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Haltungsverbesserung

Im Bereich der Wellpappe-Verpackungen spielt die Haltungsverbesserung eine entscheidende Rolle. Wird die Körperhaltung der Mitarbeiter verbessert, steigert das nicht nur das Wohlbefinden, sondern optimiert auch die Effizienz im Arbeitsprozess. Darüber hinaus kann ein gesundheitsbewusstes Arbeitsumfeld dazu beitragen, Langzeitschäden vorzubeugen, die aus einer falschen Haltung resultieren können. Insbesondere bei wiederkehrenden Tätigkeiten wie Rillen, Stanzen, Falten, Kleben, Kommissionieren und dem Vorbereiten von Versandmaterial sowie beim Zuschnitt, Palettieren, Umreifung und bei der Etikettierung wirken sich ergonomische Anpassungen unmittelbar auf Qualität, Prozesssicherheit, Taktstabilität und die Belastungsverteilung im gesamten Materialfluss aus. So lassen sich unnötige Ausfallzeiten, Ausschussquoten und Nacharbeiten verringern, während die Bewegungsabläufe in der Verpackungslinie gleichmäßiger und körpernah erfolgen.

Haltungsverbesserung ist dabei nicht nur eine Frage einzelner Übungen, sondern das Ergebnis eines Zusammenspiels aus Arbeitsorganisation, Arbeitsplatzgestaltung, Unterweisung und konsequenter Umsetzung kleiner, aber wirksamer Verhaltensänderungen im Tagesablauf. Ergänzend fördert eine klare Visualisierung von Greif- und Stellflächen, standardisierte Abläufe und ein durchdachtes Schichtkonzept den regelmäßigen Haltungswechsel und die Entlastung beanspruchter Muskelgruppen.

Definition: Was versteht man unter Haltungsverbesserung?

Betrachtet man den Begriff Haltungsverbesserung genauer, so versteht man darunter Maßnahmen zur Optimierung der Körperhaltung. Diese können sowohl präventiv implementiert werden, um Haltungsschäden zu vermeiden, als auch als Korrektur bei bereits bestehenden Problemen. Dabei können sowohl körperliche Übungen als auch Arbeitsmittel wie ergonomische Hilfsmittel zur Haltungsverbesserung beitragen. Im Kontext der Verpackungstätigkeiten bedeutet dies insbesondere, Arbeitsschritte so zu gestalten, dass Lasten körpernah geführt, Gelenke in neutralen Winkeln bewegt und statische Haltepositionen reduziert werden.

Aus arbeitswissenschaftlicher Sicht umfasst Haltungsverbesserung sowohl verhaltensbezogene Ansätze (z. B. Anheben aus den Beinen, Last nah am Körper führen, Neutralhaltung von Handgelenken) als auch verhältnisbezogene Maßnahmen (z. B. Anpassung von Greifräumen, Arbeitshöhen, Beleuchtung und Taktaufteilung). Ziel ist eine möglichst neutrale, wechselnde und dynamische Körperhaltung, die Muskulatur, Bandscheiben, Sehnen und Faszien belastungsarm arbeiten lässt. Zusätzlich sind klare Anweisungen zur Lastenhandhabung, eindeutige Markierungen von Greifzonen und die Reduktion erzwungener Torsionen bei Drehbewegungen zentrale Bausteine.

  • Prävention: Fehlhaltungen vermeiden, bevor Beschwerden auftreten; regelmäßige Unterweisungen und angepasste Arbeitsplätze.
  • Korrektur: Bestehende Beschwerden durch gezielte Übungen, Arbeitsplatzmodifikationen und strukturierte Pausen reduzieren.
  • Systemischer Ansatz: Kombination aus Technik (Arbeitsmittel), Organisation (Abläufe, Takte) und Verhalten (Schulung, Routinen).

Die Rolle der Ergonomie bei der Haltungsverbesserung im Wellpappensektor

Eine große Rolle bei der Haltungsverbesserung in der Verpackungsbranche spielt die Ergonomie. Ein ergonomischer Arbeitsplatz kann maßgeblich zu einer korrekten Körperhaltung beitragen und somit Haltungsschäden entgegenwirken. Dabei können zum Beispiel höhenverstellbare Tische oder Stühle, rückenschonende Hebehilfen oder auch speziell geformte Griffe an Verpackungsmaschinen eingesetzt werden. Ergänzend helfen klare Reichweitenzonen, definierte Greifhöhen und leichtgängige, geräuscharme Fördertechnik, um körperliche Belastung und unnötige Kompensationsbewegungen zu reduzieren.

Wesentlich sind passend definierte Greif- und Sichtzonen, kurze Greifwege, eine an die Körpergröße adaptierte Arbeitshöhe sowie eine Anordnung schwerer Komponenten in Hüft- bis Ellbogenhöhe. Ebenso wichtig sind rutschfeste Aufstandsflächen, ausreichend Fußraum, blendfreie Beleuchtung und ein klar strukturierter Materialfluss, der unnötiges Drehen und Bücken reduziert. Je nach Tätigkeit (Feinarbeit, Montage, Kommissionierung, Palettierung) unterscheiden sich optimale Arbeitshöhen; daher bewährt sich eine höhenvariable Gestaltung für stehende und sitzende Arbeitssituationen.

Ein zentrales Gestaltungsprinzip ist die Orientierung an ergonomisch passende Abmessungen von Arbeitsflächen und Greifräumen, damit wiederkehrende Handgriffe in neutralen Gelenkwinkeln erfolgen. Ergänzend unterstützen dreh- und neigbare Auflagen, Rollenbahnen, Hub- und Kippvorrichtungen, höhenverstellbare Packtische, adaptive Auflageleisten sowie sitz- und stehfördernde Lösungen einen regelmäßigen Haltungswechsel. Für variierende Kartonformate und wechselnde Losgrößen sind flexible Stellflächen, modulare Packplätze und mobile Hilfsmittel sinnvoll, um den Greifraum konstant günstig zu halten.

  • Technische Hilfen: Hubwagen mit Feinhub, elektrische Hebehilfen, Kipp- und Drehmodule, leichtgängige Fördertechnik.
  • Werkzeug- und Griffgestaltung: ergonomische Griffquerschnitte, rutschhemmende Oberflächen, reduzierte Griffkräfte.
  • Flächen- und Wegeplanung: kurze Distanzen, klare Reichweitenzonen, logische Anordnung nach Prozessfolge.
  • Standkomfort: geeignete Bodenmatten, variabler Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Gehen.

Arbeitsorganisation und Mikropausen

Neben der physischen Gestaltung verbessert eine angepasste Arbeitsorganisation die Haltung dauerhaft. Kurze Mikropausen, Tätigkeitswechsel (Job Rotation) und bewusstes „dynamisches Stehen“ fördern die Durchblutung und mindern statische Haltearbeit. Schon 30–60 Sekunden Entlastung nach intensiven Greif- oder Hebephasen stabilisieren Muskelgruppen und beugen Ermüdung vor. In Mischbetrieben mit Serien- und Einzelaufträgen unterstützt eine vorsorgliche Schicht- und Reihenfolgeplanung den Wechsel von kraftbetonten zu feinmotorischen Tätigkeiten und begrenzt monotone Haltungsphasen.

Typische Fehlhaltungen und Ursachen

Fehlhaltungen entstehen häufig aus zu großen Greifweiten, ungünstigen Arbeitshöhen, fehlender Lastführung oder Zeitdruck. Typische Beispiele im Verpackungsumfeld sind Rundrücken beim Heben von Zuschnitten, überstreckte Handgelenke beim manuellem Kleben, statische Nackenhaltung beim Etikettieren sowie Torsion der Wirbelsäule beim seitlichen Palettieren. Abhilfe schaffen vorausschauende Materialbereitstellung, Drehen der Last mit dem Körper statt aus dem Rücken, Handgelenke in Neutralstellung sowie ein aufgabengerechter Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Gehen. Betriebe, die standardisierte Verpackungen aus Wellpappe auf Lager bereithalten, können Greifwege zudem planbarer gestalten und ergonomische Greifhöhen konsistent einhalten.

Training zur Haltungsverbesserung in der Wellpappenindustrie

Neben der Ausstattung des Arbeitsplatzes ist ein spezielles Training zur Haltungsverbesserung essenziell. Regelmäßige Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur und zur Förderung der Beweglichkeit können helfen, den Körper zu entlasten und Fehlhaltungen auszugleichen. Dieses Training kann sowohl während der Arbeitszeit als auch in der Freizeit stattfinden und trägt zu einer nachhaltigen Verbesserung der Körperhaltung bei. Kurze, strukturierte Sequenzen sind alltagstauglich und lassen sich am Packtisch, an der Förderstrecke oder in Pausenbereichen integrieren, ohne den Produktionsfluss zu stören.

Wirksam sind kurze, regelmäßige Sequenzen, die in den Schichtablauf integrierbar sind. Der Fokus liegt auf Rumpfstabilität (Bauch‑ und Rückenstrecker), Schulterblattkontrolle, Hüftstreckung, Mobilität von Brustwirbelsäule und Sprunggelenken sowie Dehnung der vorderen Kette (Brustmuskulatur, Hüftbeuger). Ergänzend fördern Atemtechnik, bewusst langsame Bewegungen und ein kontrollierter Spannungsaufbau die Körperwahrnehmung und erleichtern das Ansteuern neutraler Gelenkpositionen im Arbeitsalltag.

  • Aktivierung: 2–3 Minuten Mobilisation für Hals, Schultern, Brustwirbelsäule, Hüfte.
  • Stabilität: 2–3 Sätze kurzer isometrischer Halteübungen in neutraler Wirbelsäulenposition.
  • Koordination: gezielte Greif- und Hebeabläufe mit Last nahe am Körper, kontrollierte Drehungen über die Beine statt aus dem Rücken.
  • Ausgleich: Dehn- und Atemübungen am Ende einer Belastungsphase zur Tonusregulation.

Zur Verankerung im Alltag helfen leicht verständliche Leitregeln: Schultern locker, Brustbein anheben, Becken neutral, Blick in die Hauptsehzone, Füße hüftbreit. Visuelle Erinnerungen am Arbeitsplatz sowie kurze Team-Check-ins unterstützen die Routinebildung. Ein dokumentiertes Übungsrepertoire mit klaren Bildern und knappen Anweisungen erleichtert die Anwendung und stärkt die Selbstwirksamkeit der Mitarbeitenden.

Vor- und Nachteile von Haltungsverbesserungen

Konsequent durchgeführte Maßnahmen zur Haltungsoptimierung bergen eine Reihe von Vorteilen. Neben der Förderung von Wohlbefinden und Gesundheit der Mitarbeiter können auch arbeitsbezogene Vorteile wie eine Erhöhung der Effizienz und eine Verbesserung der Arbeitsqualität erzielt werden. Ein gesundes Arbeitsumfeld wirkt zudem motivierend und bindend für die Mitarbeiter. Beim Beachten von Haltungsaspekten im Wellpappensektor gibt es kaum Nachteile. Allerdings kann es sein, dass erstmalige Investitionen für ergonomische Arbeitsmittel oder spezielle Trainings erforderlich sind. Mit Blick auf die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Vorteile sind diese jedoch als zukunftsorientierte Investitionen zu verstehen. Zusätzlich kann Umstellungsaufwand in Anlernphasen kurzfristig die Taktzeit beeinflussen, wird aber durch stabilere Prozesse und reduzierte Fehlerquoten meist zeitnah kompensiert.

  • Vorteile: geringere muskuläre Überlastung, weniger Ausfalltage, stabilere Taktzeiten, sauberere Bewegungsabläufe, gesteigerte Prozessqualität.
  • Mögliche Hürden: Anschaffungskosten, Umstellungsaufwand, Einarbeitung in neue Abläufe, Platzbedarf für Hilfsmittel.
  • Bewertung: In der Regel überwiegen mittel- bis langfristig die positiven Effekte auf Gesundheit, Prozesssicherheit und Fehlerreduktion.

Praxisnahe Umsetzung: Schritte zur nachhaltigen Haltungsverbesserung

  1. Analyse: Beobachtung realer Arbeitsabläufe, Dokumentation typischer Haltungen, Identifikation von Hauptbelastungen.
  2. Priorisierung: Start mit Tätigkeiten hoher Frequenz, hoher Last oder langer Haltezeiten.
  3. Gestaltung: Anpassung von Arbeitshöhen, Greifräumen, Materialzufuhr; Test von Hilfsmitteln im Kleinteil-Pilot.
  4. Unterweisung: kurze, wiederkehrende Schulungen; klare, bildhafte Anleitungen direkt am Arbeitsplatz.
  5. Evaluation: Feedbackrunden, Messung von Beschwerden, Taktstabilität und Fehlzeiten; kontinuierliche Verbesserung.

Für die Umsetzung empfiehlt sich eine klare Verantwortungszuweisung, das Einbinden von Schichtleitungen und eine einfache Kennzahlenlogik (z. B. Beschwerdeindex, Taktabweichung, Greifweg pro Einheit). Praxisnahe Piloten mit schneller Rückmeldung, iterative Anpassungen und eine standardisierte Dokumentation (Fotos, Skizzen, Checklisten) helfen, wirksame Lösungen rasch in die Fläche zu bringen.

Messung und Monitoring ergonomischer Verbesserungen

Zur Steuerung von Haltungsverbesserungen dienen regelmäßige Begehungen, kurze Mitarbeiterbefragungen und einfache Messgrößen. Neben subjektiven Angaben (Belastung, Schmerzintensität, Erholung) sind objektive Daten hilfreich: Greifweiten, Greifhöhen, Wegstrecken, Anzahl Hebevorgänge, Zeitanteile in Neutralhaltung, Torsionshäufigkeit oder Anteile dynamischer gegenüber statischer Arbeit.

  • Kennzahlen: Beschwerden je Bereich/Monat, durchschnittliche Greifdistanz, mittlere Arbeitshöhe je Tätigkeit, Fehlzeitenquote, Nacharbeitsrate.
  • Methoden: Foto-/Videoanalyse mit Freigabe, Zeitaufnahme, Checklisten für Greifraum und Sichtzone, kurze Ergo-Screens.
  • Rückmeldung: visuelle Dashboards in der Fertigung, wöchentliche Kurzreviews, Maßnahmen-Backlog mit Priorisierung.

Zusammenfassung:

  • Haltungsverbesserung umfasst Maßnahmen zur Optimierung der Körperposition, was zu erhöhter Effizienz und verringertem Risiko für gesundheitliche Beschwerden führt. Dies kann besonders hilfreich sein für Mitarbeiter in Unternehmen, die verstärkt mit der Herstellung und Handhabung von Verpackungen aus Wellpappe zu tun haben.
  • Durch gezielte Übungen und bewusste Korrektur der Körperhaltung kann nicht nur das Wohlbefinden verbessert, sondern auch die Produktivität gesteigert werden. Eine gute Haltung fördert dabei vor allem die Durchblutung und Muskelgesundheit bei wiederkehrenden Bewegungen, wie sie beispielsweise bei der Produktion und dem Transport von Wellpappen-Verpackungen auftreten.
  • Eine richtige und gesunde Haltung kann zudem helfen, Fatigue-Erscheinungen und Arbeitsunfähigkeiten durch körperliche Belastungen zu minimieren. Dies trägt zur allgemeinen Mitarbeiterzufriedenheit bei und kann eine positiven Effekt auf den Produktionsprozess von Verpackungen aus Wellpappe haben.
  • Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, kurze Mikropausen und praxisnahe Schulungen bilden gemeinsam die Grundlage nachhaltiger Haltungsverbesserungen im laufenden Betrieb.
  • Ein strukturiertes Vorgehen mit Analyse, Priorisierung, Umsetzung und Evaluation erleichtert die Integration in bestehende Prozesse und sichert die Wirksamkeit über die Zeit.

In der Wellpappenindustrie ist Haltungsverbesserung damit ein fortlaufender Optimierungsprozess: technische Gestaltung, organisatorische Taktung und verhaltensorientierte Schulungen greifen ineinander und stabilisieren Qualität, Sicherheit und Gesundheit über alle Schritte der Verpackungsherstellung und -logistik hinweg.

Veröffentlicht am 05.07.2024
Letzte Überarbeitung am 03.09.2025 um 15:58 Uhr von Sebastian Würth

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