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Klarsichtverpackung
Im Bereich der Wellpappe-Verpackungen nimmt die Klarsichtverpackung eine besondere Stellung ein. Diese Verpackungsart überzeugt durch ihre Transparenz, was einen unverstellten Blick auf das verpackte Produkt ermöglicht. Durch diese Eigenschaft kann die Aufmerksamkeit des Kunden direkt auf das Produkt gelenkt werden. Zusätzlich erleichtert die klare Sicht die Qualitätskontrolle entlang der Lieferkette, da Füllstand, Produktlage und eventuelle Beschädigungen ohne Öffnen der Verpackung geprüft werden können. In Kombination mit Beschriftungsfeldern, Etiketten oder codierten Einlegern lassen sich Informationspflichten erfüllen, ohne die Sicht auf den Packungsinhalt zu beeinträchtigen.
Als transparente Sichtverpackung erfüllt sie eine doppelte Funktion: Sie schützt den Inhalt vor Staub, Feuchtigkeit oder mechanischen Einwirkungen und übernimmt zugleich eine präsentierende Rolle am Point of Sale. In Kombination mit Einlagen aus Faserstoffen oder mit Trägern aus Wellpappe entstehen hybride Lösungen, die Sichtbarkeit, Stabilität und Handling vereinbaren. Solche Aufbauten nutzen oftmals vorgeklebte Trays, Stanzkonturen und passgenaue Aussparungen, sodass Produkte lage- und formstabil geführt werden. Dies vereinfacht das Ein- und Auspacken, reduziert Reklamationsraten und unterstützt standardisierte Abläufe in Produktion, Kommissionierung und Display-Bestückung.
Definition: Was versteht man unter Klarsichtverpackung?
Unter einer Klarsichtverpackung versteht man eine Verpackungsart, bei der durch den Einsatz von transparenten Materialien, in der Regel Kunststoff, das Produkt sichtbar bleibt. Der Hauptzweck von Klarsichtverpackungen besteht darin, dem Kunden einen direkten Blick auf das Produkt zu ermöglichen, ohne dass er die Verpackung öffnen muss. So können zum Beispiel Mängel oder Beschädigungen am Produkt frühzeitig erkannt werden. Darüber hinaus fördern klare Oberflächen das Vertrauen in die Produktqualität, da Inhalt, Stückzahl und Zubehör visuell überprüfbar sind.
Typische Ausführungen sind Blister (mit Trägerkarte), Clamshells (zweischalige Verpackungen mit Scharnier), Schiebeblister sowie Kartonagen mit Sichtfensterfolie. Je nach Anwendung kommen Features wie Euroloch-Aufhängung, Perforationen zum leichten Öffnen, Siegelränder oder integrierte Halterungen für Zubehör hinzu. In Verbindung mit Wellpappe-Trays oder -Einlagen wird der Artikel positionsgenau fixiert und gleichzeitig ausgestellt. Ergänzend lassen sich Sicherungselemente wie Manipulationsnachweise (Tamper-Evidence) und Sollbruchstellen integrieren, um Öffnung und Wiederverschluss nachvollziehbar zu machen.
Die Auslegung orientiert sich an Schutzbedarf, Präsentationsziel und Logistikanforderungen. Dazu zählen unter anderem Stabilität, Kratzfestigkeit, optische Klarheit (Haze/Welligkeit), Öffnungsmechanik und Manipulationsschutz (Tamper-Evidence). Ebenso relevant sind Kantenradien, Materialstärke, Formschwindung nach dem Tiefziehen, die Kompatibilität zu Wellpappe-Trägern sowie die Stapelfähigkeit für Transport und Regalplatzierung.
Klassifizierung und Abgrenzung
Klarsichtverpackungen lassen sich in Vollsichtlösungen (rundum transparent) und Teil-Sichtlösungen (Sichtfenster in Faserstoffverpackungen) unterscheiden. Während Vollsichtvarianten maximale Produktpräsenz bieten, kombinieren Teil-Sichtkonzepte haptische Eigenschaften von Wellpappe mit einem fokussierten Blick auf das Produkt. Die Wahl der Bauform richtet sich nach Produktempfindlichkeit, geforderter Informationsfläche und den Anforderungen der späteren Entsorgung bzw. Trennung der Materialien.
Produktion und Materialien von Klarsichtverpackungen
Die Produktion von Klarsichtverpackungen erfordert spezielle Materialien und Techniken. Häufig wird hierfür Kunststoff wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polyvinylchlorid (PVC) verwendet. Diese Materialien haben den Vorteil, dass sie transparent, flexibel und gleichzeitig robust sind. Die Herstellung erfolgt in der Regel durch ein spezielles Verfahren, das Tiefziehverfahren, bei dem der Kunststoff erhitzt und in Form gepresst wird. Ergänzend kommen Vorwärm- und Temperprozesse zum Einsatz, um Spannungen zu reduzieren und eine gleichmäßige Wandstärkenverteilung in steilen Ziehbereichen zu erzielen.
Neben den genannten Werkstoffen werden in der Praxis oft PET (insbesondere PET-G) und rezyklatbasierte Varianten wie rPET eingesetzt. Sie bieten hohe Transparenz, gute Formstabilität und sind für viele Anwendungen geeignet. PLA oder andere biobasierte Folien kommen punktuell zum Einsatz, wenn spezifische Anforderungen an Materialherkunft oder Kompostierbarkeit bestehen. Für erhöhte Barriereanforderungen (z. B. gegen Sauerstoff, Aroma oder Feuchte) können funktionale Schichten oder Beschichtungen integriert werden; dabei ist die spätere Trennbarkeit für die Verwertung frühzeitig mitzudenken.
Verbreitete Fertigungsprozesse sind Thermoformen/Tiefziehen (für Schalen, Blister, Clamshells), Extrusion und Kalandrierverfahren (zur Folienherstellung) sowie Spritzguss (für technisch anspruchsvolle, formstabile Sichtteile). Für das Versiegeln werden Wärmesiegel- oder Ultraschallverfahren genutzt. Bedruckungen erfolgen je nach Einsatz per Flexo-, Sieb- oder Digitaldruck; Dekorationen wie Heißprägung oder Etikettierung ergänzen die Kennzeichnung. Parameter wie Siegeltemperatur, Anpressdruck und Verweilzeit sind auf Material und Kontur abzustimmen, um dichte Nähte ohne Überhitzung oder Weißbruch zu erzielen.
Qualitätskriterien umfassen optische Klarheit, geringe Eintrübungen, maßhaltige Formgebung, saubere Kanten sowie ausreichende Festigkeit der Siegelnähte. Für Lebensmittelkontakte sind migrationsarme Materialien und geeignete Sperrschichten wichtig; für Elektronik lassen sich antistatische Ausrüstungen oder ESD-taugliche Oberflächen integrieren. Planungsgrundlagen sind unter anderem Details zu genormten Abmessungen und Toleranzen, die eine prozesssichere Fertigung und effiziente Logistik unterstützen. Ergänzend werden Materialkennzeichnungen, Recyclingcodes und eindeutige Piktogramme berücksichtigt, um Entsorgungswege klar zu kommunizieren.
Konstruktion und Schnittstellen zu Wellpappe
Bei Hybridverpackungen mit Wellpappe sind Passmaße, Auflageflächen und Rastgeometrien präzise zu definieren. Stanzkonturen der Wellpappe müssen mit Fügkanten des Sichtteils harmonieren, damit keine Spannungen, Wellenbildung oder Abrieb an bedruckten Faseroberflächen entstehen. Praktisch bewährt haben sich Einstecklaschen, umlaufende Auflageborde und definierte Greifzonen, die das manuelle oder automatische Bestücken beschleunigen. Für Display-Aufbauten sollten Tragfähigkeit, Sichtachsen und Beleuchtungssituationen am POS in der Gestaltung berücksichtigt werden.
Einsatzbereiche der Klarsichtverpackung
Klarsichtverpackungen sind überall dort im Einsatz, wo es auf die Sichtbarkeit des Produktes ankommt. Vor allem in der Lebensmittelbranche sind sie sehr beliebt. Auch im Einzelhandel, insbesondere in Bereichen wie Kosmetik, Spielwaren oder Elektronik, sind sie weit verbreitet. Im E-Commerce werden Klarsichtkomponenten vor allem als Inlays, Schutzhauben oder Set-Verpackungen genutzt, da zusätzliche Umverpackungen für den Versand erforderlich sind.
Weitere typische Anwendungen sind Schreibwaren, Haushalts- und DIY-Artikel, Drogerie- und Gesundheitsprodukte im Selbstbedienungsregal sowie Ersatzteil- und Zubehörsets. In der Lebensmittelpraxis werden unter anderem Backwaren, Süßwaren, frisches Obst und Feinkost in transparenten Schalen oder Blistern präsentiert, häufig mit Antifog- (Antibeschlag-) Beschichtungen, um Beschlagen zu reduzieren. Für temperaturempfindliche Güter können Isolationslagen oder absorbierende Einlagen ergänzt werden, ohne die Sicht auf den Hauptartikel zu verdecken.
Im stationären Handel unterstützen Sichtlösungen die Warenpräsentation auf Hakenleisten (Euroloch), in Displays, Trays und Regalsystemen. In Kombination mit Wellpappe entstehen platzsparende Transporteinheiten, die sich am POS schnell in verkaufsfähige Präsentationen umwandeln lassen. Für Aktionszeiträume lassen sich variable Einleger, wechselbare Trägerkarten und modulare Tray-Maße nutzen, sodass Serien- und Variantenartikel ähnlich konfektioniert werden können.
Logistik, Lagerung und Handling
Für die Lagerung sind plan liegende Folienzuschnitte oder ineinander stapelbare Formteile vorteilhaft, um Volumen zu sparen. Schutzfolien gegen Verkratzen sowie definierte Klimabedingungen (Temperatur, Luftfeuchte) erhalten die optische Qualität. Beim Handling in Abpacklinien sind Zuführtrichter, Magazine und Greiferflächen so auszulegen, dass die transparente Oberfläche nicht unnötig berührt wird. In Verbindung mit Wellpappe ist auf ausreichende Kantenfestigkeit und die Vermeidung von Staubabrieb zu achten.
Umweltaspekte von Klarsichtverpackungen
Obwohl Klarsichtverpackungen viele Vorteile bieten, gibt es auch Aspekte, die kritisch betrachtet werden müssen. Vor allem im Hinblick auf die Umwelt stehen viele Kunststoffverpackungen in der Kritik. Sie verursachen oft eine große Menge an Abfall und sind nur schwer abbaubar. Zudem erschweren Verbundstrukturen und opake Additive den Sortierprozess, insbesondere bei Nahinfrarot-Erkennung in modernen Sortieranlagen.
Die ökologische Bewertung hängt von Materialart, Wandstärke, Rezyklateinsatz und der lokalen Sammel- und Sortierinfrastruktur ab. Wo möglich, wird auf sortenreine Monomaterial-Konzepte gesetzt, da diese die stoffliche Verwertung erleichtern. Der Einsatz von Rezyklaten (z. B. rPET) reduziert den Primärrohstoffeinsatz, erfordert jedoch eine geeignete Qualitätssicherung, insbesondere bei Lebensmittelanwendungen. PVC- und stark additivierte Mischungen gelten in der Regel als kritisch, wenn eine hochwertige Verwertung angestrebt wird.
Design-for-Recycling umfasst klare, gut trennbare Materialien, reduzierte Additive, eindeutige Kennzeichnungen und die Minimierung von Verbundstrukturen. Hybridlösungen mit Sichtfenster in Faserstoffverpackungen sollten so gestaltet sein, dass Folienanteile leicht separierbar sind. Ressourcenschonung wird außerdem über materialeffiziente Geometrien, dünnere Folien und bedarfsgerechte Stabilitäten erreicht. Zusätzlich sind Anleitungen zur Trennung (z. B. Piktogramme) sowie kompatible Klebstoffe und Druckfarben sinnvoll, um eine sortenreine Erfassung zu fördern.
Normen, Konformität und Kennzeichnung
Für Anwendungen mit Lebensmittelkontakt sind einschlägige rechtliche Vorgaben und Konformitätserklärungen zu beachten. Relevant sind hygienegerechte Produktion, dokumentierte Rückverfolgbarkeit und die Eignung der eingesetzten Materialien. Materialkennzeichnungen und Recyclingcodes unterstützen Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Entsorgung. Für elektrische und elektronische Produkte können antistatische oder ESD-geeignete Ausrüstungen notwendig sein, um Bauteile vor elektrostatischer Entladung zu schützen.
Vor- und Nachteile von Klarsichtverpackungen
Zu den Vorteilen von Klarsichtverpackungen gehört die Transparenz, die einen freien Blick auf das Produkt ermöglicht. Darüber hinaus sind sie robust und schützen das Produkt vor äußeren Einflüssen. Nachteile sind insbesondere die Umweltaspekte. Viele Kunststoffverpackungen sind nicht recyclebar und tragen zur wachsenden Umweltverschmutzung bei. Außerdem sind sie in der Herstellung und Entsorgung teurer als beispielsweise herkömmliche Papierverpackungen. In der Praxis sind die Gesamtkosten jedoch stark abhängig von Materialwahl, Prozesskette, Ausschussquote und Logistikeffizienz.
- Vorteile: Sichtbarkeit am POS, Manipulationsschutz durch versiegelte Ränder, gute Formanpassung an das Produkt, geringes Eigengewicht, hohe Bruchsicherheit.
- Weitere Vorteile: Möglichkeiten zur Aufhängung und Stapelung, integrierte Fixierung von Zubehörteilen, Schutz vor Feuchtigkeit und Staub, optionale Antifog- oder UV-Schutz-Ausrüstung.
- Nachteile: Abhängigkeit von Kunststoffen und fossilen Ressourcen, potenziell eingeschränkte Recyclingfähigkeit bei Verbunden, erhöhte Anforderungen an sortenreine Trennung.
- Weitere Nachteile: Empfindlichkeit gegenüber Kratzern, mögliche Eintrübungen durch Spannungen, zusätzliche Anforderungen an Kennzeichnung und Konformität bei Lebensmittelkontakt.
- Ergänzende Vorteile: Gute Eignung für standardisierte Kommissionierprozesse, schnelle visuelle Bestandskontrolle, flexible Kombination mit Wellpappe-Trays und -Displays.
- Ergänzende Nachteile: Sichtbarkeit von Fingerabdrücken und Staub, potenzielle Reflexionen unter Ladenbeleuchtung, zusätzlicher Aufwand für Reinigungs- und Schutzfolien.
Typische Fehlerbilder und Prävention
Häufige Fehlerbilder sind Spannungsrisse, Weißbruch an scharfen Kanten, Eintrübungen durch ungleichmäßige Wandstärken sowie Undichtigkeiten an Siegelnähten. Präventiv wirken angepasste Werkzeugradien, gleichmäßige Temperierung, optimierte Siegelparameter und geeignete Materialauswahl. In Hybridverpackungen mit Wellpappe sollten Kantenüberstände und Reibstellen vermieden werden, um Abrieb und optische Beeinträchtigungen zu reduzieren.
Zusammenfassung:
- Klarsichtverpackungen sind ansprechend gestaltete Verpackungslösungen, die den Blick auf den Inhalt, wie Produkte aus Wellpappe, ermöglichen und zugleich einen optimalen Schutz vor äußeren Einflüssen bieten. Sie unterstützen Qualitätssicherung, Logistik und die strukturierte Warenpräsentation am POS.
- Zum Einsatz kommt für diese Art von Verpackung meist transparenter Kunststoff. Jedoch zeigen Innovationen, dass auch transparente Wellpappe ein kommender Trend in Richtung Klarsichtverpackungen sein könnte. Ergänzende Barriere- und Antibeschlagseigenschaften erweitern die Einsatzfelder.
- Durch den Einsatz von Klarsichtverpackungen können Unternehmen die Aufmerksamkeit ihrer Kunden auf die dargestellten Produkte lenken und etwaige Informationen über das Produkt einfach und ansprechend kommunizieren. Voll- und Teil-Sichtlösungen erlauben eine passgenaue Abstimmung auf Produkt, Marke und Regalsituation.
- Gängige Bauformen sind Blister, Clamshells und Sichtfensterlösungen; die Auswahl richtet sich nach Schutzbedarf, Präsentationszielen und Logistik. Hybridkonzepte mit Wellpappe verbinden Stabilität mit Sichtbarkeit und vereinfachen das Handling.
- Materialwahl (z. B. PET, rPET, PP) sowie prozesssichere Versiegelung und klare Oberflächenqualität bestimmen Funktion, Haltbarkeit und Darstellung. Maßhaltigkeit, Haze-Werte und Kratzbeständigkeit sind zentrale Qualitätsmerkmale.
- Ökologische Optimierung basiert auf Monomaterial-Design, Rezyklateinsatz, materialeffizienter Auslegung und gut trennbaren Hybridkonzepten. Verständliche Kennzeichnung und trennfreundliche Konstruktion fördern die Verwertung.
- In Kombination mit Wellpappe ergeben sich stabile, präsentationsstarke Lösungen für Handel und Display-Anwendungen mit effizientem Handling. Standardisierte Abmessungen und abgestimmte Toleranzen erleichtern die Integration in bestehende Prozesse.
Veröffentlicht am 26.08.2024
Letzte Überarbeitung am 20.10.2025 um 13:16 Uhr von Sebastian Würth