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Labelapplikator

Im dynamischen Feld der Wellpappe-Verpackungsindustrie spielt ein effizientes Etikettierungssystem eine entscheidende Rolle. In diesem Zusammenhang nimmt der Labelapplikator, auch Etikettenspender oder Etikettierer genannt, eine wichtige Position ein. Er ermöglicht die präzise, wiederholgenaue und schnelle Anbringung von Etiketten und hilft, den Arbeitsaufwand zu reduzieren, Durchlaufzeiten zu verkürzen und die Prozesssicherheit zu erhöhen. Besonders in material- und artikelvielfältigen Umgebungen unterstützt er Rückverfolgbarkeit, Kennzeichnungspflichten und eine konsistente Kennzeichnung auf Kartonagen, Versandpaketen und anderen Gebinden. Darüber hinaus leistet ein abgestimmtes Etikettierkonzept einen Beitrag zur Linien-OEE, zur Standardisierung von Prozessen und zur verlässlichen Umsetzung rechtlich vorgeschriebener Kennzeichnungen, etwa Chargen- und Haltbarkeitsangaben oder Gefahrenpiktogramme, sofern gefordert.

Definition: Was versteht man unter einem Labelapplikator?

Funktion und Einsatzgebiete des Labelapplikators

Typische Prozessschritte

  • Produktsensorik/Trigger erkennt das ankommende Produkt auf dem Förderer, optional mit Distanzmessung oder Drehgeber-Signal zur präzisen Positionierung.
  • Etikettenvorschub bis zur Spendeplatte; optional zeitgleicher Druck variabler Daten; Kontrolle der Etikettenpräsenz über Lichtschranke oder Reflexionssensor.
  • Applikation durch Andruck, Wischen oder Luftstoß; anschließendes Andrücken zur Haftungsoptimierung; Anpassung von Anpressdruck und Verweilzeit an Material und Klebstoff.
  • Optionale Kontrolle durch einen Scanner oder eine Kamera zur Verifikation von Inhalt und Position; Fehlersignale lösen Ausschleusung oder Nachapplikation aus.

Integration in Produktions- und Versandlinien

  • Anbindung an Fördertechnik und Verpackungsmaschinen, z. B. Kartonaufrichter und Verschließer, Umreifer oder Folienwickler, inklusive mechanischer Halterungen und Schutzverkleidungen.
  • Schnittstellen zu Steuerungen (digitale I/O, Bus-Systeme) und IT-Systemen für Auftrags- und Artikeldaten; Unterstützung für Seriennummern, Zeitstempel und mehrsprachige Inhalte.
  • Berücksichtigung von Umgebungsbedingungen wie Staub, Temperatur, Luftfeuchte und verfügbarem Einbauraum; gegebenenfalls Einsatz von Gehäusen mit definierter Schutzart und Luftaufbereitung.

Arten von Labelapplikatoren

  • Manuell: Handspender oder Tischgeräte für kleine Stückzahlen und häufige Produktwechsel; geeignet für Musterbau, Nacharbeit und Sonderetiketten.
  • Halbautomatisch: Positionierte Applikation auf stationär bereitgestellte Produkte; oft mit Fußschalter oder Zweihandbedienung zur Taktfreigabe.
  • Vollautomatisch: Synchronisiert mit Förderern, Kartonierern oder Kommissionierlinien; mit automatischer Etikettennachführung, Zähler und Störmeldekonzept.
  • Geometriespezifisch: Ober-, Seiten-, Eck- und Rundumetikettierung; auch für unebene Oberflächen; anpassbar über Federwege, schwimmende Köpfe oder Vakuumplatten.

Applikationsmethoden im Detail

Beim Wipe-on-Verfahren wird das Etikett während des Vorschubs mit einer Andruckrolle oder Wischkante aufgebracht, was sich für glatte, stabile Oberflächen und hohe Geschwindigkeiten eignet. Tamp- und Tamp-blow-Varianten nutzen einen Stempel, der das Etikett berührend oder mit kurzem Luftstoß überträgt und dabei eine hohe Positioniergenauigkeit auf strukturierten Substraten wie Wellpappe ermöglicht. Blow-on-Systeme arbeiten vollständig berührungslos und sind vorteilhaft bei empfindlichen oder beweglichen Produkten, verlangen jedoch eine sorgfältige Abstimmung von Luftvolumen und -verteilung.

Vor- und Nachteile eines Labelapplikators

Ein großer Vorteil eines Labelapplikators ist seine Geschwindigkeit und Effizienz. Durch seine Nutzung kann eine deutliche Produktivitätssteigerung erreicht werden. Zudem ermöglicht er eine sehr genaue und gleichmäßige Platzierung der Etiketten, was zu einem professionellen Erscheinungsbild der Produkte beiträgt. Insbesondere in der Wellpappen- und Verpackungsindustrie kann dies einen Vorteil im Wettbewerb bedeuten. Weitere Vorteile sind die Reduzierung manueller Fehler, eine verbesserte Ergonomie, die einfache Umsetzung variabler Daten (z. B. Barcodes) und die Nachverfolgbarkeit entlang der Lieferkette. Zu den Nachteilen zählt vor allem der Anschaffungspreis für einen Labelapplikator. Gerade für kleinere Betriebe kann dieser eine bedeutende Investition darstellen. Zudem ist für den Betrieb eines automatischen Modells technisches Know-how und regelmäßige Wartung erforderlich. Einflussgrößen wie Etikettenmaterial, Klebstoff, Oberflächenbeschaffenheit oder Umgebungsbedingungen können die Haftung beeinflussen und erfordern eine angepasste Parametrierung. Auch die Medienkosten (Etikettenrolle, Farbband) und Stillstandszeiten bei Formatwechseln sollten in der Planung berücksichtigt werden.

  • Vorteile: konstante Qualität, hohe Reproduzierbarkeit, Entlastung des Personals, automatisierte Datenintegration, skalierbare Leistung; verbesserte Lesbarkeit von Codes und Klartext; dokumentierbare Prozessparameter.
  • Nachteile: Investitions- und Wartungsaufwand, Rüstzeiten bei Formatwechseln, potenzielle Störanfälligkeit bei Staub oder sehr faserigen Oberflächen, Schulungsbedarf; Abhängigkeit von Verbrauchsmaterialien und deren Spezifikation.

Auswahlkriterien und Spezifikation

Bei der Auswahl eines Labelapplikators sind technische und organisatorische Anforderungen maßgeblich. Dazu zählen Etikettengrößenbereich, Material und Klebstoff, geforderte Haftung auf Wellpappe, Taktleistung, Fördergeschwindigkeit, Anbringposition (oben/seitlich/Ecke), erreichbare Positioniergenauigkeit, Umgebungsbedingungen, Schutzart, Bedienkonzept, Schnittstellen zu Steuerung und IT sowie Servicezugänglichkeit. Auch Etikettenrollenmaße, Kerndurchmesser, Stanzbild, Trägermaterial, Sensorik (Reflexion/Transparenz) und der verfügbare Einbauraum sind zu prüfen. Ebenso relevant sind Formatwechselzeiten, Wiederholgenauigkeit, Fehlererkennung (z. B. fehlendes Etikett) und die Dokumentation von Prozessparametern. Ergänzend spielen Prüfanforderungen an Druck- und Codequalität, die gewünschte Beständigkeit gegen Abrieb oder Feuchtigkeit sowie die Datenbereitstellung aus vorgelagerten Systemen eine Rolle.

Für eine zuverlässige Auslegung helfen definierte Testläufe mit Originalmaterialien sowie exakt dokumentierte Anforderungen an die präzisen Abmessungen von Etikett und Produkt, die Beschaffenheit der Oberfläche und die gewünschte Verweildauer der Kennzeichnung. Zusätzlich sinnvoll sind Musterproduktionen mit Messung von Positioniertoleranzen, Haftkrafttests auf unterschiedlichen Wellenarten der Wellpappe sowie eine Validierung der Lesbarkeit von Barcodes und Klarschrift unter realen Umgebungsbedingungen.

Checkliste für die Spezifikation

  • Etikettenformat(e), Druckbild, Laufrichtung und Wickelsinn; Materialkombination aus Facestock, Klebstoff und Träger.
  • Substrat: Wellpappe-Qualität, Wellenart, Bedruckung, Beschichtung und Staubbelastung; Anforderungen an Kanten- und Eckapplikation.
  • Leistung: Ziel-Taktzahl, maximale Fördergeschwindigkeit, zulässige Stillstandszeiten, Wiederholgenauigkeit in mm/Grad.
  • Umgebung: Temperatur- und Feuchtebereich, Schutzart, Druckluft- und Stromversorgung, Platzverhältnisse und Zugänglichkeit.
  • IT/Steuerung: Schnittstellen, Datenformate, Fehler- und Ereignisprotokollierung, Berechtigungen und Bedienkonzept.

Wartung, Betrieb und Qualitätssicherung

Regelmäßige Wartung gewährleistet stabile Prozesse und lange Standzeiten. Wichtige Maßnahmen sind die Reinigung der Spendeplatte, der Austausch verschleißender Andruckrollen, die Kontrolle von Führungen und Sensoren sowie die Kalibrierung nach Materialwechseln. Ein strukturiertes Etikettenwechsel- und Rüstkonzept reduziert Stillstände. Für die Qualitätssicherung werden Prozesskontrollen wie Anwesenheits- und Positionsprüfung, Barcodeverifikation und Stichproben empfohlen. Typische Fehlerbilder sind Falten, Blasen, Schiefstand, unvollständige Haftung oder Doppelauslösung. Ursachen liegen häufig in ungeeigneten Etikettenmaterialien, falschen Parametern (Geschwindigkeit, Andruck), unruhigem Produkthandling oder wechselnden Oberflächeneigenschaften; Abhilfe schaffen abgestimmte Parameter, geeignete Klebstoffe und stabile Förderbedingungen. Zusätzlich lohnt sich die Überwachung von Druckluftqualität, Bahnspannung und Sensorjustage sowie die Schulung des Bedienpersonals für reproduzierbare Rüstabläufe.

Häufige Ursachen und Abhilfen

  • Falten/Blasen: Etikettengeschwindigkeit und Anpressdruck harmonisieren; Spendeabstand verkürzen; Substratführung stabilisieren.
  • Schiefstand: Produktführung und Anschläge prüfen; Applikatorkopf ausrichten; Encoder-Synchronisation kalibrieren.
  • Unvollständige Haftung: Klebstofftyp und Temperaturbereich verifizieren; Vorpressweg verlängern; Oberfläche entstauben.
  • Doppelauslösung/Fehltrigger: Sensorempfindlichkeit anpassen; Etikettenerkennung auf Transparent-/Papierbetrieb umstellen; Störlicht reduzieren.

Zusätzliche Aspekte für Wellpappe-Anwendungen

Bei Wellpappe wirken sich Wellenstruktur, Bedruckung und Staub unmittelbar auf die Haftung und Positionierbarkeit aus. Fein gerippte oder stark recycelte Qualitäten erfordern häufig höhere Anpresskräfte oder eine vergrößerte Etikettenfläche. Für Eck- und U-Etikettierungen auf Versandkartons verbessert ein abgestimmter Klebstoff mit initialer Tackstärke das Haften über Kanten. In innerbetrieblichen Prozessen steigern standardisierte Etikettenlayouts die Lesbarkeit bei Wareneingang, Kommissionierung und Versand.

Zusammenfassung:

  • Ein Labelapplikator ist ein hilfreiches Tool, das genutzt wird, um Etiketten präzise und effizient auf Produkte oder Verpackungen, einschließlich Wellpappe, aufzubringen.
  • Durch die Anwendung von Labelapplikatoren können Unternehmen den Etikettierungsprozess automatisieren, was zur Erhöhung der Produktionsgeschwindigkeit und Reduzierung von menschlichen Fehlern beiträgt.
  • Sie sind besonders wertvoll für Unternehmen, die eine große Menge an Verpackungen, insbesondere aus Wellpappe, für ihre Produkte benötigen, da sie die Qualität und Konsistenz der Etikettenanbringung sicherstellen.
  • Wesentliche Auswahlkriterien sind Etikettengröße, Material, Oberflächenbeschaffenheit, Taktleistung, Positioniergenauigkeit, Schnittstellen und Wartungskonzept.
  • Eine saubere Integration in die Linie, abgestimmte Parameter und regelmäßige Pflege sichern eine stabile Etikettierqualität und reduzieren Ausschuss.
  • Für Wellpappe-spezifische Anwendungen sind Klebstoffauswahl, Anpressstrategie und Staubmanagement besonders relevant, um eine verlässliche Haftung zu erreichen.

Veröffentlicht am 14.07.2024
Letzte Überarbeitung am 29.10.2025 um 12:12 Uhr von Sebastian Würth

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