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Exportverpackungen
Wellpappe hat sich in der Verpackungsindustrie durchgesetzt und spielt eine wesentliche Rolle, insbesondere bei Exportverpackungen. Diese Verpackungen sind dafür konzipiert, Waren während des Transports und der Lagerung zuverlässig zu schützen, insbesondere wenn die Produkte für den internationalen Versand bestimmt sind. Die Wahl der passenden Exportverpackung ist entscheidend, um Schäden zu vermeiden, Transportrisiken zu minimieren und die Qualität der verpackten Güter entlang komplexer Lieferketten zu erhalten. Durch multimodale Transportwege (Straße, Schiene, Luft- und Seefracht) entsteht eine hohe Bandbreite an Belastungen, die eine sorgfältige Auslegung der Außen- und Innenverpackung notwendig machen. Hinzu kommen unterschiedliche Klimazonen, Umschlagprozesse und Lastkollektive (Stöße, Schwingungen, Dauerlasten), die ein systematisches Vorgehen von der Konstruktion über die Prüfung bis zur Logistikabstimmung erfordern. Eine belastbare Exportverpackung berücksichtigt daher Kanten- und Flächenstabilität, Feuchtebeständigkeit, Kennzeichnung sowie eine sichere Ladungssicherung auf dem Ladungsträger.
Definition: Was versteht man unter Exportverpackungen?
Bei Exportverpackungen handelt es sich um speziell konzipierte Verpackungen, die meistens beim internationalen Warenversand verwendet werden. Sie müssen in der Regel besondere Anforderungen erfüllen, etwa hinsichtlich der Stabilität, der Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und den Schutz vor mechanischen Einflüssen. Exportverpackungen können aus verschiedenen Materialien bestehen, unter anderem aus Kunststoff, Metall und Wellpappe. Wellpappen-Exportverpackungen sind dabei aufgrund mehrerer Vorteile weit verbreitet. Im Sinne der Abgrenzung zählen sie zu den Transport- bzw. Umverpackungen und unterscheiden sich von Verkaufs- oder Serviceverpackungen durch ihren Fokus auf Schutzleistung, Stapelfähigkeit und Prozesssicherheit. Häufig werden standardisierte Bauformen nach FEFCO-Katalog als Basis genutzt und konstruktiv an Produkt und Transportprofil angepasst.
Unter Exportverpackungen versteht man in der Praxis ein abgestimmtes System aus Außenverpackung (z. B. schwerlasttaugliche Faltkartons), Innenpolsterung (z. B. Wellpappen-Zuschnitte, Formteile, Einlagen) sowie Ladungssicherung auf dem Ladungsträger. Ziel ist es, Produkte unabhängig von Transportdauer, Klimazone und Umschlaghäufigkeit gegen Stöße, Vibrationen, Druckbelastung und Feuchte zu schützen. Je nach Produktart kommen ein- bis dreiwellige Qualitäten, verstärkte Kanten, kaschierte Liner und feuchtebeständige Leime zum Einsatz. Ergänzend spielen die Auswahl geeigneter Polster- und Fixierkonzepte (z. B. Rillungen, Stege, Einsteckhülsen) und eine eindeutige Kennzeichnung für Handling und Rückverfolgbarkeit eine zentrale Rolle.
- Funktionen: Schutz, Bündelung, Stapelfähigkeit, handhabungsgerechte Maße, Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit; optional Barrierewirkung gegen Feuchte und Korrosion.
- Ausprägungen: Standard-Faltkisten, Schwerlastkartons, Container-Boxen, individuelle Zuschnitte, Einsätze und Trays, kombiniert mit Polstermaterialien; je nach Bedarf auch auf Palettenrahmen und -hauben abgestimmt.
- Materialvarianten: Wellpappe (ein-, zwei-, dreiwellig), Kunststoffe (Mehrwegbehälter), Metalle (Kisten, Cases) oder Materialkombinationen für besondere Schutzanforderungen; optional mit Beschichtungen für Feuchte- und Abriebschutz.
Anforderungen an Exportverpackungen
Exportverpackungen müssen eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Dazu gehört vor allem die Leistung unter den verschiedensten Transportbedingungen, von trockenen, kühlen Lagerbedingungen bis hin zu feuchten, warmen Umgebungen. Sie müssen auch stark genug sein, um ein Aufstapeln zu ermöglichen und die Ware vor Stoß oder Sturz zu schützen. Darüber hinaus müssen die Verpackungen den Bestimmungen der verschiedenen Länder entsprechen, in die exportiert wird. Daher ist es wichtig, dass Exportverpackungen bei den Zollbehörden die Einfuhrbestimmungen erfüllen. Für die Auslegung sind Prüf- und Konditionierungsstandards (z. B. definierte Temperatur- und Feuchtebedingungen) sowie realitätsnahe Fall-, Vibrations- und Stapeltests hilfreich, um die geforderte Performance nachzuweisen.
- Mechanische Belastungen: Fall, Stoß, Kippmomente, Vibrationen sowie Dauerbelastungen durch Stapeldruck über längere Zeiträume; zusätzlich Durchstoß- und Kantencrush-Belastungen.
- Klimatische Einflüsse: Luftfeuchte, Kondensation im Seecontainer (Containerregen), Temperaturwechsel und gegebenenfalls salzhaltige Atmosphäre; definierte Vorkonditionierungen unterstützen die Auslegung.
- Stapelfähigkeit: Dimensionierung der Kanten- und Flächenstabilität (z. B. ECT/BCT-Bezug), ausreichende Sicherheitsreserven für Langzeitlagerung und Transport; Berücksichtigung von Sicherheitsfaktoren und Feuchteeinfluss.
- Transportlogistik: Kompatibilität mit Ladungsträgern, Vermeidung von Überstand, durchgängige Handhabbarkeit entlang der Prozesskette; Beachtung einschlägiger Pack- und Stauhinweise für Container.
- Rechtliche Vorgaben: Kennzeichnungen nach gängigen Piktogrammen, ggf. Gefahrgutvorschriften (ADR/IMDG/IATA) sowie holzbezogene Regelwerke (z. B. ISPM 15, falls Holzkomponenten genutzt werden); länderspezifische Importvorschriften und Kennzeichnungssymbole.
- Produktspezifischer Schutz: Für empfindliche Oberflächen, Elektronik oder korrosionsgefährdete Güter sind zusätzliche Maßnahmen wie Antistatik, Barrierefolien, Trocknungsmittel oder Korrosionsschutzsysteme sinnvoll; bei scharfkantigen Teilen sind Durchstoßsicherungen einzuplanen.
- Dokumentation und Nachweis: Prüfberichte aus Laborprüfungen (z. B. kombinierte Fall-/Vibrations-/Klimatests) sowie eindeutige Kennzeichnung für Rückverfolgung und Handling-Hinweise; Datenerfassung mittels Loggern zur Validierung realer Transportprofile.
Bei palettierter Ware erhöht ein durchdachtes Ladungssicherungskonzept die Transportsicherheit. Dazu zählen Kantenschutzwinkel, Zwischenlagen, Umreifung und Stretchfolien, ergänzt durch praktischer Palettenschutz für empfindliche Kanten und Ecken, um Kantenquetschungen und Gurtspuren zu vermeiden. Zusätzlich leisten Antirutschmatten, formschlüssige Staupläne und eine korrekt eingestellte Umreifung einen Beitrag zur Stabilität der Ladeeinheit über den gesamten Transport hinweg.
Die Rolle der Wellpappe in der Exportverpackung
Wellpappe spielt eine entscheidende Rolle im Bereich der Exportverpackungen. Sie bietet eine ideale Kombination aus Stabilität, Flexibilität und Leichtigkeit. Darüber hinaus ist Wellpappe ein nachhaltiger Werkstoff. Sie ist zu einem großen Teil aus recycelten Materialien hergestellt und kann nach Gebrauch wieder recycelt werden. Ein zusätzlicher Vorteil der Verpackungen aus Wellpappe ist, dass sie einfach bedruckt und für Marketingzwecke genutzt werden können. Für internationale Transporte lassen sich Qualitäten und Wellenarten (z. B. B-, C-, BC- oder AAA-Welle) gezielt wählen, um Kantenstauch- und Flächenstabilität zu optimieren und gleichzeitig das Packgutmaterial effizient einzusetzen.
Im Export werden häufig zwei- oder dreiwellige Qualitäten mit hohen Kantenstauchwerten eingesetzt. Hochfeste Deckenpapiere (Kraftliner), feuchtebeständige Leime und passende Wellenkombinationen verbessern die Performance in humid-warmen Klimazonen und bei langandauernder Stapelbelastung. Die konstruktive Flexibilität erlaubt passgenaue Zuschnitte, Einlagen und Trays, wodurch Hohlräume reduziert und die Flächenausnutzung des Ladungsträgers optimiert werden. Je nach Anforderung sind zusätzliche Barrieren (z. B. gegen Abrieb oder kurzfristige Feuchte) oder kaschierte Oberflächen sinnvoll, ohne die Recyclingfähigkeit unnötig zu beeinträchtigen.
- Schutzwirkung: Kombination aus Dämpfung durch die Welle und Flächenstabilität der Deckenpapiere; bei Bedarf ergänzt durch Polster, Stützelemente und Kantenverstärkungen.
- Gewichtsvorteil: Geringe Eigenmasse reduziert Frachtkosten und erleichtert das Handling; vorteilhaft für Luftfracht und manuelle Prozesse.
- Prozessfähigkeit: Gute Bedruckbarkeit für Kennzeichnungen, Barcodes und Handling-Hinweise; saubere Kanten für automatisierte Verpackungsprozesse und effiziente Kommissionierung.
- Kreislauffähigkeit: Hohe Recyclingquote und etablierte Rücknahmeprozesse in vielen Märkten; Monomaterial-Konzepte erleichtern die Entsorgung.
Vor- und Nachteile von Exportverpackungen
Exportverpackungen, insbesondere die aus Wellpappe, bieten viele Vorteile. Sie sind leicht, was zu niedrigeren Versandkosten führt. Sie bieten hervorragenden Schutz für die Produkte und sind zudem kostengünstig in der Herstellung. Außerdem ist Wellpappe biologisch abbaubar und umweltfreundlicher als viele andere Verpackungsmaterialien. Ein Nachteil kann sein, dass Verpackungen aus Wellpappe nicht so wasserdicht sind wie Alternativen aus Kunststoff oder Metall, obwohl moderne Beschichtungen und Behandlungen dieses Problem zu einem großen Teil gelöst haben. Außerdem können sie unter Umständen weniger robust sein als beispielsweise Holzkisten, was bei besonders schweren oder empfindlichen Produkten von Bedeutung sein könnte. In vielen Fällen lässt sich dies durch geeignete Wellenkombinationen, zusätzliche Einlagen oder angepasste Ladungssicherung kompensieren.
- Vorteile:
- Gutes Verhältnis aus Schutzwirkung und Gewicht, hohe Verfügbarkeit in vielen Abmessungen und Qualitäten.
- Skalierbar von Kleinserie bis Großserie, einfache Anpassung an Produktgeometrien.
- Kompatibel mit gängigen Polster- und Fixierlösungen sowie Kennzeichnungssystemen.
- Gute Flächenausnutzung und optimierbare Packdichte durch konstruktive Gestaltung und passende Palettenraster.
- Einfache Entsorgung und hohe Akzeptanz in etablierten Verwertungssystemen.
- Nachteile:
- Empfindlich gegenüber dauerhafter Durchfeuchtung ohne geeignete Ausrüstung (z. B. wasserresistente Qualitäten).
- Für sehr hohe Punktlasten und extreme Schockbelastungen sind zusätzliche Verstärkungen oder alternative Materialien sinnvoll.
- Begrenzte Wiederverwendbarkeit bei sehr rauen Umläufen im Vergleich zu robusten Mehrwegsystemen aus Kunststoff oder Metall.
- Bei langer Lagerdauer unter Last ist der Feuchteeinfluss auf die Stapelfestigkeit zu berücksichtigen.
Konstruktionsprinzipien und Dimensionierung
Abmessungen und Palettenraster
Die Abmessungen von Exportverpackungen orientieren sich idealerweise an gängigen Ladungsträgern (z. B. Euro-, Industrie- oder Containerpaletten), um Überstand zu vermeiden und Stapelstabilität zu sichern. Ein optimiertes Verhältnis von Innenmaß zu Produktgeometrie reduziert Hohlräume und minimiert den Bedarf an Füllmaterial. Dabei sind Toleranzen, Kanten- und Rillzugaben sowie die Materialdicke (Wellenhöhe) einzuplanen, damit sich die Verpackung reproduzierbar fertigen und verarbeiten lässt.
Materialauswahl und Wellenkombination
Die Wahl von Deckenpapieren, Wellenarten und Wellenkombinationen bestimmt Kantenstauchwert, Durchstoßfestigkeit und Biegefestigkeit. Für schwere oder stoßempfindliche Güter empfehlen sich zwei- bis dreiwellige Qualitäten mit hochfesten Linern und feuchtebeständigen Klebungen. Kaschierungen oder Schutzlagen können Abrieb mindern, sollten jedoch im Sinne der Kreislauffähigkeit sorgfältig abgewogen werden.
Innenausstattung und Fixierung
Passgenaue Einsätze, Trays, Formteile und Zuschnitte stützen, führen und entkoppeln das Packgut. Durch gezielte Lastpfade (z. B. Krafteinleitung in Kantenbereiche), Rillungen und Stege lässt sich die Schutzwirkung erhöhen. Ergänzend kommen Polsterelemente, Barrierefolien, Trockenmittel oder Korrosionsschutzsysteme zum Einsatz, wenn Produkte empfindlich auf Feuchte oder atmosphärische Einflüsse reagieren.
Normen, Prüfmethoden und Validierung
Für die Absicherung der Auslegung werden standardisierte Prüfpläne eingesetzt. Dazu zählen u. a. kombinierte Sequenzen aus Konditionierung, Fall-, Vibrations- und Stapelprüfungen. Prüfgrößen wie ECT (Edge Crush Test), BCT (Box Compression Test) und FCT (Flat Crush Test) dienen der Beurteilung der Stabilität. Ergänzend unterstützen Datenerfassungssysteme die Übertragung realer Transportprofile in die Laborprüfung, sodass Exportverpackungen zielgerichtet validiert und dokumentiert werden können.
- Relevante Grundlagen: definierte Klima-Konditionierungen, standardisierte Fallhöhen und Vibrationsprofile; einheitliche Kennzeichnung und Probenaufbereitung.
- Nachweisführung: Prüfberichte, Fotos, Messwerte und eindeutige Referenzen zur Rückverfolgbarkeit; Festlegung von Akzeptanzkriterien vor dem Serienanlauf.
Nachhaltigkeit und Entsorgung
Wellpappen-Exportverpackungen unterstützen die Kreislaufwirtschaft durch hohe Recyclingquoten und die weitgehende Nutzung von Recyclingfasern. Monomaterial-Lösungen vereinfachen die sortenreine Erfassung. Der Einsatz ressourcenschonender Druckfarben und geeigneter Leime sowie eine materialsparende Konstruktion verringern den ökologischen Fußabdruck, ohne die Schutzfunktion zu beeinträchtigen. Durch Volumenoptimierung sinken zudem Transportemissionen.
Praxisbeispiele und typische Hinweise
Für Maschinenbaukomponenten werden oft schwere, mehrwellige Faltkisten mit Kantenverstärkungen, Stützpolstern und feuchtebeständigen Klebungen eingesetzt. Elektronische Baugruppen profitieren von antistatischen Einlagen und Barriereverpackungen mit Trocknungsmitteln. Konsumgüter und Bauteile mit empfindlichen Oberflächen werden in Trays oder Einsätzen geführt, um Relativbewegungen zu verhindern. Typische Fehler sind überstehende Kartons auf Paletten, unzureichend abgesicherte Hohlräume, fehlende Kennzeichnung für die korrekte Lage sowie zu geringe Sicherheitsreserven bei Langzeitstapelung.
Zusammenfassung:
- Exportverpackungen gelten als entscheidendes Element für den internationalen Vertrieb und garantieren einen sicheren Transport der Waren von einem Punkt zum anderen.
- Mit ihrer robusten Struktur und hohen Widerstandsfähigkeit bieten Verpackungen aus Wellpappe den Vorteil, die Waren vor Feuchtigkeit, Druck, Stößen und extremen Witterungsbedingungen zu schützen.
- Unternehmen, die sich auf den Export konzentrieren, setzen oft auf individuell angepasste Exportverpackungen, um sicherzustellen, dass ihre Produkte optimal geschützt und im perfekten Zustand beim Endkunden ankommen.
- Eine sorgfältige Auslegung berücksichtigt mechanische, klimatische und logistische Einflussgrößen, passende Materialqualitäten sowie eine klare Kennzeichnung.
- Durch abgestimmte Innenpolsterung, geeignete Ladungssicherung und palettengerechte Abmessungen lassen sich Schäden reduzieren und Prozesskosten kontrollieren.
- Prüf- und Validierungsschritte (z. B. kombinierte Fall-, Vibrations- und Stapeltests) erhöhen die Planungssicherheit und unterstützen eine robuste Serienauslegung.
Veröffentlicht am 18.06.2024
Letzte Überarbeitung am 29.09.2025 um 15:19 Uhr von Sebastian Würth