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Heftfäden

Heftfäden, auch Klammern genannt, sind ein unverzichtbares Instrument in der Welt der Wellpappenverpackungen. Sie bieten eine effektive und zuverlässige Methode zum Verschließen und Sichern dieser Art von Verpackungen. Durch das mechanische Durchdringen und Umbiegen der Drahtenden entsteht ein formschlüssiger, belastbarer Verschluss, der sowohl bei Transport als auch bei Lagerung für Stabilität sorgt. Im Gegensatz zu klebenden Verschlüssen ist die Klammerheftung weitgehend unabhängig von Oberflächenenergie, Staub oder Feuchtigkeit und liefert dadurch reproduzierbare Ergebnisse über unterschiedliche Material- und Klimabedingungen hinweg. Zudem lässt sich der Verschluss visuell leicht kontrollieren, was die Qualitätssicherung vereinfacht.

In der Praxis werden Heftfäden überall dort eingesetzt, wo ein schneller, materialsparender und reproduzierbarer Verschluss von Kartons und Schachteln notwendig ist. Sie ergänzen gängige Verschlussarten und eignen sich besonders für höher belastete Sendungen, dickere Wellpappenqualitäten oder wenn Klebebänder aus prozess- oder klimatischen Gründen an Grenzen stoßen. Häufig werden Heftfäden mit Umreifung oder Innenfixierungen kombiniert, um eine gleichmäßige Lastverteilung zu erreichen und das Öffnungsverhalten definierter zu gestalten. Auch im Herstellprozess von Kartonagen kommen Klammern als Verbindung am Herstellerstoß zum Einsatz, um Zuschnitte zu geschlossenen Verpackungseinheiten zu fügen.

Definition: Was versteht man unter Heftfäden?

Im Kontext der Wellpappenverpackungen bezeichnet der Begriff Heftfäden spezielle Drähte oder Bänder, die zum Verschluss von Kartons oder Schachteln verwendet werden. Sie sind ein wichtiges Hilfsmittel, um die Verpackung sicher zu verschließen und die darin enthaltenen Produkte zu schützen. Gemeint sind in der Regel U-förmige Drahtklammern (Heftklammern), die mittels Heftgeräten durch die Deckelklappen getrieben und auf der Innenseite umgebogen (geclincht) werden. Häufige Synonyme sind Heftklammern, Klammern, Drahtklammern oder Heftdrahtklammern. In der Praxis wird die Breite des oberen Bügels auch als Kronenbreite oder Rückenbreite bezeichnet, während die Länge der Schenkel die Eindringtiefe und das Clinch-Verhalten bestimmt.

Typische Ausführungen unterscheiden sich nach Drahtquerschnitt (rund oder flach), Oberflächenbehandlung (z. B. verzinkt) sowie den geometrischen Maßen wie Kronenbreite (Breite des oberen Bügels) und Schenkellänge (Eindringtiefe). Die Auswahl erfolgt passend zur Wellpappenqualität, zum Verschlussmuster und zur geforderten Haltekraft. Weiterführende Grundlagen liefert der Beitrag Ein Überblick zu Eigenschaften von Pappkartons. Zusätzlich spielen Toleranzen der Drahtstärke, die Homogenität der Beschichtung und die Präzision der U-Form eine Rolle, da sie die Wiederholgenauigkeit der Clinch-Bildung und die optische Qualität des Heftbildes beeinflussen.

  • Formen: U-förmige Klammern, Flachdraht- und Runddrahtvarianten
  • Maße: Kronenbreite und Schenkellänge abgestimmt auf Materialstärke
  • Spitzen: Spitze Ausprägung für sauberes Eindringen ohne Ausreißen
  • Oberflächen: z. B. verzinkt zum Korrosionsschutz und für gleichmäßige Verarbeitung

Produktion und Verarbeitung von Heftfäden

Die Erzeugung von Heftfäden erfolgt in der Regel aus widerstandsfähigen und flexiblen Materialien wie Stahl oder Kunststoff. Durch den Einsatz moderner Maschinen können diese Fäden in großer Zahl und auf effiziente Weise produziert werden. Die Verarbeitung der Heftfäden beinhaltet deren Beschichtung, Formgebung und Verpackung für den Einzelhandel oder die industrielle Anwendung. Kontinuierliche Prozesskontrollen (Maßhaltigkeit, Zugfestigkeit, Beschichtungsdicke) stellen sicher, dass die Klammern gleichmäßig eindringen und sich zuverlässig umbiegen lassen, ohne zu brechen oder die Wellpappe zu beschädigen.

Materialien und Oberflächen

Für die Herstellung werden überwiegend Stahldrähte verwendet, die je nach Einsatzbereich roh, verzinkt oder anders oberflächenbehandelt sind. Die Beschichtung beeinflusst Gleitfähigkeit, Korrosionsbeständigkeit und die gleichmäßige Clinch-Bildung. Kunststoffvarianten kommen seltener zum Einsatz und eher bei speziellen Anforderungen, etwa zur Vermeidung von Metallanteilen in bestimmten Prozessen. Abhängig vom Anwendungsfall können zusätzlich gleitoptimierte oder reibungsreduzierte Oberflächen helfen, die Eindringkraft zu senken und die Wärmeentwicklung an der Spitze zu minimieren.

Geometrie und Standardisierung

Maßgeblich für die Leistung einer Klammer sind Kronenbreite, Drahtquerschnitt und Schenkellänge. Diese Parameter bestimmen das Eindringverhalten, die Aufspreizung und die resultierende Haltekraft in ein- oder doppelwelligen Qualitäten. Die Wahl erfolgt in Abhängigkeit von Deckelklappendicke, Wellensorte und gewünschtem Verschlussmuster (z. B. Einzel- oder Doppelheftung). Für eine stabile Verbindung ist eine ausreichende Spreizung der Schenkel auf der Innenseite entscheidend; zu kurze Schenkel reduzieren die Haltekraft, zu lange Schenkel können die Innenlage durchschlagen.

Herstellungsschritte

  1. Drahtzug und Oberflächenbehandlung für definierte Festigkeit und Gleitverhalten
  2. Profilierung (rund oder flach) und Zuschneiden auf die benötigte Länge
  3. Formung zur U-Klammer mit reproduzierbarer Kronenbreite
  4. Magazinierung als Streifen- oder Rollenausführung für manuelle, pneumatische oder automatische Geräte

Verarbeitung in der Praxis

Heftfäden werden mit Handheftzangen, pneumatischen Kartonverschließern oder vollautomatisierten Anlagen verarbeitet. Entscheidend für konstante Ergebnisse sind eine passende Geräteeinstellung (Eindringtiefe, Clinch-Druck), die korrekte Heftfolge sowie ein gleichmäßiger Abstand der Setzpunkte. Regelmäßige Wartung und der Einsatz geeigneter Klammerqualität vermeiden Ausreißer, unvollständige Clinches oder Beschädigungen der Oberfläche. Neben Anpressdruck und Luftdruck sind Führung des Werkstücks, Auflagehärte (Amboss) und der Zustand der Magazine wichtige Einflussgrößen.

  • Manuell: flexibel bei kleinen Losgrößen, variabel bei Sonderformaten
  • Pneumatisch: gleichmäßige Clinch-Bildung und höhere Taktleistungen
  • Automatisiert: prozesssicher in Linien mit konstantem Durchsatz

Heftgeräte und Instandhaltung

Für eine zuverlässige Klammerung benötigen Heftgeräte saubere Führungen, scharfe Anpressflächen und korrekt eingestellte Anschläge. Verschleißteile wie Treiber, Ambossflächen und Federn sollten im Rahmen geplanter Wartungsintervalle getauscht werden. Ein standardisiertes Rüsten (z. B. Prüfen der Klammercharge, Funktionshub, Probenheftung) reduziert Ausschuss und erleichtert die Dokumentation der Prozessfähigkeit.

Einsatzmöglichkeiten und Nutzen der Heftfäden

Heftfäden finden in einer Vielzahl von Anwendungen Verwendung, hauptsächlich in der Verpackungsindustrie. Sie sind ein effektives Mittel zum Verschließen von Kartons und dienen der Sicherung des Inhalts. Darüber hinaus werden sie auch zur Bündelung verschiedener Produkte oder zur Stabilisierung auf Palette verwendet. Sie bieten eine sichere und robuste Lösung zur Befestigung und Sicherung von Produkten in der Transport- und Lagerlogistik. In der Weiterverarbeitung werden Klammern zudem genutzt, um Innenverpackungen oder Einlagen temporär zu fixieren, bis die Endmontage abgeschlossen ist.

  • Verschluss von Faltschachteln (z. B. mit ein- oder doppelter Heftreihe)
  • Absicherung schwerer oder hochverdichteter Inhalte, wenn Klebeband nicht ausreicht
  • Bündeln von Zuschnitten, Zwischenlagen oder Wellpappenstapeln
  • Temporäres Fixieren von Deckeln, Einlagen und Kantenschutzelementen
  • Prozesssicherheit bei wechselnden Temperaturen und Oberflächen (staubig, faserig)

Gestaltung des Heftbildes

Ein sauberes Heftbild umfasst gleichmäßige Abstände, ausreichende Randabstände und vollständig umgebogene Schenkel. Die Setzpunkte sollten weder zu nah an Kanten (Ausreißgefahr) noch zu weit im Feld (geringere Haltekraft) liegen. Bei dickeren Qualitäten sind längere Schenkellängen und ggf. Doppelheftungen sinnvoll, um die Last über mehrere Klammern zu verteilen. In der Praxis bewährt sich ein rhythmisches Setzen mit gleichbleibender Eindringtiefe; Sichtprüfungen (Clinch-Winkel, Auflage, Ausrisse) und gelegentliche Zugversuche sichern die Qualität ab.

Vor- und Nachteile von Heftfäden

Zu den Vorteilen der Heftfäden gehören ihre Robustheit, Flexibilität und Vielseitigkeit. Sie sind widerstandsfähig gegen verschiedene Umwelteinflüsse und bieten eine zuverlässige Lösung, um die Waren während des Transports und der Lagerung zu schützen. Darüber hinaus sind sie einfach zu verwenden und können sowohl manuell als auch maschinell verarbeitet werden. Die mechanische Verbindung ist direkt nach dem Setzen belastbar, wodurch nachgelagerte Aushärtezeiten entfallen.

  • Hohe Haltekraft bei geringer Materialzugabe
  • Konstante Ergebnisse auch bei staubigen oder faserigen Oberflächen
  • Schnelle Verarbeitung und kurze Taktzeiten
  • Gute Temperaturunabhängigkeit des Verschlusses
  • Visuelle Kontrolle des Heftbildes erleichtert die Qualitätsprüfung
  • Kombinierbar mit Umreifung und Innenfixierungen für erhöhte Transportsicherheit

Auf der anderen Seite haben Heftfäden auch einige Nachteile. Sie sind nicht immer die umweltfreundlichste Verpackungsoption, insbesondere wenn sie aus nicht recycelbaren Materialien hergestellt werden. Zudem kann ihre Herstellung und Entsorgung mit zusätzlichen Kosten verbunden sein.

  • Metalleintrag im Materialstrom, separates Entfernen kann nötig sein
  • Öffnung hinterlässt perforationsähnliche Einstiche; erneutes Verschließen ist eingeschränkt
  • Potenzielle Beschädigungsgefahr für empfindliche Oberflächen bei unsachgemäßer Anwendung
  • Erhöhter Aufwand für Arbeitssicherheit (Schutz vor Stichverletzungen)
  • Werkzeugverschleiß und Wartungsaufwand bei hohen Stückzahlen
  • Akustische Belastung beim Heften in sensiblen Umgebungen

Auswahlkriterien und Dimensionierung

  1. Gesamtdicke der zu heftenden Deckelklappen ermitteln (inkl. Wellenanzahl)
  2. Schenkellänge so wählen, dass ein sicherer Clinch entsteht, ohne durchzuschlagen
  3. Kronenbreite passend zur Materialsteifigkeit und zum gewünschten Heftbild auswählen
  4. Oberfläche (z. B. verzinkt) für gleichmäßiges Eindringen und Korrosionsschutz berücksichtigen
  5. Heftmuster festlegen (Abstand, Anzahl der Klammern, Einzel- oder Doppelreihe)

Zusätzliche Kriterien

Ergänzend sind Kompatibilität zum Heftgerät, Chargenkonstanz der Klammern, klimatische Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchte) sowie die Art des Packguteinflusses relevant. Für hygroskopische Wellpappe empfiehlt sich eine Probenheftung unter realen Umgebungsbedingungen, da die Feuchte den Clinch beeinflussen kann. Bei empfindlichen Oberflächen der verpackten Güter kann der Einsatz von Schutzlagen oder größeren Randabständen sinnvoll sein.

Sicherheit, Qualität und Recycling

Für prozesssichere Ergebnisse sind regelmäßige Prüfungen sinnvoll, etwa Zug- oder Scherbelastungstests am Verschluss sowie Stichproben im Warenausgang. Beim Recycling können ferromagnetische Anteile aus dem Materialstrom separiert werden; dennoch empfiehlt sich das Entfernen sichtbarer Klammern vor Weiterverarbeitungsschritten, wenn dies prozessual möglich ist. Beim Handling sind persönliche Schutzausrüstung und klare Arbeitsanweisungen maßgeblich, um Verletzungen zu vermeiden. Eine Gefährdungsbeurteilung sollte Aspekte wie Abpraller, scharfe Kanten und Lärmbelastung berücksichtigen. Dokumentierte Prüfpläne, kalibrierte Messmittel und Schulungen der Bedienenden unterstützen die gleichbleibende Verschlussqualität.

Fehlerbilder und Abhilfe

Typische Fehlerbilder sind unvollständige Clinches, schräg gesetzte Klammern, Ausrisse an der Deckelklappe oder Durchschläge auf der Innenseite. Ursachen liegen häufig in falscher Schenkellänge, abgenutzten Werkzeugkomponenten, ungeeigneter Auflagehärte oder variierender Materialfeuchte. Abhilfe schaffen das Anpassen der Klammergeometrie, präzisere Anschlagseinstellungen, der Wechsel verschlissener Teile sowie ein Prüfplan mit Musterheftungen nach jedem Rüstvorgang.

Vergleich zu alternativen Verschlussarten

Im Vergleich zu Klebeband oder Heißleim punktet die Klammerheftung mit unmittelbarer Belastbarkeit und geringer Sensitivität gegenüber staubigen oder faserigen Oberflächen. Klebende Systeme bieten dafür oft ein glattes Öffnungsverhalten und vermeiden metallische Einträge. Die Auswahl der Verschlussart sollte sich an Packgut, Transportweg, klimatischen Rahmenbedingungen und den Anforderungen an Wiederverwendbarkeit orientieren. Häufig wird ein kombinierter Ansatz gewählt, um die Vorteile der einzelnen Verfahren zu verbinden.

Zusammenfassung:

  • Heftfäden sind essentielle Bestandteile beim Prozess des Verschlusses von Verpackungen.
  • Der Einsatz von Heftfäden erhöht die Stabilität und Festigkeit von Verpackungen, speziell wenn es sich um Wellpappe handelt.
  • Durch Heftfäden können Verpackungsprozesse optimiert und die Produktivität gesteigert werden, indem sichergestellt wird, dass das Produkt sicher und geschützt ist.
  • Die richtige Auswahl von Material, Schenkellänge und Heftmuster entscheidet über Haltekraft und Öffnungsverhalten.
  • Qualitätssicherung, ergonomische Verarbeitung und die Berücksichtigung von Recyclinganforderungen erhöhen die Prozesssicherheit.
  • Ein abgestimmtes Heftbild mit konsistenter Clinch-Bildung, geeigneten Randabständen und regelmäßigen Prüfungen unterstützt eine reproduzierbare Verschlussqualität.

Veröffentlicht am 20.08.2024
Letzte Überarbeitung am 25.09.2025 um 15:31 Uhr von Julia Kopp

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