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Regenerat

Wellpappe erfreut sich großer Beliebtheit in der Verpackungsindustrie. Als ökologisch verantwortungsvolles und wirtschaftlich effizientes Material gewinnt das Nutzungspotenzial von recyceltem Material oder Regenerat eine immer größere Bedeutung. Die Nachhaltigkeit und der effiziente Gebrauch von Ressourcen sind in der heutigen Gesellschaft zentrale Themen, die sich auch in der Produktion von Wellpappe widerspiegeln. Entlang des gesamten Lebenszyklus – von der Altpapiersammlung über die Papierherstellung bis zur Weiterverarbeitung – steht die Schließung von Materialkreisläufen im Fokus, um Rohstoffe zu schonen und Emissionen zu reduzieren.

Regenerat (auch Rezyklat, Sekundärrohstoff oder Recyclingfaser) ist im Kontext der Wellpappenerzeugung ein wesentlicher Hebel der Kreislaufwirtschaft. Durch den erneuten Einsatz bereits genutzter Fasern werden Primärrohstoffe geschont, Stoffkreisläufe geschlossen und die Ressourceneffizienz erhöht. Neben ökologischen Aspekten spielen dabei gleichbleibende Qualität, definierte Materialeigenschaften und verlässliche Prozessstabilität eine zentrale Rolle. In der Praxis ist Regenerat somit ein tragender Bestandteil leistungsfähiger, bedarfsgerecht ausgelegter Verpackungen aus Wellpappe.

Definition: Was versteht man unter Regenerat?

Der Begriff Regenerat bezeichnet Material, das aus dem Kreislauf des Recyclings stammt und für die Produktion von neuen Produkten verwendet wird. Es handelt sich um einen wiedergewonnenen Rohstoff, der bereits in einem früheren Nutzungs- oder Produktionsprozess eingesetzt war. Dieses Material wird von Abfallfraktionen getrennt, aufbereitet, gereinigt und in einen funktionsfähigen Zustand zurückgeführt, der für die erneute Herstellung geeignet ist. In der Wellpappenindustrie umfasst dies häufig Papierabfälle, die zu einem qualitativ geeigneten Faserstoff aufbereitet und in der Papierproduktion zu neuen Bahnen verarbeitet werden.

Im Faserstoffbereich unterscheidet man häufig zwischen Post-Consumer-Regenerat (z. B. gebrauchte Kartonagen aus Haushalten oder Gewerbe) und Post-Industrial-Regenerat (Schnittreste und Produktionsabfälle aus der papier- und verarbeitenden Industrie). In der Wellpappenherstellung werden daraus üblicherweise Testliner (Deckenpapiere aus Recyclingfasern) und Wellenstoff/Fluting produziert. Diese Papiersorten bilden die Deck- und Wellenlagen der Wellpappe und können je nach Anforderung auch mit Frischfaserpapieren (z. B. Kraftliner) kombiniert werden.

Begrifflich ist abzugrenzen, dass der Ausdruck „Regenerat“ im Papier- und Faserstoffkontext etwas anderes beschreibt als „Regranulat“ im Kunststoffbereich. Während Regenerat hier überwiegend aus Zellulosefasern besteht, handelt es sich bei Regranulat um thermoplastische Materialien. Diese Differenzierung hilft, Materialeigenschaften und Einsatzgrenzen korrekt einzuordnen.

Abgrenzung der Begriffe

  • Regenerat/Rezyklat: wiederaufbereiteter Rohstoff aus dem Recyclingstrom.
  • Sekundärfaser/Recyclingfaser: aus Altpapier gewonnene Zellulosefaser für neue Papiere.
  • Frischfaser: Primärrohstoff aus Holz, der noch nicht in einem Produktkreislauf war.
  • Altpapier: Sammelbegriff für zurückgeführte Papier- und Kartonfraktionen, die als Input für die Faserstoffgewinnung dienen.

Die Gewinnung von Regenerat in der Papierindustrie

Die Gewinnung von Regenerat ist ein wichtiger Schritt im Recyclingprozess. Im Allgemeinen beginnt dieser Prozess mit der Sammlung und Sortierung von Papierabfällen. Diese Abfälle stammen meist aus Haushalten, Büros oder Industriebetrieben. Nach der Sortierung werden die Papierabfälle zerkleinert und in Wasser eingeweicht, wo sie zu einem Faserbrei verarbeitet werden. Dieser Brei wird anschließend gereinigt, häufig mehrstufig, um Verunreinigungen zu entfernen und den Faserstoff so homogen und störstoffarm wie möglich zu machen. Der gereinigte Faserstoff wird dann in der Papiermaschine entwässert, gepresst und getrocknet – so entstehen neue Papiere für Decken- und Wellenlagen.

In der Stoffaufbereitung kommen je nach Inputqualität und Zielpapier verschiedene Prozessstufen zum Einsatz: Auflösung im Pulper, Grob- und Feinsiebung, Zyklonreinigung (Entfernung schwerer Partikel), Flotations- oder Waschprozesse bei deinkten Qualitäten (Deinking), Dispergierung zur Faser- und Partikelverteilung sowie Entwässerung und Wiederaufbereitung von Kreislaufwasser. Ziel ist ein stabiler, definierter Faserstoff mit möglichst geringer Störstofffracht (z. B. Stickies, Kunststoffe, Metallpartikel), der konstante Papierqualitäten ermöglicht.

Je nach Sortenwahl lassen sich unterschiedliche Helligkeiten, Aschegehalte und Festigkeitsprofile erzielen. Dunklere Qualitäten mit höherem Regeneratanteil sind für funktionale Verpackungen ohne hohe optische Anforderungen geeignet, während deinkte Qualitäten ein gleichmäßigeres Erscheinungsbild erlauben.

Einflussfaktoren auf die Faserqualität

  • Sortenreinheit des Altpapiers: Homogene Inputströme verbessern die Prozessstabilität und reduzieren Schwankungen.
  • Faserlänge und -festigkeit: Mit jeder Umlaufzahl verkürzen sich die Fasern; geeignete Mischungen kompensieren dies bis zu einem gewissen Grad.
  • Reststoffe und Klebstoffe: Klebende Störstoffe (z. B. Hotmelts, Dispersionskleber) werden durch geeignete Reinigungsstufen minimiert.
  • Wasser- und Energieeinsatz: Effiziente Kreislaufführung reduziert Verbrauch und Emissionen.
  • Feinstoff- und Ascheanteil: Beeinflusst Porosität, Leimaufnahme und mechanische Kennwerte der Papierbahn.
  • Prozesschemie: pH-Wert, Additive und Hilfsstoffe wirken auf Entwässerung, Leimung und Papierbildung.

Anwendung und Verarbeitung von Regenerat in der Wellpappenproduktion

Regenerat ist ein wichtiger Bestandteil in der Produktion von Wellpappe. Durch den Prozess der Wiederverwertung kann das aus Abfällen gewonnene Material direkt in die Papierproduktion einfließen; aus den so hergestellten Rollenpapieren werden anschließend Wellpappenformate gefertigt. Die Papierbahnen durchlaufen an der Wellpappenanlage die Riffelwalzen, werden mittels Dampf befeuchtet, durch Wärme geformt und mit stärkehaltigem Leim gefügt. Auf diese Weise entsteht zunächst eine einseitige Wellpappe (Singlefacer), die anschließend mit einer weiteren Deckenlage zur einwelligen Wellpappe verbunden wird. Der Einsatz von Regenerat trägt dazu bei, Ressourcen zu sparen und die Umwelt zu entlasten, ohne die funktionalen Anforderungen an Verpackungen aus dem Blick zu verlieren.

In der Praxis werden Rollenpapiere aus Recyclingfasern an der Wellpappenanlage verarbeitet: Die Mittellage wird über Riffelwalzen gewellt, mittels stärkehaltigem Leim mit den Deckenpapieren verbunden und im Trockner fixiert. Gängige Wellenprofile (z. B. B-, C- oder E-Welle) lassen sich auch mit hohen Rezyklatanteilen realisieren. Der Regeneratanteil in Testliner und Wellenstoff liegt häufig sehr hoch; bei speziellen Anforderungen (z. B. höhere Feuchtebeständigkeit) werden Deckschichten mit Frischfaseranteil kombiniert. Zusätzlich können mehrwellige Aufbauten (z. B. BC- oder EB-Welle) die Tragfähigkeit erhöhen, wenn dies die Anwendung erfordert.

Eigenschaftsprofil und Prüfwerte

  • Festigkeit: Kennwerte wie ECT (Kantenstauchwiderstand), BCT (Stapelstauchwiderstand), RCT/SCT (Ring- bzw. Kurzzeit-Kompressionswiderstand) und CMT/FCT (Wellen- und Flachstauchprüfung) werden durch Faserqualität, Grammatur, Leimung und Wellenprofil bestimmt.
  • Oberfläche und Farbe: Recyclingbasierte Deckenpapiere sind meist naturbraun oder grau; optische Anforderungen können über geeignete Deckenqualitäten abgebildet werden.
  • Feuchteverhalten: Wasseraufnahme (z. B. Cobb-Wert) und Dimensionsstabilität hängen von Papierrezeptur, Leimung, Decklagenwahl und eventuellen Barrieren ab.
  • Druckbild: Die Bedruckbarkeit ist abhängig von Glätte, Porosität und Farbsystem; recycelte Decken liefern ein funktionales, zweckmäßiges Druckergebnis.
  • Klimabeständigkeit: Temperatur- und Feuchteschwankungen wirken auf Steifigkeit und Stauchwerte; geeignete Lager- und Transportbedingungen stabilisieren die Performance.

Vor- und Nachteile von Regenerat

Der Einsatz von Regenerat bringt sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich. Die Vorteile liegen vor allem im Umweltbereich. Die Verwendung von wiedergewonnenem Material reduziert den Bedarf an Rohstoffen und verringert die Abfallmenge. Dadurch werden natürliche Ressourcen geschont und die Umweltbelastung reduziert. Zudem ist die Produktion mit Regenerat oft kostengünstiger, da die Materialkosten gesenkt werden können. Allerdings gibt es auch Nachteile. So kann die Qualität des Regenerats variieren, da es sich um wiederaufbereitete Materialien handelt. Dies kann zu Inkonsistenzen in Qualität und Leistung führen. Zudem kann der Recyclingprozess selbst energieintensiv sein und zur Freisetzung von Stoffen führen, die in der Aufbereitung gezielt zu minimieren sind.

  • Vorteile: hohe Rohstoffeffizienz, Kreislaufführung von Fasern, häufig günstigeres Material, breite Verfügbarkeit von Altpapierqualitäten, etablierte Infrastruktur.
  • Herausforderungen: schwankende Inputqualität, potenzielle Geruchs- und Farbvariationen, Grenzen bei sehr hohen Feuchte- oder Reinheitsanforderungen, zusätzlicher Aufwand in der Stoffaufbereitung.
  • Technische Steuerung: Durch Rezepturanpassungen (Fasermischungen, Leimung, Prozessparameter) lassen sich konstante Kennwerte über Chargen hinweg erreichen; Monitoring und Prüfpläne stabilisieren die Ergebnisse.

Weiterführende Informationen zu nachhaltigen Verpackungen mit hohem Regeneratanteil

Zusätzliche Aspekte: Normen, Recyclingzyklen und Einsatzgrenzen

Recyclingfasern können mehrfach wiederverwendet werden; mit zunehmender Umlaufzahl verkürzen sich jedoch die Fasern, was Festigkeitswerte beeinflussen kann. In der Praxis wird dies durch geeignete Mischung unterschiedlicher Altpapierqualitäten und Prozessoptimierung berücksichtigt. Für definierte Anforderungen (z. B. Feuchtebeständigkeit, spezielle Druckbilder) werden passende Decken- und Mittellagen ausgewählt, die Regenerat- und Frischfaseranteile bedarfsgerecht kombinieren. Zusätzlich sind rechtliche Rahmenbedingungen (z. B. für Lebensmittelkontakt), Materialanforderungen und branchenspezifische Prüfvorschriften zu beachten, um die Eignung für den vorgesehenen Verwendungszweck sicherzustellen.

Qualitätsmanagement in der Praxis

  • Wareneingangskontrolle von Altpapiersorten und kontinuierliche Prozessüberwachung.
  • Prüfung relevanter Kennwerte der Papiere und des Wellpappverbunds (z. B. Stauch- und Berstwerte, Wasseraufnahme).
  • Kreislaufwassermanagement zur Reduktion von Frischwasserbedarf und zur Sicherung stabiler Prozessbedingungen.
  • Rückverfolgbarkeit von Chargen sowie Dokumentation von Prüfintervallen, Grenzwerten und Korrekturmaßnahmen.
  • Maschinen- und Prozessfähigkeit: Regelmäßige Kalibrierung der Prüfmittel und Auswertung statistischer Kennzahlen unterstützen die Konstanz.

Design for Recycling und materialgerechte Konstruktion

Eine recyclingfreundliche Auslegung von Verpackungen trägt dazu bei, Regenerat bestmöglich einzusetzen. Geeignete Wellenprofile, bedarfsgerechte Grammaturen und sparsame Veredelungen erleichtern die Rückführung in den Stoffkreislauf. Vermeidbare Verbunde, schwer lösbare Beschichtungen und großflächige Folienanteile sollten reduziert werden. Klare Kennzeichnungen und konstruktive Lösungen, die das Trennen von Komponenten ermöglichen, verbessern die Kreislaufführung und unterstützen eine gleichbleibende Regeneratqualität.

Lagerung, Klima und Handhabung

Das Eigenschaftsprofil von Wellpappe mit hohem Regeneratanteil bleibt bei sachgerechter Lagerung stabil. Empfohlen werden trockene, gut belüftete Lagerbereiche mit moderater relativer Luftfeuchte und Schutz vor direkter Boden- oder Wandfeuchte. Vor dem Einsatz sollten Verpackungen auf Anwendungsklima akklimatisiert werden, um Feuchteschocks zu vermeiden. Eine geeignete Palettierung, das Vermeiden punktueller Lastspitzen und eine gleichmäßige Lastverteilung unterstützen die Stapel- und Kantenstauchwerte im praktischen Einsatz.

Praxisbeispiele und Anwendungsbereiche

Regeneratbasierte Wellpappe kommt in zahlreichen Segmenten zum Einsatz: vom Transport einfacher Güter über Sekundärverpackungen im Handel bis hin zu technischen Anwendungen mit definierten Stauch- und Schutzanforderungen. Durch abgestimmte Materialwahl lassen sich Standardverpackungen für Trockengüter ebenso umsetzen wie konstruktiv aufwendigere Lösungen für empfindliche Produkte. Für feuchteexponierte Anwendungen können gezielte Maßnahmen (z. B. passende Deckenqualität, optimierte Leimung) die Gebrauchstauglichkeit erhöhen.

Zusammenfassung:

  • Regenerat, auch bekannt als Recyclingmaterial, sind Materialien, die aus Abfallprodukten wiedergewonnen und für neue Zwecke genutzt werden, was ihre Lebensdauer verlängert und Abfall reduziert.
  • Im Kontext der Verpackungsindustrie, speziell bei Wellpappe, wird Regenerat als effektiver Weg gesehen, die Umweltbelastung zu reduzieren, da es die Verwendung von neuen Ressourcen verringert und zudem häufig kosteneffizienter ist.
  • Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen und ihren ökologischen Fußabdruck minimieren wollen, können durch die Auswahl von Verpackungen aus Regenerat, insbesondere Wellpappe, erheblich dazu beitragen.
  • Die Qualität von Regenerat wird durch Sortenreinheit, geeignete Stoffaufbereitung und konsequentes Qualitätsmanagement geprägt und ermöglicht stabile technische Kennwerte.
  • Je nach Anforderung lassen sich Regenerat- und Frischfaseranteile kombinieren, um spezifische Eigenschaften wie Festigkeit, Oberflächenqualität oder Feuchteverhalten zielgerichtet zu erreichen.
  • Eine materialgerechte Konstruktion und klimabewusste Handhabung unterstützen die Leistungsfähigkeit von Regenerat-basierten Wellpappen im praktischen Einsatz.
  • Mit geeigneten Prüfverfahren und definierten Spezifikationen werden konstante Resultate erzielt, die den vorgesehenen Anwendungsbereich zuverlässig abdecken.

Veröffentlicht am 13.07.2024
Letzte Überarbeitung am 21.10.2025 um 10:33 Uhr von Sebastian Würth

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