Wichtiger Versandhinweis: Letzter regulärer Versandtag: Mittwoch, 17.12.25. Eingeschränkter Versand zwischen dem 18.12.25 und 6.01.26

Sofortkontakt

Wellstar-Packaging GmbH
Hubert-Weisser-Straße 2
78199 Bräunlingen

Tel. +49 (0)771 / 9294886-0
E-Mail info@wellstar-packaging.de

Abziehlippe

Abziehlippen spielen eine zentrale Rolle in der Konstruktion und Nutzung von Wellpappe-Verpackungen. Als definierte Öffnungshilfe erhöhen sie die Bedienfreundlichkeit, unterstützen eine sichere Erstöffnung und tragen zur Prozesssicherheit im Versand und in der Logistik bei. Durch die gezielte Führung der Aufreißbewegung lässt sich ein Paket kontrolliert, schnell und ohne Werkzeug öffnen, was Beschädigungen des Inhalts und Verletzungsrisiken beim Öffnen reduziert. Zusätzlich verkürzen Abziehlippen Entpackzeiten in Fulfillment-Prozessen, reduzieren den Einsatz von Messern oder Scheren am Packtisch und verbessern die Nachvollziehbarkeit einer Erstöffnung, was insbesondere bei dokumentationspflichtigen Sendungen von Vorteil ist.

Definition: Was versteht man unter Abziehlippe?

Die Abziehlippe ist ein integriertes Öffnungselement einer Wellpappe-Verpackung, das beim Öffnen gezielt gegriffen und abgezogen wird. Sie besteht in der Regel aus einem dünnen Streifen (z. B. Papier-, Folien- oder Fadenverbund), der auf oder in der Kartonage positioniert und fest mit dieser verbunden ist. Beim Abziehen erzeugt die Abziehlippe eine definierte Trennfuge, legt darunterliegende Bereiche frei und ermöglicht eine kontrollierte Erstöffnung. Häufig verwendete Bezeichnungen sind unter anderem Aufreißlasche, Öffnungslasche, Tear-Strip oder Aufreißstreifen. Charakteristisch ist eine klar erkennbare Startlasche (Greifbereich), die eine sichere Handhabung erlaubt und den Öffnungsvorgang entlang einer vorgegebenen Bahn initiiert.

Synonyme und Abgrenzung

Abziehlippe, Aufreißlasche und Tear-Strip werden oft synonym genutzt. Davon abzugrenzen sind reine Klebelaschen oder Rücksendeverschlüsse, die dem Wiederverschließen dienen. Eine Abziehlippe fokussiert auf die Erstöffnung und kann mit Perforationen, Rillungen oder Aufreißfäden kombiniert werden, um den Öffnungsverlauf zu definieren. Ebenso nicht gleichzusetzen sind reine Verschlussklebestreifen ohne Öffnungsfunktion oder dekorative Banderolen: Sie übernehmen andere Aufgaben und bieten in der Regel keine geführte Aufreißmechanik.

Funktion und Anwendung der Abziehlippe in Verpackungen

Die Abziehlippe wird an Kanten, Deckellaschen oder entlang definierter Linien angebracht und ermöglicht ein unkompliziertes, schnelles Öffnen ohne Messer oder Schere. Typische Anwendungen finden sich in Versandkartons, E-Commerce-Verpackungen, Versandtaschen sowie in Faltschachteln mit sensiblen Inhalten. Je nach Einsatzgebiet variiert das Design in Breite, Länge, Griffbarkeit und Materialkombination, um Bedienkomfort, Manipulationsschutz und ein sauberes Öffnungsbild zu erreichen. In der Praxis ist die Position so zu wählen, dass der Aufreißvorgang intuitiv gestartet werden kann, die Reißrichtung stabil bleibt und die Entnahmewege im Anschluss frei zugänglich sind.

Typische Einsatz- und Anordnungsbereiche

  • Deckel- und Klappbereiche bei Versandkartons für eine definierte Erstöffnung über die gesamte Kantenlänge.
  • Längsseiten bei Schachteln, wenn ein seitlicher Aufreißvorgang für eine frontale Entnahme vorgesehen ist.
  • Versandtaschen und Umschläge, bei denen eine Abziehlippe eine lineare Öffnung entlang der Oberkante ermöglicht.
  • Lebensmittel- und Konsumgüterverpackungen, bei denen ein kontrollierter Aufriss ohne Partikelabrieb gefordert ist.
  • Abo- und Versandboxen im E-Commerce, bei denen eine geführte Erstöffnung mit klar erkennbarem Startbereich benötigt wird.
  • Dokumentenverpackungen und Mustermappen, um Inhalte manipulationsarm und ohne Hilfswerkzeuge zugänglich zu machen.

Bauformen und Varianten

  • Aufreißfaden (filamentverstärkt) mit hoher Reißfestigkeit für dickere Kartonqualitäten.
  • Papier- oder Folienstreifen als sichtbare Öffnungslasche mit ausgeprägter Greifzone.
  • Kombination mit Aufreißlinien oder Mikroperforationen für einen sauberen, geraden Rissverlauf.
  • Mehrlagige Streifensysteme (z. B. Träger plus Verstärkung) zur Anpassung an hohe Wellpappenstärken.
  • Farbcodierte Starttabs und vorgeprägte Greifnoppen für eine bessere Erkennbarkeit und Ergonomie.

Herstellungsprozess und Materialien von Abziehlippen

Die Herstellung von Abziehlippen erfordert eine präzise Abstimmung von Material, Klebstoff, Positionierung und Stanzbild. Gängig sind Streifen aus Papier, BOPP/MOPP- oder PET-Folie, teils filamentverstärkt, um eine definierte Abziehkraft und hohe Reißfestigkeit zu erzielen. Die Applikation erfolgt inline auf Verarbeitungsmaschinen (z. B. während des Kaschierens, Rillens oder Stanzens) oder in nachgelagerten Konfektionsschritten. Entscheidend sind exakte Toleranzen, eine stabile Haftung sowie ein klar definierter Startpunkt zum Greifen. Für eine hohe Prozesssicherheit sind Registerhaltigkeit, konstante Bahnspannung, eine saubere Oberfläche (Entstaubung) und eine überwachte Andruckkraft wesentlich; kamerabasierte Systeme unterstützen zusätzlich die Qualitätskontrolle.

Abziehlippen arbeiten oft im Zusammenspiel mit vordefinierten Trennlinien. Weiterführende Erläuterungen zur Perforation und zu kontrollierten Aufreißlinien verdeutlichen, wie der Öffnungsverlauf konstruktiv unterstützt werden kann. Je nach Kartonqualität, Faserausrichtung und Rillbild wird die Geometrie so ausgelegt, dass der Aufreißvorgang kontrolliert entlang der vorgesehenen Bahn verläuft. Auch die Position zu Kantenradien und Falzfolgen beeinflusst die Stabilität des Rissverlaufs und die Optik der Öffnungskante.

Materialien und Klebstoffsysteme

  • Streifenmaterialien: Kraftpapier, faserverstärkte Folien, Monomaterial-Lösungen für erleichtertes Recycling.
  • Klebetechnologie: druckempfindliche Klebstoffe (PSA) für sofortige Haftung, Hotmelt-Systeme für hohe Prozessgeschwindigkeit.
  • Oberflächenvorbereitung: Entstaubung und definierte Andruckkraft für reproduzierbare Haftwerte.
  • Verstärkungsoptionen: Glasfaser- oder Kunststofffilamente für erhöhte Reißfestigkeit bei dicken Wellenqualitäten.
  • Temperatur- und Klimaresistenz: Klebstoffe mit stabilen Haftwerten bei wechselnder Luftfeuchte und Kälte-/Wärmebelastung.

Toleranzen, Abziehkraft und Prozessfenster

Für eine verlässliche Funktion ist ein definiertes Prozessfenster entscheidend: Breite und Lage der Abziehlippe müssen registergenau zur gewünschten Öffnungslinie passen; die Abziehkraft soll in einem festgelegten Bereich liegen, damit die Lasche gut greifbar ist, jedoch nicht unbeabsichtigt auslöst. Toleranzen betreffen unter anderem die Streifenbreite, den Abstand zu Rillungen, die Greiflaschenlänge sowie die Klebstoffauftragmenge. Regelmäßige Stichproben entlang der Produktionslosgröße sichern die Konstanz über die Länge und zwischen Chargen.

Vor- und Nachteile von Abziehlippen

Abziehlippen bieten zahlreiche Vorteile und sind für viele verpackungsrelevante Felder sinnvoll. Sie ermöglichen einfaches Öffnen ohne Werkzeug und erhöhen den Bedienkomfort. Der Einbau lässt sich prozesssicher automatisieren, wodurch Durchsatz und Wiederholgenauigkeit steigen. Ergänzend können Manipulationsversuche schneller erkannt werden, da eine geöffnete Lasche visuell auffällt. Nachteile können auftreten, wenn die Anbringung unsauber erfolgt, ungeeignete Materialien gewählt werden oder Umwelteinflüsse (Feuchte, Kälte, Staub) die Haftung beeinträchtigen. Ebenso kann eine unpassende Linienführung zu Ausreißern oder zu einem ungleichmäßigen Rissbild führen, was die Entnahme erschwert.

  • Vorteile: verkürzte Öffnungszeiten, weniger Beschädigungsrisiko, definierter Öffnungspfad, erhöhte Anwendersicherheit.
  • Potenzielle Nachteile: unvollständiger Aufreißvorgang, Faserabriss mit Staubentwicklung, optisch unsaubere Öffnungskante, reduzierter Schutz bei fehlerhafter Auslegung.
  • Gegenmaßnahmen: geeignete Materialpaarung, Prüfungen der Abziehkraft, saubere Startlasche, abgestimmte Linienführung.
  • Ergonomiegewinne: klar erkennbare Greifzonen, reduzierte Handkräfte, eindeutige Startmarkierung mindern Fehlbedienungen.
  • Prozessaspekte: stabile Registerführung und dokumentierte Prozessparameter reduzieren Ausschuss und Nacharbeit.

Qualitätskriterien und Prüfung

Für eine zuverlässige Funktion sind reproduzierbare Kennwerte entscheidend. Dazu zählen eine definierte Abziehkraft, ein sauberer Start der Greiflasche, eine klare Trennfuge ohne Ausreißer sowie ein konsistenter Öffnungsverlauf über die gesamte Länge. Prüfungen erfolgen praxisnah entlang der vorgesehenen Öffnungslinie und berücksichtigen Klimaeinflüsse sowie unterschiedliche Kartonqualitäten. Ergänzend werden Transportbelastungen simuliert, um die Integrität der Lasche bis zur Ankunft beim Empfänger sicherzustellen.

  • Abziehkraft und Konstanz über die Länge.
  • Integrität der Lasche nach Transportbelastungen (Vibration, Druck, Stapelung).
  • Optik der Öffnungskante für eine saubere Produktentnahme.
  • Bedienerfreundlichkeit: Griffbarkeit, ausreichende Laschenlänge, eindeutige Markierung.
  • Haftungsstabilität bei variierenden Klimabedingungen und unterschiedlichen Wellenprofilen.

Praxistests und Stichproben

Praxisnahe Tests verbinden definierte Zugprüfungen mit Handöffnungsversuchen durch mehrere Testpersonen, um sowohl objektive Messwerte als auch subjektive Bedienrückmeldungen zu erfassen. Sinnvoll sind stichprobenartige Prüfpläne über die gesamte Produktionscharge hinweg, ergänzt um Klimawechseltests und Langzeitlagerungen, um das Verhalten der Abziehlippe über den Lebenszyklus der Verpackung hinweg zu bewerten.

Konstruktive Gestaltung und Ergonomie

Eine gut gestaltete Abziehlippe ist intuitiv nutzbar: Die Greiflasche ist leicht zu fassen, die Führungslinie vermeidet Richtungswechsel, und die Öffnung ermöglicht anschließend eine komfortable Entnahme. Die Positionierung berücksichtigt Kantenradien, Rillungen und Falzfolgen, damit die Lasche weder unbeabsichtigt beschädigt noch verdeckt wird. Eine kontrastierende Druckmarkierung und eine ausreichende Überstandslänge erhöhen die Erkennbarkeit und reduzieren Fehlbedienungen.

  • Greifzone: deutlich markiert, ausreichend überstehend, nicht zu schmal.
  • Linienführung: möglichst gerade, fern von strukturell stark belasteten Zonen.
  • Kompatibilität: abgestimmt auf Kartonstärke, Faserrichtung und Rillbild.
  • Startpunkt: klar definiert, taktil erfassbar, optional mit Mikrostanzung zur leichteren Aufnahme.
  • Interaktion mit Verschlüssen: Abziehlippe und Verschlussklebung dürfen sich funktional nicht behindern.

Integration in Verpackungsprozesse und Logistik

In automatisierten Linien ist die Abziehlippe auf Falz-, Klebe- und Stanzfolgen abzustimmen. Kamerasysteme, Sensorik und definierte Prozessparameter (Temperatur, Anpressdruck, Bahnlage) sichern die Wiederholgenauigkeit. In der Logistik erleichtert eine eindeutige Kennzeichnung der Greiflasche die Bearbeitung im Wareneingang und reduziert Öffnungszeiten an Prüf- oder Packstationen.

Fehlerbilder, Ursachen und Abhilfe

  • Lasche reißt ab: Abziehkraft zu hoch, falsche Materialpaarung oder unzureichende Greiflaschenlänge; Abhilfe durch Anpassung von Klebstoff, Streifenbreite oder Starttab.
  • Unsauberer Rissverlauf: Perforation/Rillung nicht harmonisiert; Abhilfe durch optimierte Linienführung und abgestimmte Stanzgeometrie.
  • Vorzeitiges Öffnen: Haftung zu gering oder Startlasche ungeschützt; Abhilfe durch höhere Klebstoffkohäsion und geschützte Positionierung.
  • Faserabrieb/Staub: zu spröde Fasern oder ungünstige Reißrichtung; Abhilfe durch Materialwechsel, geänderte Faserausrichtung oder Mikroperforation.

Nachhaltigkeit und Entsorgung

Für eine sortenreine Verwertung sind Abziehlippen mit hohem Papieranteil oder leicht separierbare Elemente vorteilhaft. Wo Kunststoffstreifen erforderlich sind, hilft eine klare Trennung beim Öffnen, um Störstoffe im Altpapierstrom zu minimieren. Materialreduktion, monomaterialnahe Lösungen und eine einfache Demontage unterstützen die Kreislaufführung. Zusätzlich tragen lösungsmittelfreie Klebstoffsysteme und auf Recyclingfähigkeit geprüfte Materialien zu einer besseren Verwertungsquote bei.

Materialtrennung und Hinweise für Endnutzer

Eine kurze Anleitung auf der Verpackung (z. B. Piktogramm oder textliche Markierung) unterstützt das richtige Abziehen sowie die anschließende Trennung von Papier- und Kunststoffanteilen. Entstehen beim Öffnen eigenständige Streifenreste, sollten diese leicht erkennbar und händisch separierbar sein, um den Altpapierstrom nicht zu beeinträchtigen.

Zusammenfassung:

  • Praktisches Hilfsmittel: Eine Abziehlippe ist speziell für die Handhabung von Verpackungen aus Wellpappe konzipiert, um eine effiziente und unkomplizierte Öffnung zu ermöglichen.
  • Benutzerfreundliches Design: Durch die Struktur der Abziehlippe lässt sich das Paket spielend leicht öffnen, was sowohl für Unternehmen als auch Endbenutzer vorteilhaft ist.
  • Produktionseffizienz: Die Integration von Abziehlippen in den Produktionsprozess ist ein zeitsparender Schritt, der Verpackungen aus Wellpappe eine zusätzliche Funktion gibt und ihre Attraktivität erhöht.
  • Kontrollierte Erstöffnung: Definierte Linien und geeignete Materialien sorgen für einen reproduzierbaren, sauberen Aufriss ohne Werkzeug.
  • Qualität und Prüfung: Abziehkraft, Griffbarkeit und eine klare Trennfuge sind zentrale Kriterien für die Funktionssicherheit.
  • Material- und Umweltaspekte: Monomaterial-orientierte Lösungen und gut trennbare Komponenten erleichtern die Verwertung nach Gebrauch.
  • Prozesssicherheit: Registerhaltigkeit, stabile Haftwerte und eindeutige Startmarkierungen verbessern Handhabung und Wiederholgenauigkeit.

Veröffentlicht am 08.07.2024
Letzte Überarbeitung am 02.09.2025 um 15:44 Uhr von Manuel Hofacker

Zitieren oder teilen Sie diesen Artikel gerne!