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Auftragsbearbeitung

Die Produktion von Wellpappe-Verpackungen umfasst eine Reihe ineinandergreifender Prozesse – von der Ideenfindung über die Konstruktion und Gestaltung bis hin zur Herstellung, Qualitätssicherung und Auslieferung. Ein wesentlicher Teil dieser Prozesskette ist die Auftragsbearbeitung, die die Schritte der Bestellannahme, Planung, Produktion und Auslieferung strukturiert abbildet. Sie verknüpft kaufmännische und technische Abläufe nahtlos, synchronisiert Material- und Informationsflüsse und stellt sicher, dass Termine, Qualitätsvorgaben und Kostenrahmen eingehalten werden. Durch klar definierte Schnittstellen, transparente Zuständigkeiten und belastbare Daten entsteht eine stabile Grundlage für reproduzierbare, qualitätsgesicherte Ergebnisse in der Verpackungsherstellung aus Wellpappe.

In der Praxis umfasst die Auftragsbearbeitung den gesamten Lebenszyklus eines Auftrags: von der Anfrage und Kalkulation über die Auftragsanlage mit Datenprüfung sowie die Produktionsplanung und Fertigungssteuerung bis hin zu Qualitätssicherung, Kommissionierung, Warenausgang und Nachkalkulation. Insbesondere bei kundenspezifischen Lösungen mit variierenden Abmessungen, Bedruckungen, Wellenarten und Materialqualitäten ist ein strukturierter, dokumentierter Ablauf entscheidend, um Fehlerquellen zu minimieren und die Prozesssicherheit zu erhöhen. Typische Spezifikationen reichen von FEFCO-Bauarten und Wellenprofilen (z. B. B-, C-, E-Welle) über Druckverfahren (Flexo, Offset, Digital) bis hin zu Anforderungen an Trag- und Stapelfestigkeit, Feuchte- und Kantensteifigkeit.

Definition: Was versteht man unter Auftragsbearbeitung?

Der Begriff Auftragsbearbeitung bezieht sich auf den Gesamtprozess, der abläuft, wenn ein Unternehmen einen Auftrag zur Herstellung eines Produkts erhält, und reicht bis zur endgültigen Auslieferung der Ware. Im Kontext der Wellpappe-Verpackungen spielt die Auftragsbearbeitung eine zentrale Rolle bei der Erfüllung konkreter Kundenanforderungen. Sie inkludiert die Planung der Produktion, die Bereitstellung der benötigten Materialien, die Steuerung und Überwachung der Herstellungsprozesse und die logistische Abwicklung des Auftrags. Zusätzlich gehören die Angebotsphase, die Auftragsbestätigung, die Daten- und Druckfreigabe, die Werkzeugdisposition (z. B. Stanzwerkzeuge), die Terminierung, das Reklamations- und Änderungsmanagement sowie die Dokumentation von Prüf- und Liefernachweisen dazu. Häufig wird synonym von Auftragsabwicklung oder Auftragsmanagement gesprochen; inhaltlich umfasst dies die nahtlose Verzahnung von administrativen und operativen Tätigkeiten entlang der gesamten Prozesskette. Eine robuste Auftragsbearbeitung stellt die Rückverfolgbarkeit (Traceability) sicher und verankert verbindliche Prüf- und Freigabepunkte für eine verlässliche Liefer- und Qualitätsperformance.

  • Kaufmännische Aspekte: Angebot, Kalkulation, Preis- und Mengenabsprachen, Auftragsbestätigung, Nachkalkulation, Zahlungs- und Lieferkonditionen, ggf. Zoll- und Exportdokumente.
  • Technische Aspekte: Artikel- und Kundendaten, Spezifikationen, Materialdefinition, Druckdatenprüfung, Freigaben, Konstruktionsunterlagen (z. B. FEFCO-Codes), Stücklisten und Arbeitspläne.
  • Operative Aspekte: Produktionsplanung, Fertigungssteuerung, Qualitätssicherung, Kommissionierung, Versand und Auslieferung, Chargen- und Palettenkennzeichnung, Rückmeldungen aus dem Shopfloor.

Wesentliche Schritte einer effizienten Auftragsbearbeitung

Eine effiziente Auftragsbearbeitung in der Wellpappen-Industrie beinhaltet verschiedene Schritte. Der Prozess beginnt mit der Auftragsannahme und der Klärung aller detailspezifischen Anforderungen. Die Produktionsplanung folgt direkt im Anschluss, indem die benötigten Ressourcen zusammengestellt und der Produktionsprozess festgelegt wird. Die Produktion selbst wird dann auf Basis der erstellten Planung durchgeführt. Qualitätssicherungsmaßnahmen sind eingebunden, um die Produkte zu prüfen und sicherzustellen, dass sie den Anforderungen entsprechen. Zu guter Letzt erfolgt die logistische Abwicklung, beinhaltend die Zusammenstellung und Auslieferung der fertigen Produkte an den Kunden. Ergänzend sorgen strukturierte Schnittstellen zwischen Vertrieb, Arbeitsvorbereitung, Einkauf, Produktion, Lager und Versand für kurze Durchlaufzeiten, hohe Termintreue und eine belastbare Rückverfolgbarkeit. Durch klare Prüfpläne und definierte Übergabepunkte (Gate-Checks) wird die Fehlerprävention gestärkt und die Prozessstabilität erhöht.

  1. Anfrage und Spezifikation: Aufnahme der Anforderungen (Abmessungen, Tragfähigkeit, Wellenart, Druckbild, Stückzahlen, Verpackungsnormen) sowie gewünschte Liefertermine und Zielpreise. Ergänzend werden Umgebungsbedingungen (z. B. Feuchte, Temperatur, Transportweg) und Kompatibilität mit automatisierten Abpacklinien berücksichtigt.
  2. Kalkulation und Angebot: Ermittlung von Materialeinsatz, Maschinenzeiten, Rüst- und Werkzeugkosten; Erstellung eines transparenten Angebots mit Leistungsumfang und Terminzusagen. Dabei fließen Losgrößen, Ausschussfaktoren, Verpackungs- und Logistikkonzepte (z. B. Palettierung) sowie Servicelevel in die Bewertung ein.
  3. Auftragsanlage und Datenprüfung: Pflege von Artikel- und Kundendaten, Prüfung der Druckvorlagen (Preflight), Freigabe von Layouts und Konstruktion, Zuordnung bestehender oder neuer Werkzeuge. Stammdatenqualität (Material, Wellensorten, Klebstoffe) und eindeutige Identifikationen (Artikelnummern, EAN/GTIN) sind hierfür grundlegend.
  4. Material- und Ressourcenplanung: Disposition von Papierqualitäten, Leimen und Hilfsstoffen; Planung von Maschinenkapazitäten, Rüstfolgen und Schichtbelegung. Gleichzeitig werden Verfügbarkeiten, Sicherheitsbestände, Lieferzeiten und Chargensteuerung eingeplant.
  5. Fertigungssteuerung: Terminierung, Reihenfolgeplanung, Übergabe an die Produktion (Wellpappenanlage, Drucken, Stanzen, Falten, Kleben), Begleitung durch Arbeits- und Prüfaufträge. Barcodestützen (BDE), digitale Laufkarten und Statusrückmeldungen erhöhen die Transparenz in Echtzeit.
  6. Inprozess- und Endprüfung: Laufende Kontrollen (z. B. Maßhaltigkeit, Kanten- und Stapelfestigkeit, Druckqualität), Dokumentation der Ergebnisse, Freigabe zur Auslieferung. Prüfungen wie ECT/BCT, Kantenstauchwiderstand oder Reibwerte werden je nach Spezifikation angewendet.
  7. Kommissionierung und Versand: Bündeln, Palettieren, Etikettieren, Erstellung von Lieferpapieren, Buchung im Warenausgang, Übergabe an Spedition oder Abholung. Einheitliche Kennzeichnungen und Liefervoravisen unterstützen eine zuverlässige Wareneingangsabwicklung beim Kunden.
  8. Nachlauf und Auswertung: Rückmeldung von Ist-Zeiten und -Mengen, Nachkalkulation, Reklamationsmanagement, kontinuierliche Verbesserung auf Basis von Kennzahlen. Lessons Learned fließen in Stammdaten, Prüfpläne und Rüststrategien ein.

Je nach Auftragstyp unterscheidet sich die Tiefe der Bearbeitung: Bei regelmäßig wiederkehrenden Serienartikeln stehen stabile Stammdaten, reproduzierbare Prozesse und kurze Rüstzeiten im Vordergrund. Bei Neuentwicklungen dominieren Abstimmung, Prototyping und Freigaben. Für besonders eilige Bedarfe können standardisierte Serienlösungen genutzt werden; in solchen Fällen unterstützt eine Disposition über schnell verfügbare Verpackungen direkt ab Lager die kurzfristige Versorgung. Zusätzlich lassen sich durch modulare Werkzeuge, abgestimmte Wellensortimente und definierte Farbprofile Übergangszeiten reduzieren und Kapazitäten flexibel sichern.

Automatisierung in Onboarding-Prozessen

Die Digitalisierung bietet in allen Industrien wirksame Hebel zur Optimierung von Prozessen. Bei der Auftragsbearbeitung sind Aspekte wie automatisierte Bestellsysteme und maschinenbasierte Produktionsprozesse in der Lage, den Ablauf merklich zu verbessern. Kunden können ihre Bestellungen digital aufgeben und in Echtzeit den Fortschritt ihrer Aufträge verfolgen. Die Produktion kann durch den Einsatz von Automatisierung maschinell erfolgen, wodurch sowohl die Geschwindigkeit als auch die Qualität des Endprodukts verbessert werden. Schließlich hilft die digitale Überwachung, Fehler zu erkennen und zu korrigieren, bevor die Produkte den Kunden erreichen. Im Onboarding von Aufträgen umfasst dies u. a. EDI/Portal-Schnittstellen, automatische Plausibilitätsprüfungen (Mengen, Termine, Spezifikationen), Barcodedokumente für die interne Verfolgung, Maschinen- und Anlagenanbindung (MES) zur Rückmeldung von Status und Mengen sowie automatische Etikettierung und Versandavis. So werden Medienbrüche reduziert, und es entsteht durchgängige Transparenz von der Bestellung bis zum Warenausgang. Ergänzend unterstützen Workflows für Freigaben, standardisierte Checklisten und strukturierte Änderungsprozesse (Change Requests) eine stabile Übergabe vom Vertrieb in die Fertigung.

  • Digitale Eingangsverarbeitung: Validierung von Stammdaten, Prüfregeln für Pflichtfelder, automatische Auftragsanlage. Dublettenprüfung, Versionierung von Druckdaten und Protokollierung der Änderungen erhöhen die Datenqualität.
  • Planungsunterstützung: Belegungsvorschläge, Rüstoptimierung, Kapazitätsabgleich in Echtzeit. Simulationen von Szenarien (Was-wäre-wenn) und Engpassanalysen schaffen belastbare Entscheidungsgrundlagen.
  • Shopfloor-Integration: Scanner/Terminals, IoT-Sensorik, Inline-Prüfungen und automatische Rückmeldungen. Ereignisgesteuerte Alarme und Andon-Logik beschleunigen Reaktionen bei Abweichungen.
  • Transparenz und Nachverfolgung: Statusinformationen, Dashboards, Ereignis- und Abweichungsmanagement mit Eskalationsregeln. Lückenlose Traceability über Chargen, Paletten und Lieferungen unterstützt Reklamations- und Auditanforderungen.

Vor- und Nachteile von Auftragsbearbeitung

Die Vorteile der Auftragsbearbeitung beinhalten eine effiziente Nutzung der Ressourcen, eine optimierte Steuerung der Produktion und eine verbesserte Kundenzufriedenheit durch die Bereitstellung qualitativ hochwertiger Produkte in der vom Kunden gewünschten Zeit. Zudem ermöglicht die Auftragsbearbeitung eine genaue Erfassung und Kontrolle der Produktionsdaten, was zu einer Optimierung der Prozesse führt. Auf der anderen Seite können Herausforderungen wie eine hohe Komplexität des Prozesses und der Bedarf an qualifiziertem Personal auftreten. Zudem sind für eine effektive Auftragsbearbeitung Investitionen in moderne Technologien und Systeme notwendig. Entscheidend ist ein ausgewogenes Zusammenspiel aus standardisierten Abläufen, klaren Verantwortlichkeiten und flexibler Reaktionsfähigkeit bei Änderungen. Nachhaltigkeitsaspekte (Materialeffizienz, Ausschussreduktion, Recyclingfähigkeit) werden zunehmend integraler Bestandteil der Zielgrößen in der Prozessgestaltung.

  • Vorteile: Transparente Prozesskette, höhere Termintreue, geringere Fehlerraten, verbesserte Planbarkeit von Material und Kapazitäten, belastbare Nachverfolgbarkeit und revisionssichere Dokumentation, schnellere Reklamationsbearbeitung durch strukturierte Ursachenanalysen.
  • Herausforderungen: Koordination vieler Schnittstellen, Abhängigkeit von Datenqualität, initialer Einführungsaufwand für Systeme, kontinuierlicher Schulungsbedarf und Prozesspflege, sorgfältiges Änderungsmanagement bei kundenspezifischen Spezifikationen.

Zusammenfassung:

  • Die Auftragsbearbeitung beginnt mit der Kundenanfrage, in der spezifische Anforderungen für Verpackungen aus Wellpappe definiert werden. Dazu zählen u. a. Maße, Materialqualitäten, Druckanforderungen, Mengenstaffeln und gewünschte Termine. Ergänzend werden Transport- und Lagerbedingungen sowie Kompatibilität mit automatisierten Abpackprozessen berücksichtigt.
  • Die anschließende Planung und Gestaltung des Auftrags beinhaltet die detaillierte Ausarbeitung der benötigten Materialien und des Produktionsablaufs. Freigaben von Konstruktions- und Druckdaten bilden die Grundlage für eine stabile Fertigung. Einheitliche Stammdaten und klare Versionierung sichern die Konsistenz über alle Prozessschritte.
  • Im nächsten Schritt wird die Herstellung der Verpackungen initiiert und kontrolliert, um die gewünschten Qualitätsstandards und Lieferfristen zu gewährleisten. Prüfpläne und Inprozesskontrollen unterstützen eine gleichbleibende Qualität. Digitale Rückmeldungen sorgen für Transparenz in Echtzeit.
  • Nach der Produktion wird ein Qualitätscheck durchgeführt, bei dem die hergestellten Wellpappe-Verpackungen auf Übereinstimmung mit den Kundenvorgaben überprüft werden. Ergebnisse werden dokumentiert und zur Freigabe herangezogen. Rückverfolgbarkeit bis zur Charge ist dabei wesentlich.
  • Zuletzt beinhaltet die Auftragsbearbeitung das Verpacken und Versenden der Produkte an den Kunden, systematische Lagerung sowie ggf. die Organisation der Rücksendung. Lieferscheine, Etiketten und Sendungsinformationen stellen die Nachverfolgung sicher. Strukturiertes Reklamationsmanagement schließt den Kreislauf.
  • Ergänzend sorgen digitale Onboarding-Prozesse, Schnittstellen zu Planungssystemen und automatisierte Rückmeldungen für durchgängige Transparenz und verkürzte Durchlaufzeiten. Kennzahlenbasierte Steuerung unterstützt eine zielgerichtete Optimierung.
  • Eine kontinuierliche Auswertung von Kennzahlen (z. B. Durchlaufzeit, Termintreue, Ausschuss, Nacharbeit) ermöglicht die fortlaufende Verbesserung der gesamten Auftragskette. Erkenntnisse fließen in Standardisierungen, Schulungen und technische Anpassungen ein.

Veröffentlicht am 21.08.2024
Letzte Überarbeitung am 12.09.2025 um 17:58 Uhr von Sebastian Würth

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