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Handschlaufen

In der Wellpappe-Industrie spielt das sichere Greifen, Anheben und Tragen von Kartonagen eine zentrale Rolle. Hier kommen die sogenannten Handgriffe ins Spiel. Sie sind funktionale Elemente, die häufig in Wellpappkartons integriert werden, um die Handhabung, das ergonomische Bewegen und das Umschichten von Packstücken zu erleichtern. Richtig ausgeführte Grifföffnungen erhöhen die Prozesssicherheit in Lager, Kommissionierung und Versand und tragen zur Reduzierung von Beschädigungen sowie zur Entlastung der Mitarbeitenden bei. Zusätzlich verbessern klar definierte Greifpunkte den Materialfluss in manuellen und teilautomatisierten Prozessen, reduzieren Umgreifzeiten und unterstützen standardisierte Hebeabläufe. Durch eine konsistente Ausführung lassen sich außerdem wiederkehrende Bewegungsmuster optimieren, was die gleichmäßige Lastverteilung und die Stabilität beim Tragen fördert.

Definition: Was versteht man unter Handschlaufen?

Eine präzisere Betrachtung von Handschlaufen zeigt, dass sie im Wesentlichen flexible Tragehilfen sind, die in die Seiten eines Wellpappkartons eingebettet werden. Sie entstehen durch das Einbringen von Grifföffnungen in die Seitenflächen und werden bei Bedarf mit verstärkenden Materialien, wie etwa Kunststoffeinlagen, textilen Bändern oder zusätzlichen Kartonlagen, ausgestattet. Der Einsatz solcher Tragegriffe ist im Transport- und Verpackungsumfeld weit verbreitet, da er die Handhabung schwerer oder voluminöser Güter deutlich erleichtert. In der praktischen Anwendung werden häufig Laschen umgelegt oder Einlagen angebracht, um Kanten zu entschärfen und die Griffkante zu stabilisieren. So werden Druckspitzen an Fingerkuppen verringert und die Reißfestigkeit an der Griffzone erhöht.

Im fachlichen Sprachgebrauch werden neben Handschlaufen auch Bezeichnungen wie Grifföffnung, Tragegriff, Griffschlitz, Griffloch oder Griffmulde verwendet. Gemeinsam ist all diesen Lösungen, dass Fingerspitzen und Handfläche die Last sicher greifen können, ohne dass die Wellpappe übermäßig einreißt oder scharfe Kanten Druckstellen verursachen. Entscheidend sind dabei eine ausreichende Öffnungsbreite, klare Radien ohne Gratkanten sowie eine auf die Traglast abgestimmte Materialstärke und Faserorientierung, damit es weder zu Materialermüdung noch zu Materialbruch kommt.

Abgrenzung und Varianten

Man unterscheidet zwischen eingestanzten Grifföffnungen (ohne Zusatzteile), integrierten Handschlaufen mit Verstärkung (z. B. Kunststoff- oder Textilkomponenten) und externen Tragebändern. Die Wahl der Ausführung orientiert sich an Gewicht, Kantenlängen, Nutzvolumen, gewünschtem Komfort sowie an logistischen Anforderungen wie Stapelbarkeit und Wiederverwendbarkeit. Ergänzend existieren perforierte Vorstanzungen, die erst beim Erstgebrauch durchbrochen werden, sowie modulare Einhängegriffe, die bei Rücklauf- oder Mehrwegkonzepten ausgetauscht werden können. Für empfindliche Oberflächen sind umgelegte Materiallaschen oder weichere Einlagen sinnvoll, um Reibung zu reduzieren.

Anwendungsbereiche von Handschlaufen

Die Anwendung von Handschlaufen ist vielfältig. Sie werden vor allem in Branchen eingesetzt, in denen schwere oder sperrige Güter bewegt werden. Dazu zählen Einzelhandel, Lebensmittelindustrie, E‑Commerce, Konsumgüter, Elektronik, Möbel- und Haushaltswaren sowie Teile der Pharma- und Medizintechnik. Die Bequemlichkeit und einfache Handhabung machen sie zu einem etablierten Merkmal in vielen Packmittellösungen, insbesondere dort, wo manuelle Umschlagprozesse oder letzte Meile relevant sind. Für standardisierte Kartonformate und praxisnahe Trageoptionen bietet sich eine Orientierung an der große Auswahl an Verpackungen direkt ab Lager an. Darüber hinaus werden Handschlaufen in innerbetrieblichen Materialflüssen genutzt, um Kommissioniergebinde temporär ergonomisch zu führen und in Regalen, Rollwagen oder Wechselbehältern sicher zu platzieren.

  • Einzelhandel und Filiallogistik: ergonomisches Nachfüllen von Waren, Reduktion von Hebewegen.
  • Lebensmittel: Transport von Gebinden, Kästen oder Mehrkomponenten-Sets mit moderater Masse.
  • E‑Commerce: verbesserte Handhabung von Retouren und Versandkartons bei Haustürzustellung.
  • Elektronik und Haushaltsgeräte: kontrolliertes Tragen empfindlicher Güter mit stoßreduzierter Bewegung.
  • Events und Messen: wiederkehrender Auf- und Abbau, bei dem temporäre Tragehilfen vorteilhaft sind.
  • Automotive und Ersatzteile: sichere Bewegung von Komponentenboxen im Montagesektor.
  • Archiv- und Umzugsgut: bessere Greifbarkeit bei kompakten, schweren Akten- und Umzugskartons.
  • Baustoffe und DIY: definierte Griffpunkte für längere oder unhandliche Packstücke mit hoher Dichte.

Geeignete Einsatzgrenzen

Für hohe Gewichte, sehr kleine Griffweiten oder lange Tragewege sind verstärkte Handschlaufen zu bevorzugen. Bei extremen Lasten oder bei sehr weichen Außenlagen empfiehlt sich die Kombination mit zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen (z. B. doppelten Lagen, Grip‑Beschichtungen oder alternativen Tragehilfen). Zu berücksichtigen sind auch klimatische Einflüsse wie Feuchte oder Temperaturschwankungen, die die Festigkeit von Wellpappe beeinflussen können. Bei erhöhtem Kontaminationsrisiko sollte eine Abdeckung der Griffzonen oder eine Kennzeichnung für den hygienischen Gebrauch erwogen werden.

Herstellungsprozess der Handschlaufen

Der Prozess zur Herstellung von Handschlaufen in Wellpappkartons beginnt mit dem Stanzen von Öffnungen in die Seitenflächen. Diese Öffnungen werden anschließend so gestaltet, dass die Ränder entgratet beziehungsweise durch Materiallagen abgedeckt sind, um den Tragekomfort zu erhöhen. Je nach Anforderung werden die Aussparungen mit Verstärkungen versehen, die die Haltbarkeit, Reißfestigkeit und Ergonomie verbessern. Handschlaufen können direkt in die Kartonkonstruktion integriert oder als separate Komponenten an- oder eingeklebt sowie eingeschoben werden. Ergänzend kommen je nach Layout Rotations- oder Flachbettwerkzeuge mit definierter Schneidengeometrie zum Einsatz, die eine reproduzierbare Maßhaltigkeit und saubere Schnittbilder ermöglichen.

  1. Konstruktion: Festlegen von Position, Form und Größe der Grifföffnungen in Abstimmung mit dem Faltzuschnitt und der geplanten Traglast.
  2. Stanzprozess: Ausbringen der Griffschlitze im Rahmen des Zuschnitts (Rotations- oder Flachbettstanzen) mit definierten Toleranzen.
  3. Verstärkung: Aufbringen von Einlagen (Kunststoff, Textil, zusätzliche Kartonlage) oder Umlegen von Laschen zur Kantenabdeckung.
  4. Verklebung und Fixierung: Sichern der Verstärkungen mittels Klebung oder mechanischer Verankerung für wiederholte Beanspruchung.
  5. Qualitätssicherung: Prüfen von Reißfestigkeit, Formhaltigkeit und sauberer Kanten, ggf. mit Stichproben unter Last.
  6. Kennzeichnung: Markieren der Griffpositionen mit Piktogrammen oder kurzen Hinweisen, um Fehlgriffe zu vermeiden.
  7. Dokumentation: Hinterlegen von Material- und Prüfparametern für Rückverfolgbarkeit und wiederholbare Produktion.

Materialien und Gestaltung

  • Wellpappe (ein- bis mehrwellig) mit ausreichender Festigkeit an der Griffzone.
  • Verstärkungskomponenten wie PP-/PET‑Einlagen, textile Bänder oder faserbasierte Laminate.
  • Ergonomische Radien zur Druckentlastung sowie ausreichend breite Öffnungen für Handschuhe.
  • Symmetrische Anordnung der Griffe zur Lastverteilung und zur Vermeidung von Verkanten.
  • Geeignete Klebstoffsysteme (z. B. Dispersions- oder Schmelzklebstoffe) für dauerhafte Verbindung der Einlagen.
  • Abgestimmte Wellenart (B-, C- oder Doppelwelle) und Faserrichtung, um Ausreißen an der Griffkante zu vermindern.
  • Optionale Kanten- oder Randlaminate zur Erhöhung der lokalen Durchstoß- und Reißfestigkeit.

Maßführung und Toleranzen

Für eine verlässliche Funktion müssen Öffnungsmaß, Griffweite und Kantenradien innerhalb enger Toleranzen liegen. Die Positionierung sollte in Bezug auf Faltlinien, Klebeklappen und Stapelkanten so gewählt werden, dass keine Schwächung tragender Zonen entsteht. Zusätzlich empfiehlt sich eine Ergometrie-Prüfung mit Handschuhgrößen und verschiedenen Handgrößen, um ein sicheres Greifen unter Praxisbedingungen zu gewährleisten.

Nachhaltigkeit und Wiederverwertung

Bei Handschlaufen mit zusätzlichen Einlagen ist die Trennbarkeit der Materialien relevant. Faserbasierte Verstärkungen oder lösbare Verbindungen erleichtern die sortenreine Verwertung. Auch die Minimierung von Materialeinsatz und die Vermeidung unnötiger Stanzreste tragen zu einer ressourcenschonenden Ausführung bei, ohne die Tragfähigkeit zu beeinträchtigen.

Vor- und Nachteile von Handschlaufen

Handschlaufen bieten zahlreiche Vorteile im praktischen Einsatz. Sie vereinfachen das Heben und Transportieren von schweren oder sperrigen Packstücken, reduzieren Fehlgriffe und minimieren das Risiko von Stürzen oder Quetschungen. Durch stabilere Handhabung sinkt die Fallwahrscheinlichkeit, was indirekt den Produktschutz unterstützt. Dem stehen moderate Mehrkosten gegenüber, da zusätzliche Arbeitsschritte und Materialien im Herstellungsprozess erforderlich sein können. Zudem ist eine saubere Ausführung entscheidend, um Einrisse zu verhindern und die Wiederverwendbarkeit zu gewährleisten. In bestimmten Anwendungen kann die Grifföffnung die geschlossene Fläche der Verpackung reduzieren, wodurch Staub oder Feuchte leichter eindringen könnten; hier helfen Abdecklaschen oder verstärkte Kantenlösungen.

  • Vorteile: bessere Ergonomie, effizienteres Handling, geringere Beschädigungswahrscheinlichkeit, klar definierte Greifpunkte.
  • Nachteile: zusätzliche Prozessschritte, potenziell höhere Materialkosten, konstruktiver Aufwand für optimale Positionierung.
  • Abwägung: Passend bei mittleren bis höheren Gewichten und manuellen Umschlägen; weniger relevant bei rein automatisierten Förderstrecken ohne manuelles Tragen.
  • Einflussfaktoren: Klimabedingungen, Feuchte, wiederholte Zyklen der Beanspruchung, Handschuhgebrauch und Griffweite.
  • Schutzaspekte: Bei Bedarf ergänzende Maßnahmen wie Innenbeutel oder Abdeckungen zur Wahrung der Packgutintegrität.

Ergonomie und Sicherheit

Für eine gute Ergonomie sollten Grifföffnungen ausreichend groß und entgratet sein, damit auch mit Handschuhen ein sicherer Griff möglich bleibt. Verstärkte Zonen, definierte Radien und abgestimmte Positionen auf der Längsseite des Kartons unterstützen eine aufrechte Körperhaltung und reduzieren die punktuelle Druckbelastung an den Fingern. Paarweise angeordnete, symmetrische Handschlaufen und eine eindeutige Kennzeichnung der Tragrichtung erleichtern das koordinierte Heben zu zweit. Ergänzende Tests unter dynamischer Last simulieren reale Umschlagsituationen und helfen, frühzeitig Schwachstellen in Konstruktion und Materialverbund zu erkennen.

Best Practices und typische Fehlerquellen

Bewährt haben sich ausreichend dimensionierte Öffnungen mit umgelegten Kanten, die nicht in die Nähe kritischer Faltlinien rücken. Häufige Fehler sind zu schmale Griffschlitze, unentschärfte Schnittkanten oder eine Platzierung in Zonen mit hoher Knickbelastung. Eine frühzeitige Abstimmung von Zuschnitt, Traglast und Verstärkungsmaterialien verhindert Ausreißer und erhöht die Lebensdauer im Mehrfacheinsatz.

Zusammenfassung:

  • Handschlaufen sind praktische Werkzeuge, die das Tragen schwerer Gegenstände, insbesondere von Verpackungen aus Wellpappe, wesentlich erleichtern.
  • Durch die Verwendung von Handschlaufen kann der Transportprozess optimiert werden, was besonders spannend für Unternehmen ist, die große Mengen an Wellpappeverpackungen im Umlauf haben.
  • Die Einbindung von Handschlaufen in die Produktion von Verpackungen kann auch dazu beitragen, die Benutzererfahrung zu verbessern und die Gesamtkosten für den Versand und Transport von Produkten zu senken.
  • Die geeignete Ausführung hängt von Traglast, Griffkomfort, Materialfestigkeit und den geforderten Umschlagprozessen ab; eine saubere Kantenführung und Verstärkung erhöhen Sicherheit und Lebensdauer.
  • Wo reine Grifföffnungen nicht ausreichen, schaffen verstärkte Handschlaufen oder alternative Tragehilfen (z. B. externe Bänder) eine belastbare und ergonomische Lösung.
  • Eine sorgfältige Platzierung und Maßführung der Griffzonen reduziert Materialschwächungen und erhält die Stapel- und Kantenstabilität der Verpackung.
  • Regelmäßige Prüfungen unter statischer und dynamischer Last sichern die Gebrauchstauglichkeit und unterstützen eine konsistente Qualität über Chargen hinweg.

Veröffentlicht am 18.06.2025
Letzte Überarbeitung am 13.10.2025 um 11:19 Uhr von Manuel Hofacker

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