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Entladungssicherung

In der Welt von Wellpappe-Verpackungen spielt die Entladungssicherung eine zentrale Rolle. Sie gewährleistet einen sicheren und stabilen Entladeprozess und trägt dazu bei, Beschädigungen der Waren zu minimieren. Eine vorausschauend geplante Entsicherung reduziert Risiken für Menschen, Material und Infrastruktur und sorgt dafür, dass sensible Packgüter aus Wellpappmaterial kontrolliert, materialschonend und effizient bewegt werden. Sie umfasst ein systematisches Vorgehen von der Absperrung der Entladezone bis zur dokumentierten Übergabe der Ladeeinheit und bindet alle Beteiligten mit klaren Aufgaben ein. Im Mittelpunkt stehen die Stabilisierung der Restladung, das behutsame Lösen von Sicherungselementen sowie das Vermeiden von Kipp-, Rutsch- und Sturzbewegungen, die insbesondere bei Wellpappverpackungen zu Stauchungen, Kantenquetschungen oder Durchfeuchtungsproblemen führen können.

Definition: Was versteht man unter Entladungssicherung?

Die Entladungssicherung ist ein Aspekt des Ladungssicherungsprozesses und bezieht sich auf Maßnahmen, die darauf abzielen, die Ladung während der Entladung zu sichern. Der Fokus liegt auf der Sicherheit von Personal und Gütern durch Vermeidung von Unfällen oder Beschädigungen. In der Wellpappe-Industrie ist dieses Verfahren von großer Bedeutung, da die empfindliche Natur von Wellpappwaren eine hohe Sorgfalt beim Be- und Entladen erfordert. Dazu zählen organisatorische, technische und personelle Maßnahmen, die den Entladevorgang planbar, reproduzierbar und risikominimiert gestalten.

Im engeren Sinn umfasst Entladungssicherung alle Schritte zwischen dem Öffnen der Ladeeinheit (z. B. Tür, Plane, Bordwand) und dem Abstellen der Ware am Zielort: das kontrollierte Lösen von Sicherungselementen, die Stabilisierung der verbleibenden Ladungseinheit, die Auswahl geeigneter Lastaufnahmemittel sowie die Koordination der beteiligten Personen. Sie grenzt sich damit von der reinen Transport- bzw. Fahrzeugsicherung ab, ist jedoch funktional eng mit ihr verzahnt. Entscheidend ist die Betrachtung der Reststabilität in jeder Entladephase, insbesondere bei gemischten Paletten, versetzten Lagen oder folierten Verbänden mit variierender Vorspannung.

Typische Zielgrößen sind die Vermeidung von Kippen, Rutschen und Sturzbewegungen, das Begrenzen von Quetsch- und Schnittgefahren beim Öffnen von Bändern und Folien sowie die Gewährleistung eines gleichmäßigen Materialflusses ohne Stoß- und Kantenbelastungen der Kartonagen. Verantwortlichkeiten liegen abhängig vom Prozess bei Versender, Fahrer, Empfänger und Lagerpersonal; eine klare Aufgabenverteilung und Kommunikation sind Teil der Entladungssicherung. Ergänzend wird die Entladefähigkeit durch Prüf- und Sichtkriterien bewertet, etwa intakte Paletten, unverformte Kanten, ausreichende Tragfähigkeit des Untergrunds und geeignete Zugänglichkeit der Ladeeinheit.

Im erweiterten Verständnis umfasst die Entladungssicherung auch vorbereitende Maßnahmen wie die Bereitstellung geeigneter Unterlagen (Antirutschmaterial, Zwischenlagen), Werkzeuge (Messer mit Schnittschutz, Spannlösesysteme) und persönliche Schutzausrüstung. Zudem werden Anfahr- und Abfahrwege für Flurförderzeuge geplant, um Konflikte mit Fußverkehr und Engstellen zu vermeiden.

Wichtige Techniken der Entladungssicherung bei Wellpappe

Entscheidend für die ordnungsgemäße Entladungssicherung von Wellpappwaren sind verschiedene Techniken. So ist etwa die Stapeltechnik entscheidend. Mit der korrekten Positionierung und Ausrichtung von Kartons auf der Palette können Unstabilitäten vermieden werden, die beim Be- und Entladen zu Schäden führen können. Darüber hinaus stellt der sachgerechte Umgang mit Hebe- und Entladeausrüstung eine gleichwertige Bedeutung dar. Die sorgfältige Überwachung während des gesamten Prozesses ist ebenfalls von hoher Relevanz. Zusätzliche Stabilisierungsmaßnahmen wie formschlüssige Abstützung, lastverteilende Unterlagen und temporäre Sicherungen der Restladung erhöhen die Prozesssicherheit.

In der Praxis bewährt sich ein strukturiertes Vorgehen in definierter Reihenfolge: Zunächst wird die Entladezone gesichert (Sperrbereich, ausreichend Platz, rutschfester Untergrund), dann die Ladeöffnung vorsichtig geöffnet und die Reststabilität der Ladung geprüft. Erst danach werden Sicherungselemente schrittweise gelöst und die Ware mit geeigneten Hilfsmitteln abgesetzt. Bei Teilentladungen wird die verbleibende Einheit sofort neu stabilisiert, um das Risiko von Kippmomenten und Scherbewegungen zu senken.

  • Stapel- und Palettenverband: Kreuz- oder Mauerverband, bündige Kanten und lastverteilende Zwischenlagen erhöhen die Stabilität. Antirutschpapiere verhindern Relativbewegungen zwischen Lagen. Hinweise zum Schutz und sichere Handhabung von Paletten unterstützen die Risikominimierung.
  • Entsicherung in der richtigen Reihenfolge: Zurrmittel, Kantenschutzwinkel, Umreifungen und Stretchfolien werden kontrolliert und nacheinander gelöst, wobei die verbleibende Ladung stets gegen Kippen und Nachrutschen gesichert bleibt.
  • Lastaufnahmemittel: Hubwagen und Gabelstapler mit geeigneter Gabelbreite, sauberer Sicht und niedriger Fahrgeschwindigkeit reduzieren Stoßbelastungen. Bei empfindlichen Kanten helfen weiche Unterlagen und kantenschonende Aufnahme.
  • Kommunikation und Zonierung: Klare Handzeichen, definierte Laufwege und ein temporär gesperrter Gefahrenbereich vermeiden Missverständnisse und Kontakt mit pendelnden oder rutschenden Packstücken.
  • Klima und Materialzustand: Feuchte, Temperaturwechsel und Kondensation beeinflussen den Festigkeitswert der Kartonagen. Durchfeuchtete Ware wird besonders langsam und flächig abgestützt bewegt.
  • Dokumentation und Sichtprüfung: Vor, während und nach dem Entladen werden Schäden, Druckstellen und Verformungen dokumentiert; auffällige Palettenverbände werden zusätzlich gesichert.
  • Hilfsmittel und Zwischenlagen: Antirutschmatten, Kantenprofile, formstabile Trays und Deckblätter begrenzen Relativbewegungen und verteilen Druck gleichmäßig über größere Flächen.
  • Sichere Schneidtechnik: Abrutschgeschützte Messer, Schnittführung von sich weg und Schutz vor Rückfedereffekten beim Öffnen von Umreifungsbändern reduzieren Schnitt- und Schlagrisiken.
  • Geschwindigkeits- und Fahrwegmanagement: Langsame, gleichmäßige Bewegungen, geringe Hubhöhen und gut ausgeleuchtete Fahrwege senken Stoßspitzen und Schwingungen der Ladeeinheit.

Spezifika bei Wellpappgütern

Wellpappwaren reagieren sensibel auf Punktlasten und Kantenbelastungen. Der Kantenstauchwiderstand (ECT) und die Tragfähigkeit der Einheit sind begrenzt; deshalb sollten Druckspitzen vermieden werden. Besonders vorsichtig ist beim Öffnen von Umreifungsbändern vorzugehen, da ein schlagartiges Entspannen zu Verformungen der Kartonagen führen kann. Zudem erhöhen eingedrückte Kanten und beschädigte Zuschnitte das Risiko des Kippens einzelner Lagen beim Entladen.

Weitere materialabhängige Faktoren sind die Faserlaufrichtung, die Qualität der Wellpappsorten (Wellenkombination), der Feuchtegehalt und die Lagerdauer. Eine gleichmäßige Lastverteilung über die Grundfläche, das Vermeiden von Punktkontakten mit Metallkanten sowie das Nutzen weicher Unterlagen an Kontaktstellen erhöhen die Formstabilität beim Absetzen und Umlagern erheblich.

Gesetzliche Vorschriften rund um die Entladungssicherung

Gesetzliche Vorschriften zur Entladungssicherung sind anzuwenden, um die Sicherheit von Personal und Waren zu gewährleisten. Das betrifft sowohl den Transport auf der Straße als auch in der Lagerhaltung. So sind beispielsweise verschiedene europäische und nationale Gesetze und Normen wie die DIN EN 12195 zu berücksichtigen. Sie bestimmen, wie genau die Sicherungsmethoden umgesetzt werden müssen. Neben den gesetzlichen Regelungen gibt es auch Unternehmensrichtlinien und Branchenstandards, die berücksichtigt werden sollten. Diese Vorgaben zielen auf sichere Abläufe, geeignete Arbeitsmittel und dokumentierte Unterweisungen ab.

Ergänzend gelten anerkannte Regeln der Technik und branchenspezifische Vorgaben, etwa Richtlinien zur sicheren Handhabung von Ladeeinheiten, Unterweisungs- und Dokumentationspflichten sowie Vorgaben zur Prüfung von Arbeitsmitteln (z. B. Hebezeuge, Flurförderzeuge). Für den Entladebetrieb sind Gefährdungsbeurteilungen, Betriebsanweisungen und regelmäßige Unterweisungen wesentliche Bausteine. Prüfintervalle für Zurrmittel, Umreifungsgeräte und Schneidwerkzeuge unterstützen die Funktionssicherheit im täglichen Betrieb.

  • Rechtsrahmen und Standards: Vorgaben zur Ladungssicherung während des Transports, Anforderungen an Fahrzeugaufbauten und Ladeflächen, sowie organisatorische Maßnahmen am Entladeort.
  • Pflichten der Beteiligten: Der Betreiber der Entladestelle organisiert einen sicheren Ablauf; Fahrpersonal und Lagerteams befolgen die festgelegte Reihenfolge und dokumentieren Auffälligkeiten.
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz: Persönliche Schutzausrüstung, sichere Schneidtechniken beim Öffnen von Umreifungen und Unterweisung zu Quetsch- und Schnittgefahren sind obligatorisch.
  • Qualifikation und Eignung: Bedienberechtigungen für Flurförderzeuge, Einweisungen in Entladeroutinen und die Kenntnis spezieller Eigenschaften von Wellpappverpackungen sind nachweislich erforderlich.

Risiken und typische Fehlerquellen beim Entladen

Fehler im Ablauf führen häufig zu Unfällen oder Beschädigungen. Typische Risiken sind:

  • Schlagartiges Öffnen von Zurr- oder Umreifungsbändern mit nachfolgendem Kippen des Palettenverbands.
  • Unzureichend gesicherte Restladung beim Herausnehmen einzelner Packstücke.
  • Zu hohe Geschwindigkeit mit Hubwagen oder Stapler, die zu Stoßlasten und Eckenquetschungen führt.
  • Feuchte oder beschädigte Kartonagen, die unter Last kollabieren.
  • Unübersichtliche Entladezonen ohne Absperrung und fehlende Kommunikation.
  • Ungeeignete Gabelabstände oder zu tiefe Einfahrt in Paletten, wodurch Kartonagen an Kanten punktuell belastet werden.
  • Fehlende Zwischenlagen oder beschädigte Antirutschmaterialien, die Relativbewegungen begünstigen.

Zur Risikoreduktion werden Entladeschritte mit Stop-and-Go-Kontrollen, Sichtprüfungen und unmittelbarer Nachsicherung kombiniert. Abweichungen vom Standardablauf werden dokumentiert und fließen in kontinuierliche Verbesserungsprozesse ein.

Praxisorientierte Checkliste für die Entladungssicherung

  1. Entladebereich absichern, rutschfesten Untergrund prüfen, Beleuchtung sicherstellen.
  2. Ladeöffnung vorsichtig öffnen, Reststabilität visuell bewerten, Gefahr des Herausfallens ausschließen.
  3. Sicherungen schrittweise lösen; Restladung jeweils gegen Kippen/Rutschen stabilisieren.
  4. Geeignete Lastaufnahmemittel wählen, langsam anfahren, Kanten und Ecken entlasten.
  5. Packmittel vorsichtig absetzen, Stapelhöhen und Tragfähigkeit beachten, beschädigte Einheiten separieren.
  6. Vorgang dokumentieren, Abweichungen melden, Hilfsmittel ordnungsgemäß verstauen.
  7. Antirutsch- und Zwischenlagen bereithalten und bei Teilentladung umgehend neu positionieren.
  8. Persönliche Schutzausrüstung verwenden und Schneidarbeiten mit sicherer Technik durchführen.
  9. Fahrwege freihalten, Engstellen markieren und Bodenunebenheiten vermeiden.
  10. Nachkontrolle der Restladung vor dem Weitertransport oder innerbetrieblichen Umlagern durchführen.

Vor- und Nachteile der Entladungssicherung

Die Pflege und Berücksichtigung einer geeigneten Entladungssicherung bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Es ist eine effektive Methode zur Minimierung von Warenbeschädigungen, Arbeitsunfällen und den daraus resultierenden Kosten. Gleichzeitig verbessert sie die Effizienz und Effektivität von Transport- und Materialflüssen in den Betriebsabläufen. Zu den Nachteilen gehört, dass die Anwendung adäquater Entladungssicherungstechniken Schulungen und Qualifikationen erfordert, was zusätzliche Kosten und Zeit verursachen kann. Zudem kann eine übermäßige Sicherung zur Beschädigung der Wellpappe führen, wenn etwa zu straffe Bandagen verwendet werden. Die optimale Auslegung orientiert sich an Produktempfindlichkeit, Prozessanforderungen und den baulichen Gegebenheiten am Entladeort.

  • Vorteile: Weniger Transportschäden, höhere Prozessstabilität, planbare Entladezeiten, geringere Ausfallzeiten und ein konstanter Materialfluss im Wareneingang.
  • Potenzielle Nachteile: Zeitaufwand für Unterweisung und Checks, zusätzlicher Materialeinsatz für Hilfsmittel, mögliche Beeinträchtigung empfindlicher Kartonagen durch falsch angewendete Sicherungen.
  • Abwägung: Das Schutzniveau sollte mit Produktempfindlichkeit und Prozessanforderungen in Einklang gebracht werden; zu wenig Sicherung erhöht das Risiko, zu viel Sicherung kann Materialien belasten.
  • Ressourcenplanung: Personaleinsatz, Zeitfenster und Hilfsmittelverfügbarkeit beeinflussen die Entladequalität und sollten in standardisierte Abläufe eingebunden werden.

Zusammenfassung:

  • Die Entladungssicherung ist eine essentielle Methode, um die sichere Handhabung von Waren während ihrer Beförderung und Entladung zu gewährleisten. Sie ist besonders relevant für Unternehmen, die Verpackungen aus Wellpappe nutzen, da diese oft leicht und empfindlich sind. Durch einen strukturierten Ablauf und klare Verantwortlichkeiten wird der Entladevorgang berechenbar und beschädigungsarm.
  • Die Sicherung verhindert, dass Packstücke während des Transports verrutschen oder umfallen, was zu Beschädigungen der Ware oder Verletzungen beim Personal führen könnte. Dies macht sie zu einem wichtigen Aspekt in der Logistikkette von Wellpappenverpackungen. Ergänzend reduziert sie Kanten- und Stoßbelastungen beim Absetzen und Umlagern.
  • Durch Einführung einer effektiven Entladungssicherung wird nicht nur das Risiko vermindert, sondern auch die Effizienz des Entladeprozesses erhöht, was zu einer kostensparenden Lösung für den Verpackungstransport führt. Standardisierte Checklisten, geschulte Mitarbeitende und geeignete Hilfsmittel sind dafür zentrale Bausteine.
  • Besondere Aufmerksamkeit gilt der Materialeigenschaft von Wellpappgütern: Feuchte, Druckspitzen und unsaubere Kantenbearbeitung erhöhen das Risiko beim Entladen und erfordern ein behutsames Vorgehen.
  • Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen unterstützen die sichere Umsetzung; regelmäßige Unterweisungen und Prüfungen der Arbeitsmittel sichern die Qualität der Entladeprozesse ab.
  • Praxisorientierte Maßnahmen wie zonierte Entladeflächen, kontrolliertes Lösen von Sicherungen und unmittelbare Reststabilisierung senken Unfall- und Schadenquoten nachweislich.
  • Die kontinuierliche Auswertung von Ereignissen und Abweichungen trägt zur Verbesserung der Entladequalität bei und stärkt die Robustheit der gesamten Kette vom Wareneingang bis zur Weiterverarbeitung.

Veröffentlicht am 04.08.2024
Letzte Überarbeitung am 12.09.2025 um 09:47 Uhr von Manuel Hofacker

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