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Umlaufverpackung
Für Unternehmen, die Verpackungslösungen suchen, spielt die Umlaufverpackung eine entscheidende Rolle – vor allem, wenn es um nachhaltige, wiederverwendbare und kreislauffähige Verpackungen geht. Besonders in Branchen, die Wellpappe als Verpackungsmaterial einsetzen, gewinnen Umlaufverpackungen an Bedeutung, weil sie standardisierte Prozesse, planbare Rückführungen und eine verbesserte Ressourceneffizienz ermöglichen. Als Teil geschlossener Mehrwegkreisläufe werden sie definiert ausgegeben, genutzt, zurückgeführt und für den erneuten Einsatz aufbereitet. Zusätzlich tragen sie zu konstanter Produktqualität, besserer Paletten- und Laderaumausnutzung sowie zu stabilen Gesamtkosten über den Lebenszyklus bei. Durch klare Rückführungsmechanismen und wiederkehrende Materialflüsse lassen sich Verpackungsbestände als wiederverwendbare Vermögensgegenstände (Assets) führen und systematisch optimieren.
Im praktischen Einsatz sind Umlaufsysteme häufig mit klaren Prozessregeln, Kennzeichnungslösungen (z. B. Barcodes oder RFID) und Kennzahlen wie Umlaufzahl, Turnaround-Zeit und Schadensquote verknüpft. So lassen sich Verfügbarkeit, Qualität und Wirtschaftlichkeit belastbar steuern, ohne den ökologischen Nutzen aus dem Blick zu verlieren. Ergänzend kommen Asset-IDs, Seriennummern, Pfand- oder Poolmodelle sowie IT-Schnittstellen zur Bestandsführung zum Einsatz. Dadurch werden Verlustquoten reduziert, Rücklaufzeiten transparent und die Steuerung entlang der gesamten Lieferkette verbessert.
Definition: Was versteht man unter Umlaufverpackung?
Eine Umlaufverpackung – auch Mehrwegverpackung – ist eine Verpackungsform, die für mehrere Nutzungszyklen konzipiert ist. Im Gegensatz zu Einwegvarianten wird sie nach dem Erstgebrauch nicht entsorgt, sondern vom Empfänger an den Versender, Hersteller oder einen Poolbetreiber zurückgegeben. Nach einer Sichtprüfung, Reinigung und gegebenenfalls Instandsetzung gelangt sie erneut in den Kreislauf. Sie ist damit Teil eines geschlossenen oder teilgeschlossenen Logistiksystems, in dem definierte Rückführungswege und Zuständigkeiten festgelegt sind.
Wesentliche Merkmale sind eine auf Wiederverwendung optimierte Konstruktion, robuste Materialien sowie organisatorische Maßnahmen zur Rückführung. Typische Konzepte reichen von unternehmensinternen Eigentumslösungen bis hin zu zentral gemanagten Pools. Die Eignung wird anhand von Kennzahlen bewertet, etwa: erwartete Umlaufzahl pro Behälter, Lebenszykluskosten, Rücklaufquote und Ausfallrate. Abzugrenzen ist die Umlaufverpackung von Einwegverpackungen, die zwar recycelt werden können, aber nicht für eine mehrfache Nutzung ausgelegt sind. In der Praxis werden Umlaufverpackungen häufig als Returnable Transport Packaging verstanden und umfassen faltbare oder starre Ladungsträger, Mehrwegboxen sowie konstruktiv verstärkte Wellpapp-Lösungen für wiederkehrende Transporte.
Die Verwendung von Umlaufverpackungen
Die Aktivierung von Umlaufverpackungen erfolgt häufig in Bereichen mit hohem Warenumschlag, wiederkehrenden Relationen und planbaren Rücktransporten. Beispiele sind unter anderem Versand- und Onlinehandel, Lebensmitteleinzelhandel, Automobilindustrie, Maschinenbau, Pharma- und Medizintechnik sowie Elektronikfertigung. Die Verpackungsmaterialien variieren je nach Anforderung und können aus Kunststoff, Metall oder Wellpappe bestehen. Umlaufverpackungen aus Wellpappe stellen dabei eine umweltschonende Alternative dar, wenn sie für mehrere Zyklen ausgelegt sind und die Transport- sowie Umgebungsbedingungen dies zulassen. Sie lassen sich an Ladehilfsmittel (z. B. Palettenformate) anpassen und unterstützen eine hohe Packdichte, eine sichere Handhabung sowie eine gute Kompatibilität mit Förder- und Lagersystemen.
Typische Einsatzfelder sind:
- Werks- und Lieferantenkreisläufe (z. B. wiederkehrender Materialfluss zwischen Fertigung und Montage)
- Intralogistik (Kommissionierung, Sequenzierung, Shuttle- und Kanban-Prozesse)
- Filialbelieferung und Rücknahme (z. B. Leerbehälter-Management)
- Ersatzteil- und After-Sales-Logistik
- Retourenprozesse im Versandhandel
Material- und Konstruktionswahl erfolgen anwendungsbezogen: robuste Falt- und Steckkonstruktionen aus Wellpappe, strukturell verstärkte Varianten mit hoher Kantenstauch- und Stapelfestigkeit, aber auch starre Behälterlösungen aus Kunststoff oder Metall. Anforderungen wie Feuchte- oder Kälteexposition, Hygiene, ESD-Schutz oder hohe Lasten beeinflussen das Design. In planbaren Umläufen werden zudem ergonomische Aspekte (z. B. Grifföffnungen, Gewichtsgrenzen), effiziente Volumenreduktion für Leertransporte (falt- oder nestbar) sowie die Eignung für automatisierte Prozesse (Scannererkennung, Fördertechnik) berücksichtigt.
Auslegung und Dimensionierung von Umlaufverpackungen
Die technische Auslegung zielt auf einen sicheren Produktschutz bei möglichst hoher Flächennutzung und stabiler Prozessfähigkeit. Relevante Kriterien sind unter anderem die optimale Packanordnung, die Paletten- und LKW-Auslastung, zulässige Flächenpressungen im Stapel, ergonomische Hebegewichte sowie die Integration von Einlagen, Polstern oder Trays. Bei Wellpappe beeinflussen Wellenkombinationen (z. B. BC) und Papiersorten die Kantenstauch- und Stapelfestigkeit. Für wiederkehrende Umläufe werden Kanten, Rillungen und Verschlusszonen verstärkt ausgelegt, um typische Beanspruchungen wie Durchscheuern, Kantenbelastungen und Feuchtewechsel zu adressieren. Ziel ist ein ausgewogenes Verhältnis aus Lebensdauer, Schutzwirkung, Materialeinsatz und Handhabungsaufwand.
Produktion und Pflege von Umlaufverpackungen
Die Herstellung der Umlaufverpackungen ist für Nachhaltigkeit und ökologischen Fußabdruck maßgeblich. Bei Wellpappe eröffnen qualitäts- und konstruktionsseitige Anpassungen (z. B. geeignete Wellenkombinationen, Nassfestigkeit, optimierte Rillungen) die Möglichkeit, mehrere Nutzungszyklen sicher zu erreichen. Zusätzlich spielen Verarbeitung und Verklebung, die Auswahl passender Verschlüsse sowie die Integration von Kennzeichnungen eine Rolle. Für definierte Öffnungsfunktionen und kontrolliertes Aufreißen kann die konstruktive Ausführung spezielle Schnitt- oder Stanzbilder vorsehen; weiterführende Erläuterungen bietet Hintergrundwissen zur Perforation bei Kartonagen. Prüfwerte wie Kantenstauchwiderstand und Stapeldrucktests werden herangezogen, um die gewünschte Zyklenzahl abzusichern. Ergänzend lassen sich Oberflächenbehandlungen, Schutzkanten oder zusätzliche Einleger vorsehen, um kritische Bereiche zu stabilisieren.
Nach der Nutzung werden die Verpackungen gesammelt, sortiert und aufbereitet. Die Pflege umfasst:
- Sichtprüfung (Beschädigungen, Feuchte, Verschmutzungen, Etikettenreste)
- Reinigung je nach Material (trocken, feucht, ggf. desinfizierend – bei Wellpappe bevorzugt trockene Verfahren und Partikelentfernung)
- Instandsetzung, z. B. Austausch beschädigter Einleger, Reparatur kritischer Zonen oder definierte Aufarbeitungsschritte
- Dokumentation des Zustands und Entscheidung über Wiedereinsatz oder Aussortierung
- Überprüfung und Erneuerung von Kennzeichnungen (z. B. Etiketten, Codes) zur Sicherung der Rückverfolgbarkeit
- Funktionsprüfung von Faltmechanismen, Steckverbindungen und Verschlüssen für den störungsfreien Wiedereinsatz
Ein wirksames, effizientes Pflegesystem verlängert die Lebensdauer, stabilisiert Qualitätsniveaus und verbessert die Kosteneffizienz. Am Lebensende sollten Materialien in etablierte Recyclingströme überführt werden, um geschlossene Stoffkreisläufe zu unterstützen. Die Rückführung in Recyclingprozesse schafft zusätzliche Materialkreisläufe und reduziert den Bedarf an Primärrohstoffen.
Ökologische Bewertung und Lebenszyklus
Die ökologische Wirkung von Umlaufverpackungen wird über den gesamten Lebenszyklus betrachtet: Rohstofferzeugung, Herstellung, Nutzung über mehrere Umläufe, Rücktransport im Leerzustand, Reinigung bzw. Aufbereitung und Verwertung. Entscheidend ist die sogenannte „Break-even“-Umlaufzahl, bei der die Mehrwegvariante hinsichtlich Ressourcenverbrauch und Emissionen Vorteile gegenüber einer Einweglösung erzielt. Einflussgrößen sind Transportdistanzen, Leerfahrten, Volumenreduzierbarkeit, Reinigungsverfahren, Materialzusammensetzung und Recyclingfähigkeit. Eine konsequente Kreislaufführung, hohe Rücklaufquoten und geringe Schadensraten verbessern die Bilanz deutlich.
Prozessorganisation und Rückführungslogistik
Damit Umlaufverpackungen zuverlässig funktionieren, braucht es standardisierte Abläufe und klare Verantwortlichkeiten. Ein bewährter Prozess besteht aus den Stufen: Ausgabe – Nutzung – Rücknahme – Prüfung – Aufbereitung – Wiedereinsatz. Wesentliche Rollen und Zuständigkeiten werden festgelegt, etwa für Bestandsführung, Tourenplanung, Qualitätsfreigaben und Ersatzbeschaffung. Abgestimmte Servicelevel (z. B. maximale Turnaround-Zeit) sichern eine stabile Versorgung.
- Kennzeichnung und Rückverfolgung (z. B. Barcode, QR, RFID) zur Bestands- und Umlaufkontrolle
- Rücklaufkonzepte (Milk-Run, Tourenplanung, Leergutmanagement) zur Sicherstellung planbarer Verfügbarkeit
- Puffer- und Sicherheitsbestände, um Lieferunterbrechungen zu vermeiden
- Klare Qualitätskriterien und Prüfpläne für die Entscheidungsfindung zwischen Aufbereitung und Aussortierung
- IT-gestützte Bestandsführung mit eindeutigen Asset-IDs und Schnittstellen zur Lager- und Transportsteuerung
- Verlust- und Schadensmanagement inklusive Ursachenanalyse, Präventionsmaßnahmen und standardisierter Ersatzprozesse
Relevante Kennzahlen sind unter anderem: Umlaufzahl pro Einheit, Turnaround-Zeit, Rücklaufquote, Schadens- und Verlustquote, Füllgrad im Hin- und Rücktransport sowie Volumenreduktion durch Faltmechanismen. Diese Kennzahlen erlauben eine belastbare Bewertung von Wirtschaftlichkeit und ökologischer Wirkung. Ergänzend werden Lebenszykluskosten, Verfügbarkeitsgrade und Instandsetzungsraten betrachtet, um Transparenz über TCO und Systemstabilität zu schaffen.
Digitales Tracking und Datenqualität
Digitale Erfassungstechnologien (z. B. 1D-/2D-Codes, RFID) unterstützen eine präzise Bestandsführung. Entscheidend ist eine konsistente Datenqualität: eindeutige Identifikatoren, saubere Stammdaten, definierte Scanpunkte und klare Buchungsregeln entlang aller Prozessschritte. So wird die Synchronität zwischen physischem Kreislauf und Informationsfluss gewährleistet.
Best Practices für die Implementierung
Für die Einführung von Umlaufverpackungen hat sich ein stufenweises Vorgehen bewährt: Bedarfserhebung und Eignungsprüfung, prototypische Erprobung in ausgewählten Relationen, schrittweise Skalierung sowie ein kontinuierliches Monitoring der Kennzahlen. Ein klar definiertes Regelwerk – inklusive Schulungen, Rückgabeprozessen und Eskalationspfaden – reduziert Verluste und steigert die Wiederverwendungsrate.
Vor- und Nachteile von Umlaufverpackung
Die Vorteile von Umlaufverpackungen liegen vor allem in ihrem Beitrag zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Sie reduzieren Abfall und sparen Rohstoffe sowie Energie, die für wiederholte Herstellung von Einwegvarianten benötigt würden. Zusätzlich fördern sie standardisierte Prozesse, konstanten Produktschutz und planbare Qualität entlang der Lieferkette. Mit Blick auf die Nachteile sind ein höherer organisatorischer Aufwand, die Kosten für Logistik und Reinigung sowie der Bedarf an Rückführungs- und Leergutmanagement zu nennen. Es bedarf ebenso einer ausreichenden Menge von Umlaufverpackungen, um Lieferengpässe zu vermeiden. Darüber hinaus sollten Leertransporte, saisonale Schwankungen und die Eignung für sensible Güter (z. B. Hygieneanforderungen) sorgfältig geprüft werden.
- Vorteile: Abfall- und CO₂-Reduktion, reproduzierbarer Produktschutz, Prozessstabilität, planbare Gesamtkosten über den Lebenszyklus
- Nachteile: Anfangsinvestition, zusätzlicher Planungs- und Steuerungsbedarf, Flächenbedarf für Leergut, Eignungsgrenzen bei strengen Hygiene- oder Kontaminationsrisiken
- Vorteile: hohe Transparenz durch Kennzahlen, bessere Paletten- und Laderaumauslastung, reduzierte Beschaffungsfrequenz für Verpackungsmaterial
- Nachteile: potenzielle Leerfahrten bei unbalancierten Warenströmen, Reinigungs- und Instandhaltungskapazitäten erforderlich, organisatorische Komplexität im Poolbetrieb
Zusammenfassung:
- Umlaufverpackungen sind wiederverwendbare Mehrwegverpackungen, die häufig in Logistik und Versand eingesetzt werden.
- Diese Art von Verpackung ist nachhaltig und kann aus verschiedenen Materialien gefertigt werden, einschließlich Wellpappe, wodurch sie robust, langlebig und leicht sind.
- Umlaufverpackungen aus Wellpappe können auf die speziellen Bedürfnisse eines Unternehmens zugeschnitten werden, was die Sicherheit und Effizienz der Produkthandhabung und -lagerung erhöht.
- Ein funktionierender Umlauf erfordert standardisierte Prozesse, Kennzeichnung und definierte Prüf- sowie Aufbereitungsstufen.
- Wirtschaftlichkeit und Ökologie werden über Kennzahlen wie Umlaufzahl, Rücklauf- und Schadensquote sowie Turnaround-Zeiten bewertet.
- Der Nutzen ist besonders hoch bei stabilen Warenströmen, planbaren Rückführungen und ausreichenden Beständen für den kontinuierlichen Betrieb.
- Die Auslegung umfasst Packmuster, Stapelfestigkeit, ergonomische Grenzen und Volumenreduktion im Leertransport, um Lebensdauer und Effizienz zu sichern.
- Eine konsequente Daten- und Prozessqualität (Tracking, Prüfpläne, Bestandsführung) stabilisiert den Kreislauf und reduziert Verluste.
Veröffentlicht am 25.06.2024
Letzte Überarbeitung am 06.10.2025 um 14:27 Uhr von Sebastian Würth