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Direkteinkauf

Der Direkteinkauf nimmt eine wegweisende Rolle in der Branche der Wellpappe-Verpackungen ein. Durch die direkte Beschaffung von Materialien können Unternehmen Kosten reduzieren, die Qualität sichern und die Lieferzeiten verkürzen. Zusätzlich stärkt der Direktbezug die Steuerbarkeit entlang der gesamten Wertschöpfung, da Spezifikationen, Prüfpläne und Abrufmodelle ohne Umwege abgestimmt werden. Unternehmen gewinnen damit mehr Einfluss auf Verfügbarkeit, Standardisierung und Prüfmethoden, was eine konsistente Qualität über Chargen hinweg begünstigt.

Darüber hinaus erhöht der direkte Bezug die Transparenz in der Lieferkette, vereinfacht die Kommunikation mit Herstellern und verbessert die Planbarkeit. Für Einkauf, Qualitätssicherung und Logistik entstehen klare Zuständigkeiten und messbare Kennzahlen, die eine kontinuierliche Optimierung von Kosten, Termintreue und Materialeigenschaften ermöglichen. In der Praxis zahlt der Direkteinkauf auf eine gesamtheitliche Betrachtung der Prozesskosten ein: von der Spezifikationsfreigabe über die Wareneingangsprüfung bis zur Reklamationsbearbeitung, inklusive Traceability, dokumentierter Prüfwerte und eindeutiger Loskennzeichnung.

Definition: Was versteht man unter Direkteinkauf?

Unter dem Direkteinkauf versteht man die Strategie eines Unternehmens, Materialien, Fertigerzeugnisse oder Dienstleistungen für die wichtigsten Ausgaben unmittelbar vom Hersteller oder Anbieter zu erwerben. Diese Methode zielt darauf ab, Vermittler und zusätzliche Kosten zu eliminieren und bietet den Einkäufern größeren Einfluss auf die Qualität und Verfügbarkeit der beschafften Produkte oder Dienstleistungen. Der Direkteinkauf wird häufig als direkter Bezug, Direktbeschaffung oder Herstellerkauf bezeichnet und ist ein zentraler Baustein im strategischen und operativen Beschaffungsmanagement. Er grenzt sich bewusst vom indirekten Einkauf ab, bei dem Dienstleistungen und Hilfsstoffe beschafft werden, die nicht unmittelbar in das Endprodukt eingehen. In der Wellpappe-Praxis betrifft er Rohpapiere, Wellpappe-Bögen, Zuschnitte und konfektionierte Verpackungslösungen inklusive Druck und Veredelung.

  • Ziele: Senkung der Gesamtkosten, Sicherung von Qualität und Terminen, Risikoreduktion, höhere Versorgungssicherheit.
  • Merkmale: Direkte Kommunikation, klare Spezifikationen, vertraglich geregelte Abrufe, transparente Preis- und Leistungsmodelle.
  • Abgrenzung: Im Gegensatz zu indirekten Bezugswegen entfällt die Spanne von Zwischenstufen; zugleich erhöht sich der eigene Steuerungsaufwand.
  • Synonyme und Begriffe: Direktbezug, Direktbeschaffung, Herstellerkauf, Primärbeschaffung, Single-/Dual-Sourcing im Primärbedarf.
  • Beschaffungsobjekte: Rohmaterialien, Halbfabrikate und Endprodukte wie FEFCO-konforme Kartons, Stanzteile, Inlays sowie Verpackungszubehör.

Direkteinkauf in der Wellpappe-Industrie

Im Kontext der Wellpappe-Branche kann der Direkteinkauf sowohl die Beschaffung des Rohmaterials Wellpappe betreffen als auch den Kauf von fertigen Wellpappeverpackungen vom Hersteller. Beim Direkteinkauf von Wellpappe können Unternehmen einen engen Kontakt zum Lieferanten pflegen, was eine Kontrolle der Qualität und Effizienz ermöglicht. Relevante Parameter sind Wellenarten (z. B. E-, B-, C-, BC-, EB-Welle), Papierqualitäten und Grammaturen, Feuchte-Management, Klebstoffsysteme sowie Druckverfahren (Flexo, Digital, Offsetkaschierung). Durch abgestimmte Prüfmethoden wie ECT, BCT oder FCT werden Zielwerte eindeutig definiert und reproduzierbar überwacht.

  • Rohmaterial: Rollen- und Bogenware unterschiedlicher Wellenarten und Grammaturen, definierte Feuchtewerte, Klebstoffsysteme und Toleranzen.
  • Fertigerzeugnisse: Zuschnitte, Stanzverpackungen, Versandkartons mit definierter Bedruckung, Rillung und Kantenstauchwiderstand.
  • Prozessintegration: Gemeinsame Bedarfsplanung, Serienfertigung mit Abruf, Erstbemusterung und laufende Qualitätsprüfungen.
  • Bedruckung und Veredelung: Farbvorgaben, Raster, Oberflächenbild, Schutzlacke, Kaschierungen, Kennzeichnungen und Barcodes.
  • Normbezug: FEFCO-Codes, Maß- und Toleranzvorgaben, standardisierte Palettierung, Ladeeinheiten und Ladungssicherung.

Prozessschritte im Direkteinkauf (praxisnah)

  1. Bedarfsklärung: Einsatzbereich, Stückzahlen, saisonale Schwankungen, gewünschte Lebensdauer und Schutzfunktion festlegen.
  2. Spezifikation: Materialaufbau, Wellenart, Grammatur, Toleranzen, Druckanforderungen, Messwerte (z. B. ECT/BCT) definieren.
  3. Lieferantenidentifikation: Leistungsportfolio, Kapazitäten, Zertifizierungen, Referenzen und geografische Nähe bewerten.
  4. Angebotsphase: Vergleich von Preisen, Werkzeug- und Rüstkosten, Lieferzeiten, Zahlungs- und Lieferkonditionen.
  5. Verhandlung und Vertragsgestaltung: Rahmenkonditionen, Abrufmodelle, Preisgleitklauseln, Service-Level und Eskalationspfade festlegen.
  6. Bemusterung/Qualifizierung: Muster prüfen, Prüfberichte auswerten, Freigabeprozesse und Erstmusterprüfungen dokumentieren.
  7. Serie und Logistik: Terminierung, Lieferlosgrößen, Verpackungsstandards, Wareneingangsprüfung und Reklamationsprozesse definieren.
  8. Performance-Monitoring: Regelmäßige Reviews zu Qualität, Kosten, Pünktlichkeit und kontinuierlicher Verbesserung.
  9. Daten- und Prozessintegration: EDI/CSV-Schnittstellen, Etikettenstandards, Serialisierung, Forecast-Übermittlung, Kanban/VMI.
  10. Transport- und Übergabepunkte: Incoterms, Palettierung, LHM-Standards (z. B. Euro-Palette), Ladeeinheiten und Feuchteschutz.

Faktoren für den Direkteinkauf von Wellpappe

Für den erfolgreichen Direkteinkauf von Wellpappe kommen diverse Faktoren zum Tragen. Dazu gehören neben dem Preis und der Qualität des Materials auch die Zuverlässigkeit des Lieferanten, die Transportkosten und weitere logistische Aspekte. Ein spezifisches Augenmerk liegt auch auf umweltfreundlichen Materialien und Herstellungsprozessen, da viele Unternehmen ihre Wertschöpfungskette nachhaltig gestalten möchten. Ebenso wichtig sind präzise Spezifikationen, praxisgerechte Toleranzen und klar definierte Maße – vertiefende Hinweise bieten weiterführende Erläuterungen zu Abmessungen und Innenmaßen für passgenaue Konstruktions- und Prüfprozesse. Ergänzend sollten Außenmaß, Innenmaß und nutzbares Volumen unterschieden, Prüfbedingungen (Klima, Feuchte) festgelegt und die Testmethoden verbindlich dokumentiert werden, um Interpretationsspielräume zu vermeiden.

  • Kostenstruktur: Materialpreis, Druck- und Werkzeugkosten, Rüst- und Handlingsaufwand, Transport und Verpackungsstandardisierung.
  • Qualität: Kantenstauch- und Durchstoßfestigkeit, Klebequalität, Rill- und Stanzgenauigkeit, Oberflächenbild bei bedruckten Ausführungen.
  • Lieferfähigkeit: Produktionskapazitäten, Termintreue, Redundanzen (z. B. Zweitwerk), flexible Abrufe bei schwankendem Bedarf.
  • Logistik: Tourenplanung, geeignete Packeinheiten, Feuchteschutz, Vermeidung von Transportschäden, geeignete Einlagerung am Zielort.
  • Nachhaltigkeit: Recyclinganteil, Faserherkunft, Energie- und Ressourceneinsatz, interne und externe Umweltstandards.
  • Compliance und Standards: Zertifizierungen (z. B. ISO 9001/14001), Rückverfolgbarkeit, Konformität mit branchentypischen Normen.
  • Datenqualität: Technische Zeichnungen, FEFCO-Angaben, Toleranzfelder, eindeutige Artikelstammdaten und Pflegeprozesse.

Terminologie und Maße in der Praxis

Für wiederholbar passende Wellpappe-Verpackungen ist die saubere Trennung von Innenmaß, Außenmaß und fertigungsbedingten Toleranzen wesentlich. Rillkanalbreiten, Papiergrammaturen und Wellenkombinationen beeinflussen die Maßhaltigkeit ebenso wie klimatische Bedingungen. In Lastenheften sollten daher Messpunkte, Prüfklima, Freigabekriterien und Referenzmuster eindeutig festgelegt werden, um bei Serienanläufen und Requalifizierungen Vergleichbarkeit sicherzustellen.

Kennzahlen und Gesamtkostenbetrachtung

  • TCO-Fokus: Neben dem Einstandspreis zählen Ausschussquoten, Nacharbeit, Reklamationskosten und Prozesszeiten.
  • Service-KPIs: On-Time-Delivery, Liefertreue je Abruf, Reaktionszeit bei Abweichungen, Erstlösungsquote.
  • Qualitäts-KPIs: Prüfwerte (ECT/BCT), Maßhaltigkeit, Feuchtegehalt, Druckbild, Reklamationsrate.
  • Effizienzmetriken: Losgrößenoptimierung, Rüstzeitanteile, Ausbringung je Schicht, Nutzungsgrad von Werkzeugen.
  • Nachhaltigkeitsmetriken: Materialeinsatz pro Einheit, Ausschussanteil, CO₂-Bilanz je Verpackungseinheit, Recyclingfähigkeit.

Vor- und Nachteile von Direkteinkauf

Der Direkteinkauf bietet verschiedene Vorteile, wie beispielsweise Kosteneinsparungen, verbesserte Qualitätssicherung und kurze Lieferzeiten. Zu den Kosteneinsparungen zählen niedrigere Preise, da Zwischenhändler und damit verbundene Aufschläge ausgeschaltet werden. Durch direkten Kontakt mit dem Hersteller können spezifische Qualitätsanforderungen definiert und kontrolliert werden. Kurze Lieferwege reduzieren nicht nur die Transportkosten, sondern auch die Lieferzeit. Zusätzlich ermöglicht der enge Austausch die zügige Klärung technischer Fragen, die schnelle Umsetzung von Änderungen und eine höhere Prozessstabilität. In Summe entsteht ein klarer Fokus auf Prozesssicherheit, reproduzierbare Prüfwerte und definierte Service-Level, was die Planbarkeit im Tagesgeschäft erhöht.

  • Kostenvorteile: Reduzierte Margenaufschläge, geringere Transaktionskosten, bessere Skaleneffekte.
  • Qualitätsnähe: Direkte Spezifikationsklärung, Bemusterung aus erster Hand, abgestimmte Prüfpläne.
  • Reaktionsfähigkeit: Schnellere Anpassungen bei Design, Material oder Druck, verkürzte Durchlaufzeiten.
  • Transparenz: Klare Sicht auf Kapazitäten, Materialverfügbarkeit und Engpässe.
  • Datenhoheit: Einheitliche Artikelstämme, eindeutige Zeichnungen und konsistente Kennzeichnungen über Werke hinweg.

Allerdings birgt der Direkteinkauf auch einige Nachteile. Dazu zählen unter anderem höherer Verwaltungsaufwand, Risiken bei der Lieferkette und Abhängigkeit vom Lieferanten. Der direkte Einkauf erfordert oft ein aufwendiges Lieferantenmanagement und kann zu Problemen führen, wenn der Lieferant ausfällt oder die Qualität nicht den Anforderungen entspricht. Zudem sind Unternehmen, die auf Direkteinkauf setzen, meist stark abhängig von ihren Lieferanten. Hinzu kommen potenzielle Volatilitäten bei Rohstoffpreisen, die ohne Pufferstufen direkter auf die eigene Kostenstruktur wirken. Auch Änderungen an Spezifikationen können Werkzeuge, Rüstzeiten, Freigaben und gegebenenfalls neue Prüfpläne erfordern, was Zeit und Koordination beansprucht.

  • Managementaufwand: Vertrags- und Lieferantenpflege, Audits, Eskalationsmanagement.
  • Risikokonzentration: Abhängigkeit von Kapazitäten und Standort, empfindlich bei Störungen.
  • Bindung an Spezifikationen: Änderungen können Werkzeuge, Rüstzeiten und Freigaben erfordern.
  • Preisschwankungen: Rohstoff- und Energiekosten wirken sich unmittelbar aus.
  • Kapazitätsrisiken: Engpässe bei hoher Auslastung, bedarfsseitige Peaks, eingeschränkte Flexibilität bei Sonderformaten.

Risiko- und Lieferantenmanagement

Ein belastbares Lieferantenmanagement ist für den Direkteinkauf zentral. Dazu gehören qualifizierte Erstbemusterungen, regelmäßige Audits, klar geregelte Abweichungsprozesse sowie abgestimmte Notfall- und Vertretungspläne. Dual- oder Multi-Sourcing, Sicherheitsbestände und transparente Forecasts reduzieren die Anfälligkeit bei Nachfragespitzen oder Störungen. Ergänzend unterstützen Scorecards, regelmäßige Q-Dialoge und Ursachenanalysen (z. B. 8D-Reports) die systematische Verbesserung und die Stabilisierung von Qualität, Termintreue und Kosten.

  • Qualifizierung: Technische Freigaben, Prüfpläne, Rückverfolgbarkeit.
  • Vertragliche Regelungen: Rahmenabkommen, Preis- und Mengenvereinbarungen, Service-Level.
  • Risikoprävention: Alternativlieferanten, verbindliche Eskalationspfade, regelmäßige Performance-Reviews.
  • Bestandsstrategien: Sicherheits- und Pufferbestände, Konsignationslager, Kanban- oder VMI-Modelle.
  • Kommunikation: Fest definierte Ansprechpartner, Reaktionszeiten, strukturierte Änderungs- und Informationsprozesse.

Beispiel aus der Praxis

Ein Händler mit saisonal stark schwankendem Versandvolumen definiert zusammen mit dem Hersteller standardisierte Zuschnitte und Druckvarianten, vereinbart einen Rahmenvertrag mit Abrufen und legt Mindest- sowie Maximalmengen je Zeitraum fest. Durch abgestimmte Prüfpläne und eine Erstbemusterung sinkt die Reklamationsquote, während die Termintreue messbar steigt. Der Direkteinkauf sorgt für stabile Kosten und verlässliche Versorgung, ohne auf Flexibilität bei kurzfristigen Mengenänderungen zu verzichten. Zusätzlich werden ECT-Zielwerte, Packmuster, Palettier-Schemata und Etikettenstandards definiert; ein Kanban-Puffer glättet Bedarfsspitzen. Über eine gemeinsame Scorecard werden OTD, Ausschuss und Reaktionszeiten quartalsweise bewertet und Verbesserungsmaßnahmen verbindlich nachgehalten.

Zusammenfassung:

  • Der Direkteinkauf ermöglicht es Unternehmen, Verpackungsmaterialien wie Wellpappe direkt vom Hersteller zu erwerben, was zu niedrigeren Kosten führt.
  • Durch den Direkteinkauf wird die Lieferkette vereinfacht, da Zwischenhändler vermieden werden, was zu einer effizienteren und schnelleren Beschaffung von Wellpappe-Verpackungen führt.
  • Zudem ermöglicht der Direkteinkauf eine engere Zusammenarbeit und bessere Kommunikation mit dem Hersteller, was auf lange Sicht zu einem besseren Verständnis und Qualitätskontrolle der Wellpappe-Verpackungen führen kann.
  • Für tragfähige Ergebnisse sind klare Spezifikationen, belastbare Qualitätskennzahlen und geeignete Logistik- sowie Abrufmodelle erforderlich.
  • Risikomanagement durch Qualifizierung, Alternativlieferanten und regelmäßige Performance-Reviews stabilisiert Versorgung und Qualität.
  • Eine konsistente Datenbasis, nachvollziehbare Prüfmethoden und verbindliche Service-Level sichern Wiederholbarkeit, Planbarkeit und geprüfte Qualität im Serienprozess.

Veröffentlicht am 24.06.2024
Letzte Überarbeitung am 09.09.2025 um 17:21 Uhr von Julia Kopp

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