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Hubleistung

Der Begriff der Hubleistung ist ein zentraler Parameter in der Herstellung und Intralogistik von Wellpappe-Verpackungen. Er beschreibt, wie viel mechanische Arbeit pro Zeit beim Anheben oder vertikalen Bewegen von Lasten verrichtet wird. Damit ist die Hubleistung maßgeblich für die Taktung von Linien, die Auslegung von Hebe- und Stapelprozessen, die Übergabe an Palettierer sowie für ein planbares Management von Materialfluss und Lagerung. In der Praxis dient sie als Grundlage, um Engpässe zu erkennen, Kapazitäten zu planen und Arbeitsprozesse stabil und wiederholgenau zu gestalten. Im Umfeld der Wellpappe umfasst dies das sichere Bewegen von Bogenstapeln, Rollen, Gebinden und Paletten mit reproduzierbarer Dynamik. Eine sauber definierte Hubleistung unterstützt gleichmäßige Taktzeiten, schützt empfindliche Kanten und reduziert Stillstände durch kontrollierte Bewegungsprofile.

Definition: Was versteht man unter Hubleistung?

Die Hubleistung – in der Praxis teils mit Hebeleistung oder in Abgrenzung zur Hubkraft verwendet – ist die Leistung, die ein System beim Heben einer Last bereitstellt. Physikalisch ist Leistung die pro Zeit verrichtete Arbeit. Entsprechend wird Hubleistung in Watt (W) angegeben. Davon zu unterscheiden ist die Hubkraft, also die Kraft zum Anheben der Last, die in Newton (N) gemessen wird. In Anlagen zur Produktion von Wellpappe (z. B. Stapelmaschinen, Hebebühnen, Palettierer) ist die Hubleistung ein Schlüsselwert, weil sie direkt bestimmt, wie schnell und sicher Gebinde, Bogenstapel oder Rollen bewegt werden können. Zusätzlich unterscheidet man zwischen der am Lastaufnahmemittel verfügbaren Nutzleistung und der vom Antrieb aufgenommenen Leistung; Verluste im Antriebsstrang führen dazu, dass die erforderliche Antriebsleistung stets über der nutzbaren Hubleistung liegt.

Wesentliche Kenngrößen im Zusammenhang mit Hubleistung sind die Hubgeschwindigkeit (in m/s), die Hubhöhe bzw. der Hubweg, die zulässige Traglast, die Einschaltdauer sowie die Antriebsart (elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch). Diese Größen definieren gemeinsam die erreichbare Taktzeit und die Belastung der Komponenten. Ergänzend wirken Umgebungs- und Prozessbedingungen (Temperatur, Staub, Reibung, Zustand der Führungselemente), die Wahl des Greifsystems (Vakuum, Gurt, Klammer) sowie Sicherheitszuschläge für Beschleunigungsphasen und Lastschwerpunktlagen auf die tatsächlich benötigte Hubleistung ein.

Komponenten und Berechnung der Hubleistung

Für die Berechnung der Hubleistung sind die physikalischen Zusammenhänge zwischen Kraft, Arbeit, Geschwindigkeit und Zeit entscheidend. Zentral sind zwei Beziehungen: Erstens bestimmt die Hubkraft F das Anheben der Last (F ≈ m · g, zuzüglich Reibung, Beschleunigungs- und Sicherheitszuschlägen). Zweitens ergibt sich die Hubleistung P aus P = F · v, also dem Produkt aus Kraft und Hubgeschwindigkeit. Alternativ lässt sich die mittlere Hubleistung über die verrichtete Hubarbeit W = m · g · h und die dafür benötigte Zeit t bestimmen: P̄ = W / t. In realen Anwendungen müssen zusätzlich Verluste (Wirkungsgrad) und dynamische Spitzen berücksichtigt werden. Für die Auslegung relevant sind außerdem Anfahr- und Bremsrampen, der Einfluss der Beschleunigung a (F = m · a) in den Übergangsphasen sowie die thermische Belastung der Antriebe bei wiederholten Zyklen.

  • Hubkraft (N): Abhängig von Masse der Last, Gravitationskraft, Reibung und Lastschwerpunkt.
  • Hubgeschwindigkeit (m/s): Bestimmt die Taktzeit; zu hohe Werte erhöhen dynamische Belastungen und das Risiko von Beschädigungen empfindlicher Güter.
  • Hubweg/Hubhöhe: Beeinflusst die verrichtete Arbeit und damit die durchschnittliche Leistungsanforderung.
  • Wirkungsgrad (η): Verluste im Antrieb (Getriebe, Hydraulik, Pneumatik) erhöhen die erforderliche Antriebsleistung.
  • Betriebsart/Einschaltdauer: Kontinuierlicher oder intermittierender Betrieb beeinflusst thermische Auslegung und Reserven.
  • Beschleunigungsprofile: S‑Kurven und sanfte Rampen reduzieren Lastspitzen, Schwingungen und Verschleiß.
  • Umgebungsbedingungen: Temperatur, Verschmutzung und Schmierung wirken auf Reibung und damit auf die erforderliche Hubleistung.

Rechenbeispiel (vereinfachtes Näherungsmodell)

Ein Stapel mit 250 kg wird in 2,5 s um 1,2 m angehoben. Hubgeschwindigkeit v ≈ 0,48 m/s. Hubkraft F ≈ m · g ≈ 2450 N (ohne Reibungs- und Dynamikzuschläge). Mittlere Leistung P̄ = F · v ≈ 2450 N · 0,48 m/s ≈ 1175 W. Unter Annahme eines Wirkungsgrades von 70 % ergibt sich eine Antriebsleistung von rund 1,7 kW. In der Auslegung werden zusätzlich Beschleunigungsphasen, Sicherheitssummen (z. B. +10–30 %) und Lastschwerpunktlagen berücksichtigt. Kurzzeitig auftretende Spitzenleistungen während des Anfahrens können deutlich über dem Mittelwert liegen; sie sind für die Dimensionierung von Motor, Umrichter, Hydraulikaggregat und Energieversorgung zu beachten.

Spezifikation und Messung

Hersteller geben häufig Nenn- und Spitzenleistung, maximale Hubgeschwindigkeit, zulässige Last, Hubweg und Einschaltdauer an. In der Praxis werden die realen Leistungsbedarfe über Zykluszeitmessungen, Lastkollektive und Temperaturverläufe der Antriebe validiert. Sensorik für Position, Geschwindigkeit und Kraft liefert dabei die benötigten Messdaten. Ergänzend unterstützen Leistungs- und Zustandsüberwachung (z. B. Stromaufnahme, Motortemperatur, Druckverläufe in Hydrauliken) die vorausschauende Wartung und die Optimierung der Hubleistung im laufenden Betrieb.

Einsatz und Bedeutung der Hubleistung in der Wellpapp-Produktion

Maschinen zur Produktion von Wellpappe – etwa Hebebühnen, Stapelmaschinen, Rollenwechsler, Palettierroboter oder Vakuumhebegeräte – nutzen das Prinzip der Hubleistung, um Materialflüsse sicher und gleichmäßig zu bewegen. Eine angemessene Hubleistung ermöglicht stabile Takte, reduziert Stillstände und unterstützt schonendes Handling empfindlicher Bogenstapel. Bei Übergaben an Palettierer und Fördertechnik trägt eine passende Leistungsreserve zur Prozesssicherheit bei; ergänzend ist praxisgerechter Schutz von Paletten entlang der Prozesskette relevant, um Transportschäden vorzubeugen. In vorgelagerten und nachgelagerten Prozessen – etwa am Ausleger von Druck- und Stanzmaschinen, an Formatwechslern oder in Pufferbereichen – hilft korrekt dimensionierte Hubleistung, Flussunterbrechungen zu verhindern und den Materialfluss zu synchronisieren.

Typische Anwendungen

  • Stapelmaschinen/Bogenheber: Auf- und Abstapeln von Zuschnitten mit definierter Geschwindigkeit.
  • Rollenhandling: Anheben und Positionieren schwerer Papierrollen an Wellanlagen.
  • Palettierung/Depalettierung: Formieren, Heben und Umsetzen von Gebinden auf Paletten mit reproduzierbarer Dynamik.
  • Hubeinheiten in Fördertechnik: Vertikalförderer, Hubtische und Hubdrehtische zur Linienverknüpfung.
  • Auslaufstationen von Flachbettstanzen: Heben und Pufferung von geschnittenen Bogenstapeln mit materialschonender Absenk- und Hebedynamik.
  • Zwischenhub in Querumsetzern: Kurze, präzise Hebehübe für Lagekorrekturen und Taktentkopplung.

Einfluss auf Qualität und Effizienz

Überhöhte Hubdynamik kann Kantenstauchungen, Verschiebungen im Stapel oder Oberflächenmarkierungen begünstigen. Ausreichende, aber beherrschte Hubleistung verbessert die Taktstabilität, reduziert Ausschuss durch mechanische Einwirkungen und unterstützt die Gesamtanlageneffektivität. Insbesondere bei Wellpappe sind der Kantenstauchwiderstand (ECT), die Stapelstabilität und die Oberflächenbeschaffenheit sensitiv gegenüber ruckartigen Bewegungen; fein parametrierte Hubprofile tragen dazu bei, die Qualität über verschiedene Grammaturen, Formate und Feuchtigkeitsgrade hinweg konstant zu halten.

Abgrenzung zu verwandten Kennwerten

Die Hubleistung ist von folgenden Größen abzugrenzen, die in Spezifikationen häufig gemeinsam auftreten:

Tragfähigkeit: Maximale zulässige Last des Hebesystems; sie bestimmt die erforderliche Hubkraft, aber nicht die Geschwindigkeit oder die Taktzeit. Hubarbeit: Energie, die zum Anheben einer Last über eine bestimmte Hubhöhe benötigt wird (W = m · g · h). Nenn- vs. Spitzenleistung: Die Nennhubleistung ist im Dauerbetrieb verfügbar, während die Spitzenleistung nur kurzzeitig abrufbar ist, etwa beim Anfahren. Förderleistung: Gesamtleistung einer Anlage bezogen auf Durchsatz (z. B. Gebinde pro Stunde); sie hängt von der Hubleistung, aber auch von Greif- und Querbewegungen sowie Puffern ab.

Sicherheit, Normen und Ergonomie

Die Auslegung der Hubleistung erfolgt im Rahmen der Maschinensicherheit und einer systematischen Risikobeurteilung. Relevante Aspekte sind sichere Stoppfunktionen, Überlastschutz, Schutzräume sowie die beherrschte Energieabfuhr beim Absenken. Normativ sind je nach Anwendung u. a. Anforderungen aus EN ISO 12100 (Risikobeurteilung), EN 60204‑1 (Elektrische Ausrüstung von Maschinen), EN 1570‑1 (Hubtische) und EN ISO 13849‑1 (sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen) zu berücksichtigen. Ergonomische Gesichtspunkte wie ruhige Bewegungen, geringe Geräuschentwicklung und gut planbare Takte verbessern die Bedienbarkeit und reduzieren Fehlbedienungen.

Planung und Auslegung in der Praxis

Für die praxisgerechte Dimensionierung der Hubleistung hat sich ein strukturiertes Vorgehen bewährt: Lastkollektive aufnehmen (Massen, Schwerpunkte, Reibung), Taktzeiten und Hubwege definieren, Sicherheits- und Wirkungsgradzuschläge ansetzen, geeignete Antriebsart wählen, thermische Belastungen prüfen und das Bewegungsprofil mit Rampen und Endlagendämpfung parametrieren. Eine Validierung mittels Messung im realen Zyklus (ggf. mit Datenloggern) sichert die Ergebnisse ab und ermöglicht Feinjustage.

Typische Fehlerquellen und Optimierung

Häufige Ursachen für Abweichungen sind unterschätzte Reibung, unberücksichtigte Beschleunigungsspitzen, zu geringe Leistungsreserven oder eine unpassende Parametrierung der Rampen. Optimierungspotenziale liegen in der Anpassung der Hubgeschwindigkeit an das Greifsystem, der Reduktion unnötiger Leerhübe, dem Einsatz lastadaptiver Profile und der regelmäßigen Wartung von Führungen und Lagern.

Vor- und Nachteile der Hubleistung

Vorteilhaft ist die Möglichkeit, Arbeitsprozesse effizient zu gestalten und Kapazitäten bedarfsgerecht zu skalieren. Hohe Hubleistungen verkürzen Taktzeiten, erhöhen aber auch Anforderungen an Stabilität, Energieversorgung und Sicherheitstechnik. Eine zu hoch eingestellte Hubleistung kann empfindliche Materialien beschädigen und den Verschleiß an mechanischen Komponenten steigern. Deshalb werden Bewegungsprofile oft mit sanften Rampen (S‑Kurven), Endlagendämpfung und kraft- bzw. lastabhängigen Begrenzungen ausgelegt. So lassen sich Lastspitzen reduzieren, Bauteile schonen und die Prozessqualität sichern. Zudem beeinflusst die gewählte Hubleistung den Energiebedarf und die thermische Belastung der Antriebe; eine bedarfsorientierte Parametrierung senkt Leistungsspitzen und unterstützt eine gleichmäßige Auslastung.

  • Vorteile: kürzere Takte, höhere Durchsätze, stabile Materialflüsse, Reserven für Lastschwankungen.
  • Potenzielle Nachteile: erhöhtes Beschädigungsrisiko bei empfindlichen Gütern, höherer Energiebedarf, schnellerer Verschleiß bei übermäßiger Dynamik.
  • Gegenmaßnahmen: anwendungsgerechte Parametrierung, geeignete Greifertechnik, Geschwindigkeitsrampen, regelmäßige Wartung und Überwachung.
  • Zusätzliche Aspekte: verbesserte Ergonomie durch ruhige Bewegungen, geringere Geräuschspitzen und planbare Taktzeiten; zugleich höhere Anforderungen an Schutzkonzepte und Zustandsüberwachung.

Zusammenfassung:

  • Hubleistung bezeichnet die Kapazität eines Geräts, spezifisch ein Gewicht in einer bestimmten Zeitspanne anheben zu können. Dies ist gerade in Unternehmen, die mit Wellpappe-Verpackungen arbeiten, relevant, da dort oft schwere Lasten sicher und reproduzierbar transportiert werden müssen.
  • Die genau richtige Hubleistung kann dabei helfen, die Effizienz in der Herstellung und Distribution von Verpackungen aus Wellpappe zu erhöhen. Angemessen dimensionierte Leistung und kontrollierte Hubgeschwindigkeit tragen dazu bei, dass mehr Pakete in kürzerer Zeit verladen und umgesetzt werden – ohne die Materialschonung zu vernachlässigen.
  • Dennoch ist es wichtig, bei der Wahl des Geräts nicht nur die Höchstgröße der Hubleistung in Betracht zu ziehen, sondern auch weitere Faktoren wie Sicherheitsreserven, Stabilität des Bewegungsprofils, Einschaltdauer und die Wirtschaftlichkeit über den gesamten Lebenszyklus.
  • Für die Praxis gilt: Lastkollektive erfassen, Wirkungsgrad und Reserven berücksichtigen, Bewegungsprofile sorgfältig parametrieren und über Messdaten verifizieren – so wird Hubleistung zur verlässlichen Basis stabiler Intralogistikprozesse.

Veröffentlicht am 29.04.2025
Letzte Überarbeitung am 13.10.2025 um 11:05 Uhr von Manuel Hofacker

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