehende Technologie bezieht. Im Falle der Wellpappen-Verpackungsbranche umfasst dies beispielsweise die Erhöhung der Strapazierfähigkeit, die Verbesserung der Effizienz im Produktionsprozess oder die Verbesserung der Umweltverträglichkeit. Ergänzend zählen hierzu die iterative Anpassung von Materialrezepturen (z. B. Faserqualitäten, Flächengewichte), die Feinabstimmung von Klebstoffsystemen, die Optimierung von Rill- und Stanzparametern sowie der gezielte Einsatz digitaler Mess- und Regeltechnik im laufenden Betrieb. Typische Kennwerte wie ECT (Edge Crush Test) und BCT (Box Compression Test) werden dabei fortlaufend überwacht, um Effekte der Anpassungen valide zu belegen.

  • Schrittweise Veränderung: Kleine, kontinuierliche Verbesserungen statt radikaler Sprünge.
  • Geringeres Risiko: Überprüfbare Anpassungen mit beherrschbarem Investitionsbedarf.
  • Datenbasiertes Vorgehen: Entscheidungen auf Basis von Qualitätskennzahlen, Prozessdaten und Versuchsreihen.
  • Kurze Iterationszyklen: Regelmäßige Tests, Auswertungen und erneute Anpassungen (z. B. nach PDCA-Logik).
  • Kompatibilität: Verbesserungen fügen sich in bestehende Maschinen, Werkzeuge und Abläufe ein.
  • Regelkonformität: Ausrichtung an Normen, gesetzlichen Vorgaben und Nachhaltigkeitszielen.
  • Nachvollziehbarkeit: Saubere Dokumentation von Parametern, Freigaben und Wirksamkeitsnachweisen.
  • Skalierbarkeit: Übertragbarkeit gelungener Anpassungen auf weitere Formate, Papiere und Anlagen.

Die Rolle der inkrementellen Innovation im Bereich Wellpappe

In der Wellpappeerzeugung und -umformung ist die inkrementelle Innovation von entscheidender Bedeutung. Sie dient dazu, laufend kleinen, aber entscheidenden Fortschritt zu erzielen, der zur Verbesserung der Produktqualität, Produktivität und Marktanpassung führen kann. Das betrifft etwa den Einsatz neuer Materialien, die Entwicklung effizienterer Fertigungsprozesse oder die Umsetzung neuer Designs und Bedruckungstechniken. Ebenso relevant sind die Reduktion von Ausschuss, die Senkung des Energieverbrauchs, kürzere Rüstzeiten und eine stabilere Prozessfähigkeit über verschiedene Chargen und klimatische Bedingungen hinweg. Eine wichtige Rolle spielt zudem das Feuchtemanagement von Papieren und Wellpappenbahnen, die kontrollierte Konditionierung sowie standardisierte Prüfabläufe zur Verifizierung der Zielwerte.

Schwerpunkte entlang der Wertschöpfungskette

  • Materialebene: Optimierte Faserzusammensetzung, verbesserte Papierqualitäten und gezielte Gewichtsreduktion bei gleichbleibender Performance.
  • Prozessebene: Stabilere Wellung, präzisere Rillung, saubere Stanzungen, reproduzierbare Druckergebnisse und robuste Klebungen.
  • Designebene: Funktionsorientierte Geometrien, verbesserte Ergonomie beim Öffnen/Schließen, materialeffiziente Layouts.
  • Organisation: Standardisierte Arbeitsabläufe, visuelles Management, qualitätssichernde Prüfpläne und kontinuierliches Lernen im Team.
  • Qualitätssicherung: Regelmäßige Ringversuche, SPC-basierte Regelkarten, klare Eskalationspfade bei Abweichungen.
  • Kreislaufwirtschaft: Materialtrennung, sortenreine Auslegung, verbesserte Recyclingfähigkeit und reduzierte Prozessverluste.

Messbare Effekte und Kennzahlen

  • Verbesserte Festigkeitskennwerte (z. B. ECT/BCT) bei reduziertem Materialeinsatz.
  • Reduzierte Reklamationsrate, geringerer Ausschuss, höhere Erstausbeute.
  • Kürzere Durchlauf- und Rüstzeiten, höhere Anlagenverfügbarkeit.
  • Konstante Druckqualität, geringere Farbverbräuche, stabile Trocknung.
  • Beitrag zu Nachhaltigkeitszielen durch Ressourceneffizienz und erhöhte Recyclingfreundlichkeit.
  • Höhere Gesamtanlageneffektivität (OEE) durch minimierte Stillstände und verbesserte Taktausnutzung.
  • Steigende Prozessfähigkeit (z. B. Cp/Cpk) durch engere Streuungen und beherrschte Toleranzen.

Beispiele für inkrementelle Innovationen in der Wellpappenindustrie

Es gibt etliche Beispiele, wie die inkrementelle Innovation in der Wellpappen-Verpackungsindustrie umgesetzt wird. Das kann etwa die fortwährende Anpassung von Box-Designs, die Verbesserung der Drucktechniken oder die Entwicklung robusterer Klebstoffe und Verbindungen umfassen. Ein weiteres Beispiel ist das kontinuierliche Streben nach geringerem Materialverbrauch bei gleichbleibender Stabilität und Strapazierfähigkeit. Dazu zählen ebenso optimierte Rillgeometrien, verbesserte Schnittqualität, eine reproduzierbare Verklebung und feinabgestimmte Trocknungs- und Temperaturprofile in der Fertigung. Auch die schrittweise Optimierung von Rasterwalzen, Feuchtwerken, Farbviskositäten und Bahnspannungen trägt zu konsistenteren Ergebnissen im Pre- und Postprint bei.

  • Materialoptimierung: Reduktion des Flächengewichts bei gleicher Stapelfestigkeit, Einsatz höherer Rezyklatanteile bei stabilen ECT-Werten.
  • Klebstoffe: Anpassung von Rezeptur, Viskosität und Auftrag zur Erhöhung der Fugenfestigkeit und Verringerung von Lagenverschiebungen.
  • Drucktechnik: Verbesserte Raster, präzisere Farbsteuerung, geringere Punktzunahme, wasserbasierte Systeme mit konstanten Trocknungszeiten.
  • Stanz- und Rilltechnik: Feinjustierung der Werkzeuge für saubere Kanten, definierte Rilltiefe und erleichterte Öffnungslösungen (z. B. Perforation) ohne Stabilitätsverlust.
  • Prozessführung: Inline-Messungen, stabile Bahnlaufregelung, optimierte Bahnspannung und vorausschauende Wartung zur Minimierung ungeplanter Stopps.
  • Layout und Logistik: Platzsparende Zuschnitte, verbesserte Packmuster, höhere Auslastung pro Palette und geringere Transportschäden.
  • Digitalisierung im Ablauf: Bessere Datenqualität, automatische Rückmeldungen aus der Produktion, kontinuierliche Auswertung von Prozessfähigkeitsindizes.
  • Energie- und Wärmemanagement: Rückgewinnung von Prozesswärme, isolierte Trocknungszonen und bedarfsgerechte Ventilation zur Senkung des Energieeinsatzes.
  • Rüstoptimierung: SMED-orientierte Vorgehensweisen zur Verkürzung von Umrüstzeiten und zur Erhöhung kleiner Losgrößen-Flexibilität.

Für Standardanwendungen können schnell lieferbare Verpackungen direkt ab Lager als Referenz dienen, um Anforderungen, Toleranzen und typische Materialkombinationen praxisnah zu vergleichen und inkrementelle Anpassungen datenbasiert abzuleiten. Auf dieser Basis lassen sich Zielkorridore für Festigkeiten, Feuchte und Druckqualität definieren, die wiederum als Ausgangspunkt für kontrollierte Parameterstudien dienen.

Vor- und Nachteile von inkrementeller Innovation

Die Vorteile der inkrementellen Innovation liegen in ihrer Fähigkeit, Prozesse und Produkte stetig zu verbessern und dabei Risiken und Investitionen überschaubar zu halten. Sie ermöglicht es den Herstellern, auf die sich ständig verändernden Anforderungen des Marktes und der Umweltgesetze zu reagieren. Allerdings kann sich die inkrementelle Innovation auch als hemmend für größere bahnbrechende Revolutionen erweisen, wenn Unternehmen sich zu sehr darauf konzentrieren, das Bestehende zu verbessern, anstatt komplett neue, revolutionäre Produktideen zu entwickeln. Zudem besteht die Gefahr lokaler Optima: Verbesserungen an einer Stelle können unbeabsichtigte Effekte an anderer Stelle auslösen, wenn nicht ganzheitlich gedacht und gemessen wird. Ein balanciertes Innovationsportfolio, das inkrementelle und radikalere Ansätze bewusst gewichtet, kann diese Risiken mindern und gleichzeitig kurzfristige Effizienzgewinne sichern.

  • Vorteile: Höhere Prozessstabilität, bessere Qualität, geringere Kosten, schnellere Umsetzung und messbare Fortschritte.
  • Herausforderungen: Risiko der Pfadabhängigkeit, begrenzte Wirkung bei grundlegenden Strukturproblemen, Bedarf an disziplinierter Datenerhebung.
  • Erfolgsfaktoren: Klare Zielgrößen, regelmäßige Reviews, bereichsübergreifende Zusammenarbeit, strukturierte Versuchsplanung und dokumentierte Standards.
  • Grenzen und Wechselwirkungen: Vermeidung von Suboptimierung durch ganzheitliche Betrachtung von Material, Prozess, Design und Logistik.

Methoden und Werkzeuge für inkrementelle Verbesserungen

Prozess- und Qualitätskennzahlen

  • Prozessfähigkeit: Cp/Cpk und Pp/Ppk zur Bewertung der Stabilität und Zentrierung innerhalb der Toleranzen.
  • OEE: Gesamtanlageneffektivität aus Verfügbarkeit, Leistung und Qualität zur Identifikation von Verlustquellen.
  • Rüst- und Durchlaufzeiten: Systematische Erfassung zur Planung von SMED-Initiativen und Flussoptimierung.
  • Material- und Energieeinsatz: Kennzahlen pro m² Wellpappe zur Bewertung von Ressourceneffizienz und Umweltwirkung.

Implementierung in der Praxis

Ein bewährter Ansatz umfasst eine klare Zieldefinition, die Ermittlung des Ist-Zustands, priorisierte Maßnahmenpakete und eine saubere Wirksamkeitskontrolle. Pilotläufe unter definierten Bedingungen, engmaschiges Monitoring relevanter Kennzahlen und eine strukturierte Übergabe in den Standard (inklusive Schulung und Arbeitsanweisungen) stellen sicher, dass Verbesserungen dauerhaft verankert werden. Wichtig ist zudem ein einheitliches Datenmodell, das Maschinen-, Qualitäts- und Logistikdaten zusammenführt, um Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge transparent zu machen.

Typische Fehlerquellen und Gegenmaßnahmen

  • Unzureichende Datengüte: Kalibrierte Messmittel und klar definierte Prüfpläne etablieren.
  • Fokus auf Einzelparameter: Wechselwirkungen mittels DoE und SPC berücksichtigen.
  • Fehlende Standardisierung: Erfolge in verbindliche Spezifikationen und Checklisten überführen.
  • Nicht berücksichtigte Klimaeinflüsse: Konditionierung und Feuchtesteuerung fest in den Prozess integrieren.

Zusammenfassung:

  • Inkrementelle Innovationen sind kleine, schrittweise Verbesserungen oder Modifikationen an bestehenden Produkten oder Dienstleistungen, welche dazu beitragen, den Kundenwert zu erhöhen. Im Falle von Wellpappe-Verpackungen kann dies beispielsweise durch die Optimierung der Materialeffizienz oder die Verbesserung der Recyclingfähigkeit geschehen.
  • Ein Weg, inkrementelle Innovation in der Wellpappenverpackungsbranche zu realisieren, ist der Einsatz moderner Technologien. Beispielsweise können digitale Drucktechniken verwendet werden, um das Design der Verpackung individuell anzupassen und so den Kundennutzen zu verbessern.
  • Auch der Verkaufsprozess kann durch inkrementelle Innovation verbessert werden. Durch den Einsatz von digitalen Plattformen und automatisierten Prozessen kann der Bestell- und Lieferprozess optimiert und somit die Kundenzufriedenheit gesteigert werden.
  • Messbarkeit ist zentral: Kennzahlen wie ECT/BCT, Ausschussquote, Rüst- und Durchlaufzeiten sowie Reklamationsraten sollten vor und nach Anpassungen verglichen werden.
  • Ganzheitliches Denken: Verbesserungen an Materialien, Prozessen, Designs und Abläufen sollten aufeinander abgestimmt und regelmäßig überprüft werden.
  • Abgrenzung: Inkrementelle Innovation ergänzt, ersetzt aber nicht grundsätzlich radikale, disruptive Ansätze – beide Innovationsformen haben je nach Zielsetzung ihren Platz.
  • Praxisfazit: Mit klaren Zielen, belastbaren Daten und konsequenter Standardisierung lassen sich in Wellpappe-Prozessen dauerhaft Qualität, Effizienz und Umweltverträglichkeit in kleinen, verlässlichen Schritten steigern.

Veröffentlicht am 01.08.2024
Letzte Überarbeitung am 25.09.2025 um 19:25 Uhr von Sebastian Würth

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