Sofortkontakt
Wellstar-Packaging GmbH
Hubert-Weisser-Straße 2
78199 Bräunlingen
Tel. +49 (0)771 / 9294886-0
E-Mail
info@wellstar-packaging.de
Bestellvolumen
Wellpappe hat sich als ein effizientes und kostengünstiges Verpackungsmaterial in der Versand- und Verpackungsbranche durchgesetzt. Ein wichtiger Faktor im Bereich Wellpappe-Verpackungen ist das Bestellvolumen. Dieses hat direkten Einfluss auf den Preis, den Lieferzeitpunkt und die Verfügbarkeit des Verpackungsmaterials. Darüber hinaus prägt das Bestellvolumen die Disposition im Tagesgeschäft, etwa bei E-Commerce- und Industrieanwendungen, in denen unterschiedliche Wellenarten (z. B. E-, B- oder BC-Welle) und FEFCO-Bauarten nachgefragt werden. Ein konsistentes Bestellverhalten erleichtert Vorplanung, Kapazitätssteuerung und die Abstimmung von Druck-, Stanz- und Klebeprozessen entlang der Verpackungsfertigung.
Darüber hinaus beeinflusst die gewählte Bestellmenge die Produktionsplanung, die Auslastung von Maschinen, die Transport- und Lagerlogistik sowie die Kapitalbindung. Ein systematisch bestimmtes Bestellvolumen trägt dazu bei, Qualität, Lieferfähigkeit und Kosten entlang der gesamten Lieferkette in ein ausgewogenenes Verhältnis zu bringen. Dazu zählen auch Aspekte wie OTIF-Erfüllung (termingerechte Lieferung), gleichmäßige Abrufrhythmen, saisonale Peaks (z. B. zum Jahresende) sowie die Planung von Ladehilfsmitteln, Stellplätzen und Brandschutzauflagen im Lager. Eine belastbare Datenbasis aus Prognosen und historischen Verbräuchen bildet die Grundlage für eine robuste und flexible Beschaffungsstrategie.
Definition: Was versteht man unter Bestellvolumen?
Das Bestellvolumen, auch Auftragsmenge genannt, bezeichnet die Anzahl oder das Gesamtgewicht von Wellpappe-Verpackungen, die ein Unternehmen bei einem Lieferanten bestellt. Es kann sowohl in Stückzahlen als auch in Tonnen angegeben werden und bezieht sich in der Regel auf einen bestimmten Zeitraum, z. B. eine Woche, einen Monat oder ein Jahr. In der Praxis wird häufig zusätzlich nach Bestellintervallen (periodisch vs. ereignisgesteuert) und nach der geplanten Reichweite differenziert.
In der Praxis werden je nach Produkt und Angebot unterschiedliche Bezugseinheiten verwendet: Stück (z. B. Kartons, Zuschnitte), Bund, Bogen, Quadratmeter Wellpappe, Laufmeter oder Kilogramm/Tonnen. Zudem ist zwischen Bestellvolumen (georderte Menge je Bestellung) und Beschaffungsvolumen (Menge über einen Zeitraum) zu unterscheiden. Bei Wellpappen-Zuschnitten spielt zudem die Umrechnung zwischen Formatabmessungen und Flächenbedarf (Quadratmeter) eine Rolle, da Verschnitt und Bahnbreiten Einfluss auf die Materialausnutzung haben.
Abgrenzungen und verwandte Begriffe
- Bestellmenge/Auftragsmenge: konkret disponierte Menge je Bestellung.
- Abrufmenge: Teilmengen aus einem Rahmenvertrag, die zeitlich gestaffelt abgerufen werden.
- Mindestbestellmenge (MOQ): vom Lieferanten geforderte Untergrenze je Bestellung.
- Produktionslos vs. Bestelllos: Die intern gefertigte Menge (z. B. ein Produktionslos) kann von der extern bestellten Menge abweichen.
- Bestellrhythmus: zeitliche Taktung von Ordern (wöchentlich, monatlich, bedarfsorientiert) mit Einfluss auf Dispositionsaufwand und Lagerreichweite.
- Lieferlosgröße: aufeinander abgestimmte Teillieferungen aus einer größeren Bestellung zur Versorgung über einen Zeitraum.
- Mindestbestellwert: monetäre Untergrenze, die unabhängig von der Mengenstaffel erreicht werden muss.
Einfluss von Bestellvolumina auf den Preis
Generell lässt sich sagen, dass größere Bestellvolumina oft zu günstigeren Preisen führen. Dies liegt daran, dass die Kosten für die Produktion und den Versand von Wellpappe sinken, wenn mehr Verpackungen auf einmal hergestellt und geliefert werden. Es ist allerdings zu beachten, dass zu groß gewählte Bestellvolumina zu überflüssigen Lagerkosten führen können und möglicherweise nicht zeitnah genutzt werden können. Zusätzlich beeinflussen Rohpapierindizes, Energiepreise, Druckkomplexität und Währungseffekte die Preisbildung; Preisstaffeln sind daher regelmäßig zu prüfen und mit den Gesamtkosten abzugleichen.
Kostentreiber und Skaleneffekte
- Rüst- und Anfahrkosten: Einmalige Kosten (z. B. Maschinenrüstungen, Stanzwerkzeuge) verteilen sich bei größeren Mengen auf mehr Einheiten.
- Material- und Einkaufsvorteile: Größere Bedarfe begünstigen Staffelpreise beim Rohpapier und effizientere Materialnutzung.
- Transport- und Handlingkosten: Voll ausgelastete Transporteinheiten reduzieren Kosten pro Einheit, etwa durch bessere Paletten- und Ladeflächennutzung.
- Qualitätssicherung und Ausschuss: Bei längeren Laufzeiten stabilisieren sich Prozesse, wodurch relative Ausschussquoten sinken können.
- Gegenkosten: Lagerfläche, Kapitalbindung, Schwund/Obsoleszenz und Versicherungen steigen mit der bevorrateten Menge.
- Energie- und Materialaufschläge: fluktuierende Kostenbestandteile (z. B. Energiezuschläge, Leim- und Druckfarbenpreise) wirken je nach Auflagenhöhe unterschiedlich stark.
- Komplexität im Druckbild: Mehrfarbendruck, Lacke oder Kaschierungen erhöhen Fix- und Rüstkosten, die sich bei größeren Losen stärker amortisieren.
Beispielhafte Staffel- und Gesamtkostenbetrachtung
Angenommen, eine Standardverpackung kostet bei 1.000 Stück 0,68 € pro Stück, bei 5.000 Stück 0,59 € und bei 10.000 Stück 0,54 €. Werden 10.000 Stück geordert, fallen zusätzlich Lagerkosten von 15 % p. a. auf den durchschnittlichen Lagerbestand sowie Zinskosten an. Bei einer prognostizierten Monatsabnahme von 2.000 Stück kann es trotz des niedrigeren Stückpreises wirtschaftlicher sein, in 5.000er-Schritten zu bestellen, wenn dadurch Lager- und Kapitalkosten deutlich geringer ausfallen. Wirtschaftlich ist nicht der niedrigste Stückpreis, sondern das Minimum der Gesamtkosten aus Einstand, Lagerung und Beschaffung. In die Betrachtung sollten außerdem Bestellnebenkosten (z. B. 40–80 € pro Bestellung), mögliche Teillieferzuschläge und die Verfügbarkeit von Stellplätzen einfließen. Eine einfache Sensitivitätsanalyse über unterschiedliche Abnahmeszenarien hilft, Preisstaffeln korrekt zu interpretieren und die Tragfähigkeit der Entscheidung zu erhöhen.
Einfluss des Bestellvolumens auf die Lieferzeit
Ein hoher Bedarf an Wellpappe-Verpackungen kann zu längeren Lieferzeiten führen, insbesondere wenn die Produktionskapazitäten des Lieferanten begrenzt sind. Planung und Koordination der Bestellvolumina sind daher entscheidend, um Engpässe zu vermeiden. Saisonale Spitzen, Wartungsfenster sowie Feiertagskalender wirken zusätzlich auf die Durchlaufzeit; frühzeitige Disposition und transparente Forecasts verbessern die Terminsicherheit.
Planungsaspekte und Terminsicherheit
- Kapazitätsbelegung: Große Aufträge benötigen Maschinenzeitfenster; in Peak-Zeiten verlängern sich Vorlaufzeiten.
- Materialverfügbarkeit: Rohpapierqualitäten und Zusatzmaterialien (z. B. Kaschierungen, Perforation) beeinflussen die Durchlaufzeit.
- Teillieferungen: Bei großen Aufträgen sind Aufteilungen in Teillieferungen üblich, um Bedarfsspitzen zu bedienen.
- Prozess- und Prüfzeiten: Erstbemusterungen, Stanzformfreigaben oder Druckfreigaben verlängern initiale Lieferzeiten; Folgeaufträge sind oft schneller.
- Transportplanung: Palettenanzahl, Ladeeinheiten und Zeitfenster im Wareneingang wirken auf die Terminierung.
- Kommunikation und Freigaben: Klare Datensätze (Spezifikation, Druckfreigabe, EDI) reduzieren Rückfragen und verhindern Verzögerungen.
- Risiko- und Ausweichplanung: Alternativqualitäten, Ersatztermine und zweite Produktionsfenster erhöhen die Resilienz bei Ausfällen.
Methoden zur Bestimmung eines geeigneten Bestellvolumens
Ein strukturiertes Vorgehen reduziert Kosten und Risiken entlang der Beschaffungskette. Relevante Elemente sind u. a. ABC-/XYZ-Analysen, die Trennung von A-Teilen (hoher Verbrauch, starke Aufmerksamkeit) und C-Teilen (geringer Verbrauch, vereinfachte Prozesse) sowie die Bewertung von Nachfragevolatilität und Lieferzeiten. Für Wellpappe ist darüber hinaus die Packmittelharmonisierung ein wirksamer Hebel zur Reduzierung von Varianz und Rüstaufwand.
- Bedarfsanalyse: Historie, Forecast, Saisonalitäten, Aktionsgeschäfte und Variantenbreite (Format, Qualität, Druckbild) auswerten. Zusätzlich Lastprofile (Wochentage, Monatsspitzen) und Eilauftragsquoten betrachten.
- Servicegrad und Sicherheitsbestand: Gewünschte Lieferbereitschaft definieren und Reichweiten (z. B. in Tagen/Wochen) festlegen. Sicherheitsbestände an Schwankungen, Lieferzeiten und Kritikalität des Artikels ausrichten.
- Beschaffungsparameter: Lieferzeit, Mindestmengen, Produktionszyklen, Staffelpreise und Sonderkosten (Werkzeuge) berücksichtigen. Optionen für Teillieferungen, Konsignation und Rahmenabrufe bewerten.
- Gesamtkostenmodell: Einstandspreis, Lager- und Kapitalkosten, Bestell- und Transportkosten zusammenführen; Szenarien vergleichen. Sensitivitäten (Preis, Bedarf, Laufzeit) analysieren und Entscheidungsregeln dokumentieren.
- Disposition: Verfahren wie Min-/Max, Meldebestand, Kanban oder Rahmenverträge mit Abrufen wählen, um Schwankungen zu puffern. Regelmäßige Review-Zyklen (z. B. monatlich) sichern Anpassungen an neue Bedarfe ab.
Ein verbreiteter Ansatz ist die Ermittlung einer optimalen Losgröße in der Beschaffung von Wellpappe, die die Summe aus Lagerhaltungs- und Bestellkosten minimiert und zugleich Lieferfähigkeit sicherstellt. In der praktischen Anwendung wird dieses Modell auf Restriktionen der Produktion (Bahnbreite, Rüstfenster), Mindestmengen und vereinbarte Lieferlose kalibriert, um realistische und belastbare Dispositionsvorschläge zu erzeugen.
Vor- und Nachteile von Bestellvolumen
Ein optimal gewähltes Bestellvolumen kann zu kosteneffizienter Produktion und Lieferung beitragen. Durch Großbestellungen können Preise reduziert und Lieferprozesse optimiert werden. Allerdings führen zu hohe Bestellvolumina oftmals zu unnötigen Lager- und Kapitalbindungskosten. Zudem ist eine flexible Reaktion auf Marktschwankungen bei großen Bestellvolumina eingeschränkt. Daher ist die sorgfältige Planung und Berechnung des Bestellvolumens von entscheidender Bedeutung. Ergänzend wirkt eine kontinuierliche Überprüfung von Verbrauch, Lieferzeit und Qualitätsanforderungen stabilisierend auf Servicegrad und Cashflow.
- Vorteile: bessere Stückpreise durch Staffeln, geringere Rüstkosten pro Einheit, planbare Lieferfenster, reduzierte Bestellhäufigkeit und administrative Aufwände.
- Nachteile: höhere Lagerfläche und -kosten, Kapitalbindung, Risiko von Änderungen (Design, Maße, Qualitäten), potenzieller Schwund und Obsoleszenz.
- Neutralisierende Maßnahmen: Rahmenverträge mit Abruf, Konsignationsmodelle, abgestimmte Lieferlose, definierte Reichweiten und regelmäßige Forecast-Updates.
- Weitere Vorteile: stabilere Produktionsauslastung, weniger Eilaufträge, verbesserte Materialausnutzung und konstantere Qualität bei längeren Laufzeiten.
- Weitere Nachteile: geringere Reaktionsgeschwindigkeit bei kurzfristigen Designänderungen, höhere Anforderungen an Lagerorganisation und Bestandscontrolling.
- Ergänzende Maßnahmen: rollierende Planung, Sicherheitsbestände für A-Artikel, Eskalationspfade bei Abweichungen sowie abgestimmte Vertretungsqualitäten.
Zusätzliche Praxisaspekte
Einfluss von Artikelmix und Standardisierung
Ein breites Verpackungssortiment erhöht Komplexität und Bestände. Standardformate, modulare Zuschnitte und harmonisierte Qualitäten verringern Varianz, was größere Lose ermöglicht und gleichzeitig die Flexibilität erhält. Die Nutzung standardisierter FEFCO-Bauarten erleichtert die Bündelung ähnlicher Spezifikationen, reduziert Rüstwechsel und steigert die Materialeffizienz. Eine enge Abstimmung zwischen Entwicklung, Einkauf und Logistik stellt sicher, dass Funktionsanforderungen und Beschaffungsvorteile im Gleichgewicht sind.
Logistik und Lagerung
- Ladeeinheiten: Abgestimmte Palettenhöhen und -gewichte erleichtern Handling und reduzieren Transportschäden.
- Lagerstrategie: First-in-first-out (FIFO) minimiert Alterung, insbesondere bei bedruckten oder veredelten Materialien.
- Nachschubsteuerung: Klare Meldebestände und Abrufrhythmen stabilisieren Versorgung und vermeiden Eilaufträge.
- Umgebungsbedingungen: kontrollierte Luftfeuchtigkeit und Temperatur schützen vor Verzug, Einfall und Qualitätsverlusten.
- Ladungssicherung: geeignete Umreifung, Kantenschutz und Stretchfolien verhindern Beschädigungen auf dem Transportweg.
- Dokumentation: eindeutige Palettenetiketten, Chargen- und Losverfolgung unterstützen Rückverfolgbarkeit und Qualitätssicherung.
Nachhaltigkeit und Umweltaspekte
Angemessene Bestellvolumina vermeiden Überproduktion und unnötige Transporte. Das wirkt sich positiv auf Ressourceneinsatz und Emissionen aus. Durch abgestimmte Lieferlose, volle Auslastung der Transporteinheiten und reduzierte Eilversendungen wird die Umweltbilanz verbessert. Zudem lässt sich durch standardisierte Spezifikationen der Anteil recycelter Fasern effizienter einsetzen.
Datenqualität und Systeme
Gute Prognosen, saubere Stammdaten (Formate, Qualitäten, Druckbilder) und integrierte Systeme (z. B. EDI-Schnittstellen) erhöhen die Genauigkeit der Disposition. Regelmäßige Datenpflege und Abweichungsanalysen (Forecast vs. Ist) bilden die Grundlage für kontinuierliche Verbesserungen bei Bestellvolumen, Lieferlosgrößen und Sicherheitsbeständen.
Zusammenfassung:
- Das Bestellvolumen bezeichnet die Menge oder Anzahl an Produkten, die ein Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum bestellt hat. In Bezug auf Verpackungen aus Wellpappe entscheidet das Bestellvolumen über die benötigte Menge dieser.
- In logistischer Hinsicht hat das Bestellvolumen Auswirkungen auf die Lagerhaltung und Lieferzeiten, da große Bestellvolumen eine effiziente Lager- und Lieferplanung erfordern. Bei Verpackungen aus Wellpappe kann dies beispielsweise bedeuten, dass große Lagerflächen und gut organisierte Lieferketten nötig sind.
- Auch finanziell ist das Bestellvolumen von großer Bedeutung, da Großbestellungen oftmals Preisnachlässe ermöglichen. Unternehmen, die häufig große Mengen an Wellpappe-Verpackungen bestellen, können so oftmals Kosten sparen.
- Die optimale Menge ergibt sich aus einem Abgleich von Bedarf, Lieferzeit, Preisstaffeln sowie Lager- und Kapitalkosten; entscheidend ist das Minimum der Gesamtkosten bei gesichertem Servicegrad.
- Rahmenverträge mit Abruf und abgestimmte Lieferlose erhöhen Planungssicherheit, ohne unnötig Kapital zu binden.
- Regelmäßige Reviews von Forecast, Verbräuchen und Lieferzeiten helfen, Bestellvolumen an Markt- und Saisoneffekte anzupassen und Risiken zu reduzieren.
- Standardisierung von Formaten und Qualitäten sowie eine saubere Stammdatenpflege unterstützen effiziente Disposition, stabile Lieferketten und eine verlässliche Versorgung mit Wellpappe-Verpackungen.
Veröffentlicht am 04.06.2024
Letzte Überarbeitung am 11.09.2025 um 17:04 Uhr von Julia Kopp