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Entnahmeöffnung

Die Verpackungslösungen für Produkte sind von entscheidender Bedeutung, um eine sichere Lagerung und einen effizienten Transport zu gewährleisten. Die Wellpappenindustrie ist ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses und bietet eine Vielzahl an Optionen, um den spezifischen Anforderungen der Unternehmen gerecht zu werden. Ein Schlüsselmerkmal bei vielen Verpackungen ist die Entnahmeöffnung, die eine wichtige Rolle bei der Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität einer Verpackungslösung spielt. Sie beeinflusst nicht nur die Handhabung am Point of Use, sondern auch die Prozesssicherheit entlang der Lieferkette, etwa bei Kommissionierung, Befüllung, Palettierung und Retourenabwicklung.

Als gezielt integrierte Zugriffsstelle unterstützt die Entnahmeöffnung den kontrollierten Zugriff auf Inhalte, ermöglicht portionsweises Entnehmen und reduziert unnötige Beschädigungen am Packmittel. Damit trägt sie dazu bei, Prozesse in Lager, Handel und Endanwendung effizienter und sicherer zu gestalten. Sie senkt Fehlentnahmen, verkürzt Greifzeiten und erhöht die Ergonomie, insbesondere bei wiederholter Nutzung im Mehrschichtbetrieb oder unter Handschuhbedingungen.

Definition: Was versteht man unter einer Entnahmeöffnung?

Die Entnahmeöffnung bezieht sich auf einen speziell gestalteten Abschnitt einer Wellpappenverpackung, der das Entnehmen des verpackten Produkts ermöglicht, ohne die Verpackung komplett öffnen zu müssen. Diese Öffnungen können in verschiedenen Formen und Größen gestaltet sein, je nach Art des Produkts und den spezifischen Bedürfnissen des Anwenders. Im Kontext der Wellpappe betrifft dies sowohl einwellige als auch doppelwellige Qualitäten sowie unterschiedliche Wellenprofile.

Typische Ausführungen sind Greifausschnitte, Ausstanzungen mit Lasche, Abreißstreifen mit Wiederverschluss oder seitliche Klappen. Im Unterschied zu einer vollständigen Deckelöffnung bleibt der Korpus weitgehend geschlossen, was den Produktschutz, die Stabilität und die Wiederverwendbarkeit der Einheit verbessert. Ergänzend kommen perforierte Linien, definierte Anrisse und Erstöffnungsindikatoren zum Einsatz, um das Öffnungsverhalten reproduzierbar zu steuern.

Gestaltung und Funktion der Entnahmeöffnung

Die Gestaltung der Entnahmeöffnungen in Wellpappenverpackungen hängt stark von den spezifischen Anforderungen des Produkts und den Wünschen des Herstellers ab. Die Öffnungen können als Ausschnitte, Klappen oder Schlitze gestaltet sein und oft mit zusätzlichen Funktionen, wie Wiederverschlussmechanismen, versehen sein. Die Hauptfunktion dieser Öffnungen ist es, den Zugang zum Produkt zu erleichtern, die Handhabung zu verbessern und die Verpackung wiederzuverwenden, ohne sie stark zu beschädigen oder ihre Stabilität zu beeinträchtigen. Auch Aspekte wie Haptik, Kantenqualität und intuitive Bedienbarkeit spielen eine Rolle, um Fehlbedienungen zu vermeiden.

Aus konstruktiver Sicht beeinflussen Form, Position, Größe, Kantenführung und die Kombination mit Rillungen oder Abreißhilfen sowohl die Ergonomie als auch die Festigkeit. Zusätzlich sind Aspekte wie Staubschutz, Manipulationssicherheit, Greifsicherheit und die Kompatibilität mit automatisierten Prozessen zu berücksichtigen. Eine auf die Flussrichtung der Wellpappe abgestimmte Stanzkontur reduziert Einrisse, während angemessene Randabstände die Tragfähigkeit sichern.

Formen, Platzierung und Konstruktionsarten

  • Greifausschnitt: Abgerundeter Eingriff für die Hand; geeignet für häufiges, schnelles Entnehmen.
  • Auslassklappe: Teilöffnungen mit Falz oder Einstecklasche; unterstützt kontrolliertes Dosieren.
  • Abreißstreifen/Lasche: definierte Aufreißlinie für eine saubere Erstöffnung; optional mit Wiederverschluss.
  • Schlitz- oder Segmentöffnung: schmale, lineare Öffnung für flache Güter oder Dokumente.
  • Mehrteilige Öffnung: Kombination aus Eingriffsöffnung und Schutzklappe zur Staubreduktion.
  • Dispenserschacht/Spenderöffnung: Öffnung mit Führungskante für Beutel, Rollenware, Tücher oder kleinformatige Komponenten.
  • Perforations- bzw. Zip-Öffnung: Aufreißperforation mit definierter Anrisskraft für lineares, kontrolliertes Öffnen entlang einer Sollbruchlinie.

Ergonomie und Sicherheit

Griffradien, Kantenqualität und die Position im Greifbereich bestimmen die Bedienfreundlichkeit. Abgerundete Konturen mindern das Verletzungsrisiko und verhindern Einrisse. Für sensible Inhalte können zusätzliche Schutzlippen, innenliegende Barrieren oder Sichtfenster mit Folie verwendet werden, sofern es der Anwendungsfall verlangt. In der Praxis bewähren sich ausreichend dimensionierte Eingriffsweiten, rutschfreie Greifzonen und gut sichtbare Markierungen, die auch unter Handschuhnutzung eindeutig erkennbar sind.

Stabilität, Material und Beanspruchung

Die Öffnung darf die Trag- und Stapelfähigkeit der Konstruktion nur minimal beeinflussen. Relevante Faktoren sind Wellenprofil, Flächengewicht, Klebqualität, Rillbild und der Abstand der Öffnung zu Kanten und Stützstrukturen. Verstärkungszonen, Gegenrillen oder zusätzliche Lagen können bei hohen Lasten sinnvoll sein. Kennwerte wie Kantenstauchwiderstand (ECT) und Box Compression Test (BCT) geben Hinweise, wie stark Ausschnitte die Gesamtperformance beeinflussen, insbesondere bei Lagerung im Verbund und unter klimatischer Belastung.

Toleranzen und Abmessungen

Für reproduzierbare Ergebnisse sind eindeutige Bemaßungen, Toleranzen und Stanzkonturen erforderlich. In der Praxis haben sich Prototypen und Musterprüfungen bewährt, um Handhabung, Passung und Materialverhalten zu validieren. Hilfreich ist es, bereits in der Konstruktionsphase praxisgerechte Abmessungen einer Entnahmeöffnung festlegen zu können, die sowohl dem Produkt als auch dem Prozess genügen. Dazu zählen definierte Toleranzketten, Stanzabzüge für Materialfederung sowie Prüfleisten zur visuellen Kontrolle der Stanzqualität.

Wiederverschluss und Produktschutz

Je nach Anwendung kommen Einsteckmechanismen, Stecklaschen, Haftklebezonen oder Klettpunkte in Betracht. Ziel ist es, die Öffnung nach der Teilentnahme zuverlässig zu schließen, um Inhalt vor Staub, Feuchtigkeit oder unbeabsichtigter Entnahme zu schützen. Ergänzend können Erstöffnungsanzeigen (Tamper-Evident), Feuchtigkeitssperren oder innenliegende Einlagen vorgesehen werden, um die Integrität des Inhalts zu sichern.

Fertigung und Prozessfähigkeit

Üblich sind Rotations- oder Flachbettstanzen für präzise Konturen. Rillungen, Ritzungen und definierte Anrisse unterstützen ein kontrolliertes Öffnen. Die Gestaltung sollte mit Faltschachtel-Klebeprozessen, automatischem Aufrichten und Befüllen kompatibel sein, um Durchsatz und Qualität sicherzustellen. Für schnelle Entwicklungszyklen können digitale Schneidsysteme oder Laseranwendungen zur Musterfertigung genutzt werden, bevor Werkzeuge endgültig freigegeben werden.

Anwendungen von Entnahmeöffnungen

Entnahmeöffnungen finden sich in einer Vielzahl von Wellpappenverpackungen und haben unterschiedlichste Anwendungsbereiche. Häufig sind sie bei Verpackungen für Lebensmittel zu finden, da sie den Kunden die Möglichkeit bieten, das Produkt nach und nach zu entnehmen und gleichzeitig die Frische des Produkts zu bewahren. Aber auch in vielen anderen Bereichen, wie etwa bei Verpackungen für Elektronik, Spielzeug oder Haushaltsgeräte, kommen sie zum Einsatz, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. Darüber hinaus unterstützen sie Kommissionier- und Bereitstellprozesse in Produktion und Logistik, beispielsweise in Kanban- oder Supermarktzonen.

Weitere Einsatzfelder sind Ersatzteil- und Komponentenversorgung, Büro- und Verbrauchsmaterialien, medizinische Hilfsmittel sowie E‑Commerce-Sendungen mit teilweiser Entnahme. Im Handelsumfeld unterstützen Entnahmeöffnungen regalfertige Einheiten, erleichtern das Nachfüllen und erhöhen die Übersichtlichkeit am Point of Sale. In Rücknahme- und Retourenprozessen ermöglichen sie eine zerstörungsarme Kontrolle des Inhalts und damit eine effizientere Wiederaufbereitung.

  • Lebensmittel: portionierbares Entnehmen, Schutz vor Kontamination, optionale Erstöffnungssicherung.
  • Elektronik/IT: kontrollierter Zugriff auf Zubehör und Kleinteile ohne vollständiges Auspacken.
  • Spielwaren/Haushalt: komfortables Test- oder Sichtfenster mit anschließender Wiederverschlussmöglichkeit.
  • Industriegüter: Greiföffnungen für KLT-Einsätze oder Kartoneinsätze zur Taktversorgung an Arbeitsplätzen.
  • Pharma/Kosmetik: dosierte Entnahme, klare Kennzeichnung der Erstöffnung, erhöhte Hygieneanforderungen.
  • Automotive/Aftermarket: Dispensierung von Kleinteilen am Montageplatz, robuste Auslegung gegen Abrieb und Staub.

Vor- und Nachteile von Entnahmeöffnungen

Entnahmeöffnungen bieten eine Reihe von Vorteilen. Sie verbessern die Benutzerfreundlichkeit der Verpackungen, indem sie einen leichteren Zugang zum Produkt ermöglichen und können dazu beitragen, die Produktfrische zu verlängern, indem sie ein wiederholtes Öffnen und Schließen der Verpackung ermöglichen. Außerdem können sie die Lebensdauer der Verpackung verlängern, indem sie Beschädigungen reduzieren, die durch ineffiziente Öffnungsmethoden entstehen könnten. Allerdings benötigt die Gestaltung von spezifischen Entnahmeöffnungen eine sorgfältige Planung und kann zu zusätzlichen Kosten führen. Es ist daher wichtig, diese Faktoren bei der Auswahl der optimalen Verpackungslösung zu berücksichtigen. Wirtschaftlichkeit, Materialeffizienz und Prozessfähigkeit sollten dabei im Gleichgewicht mit Benutzerfreundlichkeit und Schutzwirkung stehen.

  • Vorteile: ergonomischer Zugriff, geringere Beschädigungsquote, bessere Prozessfähigkeit, mögliche Wiederverwendung.
  • Potenzielle Nachteile: zusätzliche Konstruktions- und Werkzeugaufwände, Einfluss auf Tragfähigkeit bei ungünstiger Platzierung, erhöhter Abstimmungsbedarf mit Abfüll- und Logistikprozessen.
  • Ausgleichsmaßnahmen: Verstärkungszonen, optimierte Kantenradien, definierte Öffnungshilfen und Validierung durch Handhabungs- und Falltests.

Planung, Prüfung und Qualitätssicherung

  1. Anforderungsanalyse: Nutzungsszenarien, Entnahmehäufigkeit, Sicherheits- und Hygieneanforderungen klären.
  2. Konstruktion: Öffnungsgeometrie, Position, Materialqualität und Kantenführung festlegen.
  3. Prototyping: Muster herstellen, Bedienbarkeit, Stabilität und Wiederverschluss evaluieren.
  4. Tests: Handhabungs-, Transport- und Belastungsprüfungen durchführen; ggf. nachjustieren.
  5. Serienfreigabe: Fertigungswerkzeuge abstimmen, Qualitätsmerkmale dokumentieren und laufend überwachen.
  6. Dokumentation und Schulung: Arbeitsanweisungen, Grenzmuster und Prüfpläne definieren; Bedienhinweise klar kennzeichnen.
  7. Kontinuierliche Verbesserung: Reklamationsdaten und Prüfresultate auswerten, Optimierungen in Regelkreisen einsteuern.

Normen, Anforderungen und Prüfverfahren

Für Entnahmeöffnungen in Wellpappenverpackungen sind branchenübliche Normen und Prüfmethoden relevant, um Sicherheit, Stabilität und Gebrauchstauglichkeit nachzuweisen. Neben mechanischen Prüfungen sind auch klimatische Einflüsse und Kennzeichnungsanforderungen zu berücksichtigen.

Mechanische und klimatische Prüfungen

Stapel- und Druckprüfungen, Fall- und Stoßtests sowie Schüttel- bzw. Vibrationsprüfungen zeigen, wie stark Ausschnitte die Gesamtperformance beeinflussen. Klimaprüfungen mit definierten Temperatur- und Feuchteprofilen bilden reale Lagerbedingungen ab und helfen, das Öffnungsverhalten unter Beanspruchung zu bewerten.

Hygiene, Produktschutz und Erstöffnung

Bei sensiblen Inhalten sind Vorgaben zu Lebensmittelkontakt, Partikelabgabe und Erstöffnungssicherheit relevant. Sichtbare Erstöffnungsanzeigen, manipulationssichere Laschen und geeignete Barrieren (z. B. gegen Staub) erhöhen die Prozesssicherheit.

Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit

Entnahmeöffnungen sollten so gestaltet werden, dass die Recyclingfähigkeit der Wellpappenverpackung erhalten bleibt. Materialreine Lösungen, minimierte Fremdmaterialien und gut trennbare Zusatzelemente erleichtern die Wiederverwertung. Optimierte Geometrien reduzieren Verschnitt und tragen zur Materialeffizienz bei, ohne die Funktion zu beeinträchtigen.

  • Materialeinsatz: Geometrien mit geringem Abfallanteil und bedarfsgerechter Festigkeit.
  • Fremdmaterialien: Haftflächen und Fensterfolien nur dort einsetzen, wo funktional erforderlich.
  • Langlebigkeit: Wiederverschlusslösungen fördern Mehrfachnutzung und reduzieren Abfall.

Typische Fehlerbilder und Optimierung

  • Einrisse an Kanten: Kantenradien vergrößern, Faserverlauf beachten, Stanzdruck optimieren.
  • Unpräziser Abriss: Perforationsmuster anpassen, Anrisskräfte definieren, Materialstärken prüfen.
  • Verminderte Stapelfähigkeit: Randabstände erhöhen, Verstärkungen einplanen, Wellenqualität anpassen.
  • Unzureichender Wiederverschluss: Laschengeometrie vergrößern, Reibflächen verbessern, zusätzliche Verriegelungspunkte vorsehen.
  • Bedienfehler: Kennzeichnungen ergänzen, Öffnung intuitiv positionieren, Bedientests mit Zielgruppe durchführen.

Zusammenfassung:

  • Eine Entnahmeöffnung ist eine spezielle Ausgestaltung bei Verpackungen, oft bei solchen aus Wellpappe. Sie dient dem vereinfachten Entnehmen des Produkts und erhöht die Benutzerfreundlichkeit.
  • Durch eine geschickte Platzierung und Ausführung der Entnahmeöffnung kann die Handhabung erheblich verbessert und dabei die Produktintegrität erhalten bleiben. Das ist besonders wichtig bei sensiblen oder bruchgefährdeten Produkten.
  • Unternehmen, die auf Verpackungen aus Wellpappe setzen, profitieren von clever gestalteten Entnahmeöffnungen: Sie fördern nicht nur die Benutzerfreundlichkeit, sondern können auch zur Differenzierung am Markt und somit zum Unternehmenserfolg beitragen.
  • Wesentliche Konstruktionsparameter sind Öffnungsform, Größe, Randabstände, Materialgüte und ein geeigneter Wiederverschluss.
  • Eine sorgfältige Planung mit Prototypen und Tests reduziert Risiken und stellt sicher, dass Ergonomie, Stabilität und Schutzanforderungen erfüllt werden.
  • Je nach Einsatzgebiet ermöglichen Entnahmeöffnungen teilweises Entnehmen, bessere Prozessabläufe und eine längere Nutzbarkeit des Packmittels.
  • Normgerechte Prüfungen und klare Toleranzen sichern reproduzierbare Qualität über die gesamte Serie.
  • Nachhaltige, recyclingfreundliche Auslegungen erhalten die Verwertbarkeit der Wellpappenverpackung und vermeiden unnötigen Materialeinsatz.

Veröffentlicht am 18.07.2024
Letzte Überarbeitung am 26.09.2025 um 15:56 Uhr von Manuel Hofacker

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