Wichtiger Versandhinweis: Letzter regulärer Versandtag: Mittwoch, 17.12.25. Eingeschränkter Versand zwischen dem 18.12.25 und 6.01.26

Sofortkontakt

Wellstar-Packaging GmbH
Hubert-Weisser-Straße 2
78199 Bräunlingen

Tel. +49 (0)771 / 9294886-0
E-Mail info@wellstar-packaging.de

Liefersicherheit

Viele schätzen die Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten, die Wellpappe bietet. Besonders, wenn es um Verpackungen geht, wird Wellpappe für ihre Eigenschaften wie Schutz, Stabilität und Wirtschaftlichkeit geschätzt. Darüber hinaus spielt auch die Liefersicherheit eine entscheidende Rolle. Die Bedeutung der Liefersicherheit verstärkt den Wert von Wellpappe und beeinflusst die Entscheidungen von Unternehmen, da eine planvolle, robuste Versorgung die Funktionsfähigkeit von Produktion, Handel und Logistik maßgeblich mitbestimmt.

Im betrieblichen Alltag entscheidet eine verlässliche Versorgung mit Erzeugnissen aus Wellpappe darüber, ob Fertigungs- und Versandprozesse planmäßig laufen. Liefersicherheit beschreibt dabei nicht nur Termintreue, sondern auch Mengentreue, Qualitätstreue und die Fähigkeit, Nachfragepeaks, Lieferengpässe oder Störungen in der Lieferkette abzufedern. Für Anwender von Wellpappe ist sie somit ein zentraler Leistungsfaktor entlang der gesamten Supply Chain und eng verknüpft mit stabilen, wiederholgenauen Prozessen vom Auftragseingang bis zur Anlieferung.

Definition: Was versteht man unter Liefersicherheit?

Die Anlieferungssicherheit, besser bekannt als Liefersicherheit, bezieht sich auf die Garantie, dass Waren zum geplanten Zeitpunkt und in der richtigen Menge geliefert werden. Im Wellpappe-Kontext ist die Liefersicherheit auch ein Hinweis auf die Fähigkeit des Lieferanten, ständig ausreichende Mengen an Wellpappe bereitzustellen, um die Produktionslinie aufrechtzuerhalten und einen stetigen Fluss der Kundenlieferungen sicherzustellen. Sie umfasst ebenso die Verlässlichkeit in Spezifikationen, die Konsistenz von Materialeigenschaften sowie klare Kommunikation bei Abweichungen.

  • Termintreue: Einhaltung der vereinbarten Liefertermine (pünktliche Anlieferung) innerhalb definierter Zeitfenster.
  • Mengentreue: Vollständige Belieferung in der bestellten Menge (keine Teilmengen, keine Fehlmengen) gemäß Abruf und Rahmenvereinbarung.
  • Qualitätstreue: Lieferung in vereinbarter Spezifikation (z. B. Qualität, Abmessungen, Bedruckung, Stanzbild) inklusive definierter Toleranzen.
  • Dokumentations- und Prozesssicherheit: Korrekte Papiere, eindeutige Kennzeichnung, stabile Abläufe in Disposition und Transport.

In der Praxis wird Liefersicherheit häufig mit Lieferfähigkeit (Verfügbarkeit) und Lieferzuverlässigkeit (zuverlässige Einhaltung von Zusagen) kombiniert betrachtet. Dieser Dreiklang bildet die Grundlage für eine belastbare Materialversorgung in der Wellpappeindustrie. Eine saubere Abgrenzung hilft dabei, Maßnahmen zielgenau auszurichten und Ursachen strukturiert zu adressieren.

Messung und Kennzahlen der Liefersicherheit

Damit Liefersicherheit steuerbar wird, kommen Kennzahlen zum Einsatz, die Leistung transparent machen und Abweichungen frühzeitig sichtbar werden lassen. Wesentlich ist eine eindeutige KPI-Definition (Messzeitpunkt, Toleranzen, Referenzmenge), um über Bereiche und Standorte hinweg vergleichbare Bewertungen zu ermöglichen.

  • OTIF (On Time In Full): Anteil der Aufträge, die termingerecht und vollständig geliefert wurden; häufig mit definierten Zeitfenstern (z. B. ±2 Stunden) gemessen.
  • Servicegrad/Lieferquote: Verhältnis der sofort erfüllten Bedarfe zu allen Bedarfen in einem Zeitraum; unterscheidbar nach Artikel, Kunde oder Abrufklasse.
  • Backorder-/Rückstandsrate: Anteil offener, nicht erfüllter Positionen; zeigt Engpass- und Nachsteuerungsbedarf.
  • Durchlaufzeit und Termintreue: Zeit vom Auftragseingang bis zur Anlieferung im Abgleich mit der Zusage; relevante Zeitpunkte sind Auftragsbestätigung, Produktionsstart, Warenausgang und Wareneingang.
  • Fehlmengenkosten: Kosten, die durch Stillstände, Sonderfahrten oder teure Eilbeschaffung entstehen; wichtige Grundlage für Priorisierungen.

Für Wellpappe-spezifische Produkte (z. B. FEFCO-Bauarten, Stanzzuschnitte, mehrwellige Qualitäten) werden diese Kennzahlen oft nach Produktgruppen, Materialqualitäten oder Kundenabrufklassen getrennt ausgewertet, um gezielt Maßnahmen ableiten zu können. Ergänzend können Prognosegüte (Forecast Accuracy), First Pass Fulfillment und Reklamationsquote nach Spezifikationsmerkmalen (z. B. Rillbild, Laufrichtung, Feuchte) betrachtet werden.

Definitionen und Messzeitpunkte

Für belastbare Bewertungen sollten Kriterien festgelegt werden: Was gilt als pünktlich (Avis-/Slot-bezogen, Hofzeit, Torzeit)? Welche Teillieferungsregeln sind zulässig? Welche Toleranzen sind für Abmessungen, Wellenarten und Bedruckung vereinbart? Einheitliche Definitionen verhindern Fehlinterpretationen und sichern die Vergleichbarkeit über Werke, Schichten und Spediteure hinweg.

Branchenspezifische Besonderheiten bei der Messung

In der Wellpappefertigung beeinflussen Rüstfolgen, Papierqualitäten, Losgröße, Stanzwerkzeuge und Trocknungszeiten die Planbarkeit. Sinnvoll ist daher eine KPI-Sicht je Wertstrom (Welllinie, Druck, Stanzerei), um Engpässe exakt zuzuordnen und Gegenmaßnahmen (z. B. alternative Maschinen, Schichtmodelle) schnell einzuleiten.

Bedeutung der Liefersicherheit in der Wellpappe-Industrie

Die Wellpappe-Industrie ist eine schnelllebige Branche, in der Unterbrechungen kostspielig sein können. Die Liefersicherheit trägt zur Betriebseffizienz bei, indem sie Verzögerungen und Unterbrechungen vorbeugt. Ein verlässlicher Lieferant kann die Produktionslinien am Laufen halten, die Lagerbestände minimieren und die Kosten für die Notfallbeschaffung vermeiden. Das Vertrauen in die Liefersicherheit eines Wellpappenlieferanten kann ein entscheidender Faktor bei der Auswahl des passenden Partners sein. Ebenso profitieren Disposition und Fertigungssteuerung von stabilen Zusagen und vorhersehbaren Anlieferungen, was Ausschussrisiken und Umrüstaufwände reduziert.

  • Planungssicherheit in der Fertigung: Stabile Versorgung ermöglicht verlässliche Rüst- und Produktionspläne (z. B. bei Serien mit variierender Losgröße).
  • Kontinuität im Versand: Termingerechte Verpackungsbereitstellung verhindert Lieferverzögerungen beim Endkunden und schützt das Markenimage.
  • Kostenstabilität: Weniger Eilaufträge und Sonderlogistik reduzieren Prozess- und Transportkosten.
  • Qualitätskonstanz: Gleichbleibende Materialeigenschaften sichern die Packgüte, Transportsicherheit und Stapelstabilität, etwa im Palettenversand auf der Europalette.

Besonders bei saisonalen Spitzen (z. B. E‑Commerce‑Peaks, Aktionsgeschäfte, Markteinführungen) entscheidet verlässliche Belieferung über Termintreue und Mengentreue in der gesamten Lieferkette. Belastbare Liefersicherheit wirkt hier als Puffer gegen Volatilität, ohne Prozesse zu überdehnen.

Abgrenzung und Zusammenhänge

Liefersicherheit ist eng verwandt mit Lieferfähigkeit (Bestands- und Kapazitätsverfügbarkeit) und Lieferzuverlässigkeit (Einhaltung bestätigter Zusagen). Während Lieferfähigkeit primär die Ressourcenlage beschreibt, adressiert Liefersicherheit zusätzlich die Stabilität der Abläufe und die Resilienz gegenüber Störungen. In der Gesamtbetrachtung erhöht eine klare Abgrenzung die Wirksamkeit von Maßnahmen in Planung, Fertigung und Logistik.

Determinanten und Maßnahmen zur Verbesserung der Liefersicherheit

Eine gute Lieferzuverlässigkeit erfordert das Bestreben, kontinuierlich zu verbessern und anzupassen. Eine effiziente Produktionsplanung und Vorhersage sowie ein effektives Bestandsmanagement können dazu beitragen, die Liefersicherheit zu verbessern. Lieferanten, die sich auf einen hohen Standard an Liefersicherheit verpflichten, investieren oft in fortschrittliche Technologien, regelmäßige Wartungen und Schulungen, um Produktionsunterbrechungen zu vermeiden und eine reibungslose Lieferung zu gewährleisten. Zusätzlich erhöhen robuste Eskalationsmechanismen und transparente Kommunikation die Steuerbarkeit in kritischen Situationen.

Prognosen, Abstimmung und Planung

  • Forecasting und Abrufsteuerung: Rollierende Absatzprognosen, flexible Abrufe, transparente Änderungen.
  • Kooperation in der Kette:
  • Varianten- und Komplexitätsmanagement: Standardisierung von Bauarten reduziert Rüstwechsel und Engpässe.

Produktion und Kapazitätsmanagement

  • Kapazitätsausgleich: Nutzung von Schichtmodellen und Alternativmaschinen zur Spitzenabdeckung.
  • Rüstzeitoptimierung: Sequenzierung mit Blick auf Materialqualität, Format und Losgröße.
  • Instandhaltung und Verfügbarkeit: Präventive Wartung (TPM), schnelle Störungsbehebung, Ersatzteilstrategie.

Bestand, Disposition und Materialfluss

  • Sicherheits- und Pufferbestände: Strategische Bestände für kritische Qualitäten oder Stanzwerkzeuge.
  • Bestandsreichweite und Dispositionsregeln: Dynamische Parameter je Nachfrageklasse (A/B/C), Mindest- und Maximalbestände.
  • Layout und interne Logistik: Kurze Wege, klare Identifikation, fehlerarme Kommissionierung.
  • Verfügbarkeitsoptionen: Informationen zu sofort verfügbaren Verpackungen direkt ab Lager können Beschaffungszeiten verkürzen und kurzfristige Bedarfe abdecken.

Lieferanten- und Risikomanagement

  • Dual Sourcing/Mehrquellenstrategie: Redundanz für Papier- und Wellpappenrohstoffe.
  • Audits und Performance-Reviews: Bewertung von Termintreue, Qualität und Resilienz.
  • Business-Continuity-Planung: Szenarien, Notfallpläne, definierte Substitutionen und Priorisierungen.

Logistik und Transport

  • Touren- und Slot-Management: Geplante Anlieferfenster, konsolidierte Sendungen, verlässliche Speditionspartner.
  • Transportsicherheit: Angepasste Ladungssicherung, Palettierung (z. B. auf Europalette), Witterungsschutz.
  • Nachverfolgung: Tracking, proaktive Kommunikation bei Abweichungen, ETA-Updates.

Daten- und IT-Unterstützung

Digitale Durchgängigkeit erhöht die Liefersicherheit: EDI-Anbindung (Bestellung, Auftragsbestätigung, Lieferschein), Vorabavis mit Zeitfenster, barcodegestützte Kommissionierung, Stammdatenqualität (z. B. Abmessungen, Grammaturen, Laufrichtung) sowie transparente Chargen- und Werkzeugverwaltung. Planungssysteme mit Engpasserkennung und What-if-Simulationen unterstützen die Priorisierung.

Qualitätssicherung und Spezifikation

Klare Spezifikationen (z. B. FEFCO-Bauart, Wellenart, ECT/BCT-Zielwerte, Rilllinien, Bedruckung) und vereinbarte Toleranzen reduzieren Klärungszeiten und Nacharbeit. Erstmusterfreigaben, Prüfpläne und Rückmeldungen aus der Verpackungslinie (z. B. zu Passgenauigkeit und Stapelstabilität auf Europalette) stabilisieren die Lieferkette nachhaltig.

Typische Ursachen für Lieferrisiken in der Wellpappe

  • Rohstoffvolatilität: Schwankende Papierverfügbarkeit oder -qualitäten, Feuchtegehalt.
  • Werkzeugengpässe: Limitierte Stanzwerkzeuge und Rüstkonflikte bei hohen Variantenumfängen.
  • Kapazitätsüberlastung: Saisonale Nachfragespitzen, kurzfristige Zusatzabrufe.
  • Logistikrestriktionen: Lkw-Kapazitäten, Feiertagsfahrverbote, Wetterlagen.
  • Daten- und Informationslücken: Unklare Spezifikationen, fehlende Avisdaten, Stammdatenfehler.
  • Störungen im Produktionsfluss: Maschinenausfälle, Qualitätsabweichungen, Nacharbeitsschleifen.

Praxisorientierte Hinweise

Für Beschaffer und Produktionsplaner lohnt sich eine abgestufte Steuerung: kritische Artikel mit höheren Sicherheitsbeständen und enger Kommunikation führen, Standardartikel über Takt- oder Kanban-ähnliche Abrufe stabilisieren. Vereinbarte Eskalationspfade (z. B. bei Abweichungen von OTIF-Zielen) und regelmäßige Reviews mit Fokus auf Ursachen und Gegenmaßnahmen schaffen Transparenz und Kontinuität.

Vor- und Nachteile von Liefersicherheit

Wie zu erwarten, bietet die Liefersicherheit viele Vorteile. Sie verbessert die Effizienz, hilft bei der Kostenkontrolle, verhindert Produktionsverzögerungen und fördert die Kundenzufriedenheit. Trotzdem kann die Betonung der Liefersicherheit auch Herausforderungen mit sich bringen. Die Anforderungen an die Produktionsplanung und das Bestandsmanagement können anspruchsvoll sein. Darüber hinaus können unerwartete Ereignisse wie Maschinenausfälle oder Lieferverzögerungen den Druck auf die Lieferkette erhöhen. Trotz dieser Herausforderungen ist die Liefersicherheit ein entscheidender Faktor für die Effizienz und den Erfolg in der Wellpappindustrie. Wichtig ist die ausgewogene Balance zwischen Bestandskosten, Kapazitätsauslastung und Reaktionsfähigkeit.

  • Vorteile: Höhere Planbarkeit, geringere Fehlmengenkosten, stabile Durchlaufzeiten, weniger Eilaufträge.
  • Weitere Effekte: Bessere Auslastung, reduzierte Bestandsrisiken, konsequenterer Servicegrad beim Endkunden.
  • Herausforderungen: Kapitalbindung durch Sicherheitsbestände, Aufwand für Abstimmung und Monitoring, Komplexitätsmanagement bei variablen Bedarfen.
  • Externe Risiken: Rohstoffverfügbarkeit, Transportengpässe, Witterungseinflüsse, kurzfristige Nachfragesprünge.

Zusammenfassung:

  • Liefersicherheit ist ein wesentlicher Faktor für Unternehmen, die auf die ständige Verfügbarkeit von Verpackungen aus Wellpappe angewiesen sind, da sie kontinuierliche Produktion und pünktliche Auslieferung an ihre Kunden ermöglicht.
  • Sie bezieht sich auf die zuverlässige Bereitstellung dieser wichtigen Materialien, unabhängig von externen Einflüssen wie saisonalen Schwankungen oder logistischen Herausforderungen, was die Produktivität und Profitabilität des Unternehmens gewährleistet.
  • Zudem garantiert die Liefersicherheit eine stabile Lieferkette, die dafür sorgt, dass die Waren rechtzeitig und in einwandfreiem Zustand beim Kunden ankommen, was wiederum die Kundenzufriedenheit und das Markenimage stärkt.
  • Relevante Kennzahlen sind u. a. OTIF, Servicegrad und Rückstandsrate; ihre systematische Nutzung unterstützt Prävention und kontinuierliche Verbesserung.
  • Wirksame Hebel liegen in Prognose, Kapazitätsplanung, Disposition, Risikomanagement und einer robusten Logistik mit klaren Prozessen und Verantwortlichkeiten.
  • Branchenspezifische Besonderheiten (z. B. Rüstfolgen, Papierqualitäten, Werkzeuge) erfordern klare Spezifikationen, definierte Toleranzen und konsistente Datengrundlagen für eine belastbare Steuerung.
  • Eine transparente Kommunikation bei Abweichungen und definierte Eskalationspfade erhöhen die Resilienz der Lieferkette und stabilisieren die Versorgung mit Wellpappeprodukten.

Veröffentlicht am 01.07.2024
Letzte Überarbeitung am 27.10.2025 um 11:25 Uhr von Julia Kopp

Zitieren oder teilen Sie diesen Artikel gerne!