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Co-Packing

In der modernen Verpackungsbranche ist das sogenannte Co-Packing ein zentrales Thema, insbesondere in Zusammenhang mit der Verwendung von Wellpappe. Dieses Phänomen ist eng mit der Effizienzsteigerung in produktions- und distributionsfokussierten Unternehmen verknüpft und hat Auswirkungen auf viele Bereiche der Wertschöpfungskette. Da Wellpappe eine kosteneffiziente, umweltfreundliche und anpassungsfähige Verpackungsoption darstellt, wird sie häufig in Co-Packing-Prozessen eingesetzt. Co-Packing unterstützt kurze Time-to-Market, saisonale Aktionsspitzen, Launches und Promotionsets und reduziert interne Komplexität, indem Aufgaben wie Konfektionierung, Kitting, Bundling und Rework ausgelagert werden. Wellpappe bietet dabei dank Stabilität, variabler Bauformen und guter Bedruckbarkeit eine geeignete Basis für Primär-, Sekundär- und Tertiärverpackungen, ermöglicht standardisierte Umkartons sowie maßgeschneiderte Einsätze und ist durch ihre Recyclingfähigkeit in vielen Branchen etabliert. Zusätzlich begünstigen modulare Verpackungskonzepte, Shelf-Ready-Lösungen, Trays und Inlays aus Wellpappe eine hohe Prozessfähigkeit in automatisierten wie auch manuellen Linien, während definierte Palettiermuster und Ladungssicherung die Transportsicherheit erhöhen.

Definition: Was versteht man unter Co-Packing?

Co-Packing, im Deutschen auch als Lohnverpackung bezeichnet, ist ein Service, bei dem ein Dienstleister die Packaging-Aufgaben eines produzierenden Unternehmens übernimmt. Damit wickelt das beauftragende Unternehmen die Verpackung seiner Produkte nicht selbständig, sondern die Handhabung und Gestaltung von Verpackungen erfolgen durch einen externen Spezialisten. Oft gehören zum Co-Packing auch damit verbundene Dienstleistungen wie das Etikettieren, Kommissionieren und Versenden der Waren. Die Verwendung von Wellpappe im Co-Packing ist dabei weit verbreitet, da sie flexibel und recycelbar ist. Abzugrenzen ist Co-Packing von Co-Manufacturing (Veränderung des Produktes) und klassischer Kontraktlogistik (reine Lager- und Transportleistungen). Typische Module sind Kitting (Setbildung), Bundling (Aktionsbündel), Displaybestückung, Sleeven (Umschließen mit einer Folienbanderole), Einschweißen, Relabeling, Rework und – je nach Branche – Serialisierung mit Tamper-Evidence-Anforderungen. Co-Packing kann on-site beim Auftraggeber oder off-site beim Dienstleister stattfinden; Leistungsumfang, Qualitätsstandards, Prüfschritte und Rückverfolgbarkeit werden in Spezifikationen und Service-Level-Agreements festgehalten. Ergänzend werden Schnittstellen (z. B. Stammdaten, Etikettenformate, Packmittelcodes), Zugangsregelungen (Zutritts- und Hygienezonen) sowie Verpackungsfreigaben (Muster, Druckdaten, Prüfkriterien) klar definiert.

Co-Packing Prozess in der Industrie

Co-Packing beginnt mit der Herstellung des Produktes durch das beauftragende Unternehmen. Nachfolgend wird die Ware an den Dienstleister übergeben, der die Verpackungsgestaltung übernimmt. Diese kann das Einfügen des Produkts in die Verpackung, die Gestaltung des Verpackungsaufbaus, die Sicherung des Produktes innerhalb der Verpackung und das Versiegeln der Verpackung umfassen. Nach Abschluss dieser Aufgaben wird das Produkt fertig verpackt und bereit für den Vertrieb an den Kunden oder an Vertriebszentren zurückgesandt. Ein Pluspunkt ist, dass Wellpappe sich ideal für alle Formen von Co-Packing eignet, angefangen vom Standardkarton bis hin zu kreativen Sonderanfertigungen. In der Praxis umfasst der Ablauf zusätzlich eine Anforderungsaufnahme (Stückliste, Spezifikation, Toleranzen), Bemusterung und Freigabe, Materialdisposition, Wareneingangsprüfung, Konfektionierung und Qualitätskontrolle, Kennzeichnung (Chargen, MHD, Barcodes), Palettierung, Versand und Dokumentation. Für empfindliche Güter werden je nach Risikoprofil geeignete Füll- und Polstersysteme für zerbrechliche Güter eingesetzt; Falltests, Schüttelprüfungen und Klimatests dienen der Absicherung. Datenaustausch (z. B. EDI), eindeutige Prozessparameter (Taktzeiten, Losgrößen), definierte Abmessungen und klare Prüfkriterien unterstützen Reproduzierbarkeit, während KPIs wie OTIF, First-Pass-Yield und Reklamationsquoten die Leistung messbar machen. Ergänzend kommen Layout- und Rüstzeitoptimierungen, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung sowie standardisierte Packanweisungen (Arbeitsanweisungen mit Fotos und Prüfmerkmalen) zum Einsatz.

Beispielhafte Einsatzbereiche für Co-Packing

Die Verwendung von Co-Packing ist in vielen Industriezweigen üblich und findet beispielsweise in der Lebensmittel-, Getränke-, Kosmetik- und Pharmaindustrie Verwendung. In der Lebensmittelbranche kann Co-Packing dazu beitragen, die Verpackung von Tiefkühlkost, Snacks oder Fertiggerichten effizienter zu gestalten. In der Getränkeindustrie ermöglicht es eine rasche und sachgerechte Verpackung von Flaschen und Dosen. In der Kosmetik- und Pharmabranche gewährleistet die sachgemäße Verpackung nicht nur den Schutz des Produktes, sondern ist auch entscheidend für das Branding und das ansprechende Erscheinungsbild des Endproduktes. Darüber hinaus sind E‑Commerce-Modelle (Bundle-Angebote, Abo-Sets, personalisierte Kits), Unterhaltungselektronik (ESD-gerechte Konfektionierung), DIY- und Baumarktartikel (Aktionsdisplays) sowie Publishing und Medien mit Sammelboxen und Setveredelungen typische Anwendungsfelder. Je nach Segment gelten branchenspezifische Normen und Vorgaben (z. B. Hygienestandards, Kennzeichnungs- und Rückverfolgungspflichten), die der Co-Packer im Prozess abbildet. Weitere Beispiele sind Haushaltswaren, Tiernahrung, Haushaltschemie und Medizintechnik, bei denen robuste Wellpappkonstruktionen, klare Kennzeichnung und sichere Aggregation eine zentrale Rolle spielen.

Vor- und Nachteile von Co-Packing

Co-Packing bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Dazu gehören Kosteneinsparungen durch die Nutzung der Expertise und des Equipments des Dienstleisters sowie die Möglichkeit, sich auf die Kernkompetenzen des eigenen Unternehmens zu konzentrieren. Co-Packing ermöglicht es Unternehmen außerdem, flexibler auf Markttrends zu reagieren, da schnelle Verpackungsänderungen durch den externen Dienstleister ermöglicht werden. Dennoch sollte beachtet werden, dass es auch einige Herausforderungen in der Co-Packing-Branche gibt. So können Kommunikationsprobleme auftreten und die Kontrolle über den Verpackungsprozess kann aufgrund der Auslagerung eingeschränkt sein. Überdies sind eventuell Mehrkosten für Transport und Logistik zu berücksichtigen, wenn die Ware zum Dienstleister und zurück transportiert werden muss. Weitere Aspekte sind Skalierbarkeit, variable Kostenstruktur, Zugriff auf Spezialmaschinen, verlässliche Qualitätssicherung, aber auch Abhängigkeiten, Forecast-Genauigkeit, zusätzliche Handlingtätigkeiten und potenziell längere Durchlaufzeiten. Risiken lassen sich durch klare Spezifikationen, Audits, Musterfreigaben, definierte Prüfpläne, Notfallkonzepte und regelmäßige Leistungsreviews reduzieren; eine Gesamtbetrachtung der Prozesskosten unterstützt die fundierte Entscheidung. Zusätzlich helfen abgestimmte Packmittelstammdaten, eindeutige Artikelnummern und definierte Eskalationswege, die Prozessstabilität zu sichern.

Qualitäts- und Compliance-Anforderungen im Co-Packing

Qualitätsmanagement ist ein Kernbestandteil professioneller Co-Packing-Setups. Dazu zählen dokumentierte Prüfpläne, Freigabemuster, Rückstellmuster sowie Stichprobenkontrollen entlang der Prozesskette. In regulierten Branchen werden Hygienekonzepte, Reinheitsklassen, Allergenmanagement und definierte Reinigungspläne umgesetzt. Für Wellpappe sind insbesondere Geruchsneutralität, Staubarmut und migrationsarme Bedruckstoffe relevant, wenn Produkte in direktem oder indirektem Kontakt verpackt werden. Rückverfolgbarkeit (Charge, Los, Aggregation), saubere Kennzeichnung (Barcodes, DataMatrix, QR-Codes) und nachvollziehbare Dokumentation sind ebenso wichtig wie Schulungen für Personal und klar geregelte Änderungsprozesse (Change Control).

Material- und Designaspekte bei Wellpappe

Die Auswahl der Wellpappqualität beeinflusst Schutzfunktion, Stapelfähigkeit und Kosten. Gängige Wellenarten (z. B. E-, B-, C- sowie Doppelwellen wie BC) werden passend zu Packgut, Transportweg und Palettierung gewählt. Konstruktionen reichen von Faltkisten und Stanzverpackungen über Trays bis zu Shelf-Ready-Verpackungen. Kennwerte wie Kantenstauchwiderstand (ECT) und Stapelstauchwiderstand (BCT) dienen der Auslegung, während Grammatur, Feuchteeinfluss und Fasermix die Performance bestimmen. Ein funktionales Inlay-Design (Stege, Fixierlaschen, Rillungen) minimiert Bewegung, verhindert Reibungsschäden und verbessert die Packdichte. Zur Druckgestaltung werden gut lesbare Kennzeichnungen, Kontraste und positionsgenaue Markierungen vorgesehen, die in manuellen und automatisierten Linien gleichermaßen zuverlässig erkannt werden.

Prozessfähigkeit und Linienlayout

Für eine hohe Prozessfähigkeit werden Rüstzeiten reduziert, standardisierte Packmuster genutzt und Arbeitsschritte in logischer Reihenfolge angeordnet. Visuelle Arbeitsanweisungen, eindeutige Qualitätsgrenzen und Poka-Yoke-Ansätze senken Fehlerraten. In Wellpappe-Setups sichern definierte Zuschnittmaße, Toleranzen und saubere Rillungen eine stabile Verarbeitung auf Hand- und Maschinenlinien.

Kosten, Kennzahlen und Planung

Transparente Kalkulationen umfassen Packmittel, Verbrauchsmaterial, Rüst- und Taktzeiten, Prüfaufwand, Ausschuss, interne Transporte sowie Versand. Neben KPIs wie OTIF und First-Pass-Yield unterstützen OEE, Rüstquoten, Nacharbeitsanteile und Reklamationsraten die Steuerung. Saisonale Profile werden über Forecasts, Kapazitätsfenster und optionale Zusatzschichten abgebildet. Mindestlosgrößen, Sicherheitsbestände und definierte Service-Level werden vertraglich fixiert, um Lieferbereitschaft und Qualität zu sichern.

Digitalisierung und Datenflüsse

Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft

Wellpappe unterstützt eine ressourcenschonende Gestaltung von Co-Packing-Prozessen: hoher Faserrecyclinganteil, sortenreine Trennung und effiziente Materialausnutzung durch optimierte Zuschnitte. Gewichtsreduzierte Konstruktionen, bedarfsgerechte Materialqualitäten und minimierter Druckfarbenauftrag senken den Materialeinsatz. Wiederverwendbare Inlays oder modulare Trays können den Aufwand bei Serienaufträgen reduzieren, sofern die Schutzfunktion erhalten bleibt und Prüfanforderungen erfüllt werden.

Zusammenfassung:

  • Co-Packing, auch als Co-Verpackung oder Lohnverpackung bekannt, ist ein Service, bei dem ein Drittanbieter die Verpackung und gegebenenfalls andere logistische Aufgaben für ein Unternehmen übernimmt. Dies ist besonders für Firmen interessant, die sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren möchten. Durch modulare Dienstleistungen wie Kitting, Bundling, Displaybestückung und Etikettierung wird die interne Komplexität reduziert und die Time-to-Market unterstützt.
  • Im Zusammenhang mit Wellpappe-Verpackungen bietet Co-Packing den Vorteil, dass der Co-Packer über das Fachwissen und die technischen Kapazitäten verfügt, um Produkte sicher und effizient in diese Art von Verpackungen zu verpacken. Materialeigenschaften, bedarfsgerechte Bauformen und passendes Inlay-Design ermöglichen Schutz, Stapelfähigkeit und ansprechende Präsentation bei gleichzeitiger Rezyklierbarkeit.
  • Co-Packing kann diverse Dienstleistungen beinhalten, von der einfachen Verpackung über die Gestaltung und Produktion der Verpackung selbst, bis hin zu Lagerhaltung und Distribution. Bei der Wahl eines Co-Packers sollten Unternehmen daher auch auf dessen Erfahrung mit der spezifischen Verpackungsart achten. Ebenso relevant sind definierte Prozesse, Prüfkriterien, Rückverfolgbarkeit, branchenspezifische Compliance und eine transparente Kosten- sowie Leistungssteuerung.
  • Qualitätsmanagement, dokumentierte Prüfpläne, klare Packanweisungen und geeignete Wellpappqualitäten (z. B. E-, B-, C- oder Doppelwelle) sind wesentliche Bausteine, um konstante Ergebnisse, Transportstabilität und eine hohe Reproduzierbarkeit im Co-Packing zu erreichen.
  • Für eine belastbare Entscheidungsgrundlage empfiehlt sich die Betrachtung der Gesamtprozesskosten unter Einbezug von Rüstzeiten, Ausschuss, Transportwegen, Forecast-Genauigkeit und definierten Service-Leveln; datengetriebene KPIs unterstützen die kontinuierliche Verbesserung.

Veröffentlicht am 21.07.2024
Letzte Überarbeitung am 17.09.2025 um 14:33 Uhr von Sebastian Würth

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