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Informationsübermittlung

Wenn es um den Bereich der Wellpappe-Verpackungen geht, spielt die Informationsübermittlung eine zentrale Rolle. Sie trägt zur effizienten Produktion, Handhabung und Verwendung des Produktes bei. In einem dynamischen Umfeld kann sie entscheidend dazu beitragen, Produktionsprozesse zu optimieren und Produktqualität zu gewährleisten. Darüber hinaus sichert ein konsistenter Informationsfluss entlang der gesamten Lieferkette Nachverfolgbarkeit, verringert Fehlkommunikation und unterstützt die Einhaltung rechtlicher Vorgaben sowie Nachhaltigkeitsziele durch klare Kennzeichnungen und Recyclinghinweise. Ebenso reduziert eine strukturierte Informationsarchitektur Rüstzeiten, minimiert Stillstände, verbessert die Wiederholgenauigkeit von Aufträgen und ermöglicht eine verlässliche Planung von Materialfluss, Palettierung und Versand. Präzise übermittelte Daten stützen zudem die OEE-Betrachtung, die kontinuierliche Verbesserung und die Standardisierung von Verpackungsprozessen.

Definition: Was versteht man unter der Übermittlung von Informationen?

Unter der Übermittlung von Informationen in der Wellpappenindustrie versteht man den Prozess, durch den relevante Daten, Fakten und Kenntnisse von einem Punkt zum anderen übermittelt werden. Dies kann sowohl innerhalb einer Organisation (intern) als auch zwischen verschiedenen Organisationen (extern) geschehen. Dabei umfasst Informationsübermittlung sowohl strukturierte als auch unstrukturierte Inhalte, maschinenlesbare und menschenlesbare Formate sowie synchrone (Echtzeit) und asynchrone (Batch) Kommunikation. Ziel ist es, den Informationsbedarf der Beteiligten präzise, vollständig und rechtzeitig zu decken. Im Kontext von Verpackungen reicht dies von Stammdaten und Spezifikationen über digitale Begleitdokumente bis zu aufgebrachten Kennzeichnungen. Semantische Datenmodelle, konsistente Metadaten, einheitliche Begriffsdefinitionen und klare Governance-Regeln bilden die Grundlage für verlässliche, nachvollziehbare und auditfähige Informationsflüsse.

Informationsobjekte und Bezugspunkte

Typische Informationsobjekte sind Artikelstammdaten (Materialqualitäten, Wellenprofil, Tragfähigkeit), Prozessdaten (Maschineneinstellungen, Rüstzeiten), Liefer- und Logistikdaten (Liefertermin, Sendungsnummer), sowie Qualitäts- und Prüfwerte (ECT/BCT, Feuchtigkeit). Ergänzend gehören rechtlich relevante Angaben, Kennzeichnungen zu Gefahrgut und Recycling, Handhabungshinweise und Piktogramme dazu. Für Wellpappe-Verpackungen sind darüber hinaus FEFCO-Codes, Innen- und Außenmaße, Toleranzklassen, zulässige Abweichungen, Druckspezifikationen (z. B. Raster, Farbführung), Leim- und Rillparameter, Paletten- und Ladeeinheitenbeschreibungen, Lager- und Klimabedingungen, Stau- und Stapelhöhen sowie Chargen- und Losinformationen relevant. Ebenso zählen Rückrufhinweise, Seriennummern/Losnummern, Prüfpläne und Freigabestände zu den zentralen Bezugspunkten der Informationsübermittlung.

Rolle der Informationsübermittlung in der Wellpappenindustrie

Die Übermittlung von Informationen in der Wellpappenindustrie erfolgt auf verschiedenen Ebenen. Es ist entscheidend für die Kommunikation zwischen Produzenten, Lieferanten und Kunden. Es ermöglicht den Austausch wichtiger Informationen, wie zum Beispiel Produktanforderungen, Lieferzeiten und Preise. Darüber hinaus spielt es eine entscheidende Rolle bei der Überwachung und Steuerung von Produktionsprozessen. Entlang des Order-to-Cash-Prozesses unterstützt sie Bedarfsplanung, Beschaffung von Rohpapieren, Produktionsfeinplanung, Qualitätssicherung, Kommissionierung und Versand. Korrekte und aktuelle Informationen reduzieren Ausschuss, vermeiden Doppelarbeit, verkürzen Durchlaufzeiten und erleichtern Reklamationsmanagement und Rückverfolgbarkeit. Dazu zählen auch verlässliche Informationen zur Verpackungskennzeichnung, zur Palettierung (Packmuster, Lagenbild, Umreifung) sowie zur Transportsicherung.

  • Produktion: Übergabe von Fertigungsaufträgen, Spezifikationen, Toleranzen und Prüfplänen an Maschinen und Personal. Ergänzend werden Rüsthinweise, Druckfreigaben, Freigabestände, Revisionsstände und Maschinenparameter (Geschwindigkeit, Bahnspannung, Leimauftrag) bereitgestellt.
  • Logistik: Bereitstellung von Packlisten, Ladeeinheitenkennzeichnung, Handlingvorschriften und Routeninformationen. Dazu kommen Palettenetiketten, Scanncodes für Warenein- und -ausgang, Sperr- und Freigabestatus sowie Informationen für die Zoll- und Exportabwicklung.
  • Kunden- und Lieferantenbeziehung: Austausch von Spezifikationen, Freigabeständen, Abrufen, Änderungen und Rückmeldungen. Abgestimmte Änderungsprozesse (Change Requests) und klare Verantwortlichkeiten vermeiden Missverständnisse und sichern gleichbleibende Qualität.
  • Qualitätssicherung: Dokumentation von Prüfmerkmalen, Grenzwerten und Abweichungen inklusive Maßnahmenverfolgung. Prüfzeugnisse, Prüfmittelüberwachung und digitale Freigaben stellen sicher, dass nur konforme Verpackungen ausgeliefert werden.

Auditfähigkeit und Compliance

Vollständige und nachvollziehbare Informationsketten sind Grundlage für Audits, Normen- und Gesetzeskonformität. Versionierte Spezifikationen, Freigaben und Änderungsstände (Change Control) stellen sicher, dass die jeweils gültigen Anforderungen umgesetzt werden. Audit-Trails, revisionssichere Archivierung, definierte Aufbewahrungsfristen, Freigabe- und Signaturprozesse sowie geregelte Zugriffsrechte unterstützen die Einhaltung branchentypischer Normen und interner Richtlinien.

Methoden der Informationsübermittlung in der Wellpappenindustrie

Es gibt verschiedene Methoden für die Übermittlung von Informationen in der Wellpappenindustrie. Dazu gehören elektronische Systeme wie ERP-Software (Enterprise Resource Planning), die den Austausch von Daten und Informationen erleichtern. Außerdem können physische Beschriftungen auf der Verpackung verwendet werden, um wichtige Informationen zu vermitteln. Diese beinhalten oft Produktdetails, Herstellerinformationen und Hinweise zur Wiederverwertung. Ergänzend kommen Manufacturing-Execution-Systeme, Lagerverwaltung, EDI-Nachrichtenformate oder API-Schnittstellen zum Einsatz. Auf operativer Ebene werden Barcodes, QR-Codes und standardisierte Etiketten verwendet, die Spezifikationen, Los- und Chargeninformationen, Handhabungshinweise sowie klar dokumentierte Abmessungen in technischen Etiketten und Daten transportieren. Hinzu treten Maschinen- und Sensordaten (IIoT), standardisierte Maschinenprotokolle, Workflows für Freigaben sowie digitale Druck- und Etikettierdaten für reproduzierbare Kennzeichnungen.

  • Digitale Kanäle: EDI/XML/CSV, Portale, Workflows, mobile Apps, Sensorik und maschinelle Protokolle. Typische Geschäftsnachrichten umfassen Bestellungen, Lieferavisen und Rechnungen, ergänzt um REST- bzw. JSON-APIs für Echtzeitabfragen.
  • Analoge/visuelle Kanäle: Etiketten, Begleitpapiere, Farbmarkierungen, Piktogramme und Aushänge an Stationen. Einheitliche Layouts, gut lesbare Schriftgrößen und standardisierte Symbole erhöhen die Verständlichkeit entlang der Fertigungs- und Logistikkette.
  • Automatisierte Rückmeldungen: Zustands- und Fortschrittsdaten aus Maschinen, Scans von Ladeeinheiten, Ereignisprotokolle. Automatisierte Daten gewährleisten Transparenz über Durchlaufzeiten, Ausschussgründe und Stillstände und erlauben zeitnahe Korrekturmaßnahmen.

Datenqualität und Pflege

Wirksam ist Informationsübermittlung nur bei hoher Datenqualität. Zentrale Maßnahmen sind:

  • Klare Verantwortlichkeiten für Stammdaten und Änderungsprozesse. Rollen wie Datenverantwortliche und Freigabestellen sichern Konsistenz und Verbindlichkeit.
  • Validierungsregeln, Pflichtfelder und Plausibilitätsprüfungen. Regelmäßige Datenbereinigungen, Dublettenprüfung und definierte Namenskonventionen verhindern Fehlinterpretationen.
  • Versionierung von Spezifikationen und Nachverfolgbarkeit von Änderungen. Ein zentraler „Golden Record“ je Artikel und ein strukturierter Freigabe-Workflow verhindern veraltete Datenstände.
  • Einheitliche Benennungen, Codes und Kennzahlen über alle Systeme hinweg. Referenzkataloge, kontrollierte Vokabulare und abgestimmte Schnittstellenformate reduzieren Medienbrüche.

Praxisbeispiele und bewährte Vorgehensweisen

In der Praxis zeigt sich die Qualität der Informationsübermittlung insbesondere bei wiederkehrenden Aufträgen, Eillieferungen und komplexen Verpackungsspezifikationen. Beispiel: Ein Faltkarton mit spezifischer Traglast, definierter Rillgeometrie und mehrfarbigem Druck benötigt konsistente Daten vom Auftragseingang über die Druckvorstufe bis zur Auslieferung. Werden Spezifikationen versioniert, Etikettenlayouts standardisiert und Maschinenparameter automatisch übernommen, sinkt die Fehlerrate deutlich, und die Lieferfähigkeit bleibt stabil.

Standardisierung von Kennzeichnungen

Einheitliche Etiketten mit klaren Feldbezeichnungen, eindeutigen Artikelnummern, Chargenangaben, Stückzahlen und Abmessungen erleichtern Kommissionierung, Wareneingang und Inventur. Ergänzend unterstützen Piktogramme zu Handhabung, Lagerung und Recycling die sichere Anwendung. Werden Etiketten strukturiert befüllt und die Lesbarkeit regelmäßig geprüft, steigt die Erkennungsquote bei Scans und die Prozesszeit sinkt.

Metriken und kontinuierliche Verbesserung

Zur Steuerung eignen sich Kennzahlen wie Termintreue, Erfassungs- und Lesbarkeitsquote von Barcodes/QR-Codes, Anteil vollständig befüllter Datensätze, First-Pass-Yield, Reklamationsquote und mittlere Durchlaufzeit. Auf dieser Basis lassen sich Schwachstellen in der Informationskette identifizieren und gezielte Verbesserungen ableiten, etwa durch Schulungen, vereinfachte Formulare, Checklisten oder automatisierte Prüfregeln.

Vor- und Nachteile der Informationsübermittlung

Eine effektive Übermittlung von Informationen kann viele Vorteile bieten. Es verbessert die Koordination zwischen verschiedenen Akteuren in der Produktionskette, ermöglicht schnelle Reaktionszeiten und trägt dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden. Darüber hinaus kann es zur Kostensenkung beitragen, da es ermöglicht, Ressourcen effizienter zu nutzen und Produktionsprozesse zu optimieren. Allerdings kann die Informationsübermittlung auch Herausforderungen mit sich bringen. Zu viel Information kann zur Informationsschwemme führen, die die Effizienz beeinträchtigen kann. Außerdem sind Systeme zur Informationsübermittlung oft mit erheblichen Anfangsinvestitionen verbunden. Zusätzliche Risiken sind Medienbrüche, uneinheitliche Datenstände, Sicherheits- und Datenschutzanforderungen sowie Akzeptanzprobleme durch unzureichende Schulung oder unklare Verantwortlichkeiten. Sinnvoll sind daher klare Zugriffs- und Berechtigungskonzepte, definierte Fallback-Prozesse bei Systemausfällen, Verschlüsselung für sensible Daten und ein schrittweises Change-Management zur Einführung neuer Prozesse.

Eine ausgewogene Informationsarchitektur vermeidet Redundanzen, hält Daten aktuell und stellt nur die für den jeweiligen Prozess notwendigen Inhalte bereit. Governance-Regeln, Zugriffskonzepte und klare Rollen helfen, Qualität und Verfügbarkeit sicherzustellen. Zusätzlich unterstützen standardisierte Prüf- und Freigabepfade, regelmäßige Audits sowie Schulungskonzepte die nachhaltige Verankerung im Tagesgeschäft.

  • Nutzen: Mehr Transparenz, schnellere Entscheidungen, geringere Fehlerquoten, stabile Prozesse, bessere Planbarkeit. Verbesserte Nachverfolgbarkeit und reproduzierbare Qualität stärken die Prozesssicherheit.
  • Herausforderungen: Einführungsaufwand, Systemintegration, Pflege der Stammdaten, Schulungsbedarf, Datensicherheit. Komplexität steigt mit Anzahl der Systeme und Schnittstellen.
  • Gegenmaßnahmen: Standardisierte Formate, schrittweise Einführung, Kennzahlen zur Messung des Informationsnutzens, kontinuierliche Verbesserung. Zentrale Datenhoheit, saubere Rollenmodelle und klar dokumentierte Verfahrensanweisungen erhöhen die Wirksamkeit.

Zusammenfassung:

  • Wellpappe kann als effektives Mittel für die Informationsübermittlung dienen, indem wichtige Daten auf Verpackungen gedruckt werden. Dies kann Informationen über das Produkt selbst und dessen korrekte Handhabung, Lagerung und Transport enthalten. Ergänzend erhöhen eindeutige Kennzeichnungen, strukturierte Etiketten und konsistente Abmessungsangaben die Verständlichkeit.
  • Die Informationsübermittlung durch Verpackungen ist ein zentraler Aspekt im Marketing. Ein gut gestaltetes Verpackungsdesign aus Wellpappe kann der Schlüssel zum Erfolg sein, indem es die Aufmerksamkeit der Kunden auf sich zieht und gleichzeitig wichtige Informationen vermittelt. Lesbare, normnahe Piktogramme und klare Textbausteine unterstützen die Orientierung und reduzieren Rückfragen.
  • In der digitalen Ära kann die Informationsübermittlung von Verpackungen auch auf die Einführung von QR-Codes und anderen digitalen Elementen ausgeweitet werden, die eine erweiterte Palette an Informationen und interaktiven Inhalten bereitstellen können. Diese Technologie kann direkt auf Verpackungen aus Wellpappe gedruckt werden, wodurch den Kunden zusätzliche Informationen zur Verfügung gestellt werden. Verknüpfungen zu Handhabungshinweisen, Recyclinginformationen und produktspezifischen Details erhöhen den Nutzwert.
  • Standardisierung von Bezeichnungen, Kennzeichnungen und Austauschformaten reduziert Missverständnisse und erleichtert die Integration entlang der Wertschöpfungskette. Einheitliche Datenmodelle und definierte Schnittstellen minimieren Medienbrüche.
  • Datenqualität und Verantwortung für Stammdaten sind Grundlagen für verlässliche Entscheidungen und stabile Prozesse. Versionierung und revisionssichere Archivierung sichern Nachvollziehbarkeit und Auditfähigkeit.
  • Praxisorientierte Kennzeichnung durch eindeutige Etiketten, Piktogramme und klare Hinweise unterstützt sichere Handhabung, Rückverfolgbarkeit und Recycling. Ergänzt durch automatisierte Scans und standardisierte Etikettenlayouts steigen Prozessgeschwindigkeit und Datenqualität.
  • Kontinuierliche Verbesserung mithilfe aussagekräftiger Kennzahlen (z. B. Lesbarkeitsquote, Termintreue, Reklamationsquote) hilft, Informationsflüsse messbar zu steuern und gezielt zu optimieren.

Veröffentlicht am 12.07.2024
Letzte Überarbeitung am 04.09.2025 um 17:12 Uhr von Manuel Hofacker

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