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Einziehbare Kartons
Im breiten Spektrum der Verpackungslösungen nehmen die einziehbaren Kartons durch ihre spezifischen Eigenschaften eine besondere Stellung ein. Diese Art von Kartons, aus der leichten und trotzdem stabilen Wellpappe gefertigt, sorgen in unterschiedlichsten Industriebereichen für eine sichere Verwahrung von Produkten. Durch ihre flachliegende Anlieferung reduzieren sie Lagerflächen, lassen sich schnell aufrichten und erlauben eine variable Füllhöhe, sodass unterschiedliche Produktabmessungen mit einem Kartontyp abgedeckt werden können.
Zusätzlich ermöglichen einziehbare Kartons eine präzisere Volumenausnutzung im Versand, was Portoklassen besser ausschöpfen kann und Hohlräume auf Paletten reduziert. In kombinierten Packprozessen (manuell oder teilautomatisiert) unterstützt die flexible Innenhöhe eine standardisierte, reproduzierbare Verpackung, ohne für jede Produktvariante eine separate Schachtel bevorraten zu müssen.
Definition: Was versteht man unter einziehbaren Kartons?
Unter einem einziehbaren Karton versteht man eine besondere Bauart von Verpackungseinheiten. Diese aus Wellpappe gefertigten Kartons lassen sich flach zusammenlegen und bei Bedarf wieder aufstellen. Hierzu sind sie mit speziellen Klemmfalzen versehen, die es ermöglichen, den Karton einziehbar zu gestalten und so seine Größe flexibel zu variieren und an den individuellen Bedarf anzupassen.
Charakteristisch sind rill- und schlitztechnisch vorbereitete Zuschnitte, die beim Aufrichten formstabile Seitenwände bilden. Die variable Anpassung erfolgt typischerweise über Klemm- oder Steckmechanismen, die es erlauben, die Innenhöhe stufenweise zu verändern. Abzugrenzen sind einziehbare Kartons von klassischen Faltkartons ohne Höhenverstellung sowie von Teleskopkartons, bei denen zwei Teile übereinandergeschoben werden.
Typen und Varianten
In der Praxis haben sich mehrere Ausführungen etabliert, die je nach Anwendungsfall unterschiedliche Stärken aufweisen:
- Klemmfalz-Ausführung mit mehrfachen Rilllinien für stufenweises Einziehen der Seitenwände.
- Steck- und Klemmelemente, die in Laschenkanäle geführt werden und eine definierte Innenhöhe ergeben.
- Varianten mit umlaufendem Rand zur Kantenverstärkung und verbesserten Stapeleigenschaften.
- Selbstklebende Verschlusslösungen für schnelles, werkzeugloses Aufrichten.
Konstruktion und Funktionsweise
Die Funktion basiert auf exakt gesetzten Rillungen und Klemmfalzen, die das kontrollierte Einziehen der Seiten ermöglichen. Je nach Ausführung wird der Boden durch Steckboden-Elemente, Einstecklaschen oder selbstklebende Bereiche geschlossen. Für komfortables Öffnen können Aufreißfäden oder feine Stanzlinien integriert sein; weiterführende Informationen bietet der Beitrag mehr zur technischen Ausführung von Perforation. Durch die modulare Füllhöhe lässt sich der Hohlraum über dem Packgut minimieren, was zusätzliches Polstermaterial reduziert.
Die Rillgeometrie (Tiefe, Breite und Abstand) wird auf die Materialqualität abgestimmt, damit die Faltlinien sauber brechen und die Klemmwirkung reproduzierbar bleibt. Verschlusslösungen reichen von Einsteckmechanismen über Nass- oder Hotmelt-Klebung bis zu integrierten Klebestreifen. In der Summe sorgt die Kombination aus Rillbild, Schlitzung und Verriegelung für Formstabilität, Schutzwirkung und eine sichere Lastübertragung in der Stapelung.
Schutzfunktionen und Packgutführung
Einziehbare Kartons führen das Packgut durch die einziehbaren Seiten eng an, wodurch Relativbewegungen begrenzt und Stoßkräfte besser verteilt werden. Abdeck- oder Zwischenlagen können eingelegt werden, um empfindliche Oberflächen zu schützen. Zusätzliche Höhenskalen an der Innenwand erleichtern die Auswahl der geeigneten Stufe und erhöhen die Prozesssicherheit beim Packen.
Anwendungsbereiche der einziehbaren Kartons
In einer Vielzahl von Bereichen finden diese Kartons ihre sinnvolle Anwendung. Hierzu zählen insbesondere die Produkt- und Warenverpackungen in der Industrie. Unternehmen, die sich für einziehbare Kartons entscheiden, profitieren von einer sehr flexiblen und dabei platzsparenden Verpackungslösung. Vor allem wenn Pakete in unterschiedlichen Größen versendet werden, bewähren sich die einziehbaren Varianten.
- E-Commerce und Fulfillment: variable Füllhöhen für wechselnde Warenkörbe und reduzierte Leerräume.
- Ersatzteile und Komponenten: ein Kartontyp deckt mehrere Bauteilgrößen ab, vereinfacht die Disposition.
- Druckerzeugnisse und Medien: anpassbare Höhe für stapelbare Sets, Broschüren oder Kataloge.
- Textilien und Konsumgüter: flexible Packhöhen ohne Umverpackung, schonendes Fixieren der Inhalte.
- Elektronik (nicht empfindliche Geräte): kombinierbar mit Einlagen und Polsterung zur Transportsicherung.
- Automotive-Aftermarket und Werkstattbedarf: variable Schüttgutmengen und sortenreine Kleinserien in einem Kartonformat.
- Pharmazeutische Sekundärverpackung (nicht steril): konstante Außenmaße bei wechselnden Packguthöhen erleichtern die Palettierung.
Überall dort, wo Serien wechseln, saisonale Sortimente variieren oder Stückzahlen schwanken, senkt die variable Innenhöhe den Bedarf an unterschiedlichen Kartongrößen und unterstützt standardisierte Logistikprozesse.
Herstellungsprozess von einziehbaren Kartons
Die Herstellung der einziehbaren Kartons erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird die Wellpappe zugeschnitten und gefaltet, sodass ein flacher Karton entsteht. In einem weiteren Schritt werden die Klemmfalze eingezogen, die für die spezielle Funktionalität verantwortlich sind. Durch diesen Prozess wird der Karton einziehbar und kann seine Form und Größe verändern.
Typische Prozessschritte sind: Zuschnittherstellung mit Rillung und Schlitzung, Anbringen von Steck- oder Klemmelementen, optionales Aufbringen von Klebestreifen, Qualitätskontrolle (Maßhaltigkeit, Kantenstauchwiderstand) sowie das Flachlegen und Bündeln für die Auslieferung. Je nach Anforderung können Druckbilder, Kennzeichnungen oder Faltmarkierungen integriert werden.
Je nach Losgröße und Komplexität kommen Rotations- oder Flachbettstanzen zum Einsatz. Die Wahl des Werkzeuglayouts beeinflusst Passgenauigkeit, Rillausprägung und Faserrichtung. Prüfungen wie ECT (Edge Crush Test) und gegebenenfalls BCT (Box Compression Test) dienen der Absicherung der Stapelfestigkeit. Dokumentierte Toleranzen stellen sicher, dass die Stufenrillungen in der Serie präzise greifen.
Material, Abmessungen und Belastbarkeit
Einziehbare Kartons werden aus ein- oder mehrwelligen Qualitäten gefertigt. Die Wahl der Wellenart und Grammatur richtet sich nach dem geplanten Füllgewicht, der Stapelbelastung und den Transportbedingungen. Wichtige Kenngrößen sind Kantenstauchwiderstand (ECT), Berstfestigkeit und die Maßstabilität der Rillungen.
Die Abmessungen werden üblicherweise als Innenmaße angegeben, um die passgenaue Aufnahme des Packguts sicherzustellen. Toleranzen entstehen durch Rillung, Materialdicke und Faltspiel. Für empfindliche Güter empfiehlt sich der Einsatz von Einlagen, Polsterkissen oder Fixierelementen, um Bewegungen innerhalb der variablen Höhe zu vermeiden. Bei höheren Gewichten sind zusätzliche Bodenverriegelungen oder Verstärkungsstreifen sinnvoll.
Qualitäten und Leistungsfähigkeit
Gängige Wellenprofile (z. B. E-, B-, C- oder Doppelwelle) werden so gewählt, dass ein ausgewogenes Verhältnis aus Dämpfung, Steifigkeit und Verarbeitungssicherheit entsteht. Für erhöhte Punktlasten unterstützen umlaufende Kantenverstärkungen oder zusätzliche Innenlagen die Druckverteilung. Klimabedingungen (Temperatur und relative Feuchte) beeinflussen die Tragfähigkeit von Wellpappe und sollten bei der Auslegung berücksichtigt werden.
Maßangaben und Toleranzen
Innenmaßangaben orientieren sich am nutzbaren Raum für das Packgut. In Rillrichtung und quer zur Rillrichtung können unterschiedliche Toleranzfelder auftreten. Für kritische Anwendungen empfiehlt sich eine Bemusterung mit realen Produktserien, um Faltspiel, Materialkompression an Rillen und die Stufenhöhe in der Praxis zu verifizieren.
Lagerung, Handling und Prozessintegration
Flach angelieferte Zuschnitte benötigen wenig Stellfläche und lassen sich effizient kommissionieren. Beim Aufrichten sind klare Faltreihenfolgen hilfreich, um die Klemmfalze sauber zu setzen. Ein trainierter Ablauf reduziert Rüstzeiten beim Packen. Für wiederkehrende Packgüter können Markierungen für Standardhöhen aufgebracht werden, wodurch die Reproduzierbarkeit steigt. Bei der Transportvorbereitung ist auf eine gleichmäßige Lastverteilung und die Stapelstabilität zu achten.
Für ein robustes Handling bewährt sich die Kombination aus eindeutigen Piktogrammen, Faltanleitungen und definierter Verschlusstechnik (z. B. Selbstklebestreifen oder Nassklebeband). In automatisierten oder teilautomatisierten Linien sollten Zuführ- und Andrückkräfte so eingestellt werden, dass die Stufenrillungen exakt greifen, ohne die Rillkanten zu beschädigen. Lagerung in trockener Umgebung schützt vor Feuchteaufnahme und erhält die Kompressionsfestigkeit.
Nachhaltigkeitsaspekte
Durch die anpassbare Innenhöhe verringern einziehbare Kartons Leerräume im Packgut und reduzieren den Bedarf an zusätzlichem Füllmaterial. Das wirkt sich auf Materialeinsatz und Transportvolumen aus. Die sortenreine Papierbasis erlaubt eine problemlose Wiederverwertung im Altpapierkreislauf. Ressourcenschonende Materialqualitäten und sparsame Bedruckungen unterstützen eine materialeffiziente Nutzung über den gesamten Lebenszyklus.
Die flachliegende Anlieferung verbessert die Transportauslastung und senkt den Flächenbedarf im Lager. Durch die Reduktion von Zusatzpolstern wird das Stoffstrommanagement vereinfacht, da weniger unterschiedliche Materialien entsorgt oder recycelt werden müssen.
Vor- und Nachteile von einziehbaren Kartons
Die Vorteile von einziehbaren Kartons liegen ganz klar in ihrer Flexibilität und ihrem geringen Platzbedarf. Sie lassen sich je nach Bedarf verändern und an die eigenen Anforderungen anpassen. Zudem sind sie durch ihr geringes Gewicht und ihre Stabilität optimal für den Transport verschiedenster Produkte geeignet. Dennoch gibt es auch Nachteile: So kann das Einziehen der Klemmfalze unter Umständen etwas knifflig sein und ein gewisser Übungsaufwand ist notwendig. Ebenso können einziehbare Kartons bei sehr schweren oder sperrigen Gütern an ihre Grenzen stoßen.
- Vorteile: variable Füllhöhe, weniger Leerräume, geringerer Bedarf an Zusatzpolsterung, flachliegende Lagerung, anpassbar an wechselnde Produktserien.
- Nachteile: erhöhte Anforderungen an sauberes Falten und Handling, Grenzen bei sehr hohen Punkt- oder Flächenlasten, potenziell längere Packzeit ohne Übung.
- Praxis-Hinweis: Markierungen für Standardhöhen und kurze Arbeitsanweisungen beschleunigen das Packen und erhöhen die Reproduzierbarkeit.
- Grenzen: Bei extrem empfindlichen oder sehr schweren Gütern sind ergänzende Innenverpackungen oder alternative Konstruktionen ratsam.
Zusammenfassung:
- Einziehbare Kartons sind eine innovative Verpackungslösung, die zur Optimierung des Versandprozesses in Unternehmen beiträgt und gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit von Produktschäden reduziert.
- Mit ihrer Fähigkeit zur Größenanpassung eignen sie sich hervorragend für den Transport einer Vielzahl von Produkten, wobei sie sich durch die Nutzung von ressourcenschonender Wellpappe auszeichnen.
- In Zeiten wachsender Nachhaltigkeitsbemühungen bieten einziehbare Kartons nicht nur eine ökologisch verantwortungsvolle, sondern auch eine wirtschaftlich effiziente Verpackungsoption.
- Die Konstruktion beruht auf präzisen Rillungen und Klemmfalzen, die eine stufenweise Höhenanpassung ermöglichen und Leerräume minimieren.
- Materialwahl, Abmessungen und korrekter Umgang sind entscheidend für Tragfähigkeit, Schutzwirkung und prozesssicheres Packen.
- Die flexible Innenhöhe reduziert Variantenvielfalt im Lager und ermöglicht eine bessere Auslastung von Versand- und Palettenvolumen.
Veröffentlicht am 24.06.2025
Letzte Überarbeitung am 29.10.2025 um 09:56 Uhr von Sebastian Würth