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Netzverpackung
In der industriespezifischen Welt der Verpackungen übernimmt die Netzverpackung eine besondere Rolle. Das nachhaltige Material Wellpappe bietet eine ideale Grundlage für diese spezielle Verpackungsform. Durch die Anwendung moderner Technologien treffen optimaler Produktschutz, Transporteffizienz und Umweltverträglichkeit zusammen. Ergänzend dazu ermöglicht das geringe Eigengewicht der Materialien eine ressourcenschonende Logistik, während die strukturierte Wellengeometrie der Wellpappe eine wirksame Stoßdämpfung unterstützt.
Netzartige Umhüllungen verbinden eine offene Struktur mit mechanischer Stabilität. Dadurch ermöglichen sie Luftzirkulation, Sichtbarkeit und eine gute Greifbarkeit beim Handling, ohne auf grundlegende Schutzfunktionen zu verzichten. Besonders in flussoptimierten Prozessen, in denen Waren schnell kommissioniert, kontrolliert und transportiert werden, kann die Netzbauweise Vorteile bieten. Sie erleichtert die haptische Orientierung, reduziert Suchzeiten beim Pick-and-Place und erlaubt optische Prüfungen, ohne die Verpackung vollständig öffnen zu müssen.
Im Kontext der Wellpappe werden Netzverpackungen als spezifische Unterform von Umhüllungen verstanden, bei denen die offene Fläche bewusst Teil der Funktion ist. Sie grenzt sich damit von vollflächigen Zuschnitten oder geschlossenen Faltkartons ab und fungiert häufig als Sekundär- oder Tertiärverpackung innerhalb eines Gesamtsystems aus Umkarton, Inlay und Polsterung.
Definition: Was versteht man unter Netzverpackung?
Unter Netzverpackung versteht man eine besondere Art der Produktverpackung, die vorwiegend aus Kunststoff oder Wellpappe hergestellt wird. Sie zeichnet sich durch eine netzartige Struktur aus und bietet Transparenz, Lüftung und leichte Handhabung.
Im engeren Sinn beschreibt der Begriff eine Gitter- beziehungsweise Maschenkonstruktion, bei der Materialstege ein regelmäßiges Muster bilden und offene Flächen bewusst zugelassen werden. Bei Ausführungen aus faserbasierten Materialien spricht man häufig von Wellpappnetzen oder Papiernetzen. Die netzartige Struktur kann als Umhüllung, als Zwischenlage, als Fixierhilfe im Packgutträger oder als formschlüssiges Inlay ausgeführt sein.
Synonyme und Abgrenzung
Gebräuchliche Synonyme sind unter anderem Verpackungsnetz, Maschenverpackung, Gitterverpackung oder Netzumhüllung. Von Lochstanzungen mit überwiegend dekorativer Funktion unterscheidet sich die Netzverpackung durch einen höheren Anteil offener Fläche, definierte Maschenweite und eine tragende Stegstruktur, die Lasten verteilt und das Produkt fixiert.
Typische Ausführungen
- Zuschnitt-Netz: flacher Zuschnitt mit netzartiger Stanze, der um das Produkt gelegt und verschlossen wird.
 - Wickelnetz: laufendes Netzmaterial zum Umwickeln einzelner Güter oder Bündel.
 - Inlay: eingelegte Netzstruktur zur Trennung, Belüftung oder Fixierung innerhalb eines Umkartons.
 - Polsterndes Netz: netzartiges Kissen oder Mattenstruktur zur Kombination aus Belüftung und Dämpfung.
 - Sleeve-Netz: netzartiger Mantel als banderolenähnliche Umhüllung für Bündel oder Einzelprodukte.
 - Tray mit Netzfenstern: Trägerkonstruktion mit gezielten Netzöffnungen für Belüftung und Sichtprüfung.
 - Expandiertes Papiernetz: aus Papier geschaffene, dehnbare Netzstruktur als alternative Polster- und Umhüllungslösung.
 
Funktionsprinzip
Die offenen Maschen lassen Luft und Feuchte entweichen, reduzieren Kondensation und erleichtern Sicht- und Qualitätskontrollen. Gleichzeitig verteilen die Stege Lasten, verhindern Abrieb an empfindlichen Oberflächen und unterstützen die Fixierung, ohne das Produkt vollständig zu umschließen.
Die mechanische Wirkung entsteht aus dem Zusammenspiel von Stegbreite, Maschenanteil und Materialsteifigkeit. So können Kantenkräfte aufgenommen, Flächenpressungen reduziert und Mikroverschiebungen des Packguts begrenzt werden. Durch die gezielte Ausrichtung der Maschen (z. B. diagonal oder längs) lässt sich das Verformungsverhalten an produktspezifische Anforderungen anpassen.
Produktion und Anwendung von Netzverpackungen
Bei der Herstellung von Netzverpackungen stehen Qualität und Präzision im Vordergrund. Sie können sowohl in manuell bedienten als auch in vollautomatischen Verpackungsstraßen eingesetzt werden. Ihr Anwendungsspektrum ist breit gefächert, von Lebensmitteln bis hin zu industriellen Artikeln wird eine Vielfalt abgedeckt.
Entscheidend für die Serienfertigung sind reproduzierbare Zuschnittqualität, saubere Schnittkanten und konstante Materialparameter. In automatisierten Linien beeinflussen Taktzeit, Vereinzelung, Zuführung und sensorische Erkennungsmerkmale (z. B. Druckmarken) die Prozessstabilität. Prüfpläne mit Stichproben, Inline-Kamerakontrollen und Funktionsmustern unterstützen die sichere Integration in bestehende Abläufe.
Herstellverfahren und konstruktive Parameter
- Stanzen/Schlitzen: Erzeugung der netzartigen Öffnungen durch Werkzeuge mit definierter Geometrie. Ausführliche Informationen zur Perforation in Wellpappnetzen erläutern den Einfluss von Lochbild, Stegbreite und Maschenanteil auf Stabilität und Luftdurchsatz.
 - Rillen und Kantenbildung: Einbringen von Rillungen für saubere Faltungen, definierte Kanten und kraftschlüssige Verschlüsse.
 - Verkleben/Verschließen: Einsatz von Klebepunkten, Stecklaschen oder Heftung zur Formgebung und Fixierung.
 - Materialwahl: Grammatur, Wellenart (z. B. B-, C- oder E-Welle bei Wellpappnetzen), Faserqualität und Feuchtegehalt bestimmen Tragfähigkeit, Durchstoßfestigkeit und Biegefähigkeit.
 - Maß- und Fertigungstoleranzen: Gleichmäßige Maschenweiten, stabile Stegbreiten und saubere Schnittkanten sichern eine reproduzierbare Performance in automatisierten Linien.
 - Rotations- und Flachbettstanzen: Auswahl des Stanzverfahrens in Abhängigkeit von Auflage, Konturkomplexität und geforderter Kantenqualität.
 - Kaschierung und Bedruckung: Optionale Decklagen, Markierungen oder Hinweisfelder erleichtern Handling, Rückverfolgbarkeit und Sortierung.
 - Qualitätssicherung: Messung von Offenfläche, Stegbreite, Rilltiefe und Durchstoßarbeit; dokumentierte Prüfintervalle für prozessfähige Ergebnisse.
 
Anwendungsfelder
- Lebensmittel: Obst, Gemüse, Pilze oder Backwaren profitieren von Belüftung und Sichtkontrolle entlang der gesamten Lieferkette.
 - Technische Komponenten: Metallteile, Kunststoffprofile oder lackierte Oberflächen werden getrennt, belüftet und abriebarm gelagert oder transportiert.
 - Textilien und Schaumteile: Netzstrukturen verhindern Feuchtestaus, halten Formen in Position und unterstützen eine schnelle optische Prüfung.
 - Pharma-/Kosmetiksekundärverpackung: Sichtbarkeit und Trennung sensibler Behältnisse, ohne sterile Primärbehälter zu beeinträchtigen.
 - Gartenbau und Forstprodukte: Pflanzentrays, Stecklinge oder Holzproben profitieren von Luftaustausch und schneller Sichtprüfung.
 - Ersatzteile und Aftermarket: Bündelung kleinformatiger, empfindlicher Bauteile mit ergonomischen Greifkanten für effiziente Kommissionierung.
 
Automatisierung und Prozessintegration
Netzverpackungen lassen sich auf Form- und Klebemaschinen, Wicklern, Pick-and-Place-Anlagen sowie in kombinierten Verpackungszellen verarbeiten. Wichtige Kenngrößen sind Zuschnittqualität, Positionsgenauigkeit, Taktstabilität sowie die Materialsteifigkeit für eine störungsarme Vereinzelung. Für die Intralogistik sind Stapelstauchwiderstand, Kantenstabilität und Kompatibilität mit Fördertechnik relevant.
Für eine robuste Automation sind ein passendes Magazindesign, angepasste Saug- oder Greifflächen und definierte Einführschrägen hilfreich. Referenzkanten, mittige Öffnungen für Vakuumgreifer und eindeutige Lesezeichen (z. B. Druckmarken) erleichtern die sichere Erkennung und Ausrichtung bei hohen Taktzahlen.
Sicherheit, Ergonomie und Kennzeichnung
Netzverpackungen bieten durch offene Greifzonen ergonomische Vorteile und reduzieren das Risiko von Schnittverletzungen durch überstehende Kanten. Kennzeichnungen zu Inhalt, Orientierung (oben/unten) und Handlinghinweisen können in freie Stegbereiche integriert werden, ohne die Belüftungsfunktion zu beeinträchtigen.
Umweltauswirkungen von Netzverpackungen
Mit dem zunehmenden Bewusstsein für die Umwelt wird der Einsatz nachhaltiger Verpackungslösungen immer wichtiger. Netzverpackungen aus Wellpappe sind dabei aufgrund ihrer recycelbaren Eigenschaften eine umweltschonende Alternative zu herkömmlichen Kunststoffverpackungen.
Faserbasierte Netze bestehen überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen und sind in etablierten Altpapierkreisläufen werkstofflich verwertbar. Die offene Struktur reduziert den Materialeinsatz bezogen auf die umschlossene Oberfläche, was Ressourcen schont. Monomaterial-Konzepte vereinfachen die Sortierung und Entsorgung. Optional aufgebrachte Barrieren oder Druckfarben sollten so gewählt werden, dass die Wiederverwertung nicht beeinträchtigt wird.
Ökobilanzielle Aspekte umfassen Rohstoffherkunft, Energiebedarf in der Fertigung, Transporteffizienz durch geringes Eigengewicht und die Rückführung nach Gebrauch. Je nach Einsatzgebiet kann die Vermeidung von Verderb und die Verlängerung der Haltbarkeit den größten Beitrag zur Reduktion von Umweltauswirkungen leisten. Ergänzend liefern Angaben zu Rezyklatanteil, Faserqualität und kreislauffähiger Gestaltung (Design for Recycling) eine fundierte Basis für Entscheidungen.
Vor- und Nachteile von Netzverpackung
Die Vorzüge von Netzverpackungen umfassen einerseits ihre Transparenz, die eine einfache Produktkontrolle ermöglicht, und andererseits ihre Belüftungseigenschaften, die besonders bei verderblichen Waren wie Obst und Gemüse von Vorteil sind. Das durch die Netzstruktur ermöglichte Entweichen von Feuchtigkeit kann die Haltbarkeit verlängern. Des Weiteren sind sie leicht und flexibel, was ihre Handhabung und ihr Transportgewicht vorteilhaft beeinflusst. Negativ ist hingegen, dass sie aufgrund ihrer offenen Struktur keinen vollständigen Schutz vor Staub und Schmutz bieten können und dass Produkte mit scharfen Kanten möglicherweise die Netzstruktur durchschneiden können. Dabei kann die Stabilität der Verpackung beeinträchtigt werden.
- Weitere Vorteile: gute Sichtbarkeit für Codes/Labels, schnelle Qualitätssicherung, ergonomische Greifkanten, anpassbare Maschenweite und Stegbreite, reduzierter Materialeinsatz bei gleicher Umhüllungsfläche.
 - Grenzen: eingeschränkter Schutz gegen Feinstaub, punktuelle Belastung durch scharfkantige Produkte, potenzielle Empfindlichkeit gegenüber hoher Luftfeuchte je nach Material, zusätzliche Schutzlagen nötig bei hohen Fall- oder Stoßbeanspruchungen.
 - Prozessnutzen: geringere Kommissionierzeiten, vereinfachte Sichtkontrolle in Wareneingang und -ausgang, gute Lesbarkeit von Identcodes.
 - Risikofaktoren: unzureichende Stegbreiten, ungleichmäßige Maschen, fehlende Kantenverstärkung oder ungeeignete Rilltiefe können zu Einreißen, Verhaken oder Prozessstörungen führen.
 
Eignungskriterien und Auswahl
Die Auswahl sollte sich an Produktgeometrie, Oberflächensensibilität, Feuchteverhalten, erforderlicher Luftzirkulation, logistischen Anforderungen sowie geforderter Trag- und Stapelfestigkeit orientieren. Relevante Kennzahlen sind unter anderem offene Fläche (Maschenanteil), Stegbreite, Durchstoßfestigkeit, Kantenstauchwiderstand und die Kompatibilität mit vorhandener Förder- und Verschlusstechnik.
Praktisch bewährt haben sich Bemusterungen mit Prototypen, um Handling, Greifpunkte, Rillverhalten und die Interaktion mit Umkarton oder Trays zu verifizieren. Datenblätter sollten Toleranzfelder für Maschenweite, Stegbreite, Rilltiefe, Biegesteifigkeit und Feuchtegehalt ausweisen.
Mess- und Prüfmethoden
- Offene Fläche: Verhältnis offener zu geschlossener Fläche als Maß für Belüftung und Sichtbarkeit.
 - Durchstoßarbeit: Widerstand gegen punktuelle Belastungen und Eindrücke.
 - Kantenstauchwiderstand: Beurteilung der Stapelbarkeit in Lager und Transport.
 - Biegesteifigkeit: Einfluss auf Zuführung, Vereinzelung und Formstabilität.
 - Feuchtebeständigkeit: Verhalten bei variierenden klimatischen Bedingungen.
 - Maßhaltigkeit: Toleranzen von Maschenweite und Stegbreite für automatisierte Verarbeitung.
 
Fehlanwendungen vermeiden
Bei scharfkantigen oder sehr schweren Produkten sind zusätzliche Schutzlagen, Kantenschützer oder kombinierte Packmittel ratsam. In feuchten Umgebungen sollte das Materialverhalten vorab geprüft und gegebenenfalls mit geeigneten Zwischenlagen ergänzt werden, um Funktionssicherheit und Wiederverwertbarkeit zu erhalten.
Zusammenfassung:
- Wellpappnetz ist eine Art von Netzverpackung, die besonders wegen ihrer Stabilität und Flexibilität geschätzt wird.
 - Netzverpackungen bieten den Vorteil, dass sie Produkte sicher umschließen, gleichzeitig aber auch sichtbar bleiben. In Kombination mit Wellpappe erhält man eine umweltfreundliche und recyclingfähige Verpackung.
 - Speziell für Unternehmen, die häufige und/oder schwerere Waren versenden, ist eine Netzverpackung aus Wellpappe eine effiziente, sichere und nachhaltige Lösung.
 - Praxisleitfaden: Maschenweite und Stegbreite auf Produktempfindlichkeit und gewünschte Luftzirkulation abstimmen; Rillungen und Verschlüsse so gestalten, dass Handling und Automatisierung zuverlässig funktionieren; Materialfeuchte und Lagerklima berücksichtigen.
 - Kennzahlen: offene Fläche (Belüftung), Durchstoßarbeit (Punktschutz), Kantenstauchwiderstand (Stapelbarkeit) und Maßhaltigkeit (Prozesssicherheit) als Grundlage für die Auslegung.
 - Abgrenzung: Netzverpackung unterscheidet sich von vollflächigen Zuschnitten durch tragende Stegstrukturen und definierte Offenflächen für Belüftung und Sichtprüfung.
 - Anwendungsbreite: von frischen Lebensmitteln über technische Komponenten bis hin zu Sekundärverpackungen in sensiblen Branchen.
 - Ökologie: reduzierte Materialmenge, etablierte Altpapierkreisläufe und potenzielle Haltbarkeitsgewinne unterstützen eine positive Umweltbilanz.
 
          Veröffentlicht am 01.07.2024
          
            Letzte Überarbeitung am 28.10.2025 um 10:39 Uhr von Sebastian Würth