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Glasverpackung

Im Zentrum dieser Betrachtung stehen Glasverpackungen, ein allgegenwärtiger Begriff im Bereich der Verpackungstechnologie. Diese sind insbesondere in bestimmten Branchen, wie der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, von entscheidender Bedeutung. Ihre Anwendbarkeit erstreckt sich jedoch auf weit mehr als nur diese Bereiche, und sie finden auch Anwendung in der Wellpappverpackungsindustrie. Als Primärverpackung erfüllen Glasbehälter zentrale Aufgaben in Produktschutz, Hygiene und Konformität, während sie im Zusammenspiel mit Sekundär- und Tertiärverpackungen ein leistungsfähiges Gesamtsystem bilden.

Glas wird als Packmittel überall dort eingesetzt, wo eine hohe Barriereleistung, chemische Beständigkeit und sensorische Neutralität gefordert sind. Durch seine Formstabilität und Transparenz ermöglicht es sowohl den Schutz des Inhalts als auch eine kontrollierte Präsentation. In der Lieferkette interagiert Glas sinnvoll mit ergänzenden Umverpackungen, insbesondere aus faserbasierten Materialien, um Bruchrisiken zu minimieren und die Handhabung zu erleichtern. In der Praxis kommen Gefache, Zwischenlagen, Kanten- und Flächenschutz aus Wellpappe hinzu, um Glas-zu-Glas-Kontakte zu vermeiden, Stöße zu dämpfen und die Stapelstabilität über den gesamten Transportweg zu sichern.

Definition: Was versteht man unter Glasverpackung?

Die Glasverpackung bezeichnet Verpackungslösungen, die im Wesentlichen aus Glas hergestellt werden. Sie besteht aus drei Hauptelementen: Siliziumdioxid, Natriumoxid und Calciumoxid; es handelt sich dabei typischerweise um Natron-Kalk-Silikatglas. Das Material wird für seine besonderen Eigenschaften geschätzt, etwa seine chemische Inertheit, Formstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber Temperaturen im spezifizierten Rahmen, was es zu einer bevorzugten Wahl für die Verpackung von Produkten macht, die hohe Hygiene- und Sicherheitsansprüche erfüllen müssen. Als Primärpackmittel ist Glas kompatibel mit gängigen Abfüll-, Verschließ- und Reinigungsverfahren und bietet durch seine Transparenz zusätzlich eine visuelle Qualitätskontrolle.

Im technischen Sprachgebrauch wird zwischen Hohlglas (z. B. Flaschen, Gläser, Tiegel, Flacons) und Röhrenglas (z. B. Ampullen, Vials) unterschieden. Braunglas und Grünglas bieten erhöhten Lichtschutz, während Weißglas die Sicht auf den Inhalt ermöglicht. Für pharmazeutische Anwendungen wird häufig Borosilikatglas mit hoher Hydrolysebeständigkeit eingesetzt. Verschlüsse (Schraubdeckel, Kronkorken, Bügel-, Pump- und Pipettenverschlüsse) bilden mit dem Behälter ein System und beeinflussen Dichtheit, Wiederöffnungsfähigkeit und Produktschutz. Standardisierte Mündungsgeometrien und Gewindeausführungen (z. B. PP 28, MCA, BVS) erleichtern die Kompatibilität mit unterschiedlichen Verschlussarten, Dichtscheiben und Dosierhilfen.

  • Barriereeigenschaften: gas- und diffusionsdicht, geruchs- und geschmacksneutral; keine Migration im bestimmungsgemäßen Gebrauch.
  • Thermische Beständigkeit: geeignet für Pasteurisierung, Sterilisation und Heißabfüllung im definierten Rahmen; begrenzte Thermoschock-Toleranz abhängig von Glasrezeptur und Wanddicke.
  • Inertheit: minimale Wechselwirkung mit Inhaltsstoffen, geeignet für sensible Rezepturen, pharmazeutische Formulierungen und reaktive Medien.
  • Lichtschutz: abhängig von Glasfarbe und Wandstärke, relevant bei lichtempfindlichen Medien wie Ölen, Vitaminen und Bier.
  • Formstabilität: druck- und stapelfähig innerhalb der konstruktiven Grenzen; konsistente Maßhaltigkeit für automatisierte Linien.
  • Oberflächenbeschichtung: Hot-End- und Cold-End-Coatings verbessern Kratz- und Gleitverhalten, reduzieren Reibung im Linienbetrieb.
  • Regulatorische Eignung: je nach Anwendung Erfüllung einschlägiger Lebensmittel- und Pharmavorgaben, inklusive definierter Hydrolysebeständigkeit.

Typische Anwendungsformen

Lebensmittelgläser für Aufstriche und Fermente, Getränkeflaschen für Bier, Saft und Mineralwasser, pharmazeutische Vials und Ampullen, sowie kosmetische Tiegel und Flacons für Emulsionen, Öle und Parfums sind verbreitete Beispiele. Ergänzend treten Konservengläser für Obst und Gemüse, Babybrei, Feinkost und Gewürze, Spirituosenflaschen, Sirup- und Essiggebinde sowie Laborflaschen und Reagenzgefäße hinzu. Neben dem Primärbehälter bestimmen Etikettierung, Umverpackung und Palettierung die Eignung im Gesamtsystem; Abfülltechnik, Kopfraum, Mündungsfinish und Verschlussauswahl beeinflussen Prozessfähigkeit, Dichtheit und Produktsicherheit.

Herstellung und Nutzen von Glasverpackungen

Der Herstellungsprozess von Glasverpackungen beginnt mit der Schmelze der Rohmaterialien bei hohen Temperaturen von typischerweise über 1.400 °C. Das flüssige Glas wird geläutert und homogenisiert, bevor es als Tropfen (Gobs) in Formen überführt wird. Das Material wird dann in Formen gegossen bzw. geblasen, um Behälter verschiedener Größen und Geometrien zu erzeugen. Die Anwendung solcher Glasverpackungen erstreckt sich von Nahrungsmitteln und Getränken bis hin zu Pharmazie und Kosmetikprodukten. Ein besonderes Merkmal von Glas ist seine 100%ige Wiederverwertbarkeit ohne Qualitäts- oder Reinheitsverlust, wodurch sich geschlossene Materialkreisläufe etablieren lassen.

Industriell erfolgt die Produktion meist auf IS-Maschinen (Individual Section) über Press-Blas-, Blas-Blas- oder NNPB-Verfahren (Narrow Neck Press and Blow). Nach der Formgebung werden die Behälter im Kühlofen spannungsarm geglüht (Annealing) und erhalten Heiß- und Kaltendbeschichtungen zur Verbesserung der Kratz- und Gleitfähigkeit. Kamerabasierte Inspektionssysteme prüfen Maßhaltigkeit, Wanddickenverteilung, Oberflächenfehler und Mündungsgeometrien; ergänzend kommen Druck-, Berst- und Thermoschockprüfungen zur Anwendung.

Der Einsatz von Recyclingglasscherben (Cullet) senkt den Energiebedarf und reduziert Emissionen. Je nach Qualität der Scherben sind hohe Einsatzquoten möglich, ohne funktionale Einbußen zu verursachen. Für sensible Anwendungen (z. B. parenterale Arzneimittel) gelten zusätzliche Normen und Prüfanforderungen. Produktionsbegleitende Qualitätsdatenerfassung, statistische Prozesskontrolle und Rückverfolgbarkeit unterstützen die konstante Produktqualität über große Chargen hinweg.

Normen und Qualitätsanforderungen

Für Glasverpackungen gelten je nach Einsatzbereich spezifische Vorgaben und Prüfungen, etwa Anforderungen der Lebensmittelkontaktmaterialien, pharmakopöe-bezogene Regelungen für Behälter, Bestimmungen zur Hydrolysebeständigkeit sowie Spezifikationen zu Nennvolumen, Brimful-Volumen, Mündungsfinish und Toleranzen. Ergänzend werden Prozess- und Transportprüfungen (z. B. Fall-, Vibrations- und Stapeltests) herangezogen, um Produktschutz und Linienfähigkeit abzusichern. Kennzeichnungen, Etikettenhaftung und deren Ablösbarkeit sind insbesondere in Mehrwegkreisläufen von Bedeutung.

Nutzen in verschiedenen Branchen

  • Lebensmittel und Getränke: Aromaschutz, Heißabfüllung, Mehrweg- und Einwegsysteme, geeignete Kopfraumauslegung für CO₂-haltige Produkte.
  • Pharma: hohe Reinheit, Sterilisierbarkeit, definierte Hydrolysebeständigkeit; Kompatibilität mit Stopfen- und Bördelverschlüssen.
  • Kosmetik: Materialneutralität und Wertanmutung für Emulsionen, Seren und Öle; präzise Dosierlösungen über Pipetten und Pumpen.
  • Chemie/Labore: Beständigkeit gegen viele Lösemittel und Reinigungszyklen; zuverlässige Maßhaltigkeit für Laborabläufe.
  • Haushalt/Non-Food: Aufbewahrungslösungen, Duftöle und Reiniger, bei denen Geruchsneutralität und Dichtigkeit gefordert sind.

Nachhaltigkeitsaspekte

Mehrwegzyklen, Leichtglas-Konzepte und der Ausbau geschlossener Kreisläufe sind zentrale Stellhebel. Transportwege und Sekundärverpackung beeinflussen die Gesamtbilanz wesentlich; optimierte Gebindestrukturen und geringe Bruchraten erhöhen die Ressourceneffizienz. Design-for-Recycling umfasst unter anderem die Auswahl ablösbarer Etiketten, den Verzicht auf schwer trennbare Vollsleeves sowie eine farb- und sortenreine Scherbensammlung. Regionale Rücknahme- und Pfandsysteme stabilisieren die Verfügbarkeit hochwertiger Rezyklate und senken den Energieeinsatz pro Gebinde.

Verbindung von Glasverpackung und Wellpappe

Während Glasverpackungen allein schon aufgrund ihrer Eigenschaften attraktiv sind, kann ihre Kombination mit Wellpappe eine noch bessere Lösung bieten. Die Robustheit und Flexibilität von Wellpappe ergänzen die Stabilität und Sicherheit der Glasverpackungen. Zusammen können sie zuverlässigen Schutz und ausgezeichnete Präsentation von Produkten garantieren. Auch die Logistik profitiert von dieser Lösung durch Reduzierung von Schäden und Bruch während des Transports. Packdichtes, lastgerechtes Design und die Berücksichtigung von ECT/BCT-Werten der Wellpappe tragen entscheidend zu einer hohen Systemstabilität bei.

Im Systemverbund übernehmen Umverpackungen Funktionen wie Stoßdämpfung, Lastverteilung, Trennung (Gefache/Trennstege), Flächenpressung, Kanten- und Flächenschutz sowie klare Kennzeichnung. Einlagen, Zwischenlagen und Tray-Konstruktionen stabilisieren einzelne Behälter und verhindern Glas-zu-Glas-Kontakt. Zusätzlich können passgenaue Zuschnitte die Abfüll- und Kommissionierprozesse beschleunigen. FEFCO-konforme Bauarten (z. B. Klappschachteln, Trays und Einsätze) lassen sich modular kombinieren, um unterschiedliche Gebindehöhen, Mündungsgeometrien und Verschlussarten sicher aufzunehmen.

Für bruchempfindliche Anwendungen werden vielfach Polster- und Fixierelemente eingesetzt. Eine materialeffiziente Kombination aus passgenauen Zuschnitten und geeignete Füll- & Polstersysteme für empfindliches Glas reduziert Transportschäden und stabilisiert Ladeeinheiten, ohne die Recyclingfähigkeit der Gesamtverpackung zu beeinträchtigen.

Konstruktive Auslegung im Systemverbund

Die konstruktive Abstimmung von Glasgebinde, Gefache, Stülpdeckel, Kantenschutzelementen und Palettierkonzept berücksichtigt Kopfraum, Mündungsüberstand und Tragflächen am Behälter. Rutschhemmende Lagen, Antislip-Beschichtungen und Stretch- oder Umreifungsbänder sichern die Ladeeinheit. Verpackungsprüfungen mit realistischen Fallwinkeln, Vibrationsprofilen und Klimazyklen validieren die Auslegung und minimieren Bruchraten in der Praxis.

Transport- und Lageranforderungen

  • Dimensionierung und Verdichtung: abgestimmt auf Gebindegeometrie, Wandstärke und Verschluss; Packmuster und Palettenschema für maximale Ausnutzung bei beherrschter Last.
  • Schutz vor Schock/Vibration: Prüfungen nach gängigen Fall- und Stapeltests; vibrationsdämpfende Einlagen und definierte Flächenpressung.
  • Klimabedingungen: Feuchte- und Temperaturwechsel berücksichtigen, Thermoschock vermeiden; Kondensat und Etikettenhaftung im Blick behalten.
  • Palettierung: rutschhemmende Lagen, Bandsicherung und Eckschutz minimieren Bewegungen im Verbund; stabile Umreifung und gleichmäßige Lastverteilung.
  • Gefahrgut und Spezialfälle: bei chemischen Inhalten ggf. zusätzliche Anforderungen an Verschluss, Dichtung und Kennzeichnung beachten.
  • Qualitätssicherung im Betrieb: Wareneingangs- und Stichprobenprüfungen (Maßhaltigkeit, Dichtigkeit, Sichtprüfung) sowie Monitoring entlang der Lieferkette.

Vor- und Nachteile von Glasverpackung

Die Vorteile der Glasverpackung liegen in ihrer Haltbarkeit, ihrer Sicherheit und ihrer Fähigkeit, den Geschmack und die Qualität von Lebensmitteln zu bewahren. Sie sind chemisch inert, was bedeutet, dass sie nicht mit den Produkten reagieren, die sie enthalten. Allerdings gibt es auch Nachteile. Glas ist schwer und zerbrechlich, was die Handhabung und den Transport erschweren kann. Außerdem ist die Herstellung von Glas energieintensiv. Hierzu ist der zusätzliche Schutz durch den Einsatz von Wellpappe als Verpackungsmaterial hilfreich. Eine sorgfältige Systemauslegung reduziert Bruch, verbessert die Prozessfähigkeit und senkt Gesamtaufwände in Logistik und Handling.

  • Vorteile: hohe Barriereleistung, sensorische Neutralität, Formstabilität, Reinigungs- und Sterilisierbarkeit, Kreislauffähigkeit durch Scherbeneinsatz, gute Eignung für Mehrwegkonzepte.
  • Nachteile: höheres Eigengewicht, Bruchrisiko, energieintensive Schmelzprozesse, anspruchsvolle Handhabung in automatisierten Linien, begrenzte Thermoschock-Beständigkeit.
  • Maßnahmen zur Risikominimierung: Leichtglas, optimierte Behältergeometrien, geeignete Sekundärverpackungen, sorgfältige Palettierung und Prüfkonzepte, abgestimmte Verschluss- und Dichtsysteme.

Maße, Toleranzen und Kompatibilität

Für die Auslegung im Gesamtsystem sind definierte Maße und Toleranzen zentral: Nennvolumen und Brimful-Volumen (Randvoll), Füllhöhe und Kopfraum, Mündungsdurchmesser und Gewindesteigung, Stützzonen für Greifer sowie Wanddicke und Behältermasse. Diese Parameter beeinflussen Dichtheit, Dosiergenauigkeit, Etikettierung, Linienleistung und die passgenaue Aufnahme in Gefachen oder Trays. Kompatibilität mit Verschlussstandards (z. B. PP 28, MCA, BVS) und die Wahl geeigneter Dichtscheiben (z. B. EPE, IHS) sichern Produkt- und Transportsicherheit.

Zusammenfassung:

  • Glasverpackungen bieten einen optimalen Schutz und hervorragende Lagermöglichkeiten für eine Vielzahl von Produkten, von Lebensmitteln bis hin zu Kosmetika.
  • Im Vergleich zu anderen Materialien wie Wellpappe sind Glasverpackungen äußerst robust und langfristig haltbar, während sie gleichzeitig eine hohe Produktqualität gewährleisten.
  • Eine Verknüpfung zwischen diesen Verpackungstypen kann darin bestehen, dass auf sichere Glasverpackungslösungen angewiesen wird, um zerbrechliche Gegenstände zu schützen, die in sonst weniger stabilen Wellpappe-Verpackungen transportiert werden.
  • Die Kombination aus passgenauer Umverpackung, Trennelementen und polsternden Komponenten senkt Bruchraten entlang der gesamten Lieferkette.
  • Recyclingfähigkeit, Mehrwegkonzepte und ein hoher Scherbeneinsatz unterstützen die Ressourcennutzung, während konstruktive Maßnahmen Gewicht und Energiebedarf adressieren.
  • Praxisgerechte Prüfungen (Fall-, Stapel- und Klimatests) sowie die abgestimmte Palettierung erhöhen Prozesssicherheit und Transportschutz.
  • Normgerechte Maße, passgenaue Mündungsfinishes und geeignete Verschlüsse stellen Dichtheit und Prozessfähigkeit sicher.
  • Im Zusammenspiel mit Wellpappe verbessern Gefache, Zwischenlagen und rutschhemmende Lagen die Stabilität von Ladeeinheiten und verringern Glas-zu-Glas-Kontakte.
  • Durch gezielte Auslegung von Kopfraum, Füllhöhe und Packmuster wird die Anforderungen an Logistik, Lagerung und Produktschutz zuverlässig erfüllt.

Veröffentlicht am 05.06.2024
Letzte Überarbeitung am 11.09.2025 um 10:55 Uhr von Sebastian Würth

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