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Verpackungskosten
Die Welt der Verpackungen ist ein spannendes und facettenreiches Feld für Unternehmen. Einer der zentralen Aspekte dabei sind natürlich die Kosten, die durch unterschiedliche Verpackungslösungen entstehen. Gerade die Wellpapp-Lösungen von Wellstar-Packaging GmbH spielen hier eine beachtenswerte Rolle, da sie Flexibilität und Wirtschaftlichkeit miteinander verbinden. Verpackungskosten beeinflussen nicht nur die Kalkulation einzelner Artikel, sondern wirken sich entlang der gesamten Lieferkette auf Prozesse, Qualitätssicherung, Lagerflächen und Transportauslastung aus. Darüber hinaus prägen sie die Prozesssicherheit beim Packen, die Retourenquote im Versand, die Schadensquote im Transport und die Planbarkeit von Kapazitäten in Produktion und Logistik. Eine fundierte Betrachtung berücksichtigt neben den direkten Aufwendungen auch prozessuale Nebenkosten, Lebenszykluseffekte und regulatorische Anforderungen, die sich auf Auswahl, Auslegung und Betrieb von Verpackungen auswirken.
Definition: Was versteht man unter Verpackungskosten?
Verpackungskosten sind alle Aufwendungen und Kosten, die ein Unternehmen für die Verpackung seiner Produkte aufwenden muss. Dazu zählen beispielsweise Ausgaben für Material, Personal, die Lagerung der Verpackungsmaterialien sowie weitere Kosten, die bei der Prozesslogistik entstehen. Sie bilden einen wichtigen Bestandteil der Kalkulation und beeinflussen somit den Preis des Endprodukts. Im erweiterten Sinn umfasst die Betrachtung eine Total-Cost-of-Ownership-Perspektive, bei der direkte und indirekte Kosten, fixe und variable Anteile sowie vorgelagerte und nachgelagerte Effekte (z. B. Retouren, Schäden, Handlingzeiten) gemeinsam bewertet werden.
- Direkte Materialkosten: Rohpapiere, Wellpappe, Kaschier- und Klebstoffe, Druckfarben, Zuschnitt (inkl. Verschnitt und Ausschuss).
- Hilfs- und Betriebsstoffe: Klebebänder, Umreifung, Etiketten, Polster- und Füllmaterial, Umreifungsschnur.
- Fertigung und Personal: Maschinenlaufzeit, Rüstzeit, Einrichten, manuelle Konfektionierung, Qualitätsprüfung.
- Logistik und Lagerung: Wareneingang, Zwischenlager, Kommissionierung, Transport zum Verladepunkt, Palettierung.
- Werkzeuge und Daten: Stanzwerkzeuge, Druckklischees, Konstruktionsdaten, Mustererstellung.
- Gemeinkosten: Energie, Instandhaltung, Abschreibungen, IT/Datenerfassung, Verpackungsentwicklung.
- Regulatorik und Entsorgung: Lizenzentgelte, Rücknahme, Entsorgungs- und Recyclingkosten.
- Planung und Administration: Disposition, Lieferantenmanagement, Prüfmittelverwaltung, Dokumentation.
- Schulung und Arbeitssicherheit: Unterweisungen, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, Hilfsmittel.
In der Praxis wird zwischen Primär-, Sekundär- und Transportverpackung unterschieden. Für eine belastbare Betrachtung empfiehlt sich die Trennung in fixe (z. B. Rüst- und Werkzeugkosten) und variable Anteile (z. B. Material pro Stück), um die Stückkosten je Artikel und die Gesamtkosten je Auftrag präzise zu ermitteln. Ebenso sinnvoll ist die Unterscheidung in direkte und indirekte Kosten sowie in einmalige und laufende Aufwände, um Projekte (z. B. Neuanläufe) systematisch zu bewerten.
Aufschlüsselung der Verpackungskosten in der Wellpapp-Produktion
Die Verpackungskosten in der Wellpapp-Produktion setzen sich aus verschiedenen Elementen zusammen. Ein großer Teil der Kosten fällt für das Rohmaterial Wellpappe an. Hierbei variieren die Kosten je nach Qualität und Beschaffenheit der Wellpappe. Ebenfalls zu berücksichtigen sind die verpackungsbezogenen Personalkosten. Einflussgrößen sind unter anderem Wellenart (E, B, C, BC), Flächengewichte, ECT- und BCT-Anforderungen, Feuchte- und Klimaeinflüsse, Druckverfahren (Flexo, Digital), Farbanzahl sowie die Auslegung der Konstruktion gemäß FEFCO-Codes.
Typische Kostenbausteine und deren Einfluss
- Materialkosten (häufig größter Anteil): Abhängig von Wellenart (E, B, C, BC), Papiersorten, Flächengewichten und Formatnutzung. Optimierte Zuschnitte und hohe Bahn- bzw. Bogen-Ausnutzung senken den Verschnitt (Nutzenoptimierung, Streifenbreiten, Nutzenverschachtelung).
- Rüst- und Werkzeugkosten: Einrichten von Maschinen, Wechsel von Stanzwerkzeugen und Druckklischees. Diese fallen pro Auftrag an und verteilen sich auf die Stückzahl; kurze Rüstzeiten und standardisierte Werkzeuge reduzieren Fixkosten.
- Fertigungskosten: Laufzeiten, Takt, Automatisierungsgrad sowie manuelle Arbeitsschritte wie Falten, Kleben, Heften und Kommissionieren. Ein stabiler Prozessfluss minimiert Stillstände und Nacharbeit.
- Qualität und Ausschuss: Nacharbeit, Prüfungen, Reklamationen. Robustere Konstruktionen und stabile Prozesse vermeiden Folgekosten; statistische Prozesskontrolle senkt Streuungen.
- Logistik- und Lagerkosten: Einfluss durch flachliegende Anlieferung, Stapelfähigkeit und Palettenauslastung; auch interne Wegezeiten und Flächenbindung. Packdichte und Ladeeinheitendefinition sind zentrale Hebel.
- Verpackungsdesign und Daten: Konstruktion, Prototyping, Tests (z. B. Stapel- und Fallprüfung) und Dokumentation. Digitale CAD-Daten und eindeutige Stücklisten beschleunigen Freigaben.
Zur Orientierung werden in der Praxis häufig Kostenanteile betrachtet, die je nach Produkt und Prozess stark variieren können: Material (oft der größte Anteil), Fertigung/Personal, Logistik/Lager, Qualität/Ausschuss sowie Overhead. Transparenz entsteht, wenn diese Bausteine getrennt erfasst und regelmäßig überprüft werden. Ein Soll-Ist-Vergleich über mehrere Perioden deckt Trends (z. B. Papierpreisindizes, Energiepreise) auf.
Formelbeispiel zur Kalkulation: Stückkosten = (Materialkosten + Fertigungskosten + Rüstkosten + Logistik/Lager + Overhead) / produzierte Stückzahl. Bei geringer Stückzahl steigen die Stückkosten, da fixe Rüstanteile stärker durchschlagen. Bei wachsender Stückzahl überwiegen Skaleneffekte; dennoch bleibt die Verschnittquote ein wesentlicher Treiber der Materialquote.
Vertiefende Aspekte zu Rüst- und Batch-Themen bietet der Beitrag Vertiefende Erläuterungen zur Losgrößenoptimierung und Wahl der Losgröße.
Methoden der Kostenerfassung
Für die präzise Erfassung der Verpackungskosten haben sich Prozesskostenrechnungen, Deckungsbeitragsrechnungen und Lebenszyklusbetrachtungen bewährt. Praxisrelevant sind außerdem Arbeitspläne mit Soll-Takten, Maschinenstundensätze, Materialstücklisten und Kennzahlen wie Materialquote, Packzeit pro Einheit und Palettenauslastung. Ein standardisiertes Reporting ermöglicht die Bewertung von Varianten und Änderungen.
Beispielrechnung (vereinfacht)
Angenommen, ein Auftrag umfasst 5.000 Faltkartons (B-Welle) mit folgenden Werten: Material 0,38 € je Stück, Fertigung 0,12 € je Stück, Logistik/Lager 0,05 € je Stück, Overhead 0,04 € je Stück, fixe Rüstkosten 450 € je Auftrag. Daraus ergeben sich Stückkosten von: (5.000 × (0,38 + 0,12 + 0,05 + 0,04) + 450) / 5.000 = (5.000 × 0,59 + 450) / 5.000 = (2.950 + 450) / 5.000 = 0,68 € je Stück. Bei 1.000 Stück lägen die Stückkosten aufgrund der identischen Fixkosten deutlich höher.
Kostentreiber im Überblick
- Abmessungen und Form: Maßhaltigkeit, Passgenauigkeit und konstruktive Details bestimmen den Materialeinsatz und die Maschinenführung.
- Druckbild und Veredelung: Zusätzliche Farben, flächige Drucke und spezielle Oberflächen erhöhen Rüst- und Prozesskosten.
- Automatisierbarkeit: Verpackungen, die maschinell gut laufen, senken Personalkosten und variieren weniger.
- Transport- und Lageranforderungen: Palettenauslastung, Stapelstabilität und Schutzbedarf wirken unmittelbar auf die Gesamtkosten.
- Variantenvielfalt: Viele ähnliche Maße erhöhen Komplexität und Lagerbestände; Standardisierung reduziert Kosten.
- Servicegrad und Lieferzeiten: Eilige Abrufe, kleine Lose und häufige Umrüstungen treiben Fix- und Handlingkosten.
- Retouren und Schäden: Unzureichende Auslegung erhöht Rücksendungen, Nacharbeit und Entsorgungskosten.
Einsparmöglichkeiten bei den Verpackungskosten durch Wellpappe
Die Wellpappe bietet einige Besonderheiten, die Einfluss auf den Kostenfaktor haben. Durch die strukturellen Eigenschaften der Wellpappe können Materialkosten eingespart werden. Sie lässt sich leicht komprimieren und spart so Lager- und Transportkosten. Zudem sorgt die Struktur der Wellpappe für eine hohe Stabilität, wodurch potenzielle Schäden und damit zusammenhängende Kosten minimiert werden können. Richtig dimensionierte Wellensorten und Flächengewichte ermöglichen eine zweckmäßige Balance zwischen Schutz und Ressourceneinsatz.
Ansätze zur Kostenreduktion
- Konstruktive Optimierung: Passende Wellensorte und Grammatur wählen, Steck- und Klebelaschen vereinfachen, Rillungen anpassen, um Material- und Prozesskosten zu senken.
- Format- und Verschnittoptimierung: Zuschnitte auf Maschinenbreiten und Nutzenpläne abstimmen, um den Rohmaterialeinsatz zu reduzieren.
- Standardisierung und Modularität: Weniger Varianten, abgestimmte Größenraster und wiederkehrende Bauformen vereinfachen Beschaffung, Lager und Handling.
- Prozessvereinfachung: Gut greifbare Öffnungen, eindeutige Faltreihenfolgen und klare Markierungen reduzieren Packzeit und Fehlerquoten.
- Transporteinheit optimieren: Packdichte und Stapelbild an Palettenmaß und maximale Stapelhöhen anpassen, um Transporte und Lagerflächen effizient zu nutzen.
- Schutzbedarf richtig auslegen: Polster nur dort einsetzen, wo mechanische Belastungen es erfordern; überdimensionierte Sicherungen vermeiden unnötigen Materialverbrauch.
- Druckstrategie anpassen: Farben konsolidieren, Rasterflächen vermeiden, Nutzen von Vordrucken prüfen, um Rüst- und Farbkosten zu verringern.
- Rüstmatrizen und Kampagnen: Aufträge bündeln, Varianten über gemeinsame Werkzeuge führen, um Fixkosten zu verteilen.
Praxisnahe Hinweise
- Anforderungsprofil klären: Produktempfindlichkeit, Transportweg, Klimaeinflüsse, Handlingshäufigkeit und gewünschte Öffnungs- sowie Rücksendefunktionen erfassen.
- Tests vor Serienstart: Musterfertigung, Fall- und Stapeltests, Probepackungen und Taktzeitmessungen durchführen.
- Kennzahlen nutzen: Materialquote, Packzeit pro Einheit, Ausschussrate, Palettenauslastung und Schadenquote regelmäßig messen und vergleichen.
- Überprüfung im Betrieb: Rückmeldungen aus Fertigung, Lager und Warenausgang aufnehmen und bei Bedarf Konstruktion oder Prozess anpassen.
- Dokumentation und Versionierung: Zeichnungen, Freigaben und Prüfergebnisse eindeutig verwalten, um Fehlproduktionen zu vermeiden.
- Lieferkette abstimmen: Mindestbestände, Abrufrhythmus und Verpackungseinheiten aufeinander abstimmen, um Bestands- und Handlingkosten zu senken.
- Kontinuierliche Verbesserung: Regelmäßige Audits, Pareto-Analysen und A/B-Tests zur nachhaltigen Kostensenkung einsetzen.
Vor- und Nachteile von Verpackungskosten
Die Verpackungskosten haben sowohl Vor- als auch Nachteile für die Unternehmen. Einer der wesentlichen Vorteile liegt in der Möglichkeit der Kostenoptimierung durch Verpackungslösungen wie Wellpappe. Sie ist preiswert, robust und vielseitig einsetzbar, was insgesamt zu reduzierten Kosten führt. Demgegenüber stehen jedoch auch Nachteile. So besteht beispielsweise die Gefahr, dass eine zu starke Fokussierung auf die Minimierung der Kosten zu Lasten der Qualität geht. Entscheidend ist eine ausgewogene Auslegung, die Schutzanforderungen erfüllt, Prozesszeiten reduziert und die Lager- sowie Transporteinheiten sinnvoll definiert.
- Vorteile: Gute Balance aus Schutz, Gewicht und Verarbeitbarkeit; flachliegende Anlieferung reduziert Lager- und Transportvolumen; anpassbar an unterschiedliche Produkte.
- Herausforderungen: Unterdimensionierung erhöht Schaden- und Reklamationskosten; zu viele Varianten steigern Komplexität; unzureichende Standardisierung erschwert Automatisierung.
- Abwägung: Die optimale Lösung entsteht aus der Gesamtkostenbetrachtung über den Lebenszyklus, nicht allein über den Materialpreis.
- Transparenz: Klare Spezifikationen, Prüfpläne und Soll-Takte verbessern Vorhersagbarkeit und reduzieren ungeplante Kosten.
- Skalierung: Wachsende Stückzahlen ermöglichen Kostendegression, erfordern jedoch verlässliche Prozesse und stabile Qualität.
Normen, Prüfwerte und Kennzeichnungen
Für die Bewertung von Wellpappverpackungen sind Kennwerte wie ECT (Edge Crush Test) und BCT (Box Compression Test) relevant. Sie helfen, den Schutzbedarf gegenüber Stapeldruck und Transportbelastungen einzuschätzen und vermeiden Überdimensionierung. Die Zuordnung zu FEFCO-Bauarten unterstützt eine eindeutige Kommunikation. Kennzeichnungen und gesetzliche Vorgaben (z. B. Recyclingkennzeichnungen, Lizenzentgelte) beeinflussen die Verpackungskosten über Prüf- und Verwaltungsaufwände.
Nachhaltigkeit und Lebenszykluskosten
Eine nachhaltige Auslegung reduziert Materialeinsatz, Abfall und Prozessverluste. Rezyklatanteile, sortenreine Materialien und rückführbare Polsterkonzepte senken Entsorgungs- und Lizenzkosten. In der Lebenszyklusbetrachtung werden Materialverbrauch, Transporteffizienz, Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit gemeinsam bewertet, um sowohl ökologische als auch ökonomische Effekte in den Verpackungskosten abzubilden.
Kennzahlen und Monitoring
Zentrale Kennzahlen sind unter anderem Materialquote (%), Packzeit pro Einheit (s/Packstück), Ausschussrate (%), Palettenauslastung (Stück/Palette), Schadenquote (%), Rüstanteil (min/Los) und Terminabweichung. Ein wiederkehrendes Monitoring mit Zielwerten und Ursachenanalysen schafft Handlungsfähigkeit und ermöglicht eine kontinuierliche Optimierung der Kostenstruktur.
Branchen und Anwendungsbeispiele
In E-Commerce- und Versandprozessen stehen variable Losgrößen, Retourenfähigkeit und Packzeiten im Vordergrund. In der Lebensmittelindustrie prägen Hygieneanforderungen, Kennzeichnungspflichten und Transporttemperaturen die Spezifikation. Im Maschinen- und Komponentenversand dominieren Schlag- und Vibrationsschutz sowie Stapelstabilität. Jede Branche priorisiert andere Kostentreiber, wodurch die Auslegung der Wellpappverpackung stets anwendungsbezogen erfolgt.
Zusammenfassung:
- Verpackungskosten umfassen alle Kosten, die mit dem Prozess der Verpackung von Produkten verbunden sind. Dies beinhaltet Materialkosten, Arbeitskosten, Kosten für Transport und Lagerung.
- Insbesondere bei Verpackungen aus Wellpappe spielen Faktoren wie Materialpreis, Handhabung, Lager- und Transporteffizienz eine wichtige Rolle in der Kostenstruktur.
- Die Wahl der richtigen Verpackungslösung, wie die aus Wellpappe, kann erhebliche Einsparungen und Effizienzsteigerungen ermöglichen und die gesamten Verpackungskosten erheblich reduzieren.
- Kostentransparenz entsteht durch die Trennung in fixe (Rüst-, Werkzeug-) und variable (Material, Takt) Anteile sowie die regelmäßige Messung relevanter Kennzahlen.
- Einsparpotenziale liegen in konstruktiver Optimierung, Standardisierung, besserer Format- und Palettenauslastung sowie einer prozessorientierten Gestaltung des Packvorgangs.
- Qualitätssicherung und bedarfsgerechter Produktschutz vermeiden Folgekosten wie Ausschuss, Rücksendungen und Nacharbeit.
- Lebenszyklusdenken und belastbare Prüfwerte (z. B. ECT/BCT) unterstützen eine angemessene Dimensionierung ohne Über- oder Unterauslegung.
- Regelmäßiges Monitoring der Kennzahlen ermöglicht eine nachhaltige Optimierung der Kosten entlang der gesamten Lieferkette.
Veröffentlicht am 14.08.2024
Letzte Überarbeitung am 13.10.2025 um 12:06 Uhr von Sebastian Würth