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Frachtmanagement
Im Bereich der Verpackungswirtschaft spielt Frachtmanagement eine bedeutende Rolle. Insbesondere wenn es um das Transportieren und Versenden von Gütern in Wellpappe-Verpackungen geht, ist ein optimiertes Frachtmanagement unerlässlich, um Kosten zu minimieren und Effizienz zu fördern. Es umfasst strategische, taktische und operative Entscheidungen entlang der gesamten Lieferkette: von der Wahl des Transportmittels über die Auslastung von Laderaum bis hin zur Sendungskonsolidierung, Terminsteuerung, Nachverfolgung und Schadensprävention. Für Kartonagen und Versandkartons aus Wellpappe sind zusätzlich material- und handhabungsspezifische Anforderungen zu berücksichtigen, etwa Stapelfähigkeit, Feuchteempfindlichkeit oder Kantenstauchwiderstand. Ein systematisches Vorgehen erhöht die Prozesssicherheit, reduziert Bruch- und Fehlmengenkosten und verbessert die Planbarkeit in Produktion, Kommissionierung und Distribution.
Im praktischen Alltag des Frachtmanagements wirken Verpackungsdesign, Ladeeinheitengestaltung und Transportabwicklung eng zusammen: Exakte Abmessungen und Gewichte, die Unterscheidung zwischen Innen- und Außenmaß, der Kantenstauchwiderstand (ECT) und die Kistenstauchfestigkeit (BCT) bestimmen die zulässige Stapelhöhe und die Ausnutzung von Paletten- und Laderaum. Ebenso relevant sind klimatische Einflüsse wie relative Luftfeuchte, Temperaturschwankungen und Kondensation, die die Leistungsfähigkeit von Wellpappe beeinflussen. Sauber etikettierte Packstücke, eindeutige Kennzeichnungen und robuste Verschlussarten tragen dazu bei, dass Sendungen sicher, nachvollziehbar und regelkonform verlaufen.
Definition: Was versteht man unter Frachtmanagement?
Unter Frachtmanagement, häufig auch als Logistikmanagement oder Versandmanagement bezeichnet, versteht man alle Aktivitäten, die im Zusammenhang mit dem Transport von Gütern von einem Ort zum anderen stehen. Dazu gehören unter anderem die Planung, Organisation, Steuerung, Realisierung und Kontrolle der Transportprozesse. Zentrales Ziel ist es, die Lieferkette von der Produktion bis zum Endverbraucher effizient und kostenoptimiert zu gestalten. Konkret umfasst dies die Auswahl und Verhandlung von Frachtraten, die Festlegung des Modal-Mix (Straße, Schiene, Luft, See), die Touren- und Palettenplanung, die Buchung von Zeitfenstern, die Sendungserfassung in Transportmanagementsystemen (TMS), die Einhaltung von Service-Level-Agreements (z. B. Zustellfenster, OTIF), das Risiko- und Schadensmanagement sowie das lückenlose Tracking und Reporting. Ein wirksames Frachtmanagement stellt den Informationsfluss (z. B. EDI-Daten, Etiketten, Begleitpapiere) gleichberechtigt neben den physischen Güterfluss.
Zu den typischen Funktionen zählen zudem Etikettierungs- und Etikettenstandards (z. B. GS1-128 mit SSCC), elektronische Frachtbriefe (z. B. eCMR), Zeitfenster- und Rampenmanagement, sowie die Berücksichtigung von Volumengewichten in der Tarifierung, etwa nach gängigen Formeln (Länge × Breite × Höhe in cm, geteilt durch 5.000 oder 6.000). Ergänzend werden Stammdatenqualität, Scannprozesse, Ereignismanagement (ETA, Exception Handling) und revisionssichere Dokumentation als integrale Bestandteile verstanden.
Die Rolle des Frachtmanagements in Verbindung mit Wellpappe
Im Zeitalter der Globalisierung und dem boomenden Online-Handel gewinnt das Frachtmanagement zunehmend an Bedeutung. Insbesondere für Unternehmen, die in der Herstellung oder Verarbeitung von Wellpappe tätig sind, ist ein effektives Frachtmanagement entscheidend. Schließlich müssen sowohl die Rohmaterialien von den Lieferanten zu den Produktionsstätten als auch die fertigen Produkte vom Hersteller zum Kunden transportiert werden. Mit einer optimierten Frachtabwicklung lassen sich sowohl Kosten sparen als auch die Lieferzeiten verkürzen. Für Packgüter in Wellpappe sind dabei spezifische Stellhebel relevant: Volumen- statt Gewichtsdominanz (Tarifierung nach Volumengewicht), Palettier- und Stapelkonzepte (z. B. Lagenbild, Überstand vermeiden), Sicherung gegen Durchfeuchtung und Stauchung, geeignete Verschluss- und Kennzeichnungslösungen sowie die Minimierung von Umschlägen. Ebenso wichtig ist eine auf die Kartonqualität abgestimmte Routen- und Carrier-Auswahl (Erschütterungsprofile, Temperatur, Feuchte) sowie die Anpassung der Ladehilfsmittel und Zwischenlagen an die Eigenschaften der Versandkartons.
Praxisbezogen bedeutet dies: Verpackungsserien werden modular auf Palettenraster (z. B. 1.200 × 800 mm) abgestimmt, Stapelverbände und Lagenbilder werden zur Maximierung der höhen- und flächenbezogenen Auslastung festgelegt, Überstände konsequent vermieden und Verschlussarten (Nassklebeband, PP-/PET-Umreifung) auf Kartonqualität, Klima und Transportweg abgestimmt. Für lange Transportketten oder multimodale Verkehre empfiehlt sich die Validierung der Ladeeinheit gegen typische Erschütterungs- und Klimaprofile, um Schäden durch Kippen, Stauchung oder Feuchteeinwirkung zu minimieren.
Kernprozesse im Frachtmanagement (Überblick)
- Planung: Bedarfsprognosen, Kapazitäts- und Slot-Planung, Modal- und Carrier-Auswahl, Festlegung von Verpackungs- und Palettierstandards; Definition von Lagenbildern, zulässigen Stapelhöhen und Ladeeinheitenprüfungen.
- Disposition: Sendungserstellung, Etikettierung, Buchung und Avis, Konsolidierung von Teilsendungen, Cut-off-Management; automatische Label-Generierung, SSCC-Vergabe und Versand von EDI-Avise.
- Verladung: Laderaumoptimierung, Ladungssicherung, Kontrolle von Abmessungen und Gewichten, Dokumentation; Visuchecks, Fotodokumentation und Abfahrtskontrollen.
- Transport & Monitoring: Tracking, Ereignismeldungen (ETA, Verzögerungen), Abweichungsmanagement; Temperatur- und Feuchtigkeitsmonitoring bei sensiblen Gütern.
- Zustellung & After-Sales: Proof of Delivery, Schadensbearbeitung, Retouren- und Reklamationsprozesse; Auswertung von Zustellversuchen und Ursachenanalysen.
Ein abgestimmter End-to-End-Prozess verbindet die Verpackungsauswahl, die Bildung stabiler Ladeeinheiten, die digitale Sendungserfassung und die verlässliche Zustellung. Abweichungen werden systematisch erfasst, bewertet und in Verbesserungsmaßnahmen überführt.
Die Anforderungen an das Frachtmanagement
Ein gutes Frachtmanagement sollte mehrere Aspekte abdecken. Zu den wichtigsten gehören die Prozessoptimierung, die Qualitätssicherung und die Beachtung rechtlicher Bestimmungen. Im Rahmen der Prozessoptimierung geht es darum, alle Prozesse rund um den Transport so effizient wie möglich zu gestalten. Dazu zählen beispielsweise die Wahl der optimalen Transportmittel und Transportwege oder die Minimierung von Lieferverzögerungen. Im Rahmen der Qualitätssicherung gilt es, sicherzustellen, dass die Waren und Güter beim Transport nicht beschädigt werden und in einwandfreiem Zustand beim Kunden ankommen. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die rechtlichen Bestimmungen, die je nach Land unterschiedlich ausfallen können und unbedingt beachtet werden müssen.
Für Wellpappe-spezifische Sendungen spielen darüber hinaus normierte Prüfverfahren, definierte Klimabedingungen (z. B. Konditionierung), Eignungsnachweise für Ladeeinheiten und die Einhaltung von Richtlinien zur Ladungssicherung eine zentrale Rolle. Zudem sind eindeutige Verpackungs- und Produktkennzeichnungen, belastbare Stammdaten (Maße, Gewichte, Gefahrgutklassen) sowie nachvollziehbare Prüf- und Freigabeprozesse entscheidend.
Prozessoptimierung und Auslastung
- Laderaum- und Palettenoptimierung unter Berücksichtigung von Kartonmaßen, Lademeter und zulässigen Überständen.
- Routen- und Tourenplanung mit ETA-Prognosen, Zeitfenstersteuerung und Pufferzeiten zur Verspätungsminimierung.
- Standardisierte Verpackungsrichtlinien (z. B. Lagenbild, Verschlussarten) für eine reibungslose Verladung.
- Ausbalancierung von Volumen- und Gewichtsgrenzen, Packmuster nach Rastermaßen, Nutzung von Zwischenlagen und Kantenschutzprofilen.
- Frühzeitige Carrier-Buchungen, saisonale Kapazitätssicherung und klare Eskalationspfade bei Engpässen.
Qualitätssicherung und Schadenprävention
- Materialgerechte Ladungssicherung (Stretchen, Umreifen, Antirutschunterlagen) abgestimmt auf die Eigenschaften der Kartonage.
- Klimaschutzkonzepte (Feuchtebarrieren, temperaturgerechte Transporte), Stoß- und Kippindikatoren bei empfindlichen Gütern.
- Prüf- und Freigabeprozesse: Stichproben, Fotodokumentation, Checklisten am Verladetor.
- Ergänzende Packmaßnahmen wie praxisgerechte Lösungen zum Füllen und Polstern empfindlicher Sendungen zur Reduzierung von Transportschäden.
- Validierung der Ladeeinheitenstabilität und regelmäßige Auditierungen der Verladequalität anhand definierter Prüfkriterien.
- Saubere Kennzeichnung mit korrekten Symbolen und Warnhinweisen, um Fehlverhalten beim Umschlag zu vermeiden.
Recht, Compliance und Nachhaltigkeit
- Einhaltung von Gefahrgut-, Zoll- und Exportvorschriften, Kennzeichnungspflichten und Dokumentationsstandards (z. B. Handelsrechnungen, Packlisten).
- Berücksichtigung von Incoterms, Versicherungswerten und Haftungsgrenzen; sauberes Claims-Handling.
- Ökologische Kriterien: CO₂-Intensität der Transportmodi, Auslastung, Leerfahrtenreduktion, Wiederverwendung von Ladehilfsmitteln.
- Beachtung branchenspezifischer Vorgaben (z. B. Hygieneanforderungen, Temperaturführung) sowie nationale/regulatorische Updates.
- Transparente Nachweisführung für Rückverfolgbarkeit, Recyclingfähigkeit und stoffliche Trennung von Packmitteln.
IT-Systeme und Datenqualität
- Transportmanagementsysteme (TMS), Schnittstellen (EDI/API), Barcode- und Scan-Prozesse für durchgängige Transparenz.
- Saubere Stammdaten (Abmessungen, Gewichte, Gefahrgutklassen) als Basis für korrekte Tarifierung und Kapazitätsplanung.
- Dashboards und KPIs (OTIF, Schadensquote, Durchlaufzeit, Kosten pro Sendung) für kontinuierliche Verbesserung.
- Nutzung digitaler Frachtpapiere, Statusmeldungen in Echtzeit und konsistente Etikettierungsstandards über alle Standorte hinweg.
- Regelmäßige Datenpflege, Plausibilitätsprüfungen und Versionierung von Verpackungs- und Palettierstandards.
Gute Datenqualität ist ein kontinuierlicher Prozess: Änderungen an Verpackungsabmessungen, Materialqualitäten oder Palettenkonfigurationen müssen in allen Systemen zeitnah und konsistent nachgeführt werden, um Fehlbuchungen, Zuschläge oder Schadensfälle zu vermeiden.
Methoden, Kennzahlen und Kostenhebel
- Kostentreiber: Teilladungen, Expressanteil, Wartezeiten, Zuschläge (Maut, Diesel), Fehlverpackungen, Mehrfachumschläge.
- Optimierungshebel: Tarifbündelung, Carrier-Mix, Zeitfenster-Management, Verpackungsstandardisierung, Slot- und Yard-Management.
- KPIs: OTIF/DIFOT, Termintreue, Schadens- und Verlustquoten, Claim-Durchlaufzeit, Auslastungsgrad, CO₂ pro Sendung.
- Analytik: ABC/XYZ-Analysen, Netzwerk- und Szenario-Simulationen, Ursachenanalysen bei Abweichungen.
- Weitere Hebel: Reduktion von Übergrößen und Überständen, Optimierung der Volumengewichte, Mehrweg- und Poollösungen für Ladehilfsmittel.
- Zusatz-KPIs: Erstzustellquote (First Attempt Delivery), Nachbearbeitungsaufwand, Anteil konsolidierter Sendungen, Rückläuferquote.
Vor- und Nachteile von Frachtmanagement
Eine effiziente Frachtabwicklung bietet zahlreiche Vorteile. Dazu zählen unter anderem die Kostenersparnis durch optimierte Prozesse, eine verbesserte Lieferzeit sowie eine höhere Kundenzufriedenheit durch eine zuverlässige Lieferung. Aber auch Nachteile und Herausforderungen können bestehen. Diese können beispielsweise in der hohen Komplexität der Transportprozesse oder den hohen Anforderungen an die Planung und Organisation liegen.
- Vorteile: Höhere Prozesssicherheit, bessere Planbarkeit, reduzierte Transportschäden, verbesserte Auslastung und Transparenz entlang der Lieferkette.
- Herausforderungen: Abhängigkeit von Datenqualität und IT-Systemen, Koordinationsaufwand mit Carriern und Lagern, Wechselwirkungen zwischen Kosten, Zeit und Qualität.
- Risikofaktoren: Volatile Frachtraten, Kapazitätsengpässe, wetter- oder saisonbedingte Störungen, unzureichende Ladungssicherung.
- Zusatznutzen: Bessere Vorhersage von Bedarfsspitzen, klar definierte Verpackungs- und Ladeeinheitenstandards, schnellere Schadensfallbearbeitung durch strukturierte Evidenz.
- Grenzen: Regulatorische Änderungen, heterogene Carrier-Landschaft, physische Restriktionen durch Maße, Gewichte und Materialeigenschaften von Wellpappe.
Zusammenfassung:
- Frachtmanagement umfasst die strategische Planung, Organisation und Kontrolle von Frachttransporten, um Kosten zu minimieren und die Effizienz zu optimieren. Für Unternehmen, die mit Wellpappe umgehen, bedeutet dies eine verbesserte Lieferzuverlässigkeit.
- Ein weiterer Aspekt des Frachtmanagements ist das Risikomanagement, das sich mit der Vermeidung potenzieller Verzögerungen oder Beschädigungen der Fracht befasst. Bei der Verwendung von Wellpappe-Verpackungen ist dies besonders wichtig, da sie leicht beschädigt werden können und ein effektives Risikomanagement dafür sorgt, dass die Verpackungen unversehrt beim Kunden ankommen.
- Zudem beinhaltet das Frachtmanagement die Auswahl der geeigneten Transportmittel und Transportwege. Eine passende Auswahl kann dabei helfen, Produkte in Wellpappe-Verpackungen effizienter und sicherer zu transportieren, was wiederum Kundenzufriedenheit und Geschäftserfolg fördert.
- Praxisrelevant sind konsistente Stammdaten (Maße, Gewichte), klare Verpackungs- und Palettierstandards sowie eine enge Verzahnung von TMS, Lager- und Produktionsplanung.
- Mit geeigneten Kennzahlen (z. B. OTIF, Schadensquote, Kosten pro Sendung) und einem strukturierten Abweichungsmanagement lässt sich Frachtmanagement kontinuierlich verbessern und an schwankende Marktbedingungen anpassen.
- Für Wellpappe-spezifische Transporte stärken definierte Lagenbilder, korrekte Etiketten, stabile Ladeeinheiten und materialgerechte Ladungssicherung die Prozessqualität und reduzieren Bruch- sowie Feuchteschäden.
- Die konsequente Pflege von Abmessungen und Gewichten in den Systemen, die Abstimmung von Packmustern auf Palettenraster sowie die Beachtung von Volumengewichten sichern eine wirtschaftliche, planbare und regelkonforme Versandabwicklung.
Veröffentlicht am 04.06.2025
Letzte Überarbeitung am 28.11.2025 um 13:46 Uhr von Julia Kopp