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Folienqualität

Die Bedeutung von guter Folienqualität und deren Einfluss auf die Effektivität von Wellpappenverpackungen kann nicht genug betont werden. Sie ist besonders wichtig für Unternehmen, da sie eine maßgebliche Rolle für die Verpackungsintegrität und den Produktschutz spielt. Eine hochwertige Folie trägt zur Stabilität der Verpackung bei, bewahrt die Produkte vor schädlichen Umwelteinflüssen und unterstützt ein verlässliches Handling in Lager, Kommissionierung und Distribution. Zusätzlich erleichtert eine definierte Folienqualität die automatisierte Verarbeitung und reduziert Stillstände durch Fehlsiegelungen, Faltenbildung oder Bahnabrisse.

In der Praxis entscheidet die Folienqualität über Schutzwirkung, Handhabungssicherheit und Prozessstabilität entlang der gesamten Lieferkette. Mechanische Beanspruchungen, Feuchte- und Temperaturwechsel, UV-Licht sowie Reibungskräfte wirken auf die verbundene Einheit aus Folie und Wellpappe ein. Nur wenn die Folieneigenschaften passend ausgewählt und verlässlich eingehalten werden, bleiben Funktion, Optik und Maßhaltigkeit der Wellpappenverpackungen über Lagerung, Transport und Handling hinweg erhalten. Ebenso relevant sind die Wechselwirkungen mit Druckfarben, Klebstoffen und Wellpappenrohpapiersorten, da diese die Haftung, das Verblockungsverhalten sowie die Oberflächenqualität im Verbund beeinflussen.

Folien dienen dabei in der Wellpappe als Schutzschicht, Fenster, Kaschier- oder Schrumpfmaterial, als Innenauskleidung (Inliner) oder zur Bündelung und Stabilisierung. Je nach Einsatzgebiet variieren die Anforderungen deutlich – von klarer Sicht und niedriger Trübung über hohe Durchstoß- und Weiterreißfestigkeit bis hin zu definierter Barriere gegen Wasserdampf oder Sauerstoff. Auch spezielle Anforderungen wie Antistatik, definierte Gleitreibungswerte oder temperaturbeständige Siegelfenster können prozessual entscheidend sein, etwa bei schnellen Abpacklinien oder wechselnden Klimaprofilen.

Definition: Was versteht man unter Folienqualität?

Unter der Folienqualität versteht man die Eigenschaften und Merkmale, die eine Folie aufweisen muss, um als hochwertig eingestuft zu werden. Dazu zählen unter anderem die Verschweißbarkeit bzw. Siegelbarkeit, die Durchstoßfestigkeit, die Flexibilität, die Zugfestigkeit und die Chemikalienbeständigkeit. Die Folienqualität ist ein entscheidender Faktor für die Haltbarkeit und Effektivität der Verpackung und beschreibt sowohl das absolute Eigenschaftsniveau als auch die Konstanz dieser Eigenschaften über Zeit und Chargen hinweg.

Aus fachlicher Sicht umfasst Folienqualität ein Bündel messbarer Leistungskennwerte, die je nach Anwendung unterschiedlich zu gewichten sind. Neben mechanischen Kennzahlen zählen hierzu optische, thermische, barrierebezogene und verarbeitungsrelevante Parameter. Die Qualität manifestiert sich nicht nur im Material an sich (z. B. Polyethylen, Polypropylen, Polyester), sondern ebenso in der Reproduzierbarkeit dieser Kennwerte über Chargen hinweg. Ergänzend werden prozessnahe Kriterien wie Wickelbild, Bahnplanlage, Randqualität und Gelanteil herangezogen, um die Verarbeitungssicherheit im Verbund mit Wellpappenkomponenten abzusichern.

  • Mechanik: Zugfestigkeit und Dehnung (MD/TD), Weiterreißwiderstand (z. B. Elmendorf), Durchstoßarbeit (Dart-Drop), Elastizität, Spannungsrelaxation, Kerbunempfindlichkeit.
  • Optik: Transparenz, Trübung (Haze), Glanz, Farbstabilität, Oberflächengüte (Kratzer, Schlieren), Eigenfärbung.
  • Barriere: Wasserdampfdurchgang (WVTR), Sauerstoffdurchlässigkeit (OTR), ggf. Aromabarriere und Fett-/Ölbeständigkeit.
  • Thermik und Siegeln: Siegelnahtfestigkeit, Hot-Tack, Siegelanspringtemperatur, Wärmebeständigkeit, Heißkanal- und Schrumpfverhalten.
  • Oberfläche: Gleitreibungskoeffizient (COF), Antiblock, Oberflächenspannung (z. B. nach Corona), Bedruckbarkeit, Oberflächenenergie-Plateau und dessen Stabilität.
  • Chemische Beständigkeit: Medien- und Reinigungsbeständigkeit, UV- und Alterungsstabilität, Antistatik, Spannungsrissbeständigkeit.
  • Maß- und Dickentoleranzen: Schichtdickenverteilung, Gleichmäßigkeit, Bahnplanlauf, Wickelbild, Kerndurchmessertreue.

Faktoren, die die Folienqualität beeinflussen

Die Qualität der Folie hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören das Material, aus dem die Folie hergestellt wird, der Herstellungsprozess, die Dicke und Oberflächenbeschaffenheit der Folie. Zudem spielt die korrekte Lagerung der Folie eine wesentliche Rolle, um deren Qualität zu bewahren. Auch die Auswahl des Wickelkerns (Material und Toleranz) und die Sauberkeit der Fertigungsumgebung wirken sich auf Fehlerbilder wie Einlagerungen, Staubeinschlüsse oder Kantenbeschädigungen aus.

Materialauswahl: PE (LD/LLD/HD), PP (CPP/BOPP) oder PET (BOPET) besitzen unterschiedliche Steifigkeit, Temperaturbeständigkeit, Barriere und Optik. Rezyklatanteile verbessern die Ressourcenschonung, erfordern jedoch eine saubere Qualitätsführung. Funktionale Barriereschichten (z. B. EVOH) oder Haftvermittler können im Verbund die Leistung steigern, müssen jedoch hinsichtlich Recyclingfähigkeit und Migration sorgfältig bewertet werden.

Herstellverfahren: Blasfolie (blown) liefert oft robuste, isotropere Eigenschaften; Gießfolie (cast) punktet mit sehr konstanter Dicke und guter Transparenz. Mehrschicht-Coextrusion ermöglicht die gezielte Kombination von Funktionen (z. B. Siegelschicht, Barriere, Trägerschicht). Prozessparameter wie Abkühlrate, Abzugsverhältnis, Streckgrad und Temperaturprofile beeinflussen Kristallinität, Orientierung (MD/TD) und damit die späteren Gebrauchseigenschaften.

Schichtaufbau und Additive: Antiblock, Slip, Antistatik, UV-Stabilisatoren, Haftvermittler und ggf. Barrierepolymere bestimmen Gleitverhalten, Verarbeitbarkeit, Haltbarkeit und Schutzwirkung. Die Dosierung beeinflusst sowohl die Prozessfähigkeit als auch das Langzeitverhalten. Eine übermäßige Slip-Dosierung kann etwa das COF zu stark reduzieren und Stapeleigenschaften negativ beeinflussen, während zu wenig Slip zu Verblocken führt.

Dickenmanagement: Gleichmäßigkeit der Dicke und enge Toleranzen sind essenziell für konstantes Siegeln, stabile Reißwerte und reproduzierbares Schrumpf- bzw. Dehnverhalten. Dickenschwankungen verursachen ungleichmäßige Schrumpfkräfte, was im Verbund mit Wellpappe zu Planlagenstörungen oder lokalen Verspannungen führen kann.

Oberflächenbehandlung: Corona- oder Plasmavorbehandlung erhöht die Oberflächenspannung und unterstützt Bedruckbarkeit, Kaschierung und Klebebandhaftung an Wellpappenoberflächen. Entscheidend ist dabei die Beständigkeit des Behandlungseffekts über die Zeit (Alterungsbeständigkeit), die Lagerbedingungen und die nachfolgenden Verarbeitungsschritte.

Lagerung und Handling: UV-Licht, Wärme und Feuchte beeinflussen Eigenschaften; Folien sollten kühl, trocken und lichtgeschützt gelagert werden. First-in-first-out (FiFo), geschütztes Wickelbild und schonendes Handling verhindern Kantenverletzungen, Druckstellen und das Teleskopieren von Rollen. Konditionierungszeiten vor der Verarbeitung helfen, Temperaturschocks zu vermeiden und Maße zu stabilisieren.

  • Prozessintegration: Passung zu Schneid-, Perforier-, Kaschier-, Siegel- und Schrumpfparametern; definierte An- und Abfahrkurven sowie Rüstprozesse reduzieren Anfahr-Ausschuss.
  • Kompatibilität: Wechselwirkungen mit Klebstoffen, Druckfarben, Haftklebern sowie Wellpappenrohpapieren; Vermeidung von Weichmacherwanderungen und Störungen durch Silikone.
  • Nachhaltigkeit: Monomaterial-Konzepte, Rezyklierbarkeit, Einsatz von Post-Consumer-Rezyklat in Einklang mit regulatorischen Vorgaben; Evaluierung von Materialeffizienz durch Down-Gauging ohne Funktionsverlust.

Qualitätssicherung und Prüfkriterien

Eine robuste Qualitätssicherung stellt sicher, dass definierte Spezifikationen dauerhaft eingehalten werden. Standardisierte Prüfmethoden, statistische Prozesskontrolle und chargenbezogene Dokumentation sind hierfür grundlegend. Ergänzend unterstützen Risikoanalysen (z. B. FMEA), Stichprobenpläne (AQL) und Fähigkeitskennzahlen (Cp/Cpk) die laufende Prozessbewertung. Für Anwendungen mit Lebensmittelkontakt sind zudem Konformitätserklärungen und Migrationsprüfungen nach geltendem Recht essenziell.

  • Wareneingangsprüfung: Stichproben gemäß Prüfplan, Messung von Dicke, COF, Trübung, Zugwerten, Siegelnahtfestigkeit; Konditionierung der Proben gemäß DIN EN ISO 291.
  • Prozesskontrolle: Inline-Dickenmessung, Bahnüberwachung, Temperatur- und Zugregelung, regelmäßige Kalibrierung; Plausibilitätschecks von Rezepturen und Additivdosierungen.
  • Dokumentation: Chargenrückverfolgbarkeit, Prüfprotokolle, Konformitätserklärungen (z. B. für Lebensmittelkontakt, falls relevant), Prüfmittelmanagement und Audit-Trails.
  • Funktionsprüfung im Verbund: Tests an Musteraufbauten mit Wellpappenkomponenten (Kaschieren, Schrumpfen, Siegeln, Reibung); Transport- und Klimasimulationen zur Absicherung der Performance.

Für die technische Auslegung helfen eindeutige Spezifikationen mit Ziel-, Warn- und Eingriffsgrenzen. Dazu zählen Breite, Wickellänge, Kerndurchmesser, zulässige Fehlerbilder, Oberflächenenergie sowie definierte Grenzwerte für Barriere- und Mechanikdaten. Ergänzend sollten Wickelsinn, Rollengewicht, Bahnspannung, Spleißvorgaben, zulässige Kantenbeschädigungen und Etikettieranforderungen eindeutig festgelegt werden.

Hintergrundwissen zu praxisrelevanten Abmessungen und Toleranzen unterstützt die eindeutige Definition und Prüfung von Folien- und Rollenparametern im Betrieb.

Innovative Technologien zur Verbesserung der Folienbeschaffenheit

Die Industrie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in der Technologie zur Verbesserung der Folienqualität gemacht. Neue Materialien und verbesserte Herstellungsprozesse sorgen für widerstandsfähige, flexible und leichtgewichtige Folien. Zudem gibt es Anwendungen, die eine Messung der Folienqualität in Echtzeit ermöglichen, was zur Optimierung des Herstellungsprozesses beiträgt. Sensorik für Bahnfehler, adaptive Regelkreise und digitale Zwillinge unterstützen stabile Eigenschaften bei variabler Nachfrage und wechselnden Rohstoffqualitäten.

Fortschrittliche Coextrusionsanlagen kombinieren mehrere Funktionsschichten, um Siegeleigenschaften, Barriere und Steifigkeit fein zu justieren. Inline-Messtechnik (z. B. für Dicke, Bahnfehler) sowie modellbasierte Regelungen stabilisieren die Produktion. Additive der neuen Generation verbessern Antiblock und Gleitwerte bei gleichzeitig guter Optik. Digitale Chargenverfolgung, Prozessdatenanalyse und zustandsorientierte Wartung helfen, Schwankungen früh zu erkennen und Ausschuss zu vermeiden. Auch energieeffiziente Temperier- und Kühlkonzepte wirken positiv auf Prozessstabilität und Eigenschaftskonstanz.

  • Cast-/Blown-Hybride: Kombination der Vorteile von Dickengleichmäßigkeit und Zähigkeit; gezielte Orientierung zur Einstellung von MD/TD-Eigenschaften.
  • Optimierte Siegelsysteme: Engere Fenster für Hot-Tack und Siegelanspringtemperatur bei variierenden Packgeschwindigkeiten; reduzierte Anbrennneigung.
  • Oberflächenfunktionalisierung: Stabilere Coronaeffekte für Druck und Kaschierung, reduzierte Abrasion; funktionale Primer für anspruchsvolle Klebstoffsysteme.
  • Materialinnovationen: Rezyklierfreundliche Schichtaufbauten und rohstoffeffiziente Formulierungen; gezielte Additivierung zur Alterungsstabilität und UV-Resistenz.

Vor- und Nachteile von hochwertiger Folienqualität

Eine erstklassige Folienqualität bietet zahlreiche Vorteile. Sie gewährleistet eine stabile Verpackung, die das Produkt effektiv schützt und gleichzeitig haltbar und widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse ist. Darüber hinaus ermöglicht sie eine attraktive Produktpräsentation. Allerdings kann eine hohe Folienqualität auch zu höheren Kosten führen, sowohl in Bezug auf das Material als auch auf den Herstellungsprozess. Trotz dieser Nachteile überwiegen die Vorteile in den meisten Fällen. Die Investition in eine hohe Folienqualität zahlt sich langfristig durch den erhöhten Produkt- und Markenschutz aus. In der Praxis empfiehlt sich eine differenzierte Auslegung: funktionsgerecht statt überdimensioniert, validiert durch anwendungsnahe Tests.

  • Vorteile: Höhere Durchstoß- und Reißfestigkeit, definierte Gleitwerte, konsistente Siegelnähte, geringere Transportschäden, bessere Optik, stabilere Prozessfenster.
  • Potenzielle Nachteile: Mehrschichtsysteme können recyclingseitig komplexer sein; enge Toleranzen erfordern strikte Prozessführung; Materialkosten steigen je nach Rezeptur; höhere Anforderungen an Prüf- und Dokumentationsaufwand.
  • Abwägung: Ein funktionales Mindestniveau an Eigenschaften ist häufig wirtschaftlicher als Überdimensionierung; Applikationstests sichern die Auswahl ab; kontinuierliche Verbesserungsprozesse (KVP) helfen, Qualität und Ressourceneinsatz auszubalancieren.

Anwendungsbeispiele in Wellpappenverpackungen

Kaschierfolien: Erhöhen Feuchtebeständigkeit und Abriebfestigkeit der Außendecke, verbessern Glanz und Druckbild, schützen empfindliche Oberflächen. Je nach Anforderung sind kratzfeste, matte oder hochglänzende Varianten sinnvoll; die Haftung im Verbund ist über geeignete Primer oder Klebstoffsysteme abzusichern.

Fensterfolien: Erlauben Sicht auf den Inhalt bei definierter Transparenz und ausreichender Steifigkeit; wichtig sind Kratzfestigkeit, optische Klarheit und geeignete Klebeeigenschaften. Antistatik reduziert Staubanziehung; eine präzise Stanz- und Klebetechnik verhindert Spannungen im Wellpappzuschnitt.

Schrumpf- und Dehnfolien: Stabilisieren Gebinde, bündeln Einzelverpackungen und reduzieren Verrutschen. Entscheidend sind Schrumpfrate, Schrumpfkraft, Dehnfähigkeit und Rückstellverhalten. Temperaturprofile und Luftführung in Schrumpftunneln sind auf die Folienrezeptur abzustimmen, um gleichmäßige Ergebnisse zu erzielen.

Inliner/Beutel in Wellpappe: Schützen gegen Feuchtigkeit, Fett oder Geruch; Barriere- und Siegelsysteme müssen auf Füllgut, Temperaturprofil und Prozessgeschwindigkeit abgestimmt sein. Auch Permeationseigenschaften und Geruchsneutralität sind bei sensiblen Produkten zu berücksichtigen.

Oberflächen- und Kanten-Schutz: Folienbänder, -ecken und -polster absorbieren Stöße; COF und Dicke beeinflussen das Gleit- und Dämpfungsverhalten im Verbund. Für automatisierte Fördertechnik sollten Gleitwerte im vorgegebenen Fenster liegen, um kontrolliertes Rutschen oder sicheren Halt zu gewährleisten.

Praxisempfehlungen für Auswahl und Spezifikation

  • Lastenheft mit Funktionszielen (Mechanik, Optik, Barriere, Siegeln) und Toleranzen erstellen; Prüfmethoden benennen. Ziel-, Warn- und Eingriffsgrenzen definieren und mit den Linienparametern verknüpfen.
  • Schnittstellen prüfen: Druck, Klebung, Kaschierung, Schneiden, Perforieren, Abpacken und Palettieren in Versuchen absichern. Kompatibilität mit Wellpappenrohpapieren und Klebstoffsystemen verifizieren.
  • Bemusterung in Stufen (Labor – Pilot – Linie); Tests unter realen Klima- und Belastungsprofilen durchführen. Datenbasiert auswerten und Freigabekriterien festlegen.
  • Gleitwerte auf Förder- und Stapeleinrichtung abstimmen, um Rutschen oder Blockieren zu vermeiden. Reibwertfenster für unterschiedliche Kontaktpartner (Folie/Folie, Folie/Papier) spezifizieren.
  • Nachhaltigkeit berücksichtigen: Monomaterial bevorzugen, wo möglich; Rezyklatanteile nur mit stabilen Eigenschaften einsetzen. Rücknahme- und Recyclingwege prüfen und kennzeichnen.
  • Lieferantenfähigkeit bewerten: Prozesskontrolle, Dokumentation, Rückverfolgbarkeit und Reaktionszeiten bei Abweichungen. Gemeinsame Korrekturmaßnahmen und Auditintervalle festlegen.

Normen und Prüfmethoden für Folienqualität

Zur objektiven Bewertung der Folienqualität werden international anerkannte Normen und Methoden eingesetzt. Relevante Beispiele sind Zugversuch nach DIN EN ISO 527-3, Weiterreißwiderstand nach DIN EN ISO 6383-2, Durchstoßarbeit (Dart-Drop) nach ASTM D1709, Trübung und Transmission nach ASTM D1003, Gleitreibungskoeffizient nach DIN ISO 8295, WVTR nach DIN EN ISO 15106 oder ASTM F1249, OTR nach ASTM D3985 sowie Siegelnahtfestigkeit nach ASTM F88 und Hot-Tack nach ASTM F1921. Für verlässliche Ergebnisse sind Prüfkörperpräparation, Klimakonditionierung und Messunsicherheit zu dokumentieren.

Typische Fehlerbilder und Ursachen

In der Praxis treten wiederkehrende Fehlerbilder auf, die die Folienqualität und die Funktion im Wellpappenverbund beeinträchtigen: Verblockungen bei zu geringem COF, Schlieren und Gelpartikel durch Rohstoff- oder Prozessschwankungen, ungleichmäßige Schrumpfresultate bei Dicken- oder Temperaturgradienten, mangelnde Siegelnahtfestigkeit durch verunreinigte Siegelflächen oder falsche Temperatur-/Zeit-Fenster sowie Kantenrisse infolge unsauberer Schnittqualität. Eine systematische Ursachenanalyse und Korrektur (z. B. Anpassung der Additivierung oder Prozessparameter) stellt die Funktionsfähigkeit wieder her.

Einfluss auf Logistik und Automatisierung

Definierte Folienqualität unterstützt reibungslose Abläufe in automatisierten Verpackungslinien und der Fördertechnik. Konstante Bahnspannung, exakte Breitenmaße, reproduzierbare COF-Werte und ein stabiles Wickelbild reduzieren Rüstzeiten und Stillstände. In der Logistik erhöhen robuste Siegelflächen und ausreichende Durchstoßfestigkeit die Transportsicherheit, während kontrollierte Oberflächeneigenschaften ein zuverlässiges Stapeln und Fördern von Wellpappenverpackungen ermöglichen.

Zusammenfassung:

  • Die Festigkeit der Folie ist ein zentraler Aspekt der Folienqualität und entscheidend für den Schutz des verpackten Produkts in der Wellpappe. Ergänzend sichern Weiterreiß- und Durchstoßwerte die Schadensresistenz in der Lieferkette.
  • Ein hoher Grad an Transparenz kann als Indikator für eine exzellente Folienqualität angesehen werden, insbesondere wenn es um die Darstellung des Inhalts in Wellpappenverpackungen geht. Gleichzeitig sind Trübung, Glanz und Oberflächenhomogenität für ein konsistentes Erscheinungsbild maßgeblich.
  • Die Dimensionsstabilität der Folie unter verschiedenen Umweltbedingungen beeinflusst stark, wie gut sie sich für die Verwendung in Verpackungen eignet. Gleichmäßige Dicke und planlaufende Bahnen sind dabei grundlegende Voraussetzungen.
  • Konstante Dickentoleranzen und reproduzierbare Siegelergebnisse sichern Prozessfähigkeit und Packgutschutz. Enge Prozessfenster reduzieren Ausschuss und stabilisieren die Verarbeitungsqualität.
  • Auswahl und Spezifikation sollten Anwendung, Belastungsprofil und Verbundpartner (Wellpappe, Klebstoffe, Druck) berücksichtigen. Prüfmethoden, Grenzwerte und Störgrößen sind im Lastenheft eindeutig zu definieren.
  • Eine systematische Qualitätssicherung mit klaren Prüfplänen minimiert Schwankungen und Folgekosten. Normgerechte Prüfungen und statistische Auswertungen unterstützen belastbare Entscheidungen.
  • Technologische Entwicklungen (z. B. Coextrusion, Inline-Messtechnik) unterstützen stabilere Eigenschaften bei geringerem Materialeinsatz. Digitale Prozessführung und vorausschauende Wartung erhöhen zusätzlich die Reproduzierbarkeit.

Veröffentlicht am 06.05.2025
Letzte Überarbeitung am 20.10.2025 um 13:09 Uhr von Julia Kopp

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