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Kartonfaltmaschinen
Kartonfaltmaschinen, ein entscheidender Bestandteil in der Herstellung von Verpackungen aus Wellpappe, haben das Gesicht der Verpackungsindustrie nachhaltig verändert. Durch die Automatisierung und Effizienz, die diese Maschinen mitbringen, ist ein deutlicher Wandel in Produktionsgeschwindigkeit, Prozessstabilität und Konsistenz der Verpackungsqualität eingetreten. Sie übernehmen das präzise Falten, Vorbrechen und Kleben vorgestanzter und gerillter Zuschnitte und stabilisieren damit wiederholgenau die Prozesse in der Weiterverarbeitung. Moderne Anlagen integrieren Sensorik, kameragestützte Qualitätskontrolle und automatisierte Zähl- sowie Bündelstationen, wodurch Ausschuss reduziert, die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse verbessert und die Rückverfolgbarkeit erleichtert wird. Hinzu kommen digitale Rezeptverwaltungen, assistierte Rüstabläufe und vernetzte Steuerungen, die Bedienfehler minimieren und Rüstzeiten verkürzen.
Definition: Was versteht man unter Kartonfaltmaschinen?
Unter Kartonfaltmaschinen versteht man in der Regel hochspezialisierte Maschinen, die zur Herstellung von Faltschachteln aus Karton oder Wellpappe verwendet werden. Ihre Hauptfunktion besteht darin, die vorgestanzten Bogen beziehungsweise Zuschnitte automatisch zu falten und zu kleben, wodurch eine fertige Verpackung entsteht. Im Sprachgebrauch werden sie auch als Faltschachtel-Klebemaschinen oder Folder-Gluer bezeichnet. Sie verarbeiten je nach Ausführung Vollpappe und unterschiedliche Wellpappqualitäten (zum Beispiel E-, B- oder BC-Welle) und decken verschiedene Bauarten ab, etwa Längsnahtschachteln, 4-Punkt- und 6-Punkt-Schachteln oder Ausführungen mit Automatikboden (Crash-Lock). Ergänzend lassen sich Einstecklaschen, Trays, Banderolen oder Konstruktionen mit Fenster- und Einlagenbereichen realisieren.
Typische Module umfassen einen Anleger (Saugband- oder Reibanleger), Vorbruch- und Faltstationen, Leimauftragsaggregate für Kaltleim oder Schmelzkleber sowie eine Press- und Zählstrecke. Damit lassen sich standardisierte Faltschachteln ebenso wie komplexere Zuschnitte mit zusätzlichen Klappen, Öffnungshilfen, Rillungen und Nutungen fertigen. Erweiterungen wie Dreh- oder Wendestationen, variable Führungselemente, Registermarken-Erkennung und Inline-Ausschleuser erhöhen den Funktionsumfang und unterstützen prozesssichere Abläufe.
Funktion und Arbeitsweise von Kartonfaltmaschinen
Kartonfaltmaschinen beginnen den Prozess mit dem Zuführen des plattenförmigen Materials, das bereits in einer vorgelagerten Stanze zugeschnitten und gerillt wurde. Anschließend übernehmen automatisierte Leim- und Falzeinheiten die Aufgabe, die Zuschnitte korrekt zu führen, zu falten und an definierten Klebelaschen zu verbinden. Eine nachgeschaltete Pressstrecke sichert den Anpressdruck und die Verweilzeit, damit der Klebstoff zuverlässig abbindet. Am Ende des Prozesses werden die geformten Schachteln gezählt, gebündelt und zur weiteren Verarbeitung oder zum Versand gesammelt.
In der Praxis erfolgt die Bearbeitung sequenziell: Der Anleger separiert die Zuschnitte, Faltlineale und Riemen formen Seiten- und Bodenklappen, Vorbruchstationen stabilisieren Rillungen, und Leimdüsen dosieren Kalt- oder Heißleim an definierten Klebelaschen. Je nach Produkt werden Längsnaht, 4-Punkt- oder 6-Punkt-Klebungen hergestellt. Eine Pressstrecke sorgt für den kontrollierten Anpressdruck, bis die Klebung abgebunden hat. Zähl- und Bündelsysteme stapeln die fertigen Schachteln, optional mit Ausschleusen von NIO-Teilen bei Abweichungen. Ergänzend werden Parameter wie Leimviskosität, Leimtemperatur (bei Hotmelt), Riemenspannung und Bahngeschwindigkeit überwacht, um die Faltgenauigkeit und Klebenahtqualität sicherzustellen.
Zentrale Komponenten und Prozessschritte
- Anleger: Vereinzelt Zuschnitte, richtet sie aus und übergibt sie taktgenau an die Faltstrecke; Friktion oder Saugband werden abhängig von Materialoberfläche und Format gewählt.
 - Falt- und Vorbruchstationen: Aktivieren Rilllinien, formen Klappen und stabilisieren den Zuschnitt vor der Klebung; verstellbare Führungselemente sichern die Bahnführung.
 - Leimauftrag: Präziser Auftrag von Kaltleim (Dispersion) oder Hotmelt abhängig von Material, Geschwindigkeit und gewünschter Festigkeit; Leimauftragsüberwachung kontrolliert Spurbreite und -position.
 - Pressstrecke: Definierter Druck und Verweilzeit sichern die Klebenahtqualität; Kühl- und Stützsegmente verhindern Verzug an kritischen Bereichen.
 - Qualitätssicherung: Sensorik und Kameras überwachen Leimspuren, Faltpositionen und Ausrichtung; fehlerhafte Teile werden ausgeschleust und Vorgänge dokumentiert.
 - Auslage und Bündelung: Zählgeräte, Abwurfsysteme und Bündelstationen bereiten Stapel für nachfolgende Prozesse vor; optionale Kennzeichnung ermöglicht Rückverfolgbarkeit.
 - Steuerung und Datenerfassung: Rezeptverwaltung, Protokollierung von Prozessdaten und Schnittstellen zur Linienintegration unterstützen reproduzierbare Ergebnisse.
 
Leistungsdaten und Rüstung
- Geschwindigkeit: Je nach Maschinentyp und Schachtelbauart hohe Laufleistungen; real erreicht werden prozessstabile Meterleistungen und Stückzahlen im Dauerbetrieb, abhängig von Materialsteifigkeit, Klebstoff und Komplexität.
 - Rüstprozesse: Formatwechsel erfordern Justagen von Anschlägen, Führungselementen und Leimdüsen; digitale Rezepte, Skalen und Checklisten verkürzen die Rüstzeit und erhöhen die Wiederholgenauigkeit.
 - Klebstoffwahl: Kaltleim ist verbreitet für papierbasierte Materialien; Hotmelt ermöglicht kurze Abbindezeiten und punktgenauen Auftrag; Mischbetrieb und segmentierter Auftrag sind möglich.
 - Formatbereich: Minimale und maximale Zuschnittabmessungen sowie Bauteilhöhen definieren den Einsatzbereich; enge Toleranzen verbessern die Prozessfenster.
 
Wichtige Auswahl- und Prozessparameter
Die Eignung einer Kartonfaltmaschine hängt von Formatbereich, Materialspektrum, Klebeverfahren und Automatisierungsgrad ab. Wichtige Kriterien sind unter anderem Prozessstabilität, Wiederholgenauigkeit, Bedienergonomie, Energiebedarf, Sicherheitseinrichtungen und die Integration in bestehende Linien (z. B. nach Stanze und vor dem Bündeln).
- Format- und Produktvielfalt: Unterstützung von Längsnaht, 4-/6-Punkt, Automatikboden und Trays; Erweiterungsoptionen für Spezialgeometrien.
 - Materialkompatibilität: Vollpappe und Wellpappe mit unterschiedlichen Rillbildern, Wellenarten und Oberflächen, inklusive kaschierter oder beschichteter Qualitäten.
 - Leim- und Düsentechnik: Fein dosierbarer Auftrag, schnelle Umstellung zwischen Klebstoffen, optional mit Leimkontrollsensorik und automatischer Nachregelung.
 - Rüstfreundlichkeit: Skalen, Vorlagen, Rezeptverwaltung und Assistenzsysteme für kurze Umrüstzeiten; definierte Referenzpunkte erleichtern das Einrichten.
 - Inline-Prüfung: Kameras, Sensoren, Codescanner und Ausschleusung für dokumentierte Qualität; Prüfpläne sichern die Nachvollziehbarkeit.
 - Ergonomie und Sicherheit: Gute Zugänglichkeit, Schutzhauben, Verriegelungen, Not-Halt, klare Anzeige- und Bedienelemente; strukturierte Wartungsstellen.
 - Schnittstellen: Möglichkeit zur Anbindung an vorgelagerte Stanzen und nachgelagerte Bündel-, Umreifungs- oder Palettierstationen sowie Datenanbindung an Fertigungsleitsysteme.
 
Für die Auslegung spielen Maße und Toleranzen der Zuschnitte und fertigen Faltschachteln eine zentrale Rolle. Nützliche Vertiefungen bieten weiterführende Informationen zu praxisgerechten Abmessungen und Toleranzen, insbesondere im Zusammenspiel mit Rilllinien, Klebelaschenbreiten und Pressstreckenlängen.
Einsatzgebiete und Vielfalt der Kartonfaltmaschinen
Kartonfaltmaschinen finden weite Anwendung in einer Vielfalt von Branchen. Von der Lebensmittel- bis zur Elektronikindustrie, wo differenzierte Verpackungsanforderungen bestehen, wird die Nutzung einer Kartonverarbeitungsmaschine zunehmend zur Norm. Es gibt vielfältige Modelle von Kartonfaltmaschinen, darunter automatische und halbautomatische Maschinen, die abhängig von Anforderungen wie Verpackungsgeschwindigkeit, Boxenkomplexität und Budget ausgewählt werden können. Ergänzend kommen modulare Ausbaustufen hinzu, um etwa Automatikböden, 6-Punkt-Klebungen, Einstecklaschen oder spezielle Fenster- und Einlagenkonstruktionen zu realisieren. Auch Serien mit wechselnden Chargen profitieren von schnellen Umrüstkonzepten und dokumentierten Einstellwerten.
Typische Branchen und Anwendungen
- Lebensmittel und Getränke: Faltschachteln, Trays und Sekundärverpackungen mit lebensmittelkonformen Klebungen; feuchte- oder fettbeständige Materialien je nach Inhalt.
 - Kosmetik und Pharma: Präzise Längsnaht- und Mehrpunktklebungen, hohe Maßhaltigkeit und Dokumentation; optionale Codierungen und Prüfsysteme.
 - E-Commerce und Handel: Versandtaugliche Schachteln, Automatikböden für schnelles Aufrichten, eindeutige Kennzeichnungen und robuste Klebungen.
 - Elektronik und Industrie: Stabil ausgelegte Schachteln mit Zusatzfunktionen wie Einlagen oder Öffnungshilfen; materialschonende Führung für empfindliche Oberflächen.
 
Automatisierungsgrad und Varianten
- Halbautomatisch: Für kleinere Serien, flexible Formate, manuelle Zu- oder Abführung; gute Einstiegslösung für wechselnde Produkte.
 - Vollautomatisch: Hoher Durchsatz, integrierte Kontrolle, automatisiertes Bündeln und Palettieren; konsistente Prozessdaten für Auswertung und Optimierung.
 - Spezialmodule: Crash-Lock, 4-/6-Punkt, Vorbruchstationen, Code-Reader und Ausschleuser für fehlerhafte Einheiten; optionale Wendestationen und variable Presssegmente.
 
Vor- und Nachteile von Kartonfaltmaschinen
Die Nutzung von Kartonfaltmaschinen bringt verschiedene Vorteile mit sich. Unter diesen ist die Produktionseffizienz durch High-Speed-Verpackung, die zu erhöhten Produktionsraten führt, hervorzuheben. Darüber hinaus ermöglichen diese Maschinen eine gleichbleibende Qualität von Fertigprodukten, was zu einer generell verbesserten Produktqualität beiträgt. Allerdings gibt es auch einige Aspekte zu beachten. Zunächst erfordern diese Maschinen eine substantielle Anfangsinvestition. Außerdem können Ausfallzeiten für Wartungsarbeiten und Reparaturen die Gesamtkosten erhöhen, wenn präventive Maßnahmen vernachlässigt werden.
Vorteile im Überblick
- Konstante Klebenahtqualität und maßhaltige Faltungen durch reproduzierbare Einstellungen und stabile Führungssysteme.
 - Reduzierter Ausschuss dank Sensorik, Kameraprüfungen, dokumentierter Prozessdaten und definierter Pressstrecken.
 - Skalierbarer Durchsatz für kleine bis große Losgrößen mit stabiler Prozessführung und planbaren Taktzeiten.
 - Optionale Inline-Prozesse wie Codierung, Kontrolle und Bündelung; verbesserte Rückverfolgbarkeit und Prüfberichte.
 - Erhöhte Arbeitssicherheit durch Schutzhauben, Verriegelungen und strukturierte Bedienkonzepte.
 
Mögliche Herausforderungen
- Investitions- und Betriebskosten für Maschine, Wartung, Verschleißteile und Klebstoffe; Budgetierung von Ersatzteilpaketen notwendig.
 - Rüstaufwand bei häufigen Formatwechseln; Qualifikation und Schulung des Bedienpersonals erforderlich, idealerweise mit standardisierten Checklisten.
 - Platzbedarf und Energieverbrauch, insbesondere bei hochautomatisierten Linien; sorgfältige Layout- und Medienplanung nötig.
 - Abhängigkeit von Materialqualität (Rillbild, Steifigkeit), die Prozessfenster beeinflusst; Feuchtegehalt und Planlage der Zuschnitte sind kritisch.
 - Prozessstörungen durch Leimfäden, Verschmutzung oder fehlerhafte Rillungen; regelmäßige Kontrollen und Reinigungsroutinen sind wichtig.
 
Wartung, Sicherheit und Nachhaltigkeit
- Wartung: Regelmäßige Reinigung von Leimdüsen, Prüfung von Bändern, Riemen und Führungen erhält die Prozessstabilität; Schmierpläne und Zustandsüberwachung erhöhen die Verfügbarkeit.
 - Sicherheit: Schutzhauben, Verriegelungen, Not-Halt und klare Signalisierung unterstützen den sicheren Betrieb; definierte Freigabeprozesse reduzieren Risiken beim Rüsten.
 - Ressourceneffizienz: Optimierte Leimmenge, präziser Auftrag, minimierte Rüstabfälle und energieeffiziente Antriebe senken den Material- und Energieeinsatz; sortenreine Materialien fördern das Recycling.
 
Qualitätskriterien und Prüfverfahren
Die Qualität einer Faltschachtel hängt von Faltgenauigkeit, Klebenahtfestigkeit und Maßhaltigkeit ab. Prüfungen umfassen Sichtkontrollen (Leimspur, Versatz, Falten), Messungen der Klebelaschenüberdeckung, Abreiß- und Scherfestigkeitstests der Klebenaht sowie Maßkontrollen der Endform. Einflussfaktoren sind unter anderem Kartonfeuchte, Rill- und Nutgeometrie, Druckbogenregister, Leimparameter und Presszeit. Eine systematische Probenahme und dokumentierte Prüfpläne sichern reproduzierbare Ergebnisse über den gesamten Auftrag.
Best Practices für Einrichtung und Betrieb
- SMED-Ansatz: Externe Rüstschritte vorbereiten, Referenzeinstellungen dokumentieren, Formatsets bereitstellen und Checklisten nutzen.
 - Klebstoffmanagement: Viskosität, Temperatur (bei Hotmelt) und Auftragsmenge regelmäßig prüfen; Leimfilter und Düsen sauber halten.
 - Daten- und Linienintegration: Prozessdaten erfassen, Alarme und Qualitätsereignisse protokollieren; Schnittstellen zur Übergabe von Zähldaten und Ausschussstatistiken nutzen.
 
Häufige Fehlerbilder und Abhilfe
- Schiefe Faltungen: Führungselemente justieren, Riemenspannung prüfen, Zuschnittausrichtung am Anleger optimieren.
 - Klebstofffäden: Leimtemperatur, Viskosität und Düsenabstand anpassen; Reinigungsintervalle erhöhen.
 - Unvollständige Klebung: Auftragsmenge erhöhen, Presszeit verlängern, Kontaktflächen reinigen und Rillqualität prüfen.
 - Rillbruch oder Faserbruch: Rillwerkzeuge und Materialpaarung überprüfen; Vorbruchkräfte anpassen.
 
Zusammenfassung:
- Kartonfaltmaschinen sind hochentwickelte Geräte, die sich auf die effiziente Produktion von Verpackungen aus Wellpappe konzentrieren.
 - Die Hauptfunktion dieser Maschinen besteht darin, flache Wellpappbogen zu falten und zu kleben, um stabilen und langlebigen Schutz für Produkte zu bieten.
 - Unternehmen, die nach kosteneffizienten und umweltfreundlichen Verpackungslösungen suchen, setzen vermehrt auf Kartonfaltmaschinen für die Herstellung von Wellpappverpackungen.
 - Wesentliche Auswahlkriterien sind Formatbereich, Materialkompatibilität, Klebstoffsystem, Rüstfreundlichkeit und Inline-Qualitätskontrolle.
 - Vorteile liegen in reproduzierbarer Qualität und hohem Durchsatz; Herausforderungen entstehen durch Investitionen, Wartung und Rüstaufwände.
 - Durch geeignete Prozessparameter, präzisen Leimauftrag und regelmäßige Wartung wird eine stabile, effiziente Produktion unterstützt.
 - Dokumentierte Prüfpläne, klare Rüstabläufe und vorausschauende Instandhaltung sichern Maßhaltigkeit, Klebenahtfestigkeit und eine kontinuierliche Linienleistung.
 
          Veröffentlicht am 06.06.2024
          
            Letzte Überarbeitung am 09.10.2025 um 12:12 Uhr von Manuel Hofacker