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Sicherheitsdatenblatt

Die Welt der Verpackungsmaterialien ist vielfältig und komplex. Ein unverzichtbarer Bestandteil davon ist das Sicherheitsdatenblatt. Dieses Dokument spielt eine bedeutende Rolle in der Verpackungsindustrie, insbesondere wenn es um die Verwendung von Wellpappe geht.

Ein Sicherheitsdatenblatt (SDS) bündelt verbindliche Informationen zu Gefahren, Schutzmaßnahmen und Rechtsvorschriften für Stoffe und Gemische. In der Praxis von Papier-, Karton- und Wellpappenanwendungen betrifft das beispielsweise Klebstoffe, Druckfarben, Hilfs- und Reinigungsmittel sowie Beschichtungen. Richtig gelesen und umgesetzt, ist das SDS ein zentrales Werkzeug für Arbeits- und Umweltschutz, Qualitätssicherung und rechtskonforme Prozesse entlang der gesamten Lieferkette.

Gerade in der Verarbeitung von Wellpappe – vom Wellpappenwerk über Druck und Kaschierung bis zu Konfektionierung und Versand – liefert das Sicherheitsdatenblatt die Grundlage, um chemische Risiken systematisch zu beherrschen. Es unterstützt bei Gefährdungsbeurteilungen, Auswahl geeigneter Persönlicher Schutzausrüstung, Festlegung von Lüftungskonzepten und der ordnungsgemäßen Lagerung von Hilfsstoffen, ohne den Produktionsfluss zu behindern.

Definition: Was versteht man unter einem Sicherheitsdatenblatt?

Ein Sicherheitsdatenblatt, auch bekannt als Produktsicherheitsdatenblatt, ist ein wichtiges Dokument, das Informationen über die Eigenschaften von Chemikalien und Stoffen liefert. Diese Informationen umfassen physikalische, ökologische, toxikologische und gesundheitliche Aspekte, die für die Handhabung, Lagerung und den Transport wichtig sind. Insbesondere bei der Herstellung von Wellpappe ist die Berücksichtigung aller Sicherheitsaspekte unerlässlich.

Das SDS dient als standardisierte Informationsquelle für Hersteller, Verarbeiter und Anwender. Es basiert in der EU auf REACH- und CLP-Vorgaben und gliedert sich in definierte Abschnitte (beispielsweise Identifikation des Stoffs bzw. Gemischs, Gefahrenhinweise, Erste-Hilfe-Maßnahmen, Handhabung und Lagerung). Zielgruppen sind Beschäftigte in Produktion, Logistik und Instandhaltung, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Umweltbeauftragte, Qualitätsmanagement sowie Notfall- und Entsorgungsdienste.

Wichtig ist die Abgrenzung zu anderen Dokumenten: Ein Technisches Datenblatt (TDS) beschreibt in der Regel Leistungsmerkmale wie Viskosität oder Festigkeit, während das Sicherheitsdatenblatt auf Gefahren und Schutzmaßnahmen fokussiert. Beide Dokumenttypen ergänzen sich, ersetzen einander jedoch nicht. Das SDS umfasst stets 16 Abschnitte in festgelegter Reihenfolge und stellt damit die Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Produkten sicher.

Typische Inhalte eines Sicherheitsdatenblatts

  • Identifikation: Produktbezeichnung, empfohlene Verwendungen, Lieferantendaten, Notrufnummer.
  • Gefahrenidentifikation: Einstufung nach CLP, Gefahrenpiktogramme, H- und P-Sätze.
  • Zusammensetzung/Angaben zu Bestandteilen: Stoffnamen, EG-/CAS-Nummern, Konzentrationsbereiche.
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen und Brandbekämpfung: Sofortmaßnahmen, geeignete Löschmittel, besondere Gefahren.
  • Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung: Persönliche Schutzausrüstung, Eindämmung, Reinigung.
  • Handhabung und Lagerung: Schutzmaßnahmen, technische Maßnahmen, Lagerbedingungen.
  • Expositionsbegrenzung und Persönliche Schutzausrüstungen: Arbeitsplatzgrenzwerte, Handschutz, Atemschutz, Augenschutz.
  • Physikalische und chemische Eigenschaften: Aggregatzustand, pH-Wert, Flammpunkt, Viskosität.
  • Stabilität und Reaktivität: Zu vermeidende Bedingungen und Materialien, Zersetzungsprodukte.
  • Toxikologische und ökologische Angaben: Expositionswege, Akut-/chronische Effekte, Gewässergefährdung.
  • Entsorgungshinweise: Abfallcodes, Behandlung von Restmengen und kontaminierten Verpackungen.
  • Transport- und Rechtsvorschriften: UN-Nummer, Transportklassen (falls zutreffend), einschlägige Normen.
  • Rechtsgrundlagen und Normen: Verweise auf REACH, CLP sowie gegebenenfalls nationale Vorschriften und branchenspezifische Leitfäden.
  • Administrative Angaben: Ausgabedatum, Revisionsstand, Änderungsverlauf, Verantwortliche Stelle.
  • Anhänge/Expositionsszenarien: Detaillierte Bedingungen der sicheren Verwendung bei erweiterten Sicherheitsdatenblättern (eSDS).

Anforderungen an Sicherheitsdatenblätter

Sicherheitsdatenblätter müssen gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) erstellt und bereitgestellt werden. Sie enthalten einschlägige Informationen zu Eigenschaften des Stoffes, etwaige Risiken, Schutzmaßnahmen sowie Vorschriften für die sichere Handhabung. Besonders die Unternehmen, die Wellpappe produzieren, sind auf diese Informationen angewiesen, um eine sichere Arbeitsumgebung zu gewährleisten.

Die Bereitstellungspflicht gilt insbesondere für als gefährlich eingestufte Stoffe und Gemische nach CLP (Verordnung (EG) Nr. 1272/2008). Ein SDS ist in der Amtssprache des Verwenderlandes zu liefern, kostenlos, spätestens mit der ersten Lieferung und bei relevanten neuen Erkenntnissen unverzüglich zu aktualisieren. Für registrierungspflichtige Stoffe mit identifizierten Verwendungen sind gegebenenfalls erweiterte Sicherheitsdatenblätter (eSDS) mit Expositionsszenarien erforderlich, die konkrete Risikomanagementmaßnahmen beschreiben.

Formale Mindestanforderungen sind die 16-teilige Struktur, eine eindeutige Produktidentifikation, konsistente Einstufungen und nachvollziehbare Datenquellen. Inhaltlich sollten Parameter wie Flammpunkt, Viskosität, VOC-Gehalt, Staubbildungsneigung oder pH-Wert so angegeben sein, dass betriebliche Schutzmaßnahmen belastbar abgeleitet werden können. Für Betriebe der Wellpappenverarbeitung ist zudem wichtig, ob ein Produkt bei erhöhten Prozess-Temperaturen (z. B. am Wellpappenaggregat) zusätzliche Gefahren entfaltet.

Pflichten in der Lieferkette

  • Lieferanten: Erstellung, Einstufung nach CLP, fortlaufende Aktualisierung, Weitergabe an gewerbliche Abnehmer.
  • Nachgeschaltete Anwender: Prüfung, Umsetzung der Schutzmaßnahmen, Dokumentation, Ableitung von Betriebsanweisungen und Unterweisungen.
  • Aufbewahrung: Leichte Zugänglichkeit am Arbeitsplatz (digital oder papiergebunden), Versionskontrolle und Rückverfolgbarkeit.
  • Händler/Distributoren: Sicherstellung, dass aktuelle Fassungen weitergegeben werden, sowie Überprüfung der Sprachfassung für den Zielmarkt.
  • Arbeitgeberverantwortung: Integration der SDS-Vorgaben in Gefährdungsbeurteilungen, Erstellung von Betriebsanweisungen und wirksame Unterweisung der Beschäftigten.

Sicherheitsdatenblätter in der Wellpappe-Industrie

In der Industrie für Verpackungsmaterialien, wie Wellpappe, sind Sicherheitsdatenblätter besonders wichtig, da sie wertvolle Informationen über chemische Zusätze liefern und helfen, die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Sie unterstützen die Unternehmen bei ihren Bemühungen um den Schutz der Mitarbeiter und der Umwelt.

Beispiele aus der Praxis sind Stärkeklebstoffe, Dispersions- oder Schmelzklebstoffe, Druckfarben und Lacke, Rill- und Falzhilfen, Reinigungs- und Entfettungsmittel für Aggregate sowie temporäre Gleit- oder Antirutsch-Beschichtungen. Das SDS dieser Produkte gibt Auskunft über Hautsensibilisierung, Lösemittelgehalt, Flammpunkt, notwendige Lüftung, persönliche Schutzausrüstung, zulässige Lagertemperaturen und Entsorgungswege. Für die Herstellung und Weiterverarbeitung von Wellpappenbahnen und -zuschnitten lassen sich daraus konkrete technische und organisatorische Maßnahmen ableiten, etwa Absaugkonzepte, Lagerklassifizierung oder Notfallabläufe.

Integration in Managementsysteme

  • Gefahrstoffverzeichnis: Verknüpfung jedes Eintrags mit aktueller SDS-Version und Stand.
  • Betriebsanweisungen: Verdichtung relevanter SDS-Inhalte in arbeitsplatzbezogene, verständliche Anweisungen.
  • Unterweisung: Schulung von Mitarbeitenden mit Schwerpunkt auf Gefahren, Schutzmaßnahmen und Erste Hilfe.
  • Notfallmanagement: Abstimmung mit Notrufnummern, Erste-Hilfe-Set, Brand- und Leckageplänen.
  • Gefährdungsbeurteilung: Ableitung messbarer Schutzmaßnahmen (z. B. Lüftungsrate, Handschuhmaterial, Wechselintervalle) aus den SDS-Daten.
  • Dokumentenlenkung: Steuerung von Revisionen, Freigaben und Archivierung, damit ausschließlich freigegebene Fassungen in der Produktion verwendet werden.

In Wellpappe-Prozessen treffen chemische Informationen aus dem SDS auf verfahrenstechnische Rahmenbedingungen wie Temperaturprofile am Wellpappenaggregat, Feuchteführung, Luftwechsel im Drucksaal und das Staubaufkommen bei der Weiterverarbeitung. Eine belastbare Umsetzung berücksichtigt deshalb sowohl die Angaben des Lieferanten als auch betriebliche Messwerte und Erfahrungen aus Audits und Begehungen.

Schnittstellen zu Produkt- und Lebensmittelsicherheit

Bei Anwendungen mit möglichem Lebensmittelkontakt gilt: Ein Sicherheitsdatenblatt ersetzt keine Konformitätserklärung für Lebensmittelkontaktmaterialien und keine GMP-Nachweise. Es liefert jedoch Hinweise auf potenzielle Migrationsrisiken (z. B. Lösemittel, Monomere) und unterstützt die Bewertung in Kombination mit relevanten rechtlichen Anforderungen und betriebsinternen Spezifikationen.

Vor- und Nachteile der Sicherheitsdatenblätter

Zu den Vorteilen gehört die Bereitstellung umfassender Informationen über die Handhabung und Lagerung von Chemikalien und Stoffen, die bei der Herstellung von Wellpappe verwendet werden. Sie tragen dazu bei, das Risikomanagement zu verbessern und den Schutz der Mitarbeiter und der Umwelt sicherzustellen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie die Effizienz im Betriebsablauf erhöhen, da sie dazu beitragen, mögliche Gefährdungen und Unfälle zu verhindern.

Nachteile hingegen können in der Komplexität und dem Aufwand bei der Erstellung und Aktualisierung der Sicherheitsdatenblätter liegen. Die Einhaltung aller Vorschriften erfordert eine gründliche Kenntnis der Gesetze und Richtlinien und kann zeit- und kostenintensiv sein. Zudem kann die Menge an Informationen in den Sicherheitsdatenblättern überwältigend sein, was die Verständlichkeit und Zugänglichkeit einschränken kann.

  • Vorteile: Rechtssicherheit, standardisierte Struktur, klare Schutzmaßnahmen, Unterstützung bei Substitutionsprüfungen, Basis für Betriebsanweisungen und Unterweisungen.
  • Herausforderungen: Sprach- und Versionsvielfalt, wechselnde Rezepturen, differierende nationalstaatliche Anforderungen, Bedarf an regelmäßiger Prüfung auf Aktualität und Plausibilität.
  • Praktischer Nutzen: Erleichtert interne und externe Audits, unterstützt die Schulungsplanung, schafft Transparenz über Gefährdungen entlang der Prozesskette.
  • Aufwandstreiber: Übersetzungen, Pflege von eSDS-Anhängen und die Synchronisierung mit Etiketten und ERP-Stammdaten.

Praxis-Tipps für die Nutzung

  • Immer auf Datum, Versionsnummer, Lieferantendaten und Notrufnummer achten.
  • H-/P-Sätze, Arbeitsplatzgrenzwerte und empfohlene Schutzausrüstung in die Betriebsanweisung übernehmen.
  • Expositionsszenarien bei eSDS prüfen: Passt die beschriebene Verwendung zur realen Anwendung?
  • Digitale Ablage mit Such- und Versionskontrolle, Vorhaltung am Einsatzort und in der Instandhaltung.
  • Abgleich mit Gefährdungsbeurteilungen und Messprotokollen, um Schutzmaßnahmen evidenzbasiert festzulegen.
  • Regelmäßige Lieferantenrückfragen bei Unklarheiten, fehlenden Daten oder Widersprüchen zwischen TDS und SDS.
  • Substitutionsprüfung dokumentieren, wenn weniger gefährliche Alternativen verfügbar sind.

Zusätzliche Hinweise zur Erstellung und Qualitätssicherung

Bei der Bewertung eines Sicherheitsdatenblatts sind Konsistenz und Nachvollziehbarkeit entscheidend: Einstufungen müssen zur Zusammensetzung passen, physikalische Daten plausibel sein, und empfohlene Schutzmaßnahmen sollen die identifizierten Gefahren wirksam adressieren. Für Wellpappe-Prozesse sind insbesondere Viskosität, Flammpunkt, VOC-Gehalt, Staub- oder Aerosolbildung sowie mögliche Reaktionsgefahren mit Metallen, Papierstaub oder Reinigungsmitteln relevant.

Unternehmen sollten Verantwortlichkeiten klar regeln: Wer fordert das SDS an, wer prüft es, wer übersetzt oder verdichtet Informationen für Produktionsbereiche? Ein Änderungsdienst stellt sicher, dass bei neuen Fassungen Unterweisungen, Etikettierungen und Lagerkennzeichnungen angepasst werden. Zudem ist die Abstimmung mit Entsorgern sinnvoll, um Angaben zu Abfallschlüsseln und Reinigungsresten korrekt umzusetzen.

Eine strukturierte Qualitätsprüfung umfasst einen Plausibilitätscheck der CLP-Einstufung, den Abgleich von Flammpunkten mit Lagerklassen, die Bewertung von Arbeitsplatzgrenzwerten sowie die Kontrolle, ob empfohlene PSA mit den tatsächlichen Einwirkungen im Prozess harmoniert. In Audits sollte nachvollziehbar sein, wann und wie SDS-Updates in Arbeitsschutzdokumente und Schulungsunterlagen eingeflossen sind.

Weiterführende, praxisnahe Orientierung bieten weiterführende Informationen zu verfügbaren Verpackungen ab Lager, wenn es um die Einordnung typischer Materialien in betrieblichen Abläufen geht.

Zusammenfassung:

  • Ein Sicherheitsdatenblatt dient als Leitfaden für den sicheren Umgang mit Stoffen oder Mischungen, einschließlich der Verpackung und Lagerung. Dies kann für Unternehmen relevant sein, die mit Wellpappenverpackungen arbeiten, um etwaige Gefahren oder Sicherheitsmaßnahmen zu verstehen.
  • Das Sicherheitsdatenblatt enthält spezifische Informationen über physikalische, gesundheitliche und ökologische Risiken, präventive Maßnahmen und Anweisungen für Notfallsituationen. Für Unternehmen, die Wellpappe-Verpackungen verwenden, kann es hilfreich sein, solche Daten immer griffbereit zu haben.
  • Sicherheitsdatenblätter sind erforderlich für alle gefährlichen Stoffe und Gemische, bevor sie an den Arbeitsplatz geliefert werden. Dies unterstützt Unternehmen, die mit potentiellem Gefahrenmaterial in Kontakt kommen könnten, einschließlich der Herstellung oder Nutzung von Verpackungsmaterialien aus Wellpappe.
  • Für eine wirksame Umsetzung im Betrieb sind Gefahrenkommunikation, Betriebsanweisungen, Unterweisungen und eine aktuelle Dokumentation entlang der Lieferkette unerlässlich.
  • Mit systematischer Prüfung und Aktualisierung lassen sich Risiken reduzieren, rechtliche Vorgaben einhalten und Prozesse in Produktion, Lager und Versand robust gestalten.
  • Im Zusammenspiel mit Technischen Datenblättern, Gefährdungsbeurteilungen und Entsorgungskonzepten bildet das SDS die Basis für ein belastbares Gefahrstoffmanagement in der Wellpappenherstellung und -verarbeitung.
  • Eine durchdachte Dokumentenlenkung stellt sicher, dass Beschäftigte stets mit der aktuellen Fassung arbeiten und Schutzmaßnahmen wirksam angewendet werden.

Veröffentlicht am 18.07.2024
Letzte Überarbeitung am 20.10.2025 um 14:35 Uhr von Manuel Hofacker

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